Geolexikon
Unser geographisches Wörterbuch
Begriff | Definition |
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Zyklone |
Tiefdruckgebiet, das in der Westwindzone von West nach Ost wandert. Besteht aus Warm - und Kaltfront. Eine Z. entsteht an der Polarfront. Engl.: cyclone |
Zwergsträucher |
Kleinwüchsige Strauchformen, oft an besonders ungünstige Wachstumsbedingungen wie Starkwinde, hohe Schneelast, ... angepasst. Engl.: dwarf shrub |
Zweischicht-Tonminerale |
Zur Korngröße der Tone gehörende zweischichtige OH-haltige Minerale, die nur in geringem Umfang Wasser aufnehmen und gelöste Mineralstoffe binden und wieder abgeben können. Die zwei Schichten sind eng aneinander gebunden und können nicht am Rand aufgeweitet werden und deshalb nur im Außenbereich Wasser und Mineralstoffe anlagern (geringe Sorptionsfähigkeit und Austauschkapazität). |
Zooplankton | siehe Plankton |
Zirkumpazifischer Feuergürtel |
Um den Pazifik herum entlang der Kontinente auftretende linienhafte Aneinanderreihung von Vulkanen, entstehend durch unter die kontinentalen Platten abtauchende ozeanische Platten. Engl.: Pacific Ring of Fire |
Zentrum-Peripherie-Modell | Räumliche Disparitäten werden durch die Beziehung zwischen einem stärker werdenden Zentrum (z.B. eine Großstadt) und einer schwächer werdenden Peripherie (z.B. ländlicher Raum) im Zentrum-Peripherie-Modell beschrieben. Engl.: centre-periphery model |
Zentrum |
Meist im Sinn von zentralem Ort, der Aufgaben auch für einen Raum übernimmt (Verwaltung, ...). |
Zentralverwaltungswirtschaft | siehe Planwirtschaft |
Zenitalregen |
Niederschläge (meist konvektiv, d.h. in Form von Gewitterregen), die in Zusammenhang mit dem Sonnenhöchsstand in den Tropen enstehen. Engl.: zenithal rain |
Zenit |
Ein Punkt senkrecht über dem jeweiligen Standort, meist ist der senkrechte Sonnenstand gemeint. Engl.: zenith |
Zeitzonen |
Orte mit gleicher geographischer Länge haben die gleiche Uhrzeit. Nach der Tageslänge ist die Erde in 24 Zeitzonen eingeteilt, in jedem Ort einer Zone gilt damit die gleiche Uhrzeit. Bewegen wir uns nach Osten über die Erde müssen wir irgendwann die Uhr eine Stunde vorstellen. Engl.: time zone |
Zehrgebiet |
Unterer Bereich eines Gletschers, in dem mehr Eis- und Schneemasse verloren geht, als dazu kommt. Engl.: ablation area |
Zai | In degradierten Boden gegrabene Löcher werden mit Viehdung und Mist befüllt und mit Erde abgedeckt. Nach Regenfällen wird das Loch bepflanzt (z.B. mit Hirse). Wasser und Nährstoffe werden mit dieser Methode direkt an den Pflanzen gespeichert, bei zunehmender Durchwurzelung wird der Boden insgesamt schrittweise wieder fruchtbarer. Engl.: zai |
Yama |
siehe Karstschacht Engl.: yama |
Xerophyten |
Pflanzen, die an extrem trockene Standorte angepasst sind. Engl.: xerophytes |
Wüste |
Beinahe vegetationslose Bereiche, entweder als Trockenwüste oder als Eiswüste. Engl.: desert |
Wurt | siehe Warft |
WTO |
World Trade Organization |
Wollsackverwitterung |
Bildung von abgerundeten Blöcken aus Granit durch (meist chemische) Verwitterung. Engl.: spheroidal weathering |
Wolkenkratzer | siehe Hochhaus Engl.: skyscraper |
Witterung |
Wettererscheinungen in einem Zeitraum von einigen Tagen bis wenigen Wochen. Engl.: weather conditions |
Wirtschaftssektoren |
Teilbereiche der Wirtschaft, man unterscheidet den primären Sektor (Land-, Forstwirtschaft, Fischerei), den sekundären Sektor (Bergbau, Industrie, Handwerk) und den tertiären Sektor (Dienstleistungen). Engl: economic sector |
Wirkungsgrad |
Verhältnis aus der eingesetzen Energiemenge zur erbrachten Leistung. Öl hat einen bestimmten Energieinhalt, wird Öl verbrannt, wird aber nur ein Teil dieses Energieinhaltes tatsächlich etwa in Form von Antriebsenergie genützt. Vieles geht in Form von Abwärme verloren. Engl.: efficiency |
Windstärke |
Die W. wird nach der 12stufigen Beaufort-Skala (1949 um 5 Stufen ergänzt) gemessen. Engl.: wind force |
Windschutzhecken | In nicht zu großen Abständen gepflanzte Heckenreihen reduzieren die Windgeschwindigkeit am Boden und den oberflächlichen Wasserabfluss. Die Erosionsrate sinkt. Engl.: windbreaks, windbreak hedges |
Windflüchter | Baum dessen Wuchsrichtung von der Hauptwindrichtung geprägt ist, der sich also in die Hautpwindrichtng neigt. Gut zur Orientierung ohne Kompass geeignet. Engl.: wind dodger, tree formed by the wind |
Windenergie |
Die Bewegungsenergie des Windes wird durch Windkraftanlagen in elektrische Energie umgesetzt. W. ist eine erneuerbare Energie. Engl.: wind power |
Windchill |
Die Windchill-Temperatur gibt die bei Windeinfluss gefühlte Kälte bei Menschen und Tieren an. Windchill führt zu deutlich schnellerer Auskühlung. Auf unbelebte Dinge hat der Windchill nur den Einfluss, dass die Eigenwärme der Dinge schneller abgeführt wird, d.h. unbelebte Dinge schneller abgekühlt werden. Engl.: windchill |
Wind |
Die Bewegung der Luft über den Boden (horizontal). Engl.: wind |
Wiederaufforstung | Dient der Verminderung der Erosion in besonders gefährdeten Regionen, insbesondere bei bereits degradierten Böden. Engl.: reforestation |
Wetter |
Wettererscheinungen in einem Zeitraum von Stunden bis wenigen Tagen. Engl.: weather |
Westwindzone |
Etwa zwischen 30° und 60° Breite liegender Gürtel der mittleren Breiten, der durch westlich wehende Winde geprägt ist. Engl.: westerlies |
Wertschöpfung |
Alle in einem (Wirtschafts-)Jahr in den Unternehmen eines Landes neu geschaffene wirtschaftliche Werte. Engl.: Economic Value Added (EVA) |
Wendekreise |
Die beiden Breitenkreise bei 23,5° nördlicher und südlicher Breite, über denen die Sonne einmal im Jahr (Sommersolstitium) senkrecht steht. Der Zenitstand der Sonne bewegt sich somit zwischen nördlichem Wendekreis (21. Juni) und südlichem Wendekreis (21. Dezember). Engl.: tropic |
Weltbevölkerungsentwicklung | siehe Bevölkerunsgwachstum |
Weltbank |
Die sog. W. besteht aus fünf selbstständigen Organisationen, dabei sind die beiden wichtigsten die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und die Internationale Entwicklungsorganisation. Aufgabe ist die Förderung des wirtschaftlichen (und auch sozialen) Fortschritts der geringer entwickelten Staaten der UNO. Engl.: World Bank |
Wellness |
Dienstleistungen im Bereich der persönlichen Erholungserlebnisse. Engl.: wellness |
Welle |
Hauptsächlich durch Wind hervorgerufene rhythmisch auftretende Höhenunregelmäßigkeiten in der Meeresoberfläche. Engl.: wave |
Weinbau |
Spezialkultur, die besondere Anforderung an Klima und Wasser stellt. W. kann in Deutschland nur in klimatisch begünstigten Regionen oder sehr kleinräumig an den Hängen großer Flüsse (optimierter Sonneneinfallswinkel durch Hangneigung) betrieben werden. Engl.: viticulture, viniculture, winegrowing |
Weidewirtschaft |
Viehaltung, meist durch Beweidung von Grasflächen. Engl.: pastoral farming |
Wattenmeer |
Nur bei Flut vom Wasser bedeckter Meeresteil einer sandbedeckten Flachküste. Hochkompliziertes und sensibles Ökosystem mit weit über tausend Tierarten und vielen hundert Pflanzenarten. Engl.: Wadden Sea |
Wasserscheide |
Höhenrücken, Berge, ... von denen aus der Wasserabfluss durch verschiedene Gefällerichtungen in unterschiedliche Richtungen in tiefer liegende Gebiete erfolgt. W. trennen verschiedene Einzugsgebiete. Engl.: watershed, water divide |
Wasserkreislauf | Kreislauf von Verdunstung, Kondensation, Wolkenbildung, Niederschlag, ... Engl.: water cycle |
Wasserdampf |
W. ist grundsätzlich ein nicht sichtbares Gas, d.h. man kann in der Atmosphäre der Erde gelösten W. nicht sehen. Umgangssprachlich als W. bezeichnete Schwaden über einem Kochtopf sind eine Mischung aus gasförmigem W. und bereits kondensierten Wassertröpfchen, ähnlich wie in einer Wolke. Engl.: water vapor |
Wasser |
W. ist das wichtigste Lösungsmittel auf unserem Planeten. Ohne Wasser kann kein Organismus leben. Auf der Erde wird es in einem Kreislauf bewegt. W. besitzt einige seltsame, aber wichtige Eigenschaften (siehe Dichteanomalie). Engl.: water |
Warven |
Jahresschichten, z.B. in Ablagerungen (Sedimenten). Engl.: varve |
Wärmekapazität |
Aufnahmefähigkeit von (Wärme-)Energie durch einen Stoff. Engl.: heat capacity |
Wärmeinsel | siehe Städtische Wärmeinsel |
Warft |
Künstlich aufgeschütteter Hügel auf einer Hallig, dessen Oberkannte über dem zu erwartenden höchsten Wasserstand des Meere liegt. Darauf werden dann Wohnhäuser, Scheunen, ... errichtet. Engl.: mound |
Wanderfeldbau | siehe Brandrodungswanderfeldbau Engl.: shifting cultivation |
Wadi |
Meist trocken liegendes Flussbett in ariden Regionen, in dem nur bei periodisch auftretenden Starkregen kurze Zeit Wasser führen. Engl.: wadi |
Wachstumsperiode |
Zeit im Jahr, in der ausreichende Temperaturen für Pflanzenwachstum gegeben sind (Vegetationstage) und gleichzeitig den Pflanzen genügend Wasser zur Verfügung steht. Engl: growing period |
Vulkanschlot |
Der Fördergang, durch den Magma an die Erdoberfläche gelangt. Engl.: volcanic pipe |
Vulkanite |
Zusammenfassende Bezeichnung für durch Vulkanismus entstandene Gesteine, etwa Tuff, ... Engl.: volcanics |
Vulkanismus |
Aus einem Vulkan können in unregelmäßigen, nicht vorhersagbaren Abständen Lava, Asche und Gestein ausgestoßen werden. Magma dringt aus dem Erdinneren durch Spalten nach oben, sammelt sich unter der Erdoberfläche, wird dann durch den Vulkanschlot nach oben gefördert und tritt im Krater als Lava aus. Man unterscheidet das ruhige Ausfließen (Effusion) und das explosive Herausschleudern (Eruption) von Lava. Engl.: volcanism |
vulkanische Bomben | Teilweise mehrere Meter Durchmesser besitzende Lavabrocken, die durch sich drehende Lavafetzen bei Vulkanausbrüchen entstehen können. |
Vorland |
1. Flacher Bereich vor einem Gebirge. |
Vorhersage | siehe Prognose |
Volkswirtschaft | Sammelbegriff für die gesamte Wirtschaft eines Landes |
Viskosität | Zähigkeit, Zähflüssigkeit |
viskos | siehe Viskosität Engl.: viscous |
Verwitterung |
Physikalische, biologische und chemische Vorgänge an der Erdoberfläche führen zum Zerfall und zur Zersetzung von Gestein. Im Gegensatz zur Erosion verläuft dieser Vorgang an Ort und Stelle. |
Verwerfung | Verschiebung von Gesteinsschollen entlang von Bruchlinien. |
Verstädterung |
Weltweite Tendenz, dass immer mehr Menschen vom Land in die Städte ziehen. |
Versauerung |
Von den Ozeanen wird etwa ein Drittel des in der Erdatmosphäre durch menschliche Aktivitäten zusätzlich eingebrachten Kohelndioxids aufgenommen. Hierdurch ändert sich auch der ph-Wert des Meerwassers, da in Wasser gelöstes Kohlendioxid sauer wirkt. Der ph-Wert in den Ozeanen hat sich von vorindustriellen Zeiten von einem Wert von 8.25 auf den heutigen Wert 8.14 verringert. Die Versauerung führt zum Beispiel dazu, dass Meereslebewesen mit Kalkschalen diese Schalen nicht mehr aufbauen können.
Synonyme -
Ozeanversauerung |
Versalzung | siehe Bodenversalzung |
Verkehr |
Man unterscheidet nach den Verkehrswegen Straßen-, Schienen- und Luftverkehr, nach der Art des Verkehrs Personen- und Güterverkehr. |
Vereinte Nationen | siehe UN |
Verdunstung |
Vorgang, bei dem flüssiges Wasser bei einer Temperatur unterhalb des Siedepunktes in Wasserdampf übergeht. |
Verdichtungsraum |
Ein V. ist meist sehr dicht mit Wohngebäuden und Büro- und Industriebauten bebaut, das Verkehrsnetz ist gut ausgebaut. |
Verdichtungsraum |
Ein V. ist meist sehr dicht mit Wohngebäuden und Büro- und Industriebauten bebaut, das Verkehrsnetz ist gut ausgebaut. |
Verdampfen | Übergang eines Stoffes (z.B. Wasser) vom flüssigen Zustand in den gasförmigen Zustand am Siedepunkt. |
Vegetationszone |
Bereich, der durch klimatische Bedingungen eine relativ einheitliche Art des Pflanzenbewuchs hervorbringt. |
Vegetationstage | Tage, an denen der Tagesmittwelwert der Temperatur über 5°C liegt. Mit solchen Tagen beginnt im Frühjahr die Wachstumsperiode. Nutzpflanzen benötigen für optimales Wachstum häufig deutlich höhere Tagesmittelwerte (10°C). |
Vegetation |
der Pflanzenbewuchs |
Variskische Gebirgsbildung | Gebirgsbildung während des Karbons. Unsere Mittelgebirge enstanden zumeist in dieser Zeit. |
V-Tal | Durch fließendes Wasser v-förmig eingetieftes Tal in einem Gebirge. Auch: Kerbtal. |
UV-Strahlung | UV-Strahlung ist nicht sichtbare elektromagnetische Strahlung im Bereich von etwa 100 nm bis 400 nm und schließt an den blau-violetten Bereich des sichtbaren Lichts an. |
Urbanisierung |
Weltweite Verstädterung und die damit einhergenden Veränderungen in der menschlichen Lebenswelt. |
Unkraut | Pflanzen, die an Stellen wachsen, wo der Mensch das Wachstum anderer Pflanzen geplant hat, werden häufig als U. bezeichnet. |
Universität |
Lehr- und Forschungsstätte für viele / alle Wissensgebiete. Engl.: university |
United Nations |
Der Zusammenschluss von ca. 200 Staaten zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit (Entwicklung, Friedenssicherung, ...). |
UNICEF |
United Nations Childrens Fund |
UNHCR |
United Nations High Comissioner of Refugees |
UNESCO |
UN Educational, Scientific and Cultural Organisation |
UNEP |
United Nations Enviroment Program |
UNDP | Das United Nations Development Programme hat als Schwerpunkt die Planung, Unterstützung und Finanzierung der Entwicklung der ärmsten Länder der Welt. Dabei stehen die Bekämpfung der Armut, die Demokratisierung aller Staaten, nachhaltige Entwicklung mit Umweltschutzmaßnahmen, Unterstützung der Gleichberechtigung der Frauen, ... im Vordergrund. |
UN-Millenium-Entwicklungsziele | siehe: Millenium-Entwicklungsziele |
Umweltschutz | Alle Maßnahmen, die von Behörden, Organisationen oder Privatleuten getroffen werden, um die Umwelt vor kurzfristigen und insbesondere dauerhaften Schäden zu bewahren. |
Umwelt | Der Raum, in dem sich das Leben abspielt. |
Umland |
Oft noch teilweise verstädterter Raum um eine Stadt, auch das sogenannte Einzugsgebiet. |
Überweidung | Zu starke Nutzung eines Bodens durch zu hohen Viehbesatz mit schädlichen Auswirkungen auf den Boden, etwa Bodenerosion. |
Überhöhung | Zur Sichtbarmachung des typischen Landschaftsreliefs wird in Landschaftsprofilen der Höhenmaßstab gegenüber dem Längenmaßstab vergrößert. |
Übergangsklima |
Der Klimabereich zwischen maritim und kontinental geprägten Bereichen. |
Überfischung |
Ü. meint die zu starke Befischung meist der Meere, die mit einem deutlichen Rückgang des Bestandes verbunden ist. |
U-Tal |
Durch Ausschürfung durch einen (oft eiszeitlichen) Gletscher in eine wannenförmiges Tal verwandeltes V-Tal. Engl.: trough valley, U-shaped valley |
Tundra |
Meist baumlose Gebiete auf der Nordhalbkugel jenseits von etwa 50° - 60° Breite. |
Tuff | Gestein, das aus verfestigten lockeren Auswurfmaterialien eines Vulkans, wie Asche, Schlacke, Lapilli entsteht. |
TTIP | Transatlantisches Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA, offiziell Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (Transatlantic Trade and Investment Partnership). |
Tsunami |
Durch untermeerische Erdbeben oder Erdrutsche ausgelöste gewaltige Welle (jap. Hafenwelle), die an der Küste als meterhohe Wasserwand auftreffen kann und bis mehrere hundert Meter ins Landesinnere hinein gewaltige Zerstörungen verursacht. |