Geolexikon
Unser geographisches Wörterbuch
Begriff | Definition |
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Sonnenfackeln | siehe Sonnenflares |
Sonnenaktivität | siehe Solarer Zyklus |
Sonderwirtschaftszone | Region in China, die durch besondere Rechte dem (kapitalistischen) westlichen Wirtschaftssystem angepasst ist und mit dem Ausland Handel treiben darf. Engl.: special economic area |
Sommertage |
Tage, an denen die Höchsttemperatur über 25°C, aber unter 30°C liegt. |
Sommerdeich | Deich, der nur so hoch ist, dass er das eingedeichte Land vor sommerlichen Hochwässern schützen kann und damit landwirtsch aftlich nutzbar macht. |
Solfataren | Ausströmende heiße, meist wasserdampfhaltige Gase vulkanischen Ursprungs, oft mit schwefligen, gelben Ausfällungen an der Oberfläche oder mit ganz zersetzter Erdoberfläche in Form von brodelnden Schlammlöchern. Singular: die Solfatare |
Solfatara | An S. treten schwefelhaltige (daher der Name) vulkanische Gase aus. |
Sole | Hochkonzentrierte Salzlösung, die bei der unterirdischen Salzgewinnung durch Auslaugung der Salzlager mit Wasser entsteht. |
Solarstrom | siehe Photovoltaik |
Solarer Zyklus | Eine regelmäßige Veränderung der Sonnenaktivität mit unterschiedlicher Stärke und einer Wiederkehrperiode von zwischen 9 und 13 Jahren. |
Smog |
Schadstoffe aus Verkehr, Hausbrand, ..., und Stäube vermischen sich mit der Luftfeuchtigkeit und bilden eine mehr oder minder dichte Dunstschicht über Städten. |
Slum | Meist nicht genehmigtes sehr einfaches Wohnquartier ohne sanitäre Anlagen oder ausreichende sonstige Infrastruktur. Hier leben in Ländern der Dritten Welt am Rande von Großstädten Millionen Menschen in ärmsten Verhältnissen. |
SKE | siehe Steinkohleeinheiten |
Siel | Ein sich bei auflaufender Flut selbständig schließender Durchlass im Deich, der der Entwässerung des eingedeichten Landes dient. |
sichtbares Licht | Der Teil des gesamten elektromagnetischen Spektrums, den das menschliche Auge wahrnehmen kann. |
Shifting Cultivation | siehe Wanderfeldbau |
Serir | arabisch siehe Geröll- und Kieswüste |
Senke | Alle Prozesse, Aktivitäten oder Mechanismen, die ein Treibhausgas, ein Aerosol oder einen Vorläufer eines Treibhausgases oder eines Aerosols aus der Atmosphäre entfernen (Q: IPCC). |
semi-arid | Ökosysteme mit mehr als 250mm Niederschlag pro Jahr, die aber nicht hochproduktiv sind; meistens als Weideland klassifiziert (Q: IPCC). |
Sekundärwald | Artenarmer und oft niedriger als der ursprüngliche Wald nachwachsender Wald, nachdem der Primärwald für eine Nutzung (z.B.: Landwirtschaft) abgeholzt worden ist und der Bereich nach einiger Zeit nicht mehr genutzt wird. |
Sektoren | siehe Wirtschaftssektoren |
Seitenmoräne | An den Seiten des Gletschers wird Material von den Talwänden abgetragen und mit transportiert. Sie bilden nach Abschmelzen des Gletschers Seitenmoränen. |
Seismometer | siehe Seismograph |
Seismologie |
Die Erdbebenforschung hat zum Beispiel die Aufgaben Erdbeben mit Hilfe von Aufzeichnungsgeräten (Seismographen) zu registrieren und die Aufzeichnungen (Seismogramme) zu deuten. Engl.: seismology |
Seismograph | Gerät zur Aufzeichnung von Erdbebenwellen. |
Segregation | Abtrennung von verschiedenen "Menschenrassen" gegeneinander. |
Seezeichen |
Alle Markierungen an Land und auf See, die der Orientierung von Schiffen dienen. |
Seewind |
Am Tag erwärmt sich das Festland schneller als das Meer, erwärmte Luft steigt über Land auf. Daher strömt am Boden Luft von See Richtung Land nach, der S. ensteht. |
Seeklima | siehe maritim |
Seehafen | Im Gegensatz zum Fluss-oder Binnenhafen ein Hafen an der Küste. |
Sedimente | Verwitterung und Abtragung von Gesteinen führt zur Bildung von mehr oder minder feinen Ablagerungen, den sog. Sedimenten. |
Schwemmfächer | Bereich, in dem Sedimente eines Baches oder Flusses bei Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit meist in dreieckiger Form abgelagert werden. |
Schwellenland | Ein sich in einer Industrialisierungsphase befindendes Entwicklungsland, das möglicherweise zum Industrieland werden kann. Die gesellschaftliche Entwicklung hinkt zumeist der wirtschaftlichen weit hinterher. |
Schwarzer Raucher | Hydrotermale Quelle in bis über 10 Meter hoher Röhrenform, an der durch Mineralien dunkel gefärbtes Wasser mit Temperaturen von bis über 200°C austritt. Extremlebensraum in mehreren tausend Metern Meerestiefe mit Lebewesen, die nicht auf der Basis von Photosynthese, sondern Chemosynthese (z.B. mit Hilfe von Schwefel) leben. |
Schwarzafrika | Kulturerdteil, der unter anderem durch eine Bevölkerung mit dunkler Hautfarbe, einen hohen Anteil an Anhängern von Naturreligionen und einen an die Tropen hervorragend angepassten Ackerbau gekennzeichnet ist. Stammesgesellschaften herrschen vor. |
Schwächezone | Durch Brüche zwischen und in Platten verursachte instabilere meist linienhafte Regionen mit erhöhter Anfälligkeit für Bebenaktivität. |
Schuttstrom | siehe Lahar |
Schott | siehe Salztonebene |
Schöpfwerk | S. dienen der Entwässerung von eingedeichtem Land. Das hinter dem Deich - in häufig unter dem Meeresspiegel - liegenden Gebiet anfallende Süßwasser muss mechanisch auf Meeresspiegelhöhe gepumpt werden. |
Scholle |
1. geolog.: Eine S. ist ein Gesteinsbereich, der eine andere Bewegung (Hebung, Senkung, ...) ausführt, als die umliegenden Gesteinsbereiche. Abgegrenzt wird eine Gesteinsscholle durch Bruchlinien. |
Schlüsselindustrie | Industriezweig, der eine zentrale Bedeutung für die Wirtschaft eines Landes hat. |
Schluff | Besonders feinkörniges Material mit einer Korngröße zwischen 0,002 - 0,06 Millimeter. |
Schleuse | Eine S. gleicht in begradigten für die Schifffahrt geeigneten Flüssen das Gefälle aus. In einer S. wird ein Schiff durch Zustrom von Wasser in ein abgeschottetes Schleusenbecken auf ein anderes Niveau gehoben oder durch Ablassen von Wasser abgesenkt. |
Schlammvulkan | Austreten von Schlamm und Gasen aus Erdöffnungen ohne echten Vulkanismus, aber unter Bildung von kleinen bis sehr kleinen Vulkankegeln. |
Schlammstrom | siehe Lahar |
Schlacke |
1. Lavabrocken verschiedener Größe und Gestalt, die bei einem Vulkanausbruch ausgeworfen werden oder in Lavaströmen mitschwimmen. |
Schiffshebewerk | Ein S. gleicht in begradigten für die Schifffahrt geeigneten Flüssen das Gefälle aus. In einem S. wird ein Schiff in einer abgeschlossenen Kammer mitsamt dem Wasser auf ein anderes Niveau gehoben oder abgesenkt. |
Schichtstufenlandschaft | Eine leicht schräg stehende treppenartige Landschaft. Die einzelnen Stufen werden durch Verwitterung immer weiter zurück verlagert. |
Schelf | Teil des Kontinents bis 200 m Wassertiefe, bevor der Kontinentalabhang Richtung Tiefsee folgt. |
Schattenwirtschaft | Alle Wirtschaftsleitungen, die nicht Teil des Bruttosozialproduktes werden und nicht exakt statistisch erfasste werden, weil sie entweder in Bereichen der Familien- oder Nachbarschaftshilfe stattfinden oder illegal sind, etwa Schwarzarbeit. |
Schärenküste | Schären sind flachhügelige Inseln, die besonders an der Küste Norwegens vorkommen. Sie sind teilweise überflutetet Rundhöcker, die während der Eiszeiten durch Eis abgeschliffen wurden. |
Schalenbau | Schalenbau der Erde, siehe Erdaufbau |
Schadstoff | Chemische Verbindung oder Stoff, der negative Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen oder Menschen haben kann. S. werden z.B. häufig bei Verbrennungsprozessen in Motoren oder bei Produktionsvorgängen in der Industrie ausgestoßen. |
Savanne | Vegetationsbereich in den wechselfeuchten Tropen mit Regenzeit und unterschiedlich langen Trockenzeiten. Im Übergangsbereich zur Wüste liegt die Dorn(strauch)savanne. |
Satellitenbild | Von künstlichen Satelliten, die die Erde in verschiedenem Abstand umkreisen können, können Photos in sichtbarem Licht (= normales Photo) oder in verschiedenen anderen Bereichen des Lichts aufgenommen werden. Diese Photos enthalten viele Informationen über die Oberfläche der Erde und können nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet werden. |
Sandwüste | Hauptsächlich aus angewehten Sanden bestehende Wüste. Dünen bilden sich. |
Sandstein | Gestein, in dem man meist noch die einzelnen Sandkörner des Entstehungsmaterials vor der Umformung zu S. erkennen kann. |
Sandbank | Hauptsächlich aus Sanden aufgebaute flache Aufschüttungsform meist vor Küsten. Sandbänke sind nicht lagestabil und verändern stetig Form, Höhe, Größe, Lage. |
Sand | Material mit einer Korngröße zwischen 0,06 - 2 Millimeter. |
Salzwiese | Vorland vor einem Seedeich, das geprägt ist von mehr oder minder häufigen Überflutungen durch Salzwasser. S. besitzen eine eigene Flora, die sich aus salzwasserbeständigen Pflanzen zusammensetzt. |
Salztonebene |
In ariden Gebieten vorkommende flache Wanne, in der periodisch Wasser (Regen, Fluss, ..) steht und bei der Verdunstung eine Schicht von Salz und Ton oder auch Lehm zurückbleibt. |
Salzsee | See in ariden Gebieten, dessen Wasser fast ganzjährig einer hohen Verdunstungsrate unterliegt und dem gleichzeitig kaum Wasser zugeführt wird. Dabei bilden sich durch die zurückbleibenden gelösten Salze teilweise oder auf dem gesamten Seegrund Salzflächen. |
Sahelzone | Bereich der Dorn- und Trockensavanne am Südrand der Sahara in Westafrika, geprägt von sehr unterschiedlich stark ausfallenden Regenzeiten. Manchmal können die Regenzeiten auch ausfallen. |
Saffir-Simpson-Skala | Mit der fünfstufigen SS-Skala wird die Intensität und Gefährlichkeit von Hurrikans angegeben. |
Rote Liste | In ihr sind alle in Deutschland gefährdeten, sehr gefährdeten (vom Aussterben bedrohten) oder bereits ausgestorbenen Tier- und Pflanzenarten aufgeführt. Von fast 60.000 Tier- und Pflanzenarten sind beinahe 2000 gefährdet, über 150 ausgestorben. |
Rossbywelle | siehe Rossby-Wellen |
Rossby-Wellen | Eine wellenförmige mäandrierende Luftströmung im Bereich der Westwindströmung (und der Jetstreams), die bei kleiner Wellenbildung den Luftaustausch blockiert oder durch sich weiter verstärkende Wellen polare Kaltluft weit nach Süden und Warmluft nach Norden führt. |
Röntgenstrahlung | Röntgenstrahlung ist kurzwellige elektromagnetische Strahlung im Bereich von etwa 10 nm bis 0,001 nm. |
Rohstoffe | Begrenzt vorhandene natürlich vorkommende Stoffe, die für die Produktion neuer Produkte verwendet werden. |
Rodung | Die Abholzung von Wald. |
Rio-Konferenz | Hier wurden 1992 die heute gültigen weltweiten Grundlagenbeschlüsse zu Umwelt- und Entwicklungspolitik getroffen (Klima, biologische Vielfalt, nachhaltige Entwicklung, ...). |
rift | siehe Graben |
Ressourcen | R. sind wichtige Hilfsmittel, die zum Leben benötigt werden, etwa Luft, Wasser, aber auch Metalle, Erdöl, ... Spricht man direkt über Lagerstätten von Erzen, Erdöl, ... meint man mit R. die theoretisch zur Verfügung stehende Maximalmenge eines Stoffes. |
Relief |
Die Oberflächenformen. Das Relief bestimmt auch die Ausrichtung von Hängen zur Sonne, die sog. Exposition. Engl.: relief |
relative Luftfeuchte |
Wasserdampfgehalt der Luft in Prozent vom Sättigungswert. Der Sättigungswert der Luft steigt mit höheren Temperaturen, die Luft kann also bei höheren Temperaturen mehr Wasserdampf aufnehmen, als bei niedrigeren. |
Relative Höhe | Der Höhenabstand zwischen zwei Punkten oder Orten (etwa einer Siedlung und einem höher oder tiefer gelegenen Ort). |
Regionalwährung | Eine nur in einer bestimmten Gegend einsetzbare Zusatzwährung, die lokale Betriebe fördert, Gemeinden und soziale Projekte durch Rückfluss von Geld ausschließlich innerhalb der Region stärkt und Spekulation mit Geld verhindert. |
Regenzeit | Zeitabschnitte mit Niederschlägen oder humide Zeiten |
Regenfeldbau | Anbau von landwirtschftlichen Produkten ohne zusätzliche Bewässerung. Dies ist nur möglich, wenn zumindest eine gewisse Zeit im Jahr ausreichend Niederschläge fallen (mehr Niederschlag, als bei der gegebenen Temperatur verdunsten kann). |
regenerative Energien | siehe erneuerbare Energien |
Reflektion | Direktes Zurückwerfen von Strahlung, ohne die Wellenlänge zu ändern. |
Recycling | Wiederverwertung von bereits gebrauchten Stoffen, um die nur begrenzt verfügbaren Rohstoffe nicht zu schnell aufzubrauchen. |
Realteilung | Form des Erbrechts, bei dem der Boden unter allen erbberechtigten Kindern aufgeteilt wird. Diese Zersplitterung führt zu immer kleineren landwirtschaftlichen Flächen. |
Raumordnung | Versuch die verschiedenen Nutzungen des Landes in einem Staatsgebiet nach bestimmten Kriterien (Wohngebiet, Industriegebiet, Infrastrukturmaßnahmen, ...) zu ordnen. Als politische Vorgaben auch Raumordnungspolitik. |
Raum | Umgrenztes Gebiet auf der Erdoberfläche (mit einer Ausdehnung in die Höhe), das geographisch betrachtet wird. |
Raubbau | Nutzung von natürlichen Gegebenheiten und Rohstoffen, ohne an die Zukunft zu denken. |
Radiokarbondatierung | Die auch C14-Methode genannte Technik der Altersbestimmung von organischer Substanz auf Grundlage des Zerfalls von eingelagertem Radiokohlenstoff (C14). |
Radioaktivität | Natürlicher Weise zerfallen manche Atomkerne und senden dabei Strahlung aus. |
radioaktive Strahlung | Genauer: ionisierende Strahlung aus radioaktivem Zerfall. Man unterscheidet hier hauptsächlich Alphastrahlen, Betastrahlen und Gammastrahlen mit jeweils ansteigender Fähigkeit Stoffe, etwa menschliche Zellen, zu durchdringen. |
Radikal | Besonders reaktionsfreudiges Molekül (mit mind. einem freien Elektron) |
Quelle | Alle Prozesse, Aktivitäten oder Mechanismen, die ein Treibhausgas, ein Aerosol oder einen Vorläufer eines Treibhausgases oder eines Aerosols in die Atmosphäre freisetzen Q: IPCC). |
Quantifizierung | Bestimmung und Darstellung des mengenmäßigen Vorkommens eines Stoffes, einer Tierart, ... |
Quanat | siehe Foggara |
pyroklastischer Strom |
Ein p. S. ist eine vom Vulkan ausgehende Lawine aus heißer Asche, Gasen, Gesteinsstücken, die mit Geschwindigkeiten von weit über 100 km/h und Temperaturen von bis über 500°C alles verbrennt und tötet, was ihr in den Weg kommt. Engl.: pyroclastic flow |
Pußta | Steppenartige Landschaft in Ungarn. |
Push-Faktoren | Alle Faktoren, die in einem Passivraum Menschen dazu bewegen, den Raum zu verlassen, etwa fehlende Arbeitsplätze, ... |
Pull-Faktoren | Alle Faktoren, die einen Aktivraum für Zuwanderer anziehend machen, etwa die Aussicht auf Arbeitsplätze oder Absatzmöglichkeiten. |
Proxydaten | P. sind indirekte Anzeiger des Klimas und stammen aus natürlichen Archiven wie Baumringen, Eisbohrkernen, ... |
Proxidaten | Proxidaten werden aus Daten-Quellen erschlossen, die unter Anwendung physikalischer und biophysikalischer Methoden untersucht und interpretiert werden. Daten, die mit dieser Methode hergeleitet wurden, werden als Proxidaten bezeichnet. Beispiele von Proxies sind: Jahresringe von Bäumen, Eigenschaften von Korallen und verschiedene aus Eisbohrkernen abgeleitete Daten (nach IPCC). |
Protektionismus | Schutz der eigenen Wirtschaft (durch Zölle, Subventionen, ...) vor den Auswirkungen echter freier Marktwirtschaft. |