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Die geographischen Seiten des TLG

Grüne Oasen in und um denkmalgeschützte Wohnhäuser

Ein stadtökologischer Vergleich zwischen begrünten und nicht begrünten Objekten

Da zwei 11. Klassen des TLG sich im Schuljahr 2006/2007 mit der stadtökologischen Wirkung von Parks in München beschäftigt haben und herausgefunden haben, dass die Wirkung eines großen Parks, wie etwa des Englischen Gartens, auf wenige Dutzend bis 100 Meter im Umkreis des Parks beschränkt ist, haben wir uns dieses Schuljahr vorgenommen, kleinräumige Grünstrukturen zu untersuchen.

Unter Einsatz von Methoden der Fernerkundung (Orthofotos aus dem Bayernviewer, Google Earth, PixelGis) sollen für das Projekt geeignete Objekte durch die Schüler ausgewählt werden. Dabei sollen durch die Methoden der Fernerkundung vergleichbare denkmalgeschützte Objekte (begrünt, nicht begrünt) gefunden werden. Gedacht ist dabei in erster Linie an begrünte Innenhöfe als Oasen in der Stadt.
Schließlich sollten die Außenfassaden von Gebäuden nicht ihr Gesicht vollständig verändern. Dies ist auch als sinnvolle Einschränkung von Begrünungsmaßnahmen im Sinne der Sichtbarkeit eines Denkmals zu sehen.
Ein ähnlicher Bauzeitpunkt und ein vergleichbarer Allgemeinzustand der zu wählenden Objekte wäre wünschenswert.


Wie man im untersuchten Stadtteil erkennen kann, ist die Beschränkung des Themas auf denkmalgeschützte Bauten keine willkürliche Einschränkung, sondern trifft in historischen Innenstädten viele Gebäude! Farbig markiert sind hier alle teilweise oder vollständig geschützten Bauten.
(Copyright Bayer. Vermessungsverwaltung)

Als nächster Schritt folgt eine Phase der gemeinsamen Vor-Ort-Aktivität, um die Objekte kennen zu lernen.
Anschließend werden die Gruppen nach Neigung in Vor-Ort-Gruppen, Recherchegruppen, Fernerkundungsgruppen und Kommunikationsgruppen mit jeweils eigenem Arbeitsschwerpunkt eingeteilt.

Unter Heranziehung von fachlichen Partnern (Amt für Denkmalschutz, Begrünungsexperten, Universitätsinstitute,...), die von der Kommunikationsgruppe angesprochen und befragt werden, werden die Objekte und ihre Einbettung in den Stadtraum untersucht. Dabei übernimmt jeweils eine Recherchegruppe das Aufarbeiten von Hintergrundinformationen zum Objekt und zur Stadtökologie und zu Fragen, die in den anderen Gruppe auftreten.
Ziel ist es auch ähnliche Objekte und Objektgruppen im Stadtraum per Fernerkundung zu finden, auf die dann Ergebnisse übertragbar wären.
Die jeweilige Vor-Ort-Gruppe betreut ihr Objekt, untersucht Flora und Fauna und misst über längere Zeiträume Temperaturgang und Feuchtigkeit. Dabei sollen mobile Datenlogger für die Temperatur und die aus dem abgeschlossenen Projekt vorhandenen Messgeräte eingesetzt werden.

Unter Einbezug von Fachleuten soll die Frage nach evtl. Schäden an einem denkmalgeschützten Objekt durch Pflanzenbewuchs angegangen werden. Optimal verbinden lässt sich die Betrachtung mit dem direkten Vergleich mit dem nicht begrünten Objekt. Evtl. grundsätzliche bautechnische Probleme aus der Bauzeit, ... lassen sich so im Vergleich aufzeigen. Damit wäre die Frage nach dem Einfluss (Eindringen von Pflanzenwurzeln, ... in die Fassade und Absprengung von Putz, ... oder evtl. auch Schutz der Fassade vor Witterungseinflüssen, ...) der Begrünung eines Objektes evtl. klarer zu beantworten.

Fernerkundung, Rechercheergebnisse, Befragungen vor Ort (Leben in einem begrünten, nicht begrünten Objekt, ...) und Befragungen von Experten, Messergebnisse und Beobachtungsergebnisse sollen zusammen geführt werden und in ein (übertragbares) Projektergebnis münden. Es soll auf jeden Fall eine Internetpräsentation des Projektes als Projektdokumentation ein Ziel sein.

Die Integration der beiden Bereiche Ökologie und Denkmalschutz könnte in Form eines Vorschlags für eine Begrünung eines Objekts an einen Hausbesitzer (oder an eine aus der Fernerkundung gewonnene Gruppe von Hausbesitzern) ausgearbeitet werden. Presse- und Öffentlichkeitsarbeitarbeit sind dabei integraler Bestandteil. Flyer zu erstellen und auszulegen, Führungen durchzuführen, wären weitere mögliche Ansätze.

Sollte sich eine weitgehende Kompatibilität von Begrünungsmaßnahmen mit denkmalgeschützten Gebäuden zeigen, wäre eine Übertragbarkeit auf viele weitere Objekte möglich. Damit könnte evtl. das Problem der Überhitzung von Großstädten (insbesondere auch von historischen Innenstadtbereichen) auf lange Sicht hin reduziert werden. Kleinräumige begrünte Höfe und Wohnblöcke könnten als Netzwerke die Innenstädte prägen und in heißen Sommern die Temperaturen auf ein erträgliches Maß reduzieren.