Geolexikon
Unser geographisches Wörterbuch
Begriff | Definition |
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Saffir-Simpson-Skala | Mit der fünfstufigen SS-Skala wird die Intensität und Gefährlichkeit von Hurrikans angegeben. |
Sahelzone | Bereich der Dorn- und Trockensavanne am Südrand der Sahara in Westafrika, geprägt von sehr unterschiedlich stark ausfallenden Regenzeiten. Manchmal können die Regenzeiten auch ausfallen. |
Salzsee | See in ariden Gebieten, dessen Wasser fast ganzjährig einer hohen Verdunstungsrate unterliegt und dem gleichzeitig kaum Wasser zugeführt wird. Dabei bilden sich durch die zurückbleibenden gelösten Salze teilweise oder auf dem gesamten Seegrund Salzflächen. |
Salztonebene |
In ariden Gebieten vorkommende flache Wanne, in der periodisch Wasser (Regen, Fluss, ..) steht und bei der Verdunstung eine Schicht von Salz und Ton oder auch Lehm zurückbleibt. |
Salzwiese | Vorland vor einem Seedeich, das geprägt ist von mehr oder minder häufigen Überflutungen durch Salzwasser. S. besitzen eine eigene Flora, die sich aus salzwasserbeständigen Pflanzen zusammensetzt. |
Sand | Material mit einer Korngröße zwischen 0,06 - 2 Millimeter. |
Sandbank | Hauptsächlich aus Sanden aufgebaute flache Aufschüttungsform meist vor Küsten. Sandbänke sind nicht lagestabil und verändern stetig Form, Höhe, Größe, Lage. |
Sandstein | Gestein, in dem man meist noch die einzelnen Sandkörner des Entstehungsmaterials vor der Umformung zu S. erkennen kann. |
Sandwüste | Hauptsächlich aus angewehten Sanden bestehende Wüste. Dünen bilden sich. |
Satellitenbild | Von künstlichen Satelliten, die die Erde in verschiedenem Abstand umkreisen können, können Photos in sichtbarem Licht (= normales Photo) oder in verschiedenen anderen Bereichen des Lichts aufgenommen werden. Diese Photos enthalten viele Informationen über die Oberfläche der Erde und können nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet werden. |
Savanne | Vegetationsbereich in den wechselfeuchten Tropen mit Regenzeit und unterschiedlich langen Trockenzeiten. Im Übergangsbereich zur Wüste liegt die Dorn(strauch)savanne. |
Schadstoff | Chemische Verbindung oder Stoff, der negative Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen oder Menschen haben kann. S. werden z.B. häufig bei Verbrennungsprozessen in Motoren oder bei Produktionsvorgängen in der Industrie ausgestoßen. |
Schalenbau | Schalenbau der Erde, siehe Erdaufbau |
Schärenküste | Schären sind flachhügelige Inseln, die besonders an der Küste Norwegens vorkommen. Sie sind teilweise überflutetet Rundhöcker, die während der Eiszeiten durch Eis abgeschliffen wurden. |
Schattenwirtschaft | Alle Wirtschaftsleitungen, die nicht Teil des Bruttosozialproduktes werden und nicht exakt statistisch erfasste werden, weil sie entweder in Bereichen der Familien- oder Nachbarschaftshilfe stattfinden oder illegal sind, etwa Schwarzarbeit. |
Schelf | Teil des Kontinents bis 200 m Wassertiefe, bevor der Kontinentalabhang Richtung Tiefsee folgt. |
Schichtstufenlandschaft | Eine leicht schräg stehende treppenartige Landschaft. Die einzelnen Stufen werden durch Verwitterung immer weiter zurück verlagert. |
Schiffshebewerk | Ein S. gleicht in begradigten für die Schifffahrt geeigneten Flüssen das Gefälle aus. In einem S. wird ein Schiff in einer abgeschlossenen Kammer mitsamt dem Wasser auf ein anderes Niveau gehoben oder abgesenkt. |
Schlacke |
1. Lavabrocken verschiedener Größe und Gestalt, die bei einem Vulkanausbruch ausgeworfen werden oder in Lavaströmen mitschwimmen. |
Schlammstrom | siehe Lahar |
Schlammvulkan | Austreten von Schlamm und Gasen aus Erdöffnungen ohne echten Vulkanismus, aber unter Bildung von kleinen bis sehr kleinen Vulkankegeln. |
Schleuse | Eine S. gleicht in begradigten für die Schifffahrt geeigneten Flüssen das Gefälle aus. In einer S. wird ein Schiff durch Zustrom von Wasser in ein abgeschottetes Schleusenbecken auf ein anderes Niveau gehoben oder durch Ablassen von Wasser abgesenkt. |
Schluff | Besonders feinkörniges Material mit einer Korngröße zwischen 0,002 - 0,06 Millimeter. |
Schlüsselindustrie | Industriezweig, der eine zentrale Bedeutung für die Wirtschaft eines Landes hat. |
Scholle |
1. geolog.: Eine S. ist ein Gesteinsbereich, der eine andere Bewegung (Hebung, Senkung, ...) ausführt, als die umliegenden Gesteinsbereiche. Abgegrenzt wird eine Gesteinsscholle durch Bruchlinien. |
Schöpfwerk | S. dienen der Entwässerung von eingedeichtem Land. Das hinter dem Deich - in häufig unter dem Meeresspiegel - liegenden Gebiet anfallende Süßwasser muss mechanisch auf Meeresspiegelhöhe gepumpt werden. |
Schott | siehe Salztonebene |
Schuttstrom | siehe Lahar |
Schwächezone | Durch Brüche zwischen und in Platten verursachte instabilere meist linienhafte Regionen mit erhöhter Anfälligkeit für Bebenaktivität. |
Schwarzafrika | Kulturerdteil, der unter anderem durch eine Bevölkerung mit dunkler Hautfarbe, einen hohen Anteil an Anhängern von Naturreligionen und einen an die Tropen hervorragend angepassten Ackerbau gekennzeichnet ist. Stammesgesellschaften herrschen vor. |
Schwarzer Raucher | Hydrotermale Quelle in bis über 10 Meter hoher Röhrenform, an der durch Mineralien dunkel gefärbtes Wasser mit Temperaturen von bis über 200°C austritt. Extremlebensraum in mehreren tausend Metern Meerestiefe mit Lebewesen, die nicht auf der Basis von Photosynthese, sondern Chemosynthese (z.B. mit Hilfe von Schwefel) leben. |
Schwellenland | Ein sich in einer Industrialisierungsphase befindendes Entwicklungsland, das möglicherweise zum Industrieland werden kann. Die gesellschaftliche Entwicklung hinkt zumeist der wirtschaftlichen weit hinterher. |
Schwemmfächer | Bereich, in dem Sedimente eines Baches oder Flusses bei Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit meist in dreieckiger Form abgelagert werden. |
Sedimente | Verwitterung und Abtragung von Gesteinen führt zur Bildung von mehr oder minder feinen Ablagerungen, den sog. Sedimenten. |
Seehafen | Im Gegensatz zum Fluss-oder Binnenhafen ein Hafen an der Küste. |
Seeklima | siehe maritim |
Seewind |
Am Tag erwärmt sich das Festland schneller als das Meer, erwärmte Luft steigt über Land auf. Daher strömt am Boden Luft von See Richtung Land nach, der S. ensteht. |
Seezeichen |
Alle Markierungen an Land und auf See, die der Orientierung von Schiffen dienen. |
Segregation | Abtrennung von verschiedenen "Menschenrassen" gegeneinander. |
Seismograph | Gerät zur Aufzeichnung von Erdbebenwellen. |
Seismologie |
Die Erdbebenforschung hat zum Beispiel die Aufgaben Erdbeben mit Hilfe von Aufzeichnungsgeräten (Seismographen) zu registrieren und die Aufzeichnungen (Seismogramme) zu deuten. Engl.: seismology |
Seismometer | siehe Seismograph |
Seitenmoräne | An den Seiten des Gletschers wird Material von den Talwänden abgetragen und mit transportiert. Sie bilden nach Abschmelzen des Gletschers Seitenmoränen. |
Sektoren | siehe Wirtschaftssektoren |
Sekundärwald | Artenarmer und oft niedriger als der ursprüngliche Wald nachwachsender Wald, nachdem der Primärwald für eine Nutzung (z.B.: Landwirtschaft) abgeholzt worden ist und der Bereich nach einiger Zeit nicht mehr genutzt wird. |
semi-arid | Ökosysteme mit mehr als 250mm Niederschlag pro Jahr, die aber nicht hochproduktiv sind; meistens als Weideland klassifiziert (Q: IPCC). |
Senke | Alle Prozesse, Aktivitäten oder Mechanismen, die ein Treibhausgas, ein Aerosol oder einen Vorläufer eines Treibhausgases oder eines Aerosols aus der Atmosphäre entfernen (Q: IPCC). |
Serir | arabisch siehe Geröll- und Kieswüste |
Shifting Cultivation | siehe Wanderfeldbau |
sichtbares Licht | Der Teil des gesamten elektromagnetischen Spektrums, den das menschliche Auge wahrnehmen kann. |
Siel | Ein sich bei auflaufender Flut selbständig schließender Durchlass im Deich, der der Entwässerung des eingedeichten Landes dient. |
SKE | siehe Steinkohleeinheiten |
Slum | Meist nicht genehmigtes sehr einfaches Wohnquartier ohne sanitäre Anlagen oder ausreichende sonstige Infrastruktur. Hier leben in Ländern der Dritten Welt am Rande von Großstädten Millionen Menschen in ärmsten Verhältnissen. |
Smog |
Schadstoffe aus Verkehr, Hausbrand, ..., und Stäube vermischen sich mit der Luftfeuchtigkeit und bilden eine mehr oder minder dichte Dunstschicht über Städten. |
Solarer Zyklus | Eine regelmäßige Veränderung der Sonnenaktivität mit unterschiedlicher Stärke und einer Wiederkehrperiode von zwischen 9 und 13 Jahren. |
Solarstrom | siehe Photovoltaik |
Sole | Hochkonzentrierte Salzlösung, die bei der unterirdischen Salzgewinnung durch Auslaugung der Salzlager mit Wasser entsteht. |
Solfatara | An S. treten schwefelhaltige (daher der Name) vulkanische Gase aus. |
Solfataren | Ausströmende heiße, meist wasserdampfhaltige Gase vulkanischen Ursprungs, oft mit schwefligen, gelben Ausfällungen an der Oberfläche oder mit ganz zersetzter Erdoberfläche in Form von brodelnden Schlammlöchern. Singular: die Solfatare |
Sommerdeich | Deich, der nur so hoch ist, dass er das eingedeichte Land vor sommerlichen Hochwässern schützen kann und damit landwirtsch aftlich nutzbar macht. |
Sommertage |
Tage, an denen die Höchsttemperatur über 25°C, aber unter 30°C liegt. |
Sonderwirtschaftszone | Region in China, die durch besondere Rechte dem (kapitalistischen) westlichen Wirtschaftssystem angepasst ist und mit dem Ausland Handel treiben darf. Engl.: special economic area |
Sonnenaktivität | siehe Solarer Zyklus |
Sonnenfackeln | siehe Sonnenflares |
Sonnenflares | Ausbrüche von glühender Masse der Sonne, meist entlang der Magnetlinien des Sonnenmagnetfeldes. |
Sonnensystem | Im Zentrum jedes S. steht ein Stern, um den ein Planet oder mehrere Planeten kreisen. |
Sorptionsfähigkeit |
Aufnahmefähigkeit für bestimmte Stoffe, z.B. Wasser, Nährstoffe. |
Souk | siehe Basar |
Spezialisierung | Betriebe beschränken sich häufig auf ein Produkt oder wenige Produkte, sie sind spezialisiert. Dazu gehören etwa die Kälbermast oder der Weinbau. |
Städtische Wärmeinsel | Benennung für eng begrenzte Erhöhung von Luft- und Oberflächentemperaturen in Städten im Vergleich zu ihrem Umland. (nach Klimafibel) |
Städtischer Raum | Gebiet, in dem Wohngebäude und auch Bürogebäude in deutlich größerer Dichte vorkommen, als im ländlichen Raum. Neben der eigentlichen Stadt zählt oft auch ein Teil des Umlandes zum s.R. |
Stahl | Besonders gut schmiedbares Eisen (durch niedrigen Kohlenstoffgehalt). |
Stalagmit | siehe Tropfsteine |
Stalaktit | siehe Tropfsteine |
Standortfaktoren | In Bezug auf die Wirtschaft sind die S. wichtig für die Entscheidung, ob sich ein Unternehmen an einem bestimmten Ort ansiedelt. Zu den S. gehören je nach Gewerbe Rohstoffe, Transportkosten, Absatzmarkt, Arbeitskräfteangebot, ... Die genannte S. nennt man auch harte S.,weil sie direkt darauf wirken, ob ein Betrieb an einem Ort sinnvoll betrieben werden kann. Die sogenannten weichen S. wie Freizeitangebot, ... beeinflussen etwa, ob Arbeitskräfte auch an einen Ort ziehen, um in einem Betrieb arbeiten zu können. |
Startup | Ein neu gegründetes Jungunternehmen, das noch im Aufbau befndlich ist, meist eine innovative Geschäftsidee verfolgt und oft noch nicht im Marktgeschehen voll integriert ist. Engl.: startup |
Staudamm | Wall zur Speicherung von Wasser zur Bewässerung und/oder Energiegewinnung aus unterschiedlichen Materialien |
Steilküste | Sehr steil zum Wasser hin abfallende Küste (auch Kliff). |
Steinbruch | Abbauort von nutzbaren Gesteinen. |
Steinkohleeinheiten | Um Vergleichbarkeit herzustellen, wird der Energieverbrauch umgerechnet auf den Energieinhalt von Steinkohle. Dabei entspricht 1kg SKE 0,7 kg Öleinheiten. |
Steppe | Vegetationszone mit geringen Niederschlägen (ca. 400-500 mm) außerhalb der Tropen. Meist Graslandschaften mit nur wenige Monate dauernden Vegetationsperioden. |
Stockfisch | Getrockneter haltbarer Fisch in Skandinavien. |
Stockwerksaufbau |
1. des Regenwaldes |
Strahlströme | siehe Jetstreams |
Strahlung | |
Strahlungsantrieb | Der S. in Watt pro Quadratmetern beschreibt die direkte Wirkung von Gasen, ... auf den Energiehaushalt der Erde. Ein negativer Strahlungsantrieb entzieht der Erde Energie, führt also zu einer Abkühlung der Atmosphäre. Ein positiver Strahlungsantrieb führt der Atmosphäre Energie zu, sie erwärmt sich. (nach Hansen) |
Strahlungsbilanz | Zusammenfassung aller Strahlungsgewinne und Strahlungsverluste der Erde. |
Strand | Für Flachküsten typischer aus feineren Sedimenten aufgebauter Uferbereich. |
Stratosphäre | siehe Atmosphäre |
stratosphärische Ozonschicht | Schicht mit erhöhter Ozonkonzentration, die die Erdoberfläche vor kosmischer Strahlung schützt. |
Streu | Unzersetzte Auflage auf dem Boden aus organischem Material (Blätter, Nadeln, ...). |
strip cropping | Feldfrüchte und Getreide werden in parallelen Reihen angebaut. Durch unterschiedliche Wuchshöhe, Durchwurzelung, ... wird Erosion reduziert. |
Strukturwandel | z.B.: Veränderung der Wirtschaftsstruktur als Veränderung der Bedeutung der drei Wirtschaftssektoren beim Übergang von der Agrar-, über die Industrie-, zur Dienstleistungswirtschaft. |
stubble mulching | Das Stehenlassen von Resten der Getreidehalme beim Abernten, um Erosion durch Wind und Wasser zu verringern. |
Sturm | Zusammenfassende Bezeichnung für Wetterereignisse, die mit besonders hohen Windgeschwindigkeiten einhergehen. Nach der Windstärkeskala bezeichnet man Winde mit Windstärke 9 als Sturm, dies entspricht etwa 75 - 88 kmh. |
Sturmflut | Durch Stürme kann der Wasserstand an der Küste erheblich steigen, insbesondere wenn starke Winde zusätzlich zu einer normalen Flut Wasser vor sich herschieben. Dann kommt es zu extremen Wasserhochständen, die mehrere Meter über dem normalen Hochwasser liegen können. |
Sub-Sahara-Staaten |
Alle afrikanischen Staaten südlich der Sahara; die Sahel-Länder werden dazugezählt; also alle afrikanischen Länder ohne einen Anteil an der Mittelmeerküste (Staaten mit Anteil werden dem Orient zugerechnet). Engl.: sub-Sahara Africa |
Subduktion | Bei der S. wird eine starre Erdplatte unter eine andere geführt. |
Subkontinent | Teil eines Kontinents, der durch naturgeographische Abgrenzung und einen einheitlichen kulturellen Raum einen eigenständigen Raum innerhalb eines Kontinents bildet (z.B. Indien). |
subpolare Zone | Zwischen 60° und 80° Breite gelegen, mit winterlichen Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt und sommerlichen Temperaturen bis etwa maximal 15°C. |