Geolexikon
Unser geographisches Wörterbuch
Begriff | Definition |
---|---|
Naturdenkmal |
Objekt aus der Natur, das aus verschiedensten Gründen unter Schutz gestellt werden kann, etwa aus wissenschaftlichem Interesse (z.B. Felsformationen), wegen seiner Einzigartigkeit (z.B. Baum wegen seinem Alter), seiner Schönheit (z.B. Wasserfall, ...), ... |
NATO |
North Atlantik Treaty Organisation |
Nationalpark | Eine auf Grund ihrer Einzigarktigkeit besonders schützenswerte Landschaft wird zum N. erklärt. Ein N. wird überwacht, Besucher dürfen bestimmte Bereich nicht betreten, damit die Natur ungestört bleibt. |
NAOI | Index der die NAO beschreibt und aus der Differenz des winterlichen Luftdrucks zwischen der iberischen Halbinsel und Island berechnet wird. |
NAO | Nordatlantische Oszilation |
Naherholungsgebiet | Stadtnahes Erholungsgebiet |
Nachwachsende Rohstoffe | Nicht für die Lebensmittelproduktion verwendete pflanzliche und tierische Stoffe wie Holz, Flachs, Baumwolle, Wolle, ... |
Nachhaltige Entwicklung | Eine Entwicklung, welche die heutigen Bedürfnisse deckt, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen, ihre Bedürfnisse decken zu können, zu gefährden (Q: IPCC). |
Mykorrizha | Mit den Wurzeln von tropischen Bäumen in enger Verbindung (Symbiose) lebende Pilze, die den Bäumen mit Nährstoffen angereichertes Wasser zur Verfügung stellen und dafür Kohlenhydrate als Nahrung erhalten. |
Mure | Schnellfließender Strom aus Gestein, Boden und Wasser im Gebirge. Auslöser ist meist Wasserübersättigung des Bodens. |
Mühle | Betrieb, Gebäude in dem z.B. Getreide gemahlen wird. Meist historisch sind Windmühlen, Wassermühlen sind manchmal noch in Betrieb. |
MTnw |
Bezeichnet den rechnerisch mittleren Niedrigwasserwert an einem durch Tiden (Ebbe, Flut) beeinflussten Bereich in einem längeren Zeitraum
Synonyme -
Mittleres Tideniedrigwasser |
MThw |
Bezeichnet den rechnerisch mittleren Hochwasserstand an einem durch Tiden (Ebbe, Flut) beeinflussten Bereich in einem längeren Zeitraum.
Synonyme -
Mittleres Tidehochwasser |
mph |
miles per hour |
MOX | Brennstäbe, die außer Uran(dioxid) ein weiteres Oxid, meist Plutonium enthalten. Plutonium ist extrem giftig und kann für die Produktion von Kernwaffen eingesetzt werden. |
Moschee | Gebetsgebäude der islamischen Religion |
Moräne | Abgetragenes Gestein, Sand, Schotter, die vom Gletscher weiterbewegt werden, bleiben unter dem Gletscher als Grundmoräne oder als Hügel am Rand oder vor dem Gletscher (Endmoräne) liegen. Auch in der Mitte eines Eisstroms kann sich eine Mittelmöräne bilden. |
MOR | siehe Mittelozeanische Rücken |
Moor |
In M. werden abgestorbene Pflanzenteile unter Luftabschluss vor dem Verrotten bewahrt und durch Druck und weitere Prozesse langsam in Torf umgewandelt. M. sind damit riesige Kohlenstoffspeicher. |
Montanindustrie | Mit Bergbau und der Verarbeitung von Bergbauprodukten zusammenhängende Industrien. |
montan | Sich allgemein auf Berge beziehend. |
Monsun | Eine zwischen den Jahreszeiten deutlich die Richtung wechselnde großräumige Luftströmung, die meist große Mengen Niederschläge mitbringt. |
Monostruktur | Auf den Handel bezogen die Vorherrschaft eines einzigen Gutes im Außenhandel eines Landes, extreme Beispiele sind etwa die Ölexportländer Saudi-Arabien oder Libyen. |
Monokultur | Wird auf lanwirtschaftlichen Flächen über Jahre hinweg immer nur eine Kulturpflanze angebaut, so nennt man dies M. M. sind sehr gefährdet durch Schädlinge. Zudem verringert sich die Bodenfruchtbarkeit. Sie sind aber wirtschaftlich rentabel, da man stark mechanisiert arbeiten kann. |
Moment-Magnitude | Mit der M wird der gesamte Bereich der an einem Messort eintreffenden Erdbebenwellen gemessen. |
Mohorovicic-Diskontinuität | siehe Moho |
Moho | Mohorovicic-Diskontinuität; Grenzfläche zwischen der (leichteren, nicht so dichten) Erdkruste und dem (schwereren, dichteren) Erdmantel. Erdbebenwellen verändern dort sprunghaft ihre Geschwindigkeit. |
Modell | Nachbildung natürlicher Vorgänge in meist stark vereinfachter Form, heute oft als Computer-M. ausgeführt. Dabei werden natürliche Gesetzmäßigkeiten (physikalische Eigenschaften, ...) beibehalten. M. dienen häufig der Überprüfung von wissenschaftlichen Theorien, da man in M. einzelne Grundannahmen leicht ändern kann. |
Mobilität | Meist im Sinne von räumlicher M. als Bereitschaft zur Ortsveränderung. |
mittlere Breiten | siehe Mittelbreiten |
Mittelozeanische Rücken | Nahtstellen der Lithosphäre, an denen durch häufigen Austritt von Magma ständig neue ozeanische Kruste produziert wird. |
Mittelmeervegetation | Typische Pflanzen des sommertrockenen Mittelmeerraumes, die besonders an heiß-trockene Sommer angepasst sind. Dazu zählen insbesondere Hartlaubpflanzen wie der Ölbaum. Engl.: Mediterranean vegetation |
Mittelgebirge | Meist kaum über 1500 Meter hoch, sind sie häufig bis zu den Gipfeln bewaldet und gekennzeichnet durch runde Formen. Zumeist sind M. alte verwitterte und abgetragene Hochgebirge. Engl.: highlands |
Mittelbreiten |
Ringförmiger Bereich auf der Erde zwischen Wendekreisen und Polarkreisen. |
Mischkultur |
Anbau mehrer miteinander verträglicher und teilweise auch einander gegen Schädlinge schützender Pflanzensorten nebeneinander. Mischkulturen schädigen üblicher Wesie nicht den Boden, sondern erhalten die natürliche Bodenfruchtbarkeit. |
Minorität | siehe Minderheit |
minimum tillage | Besonders flaches Pflügen verhindert eine großflächige Zerstörung der Struktur des Bodens und damit Wind- und Wassererosion. |
Minderheit | Kleinere Gruppe der Bevölkerung, etwa eines Landes, die sich durch Herkunft, Sprache, Religion, ... von der Mehrheit der Bevölkerung unterscheidet. |
Minarett | Turm einer islamischen Moschee, hauptsächlich als erhöhter Ort für den Gebetsrufer. |
Millibar | Veraltete Einheit für den Luftdruck (heute Hektopascal, dabei entsprcht 1hPa 1mbar) |
Millenium-Entwicklungsziele | Von der UNO vereinbarte Zielvorstellungen für die Beseitigung von allen Folgen von Unterentwicklung und Armut. |
Mikroklima | Kleinräumiges Klima in Bodennähe (bis ca. 2 m Höhe), sehr variabel, besonders von der Bodenbedeckung abhängig. |
Migration | Aus- oder Abwanderung von Bevölkerung, auch allgemein für Wanderung von Bevölkerung. |
Metropolisierung | Eine einzelne Stadt entwickelt sich in einem Land deutlich schneller, als die übrigen Städte und überragt diese an Größe, Bevölkerunsgzahl und Bedeutung. Gerade in Entwicklungsländern gibt es eine große Tendenz zur M. |
Metropole | Stadt mit besonderen zentralen Funktionen in einer Region, einem Raum. Sie beherbergt oft politische Einrichtungen eines Landes, ... |
Meteorologe | Wissenschaftler, der sich mit dem Wettergeschehen beschäftigt. |
Meteorit | Beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht verdampfter Teil eines Meteors, besteht aus Gestein, oft auch metallisch. Hinterlässt einen Einschlagkrater auf der Erdoberfläche. |
Metamorphose | Umwandlung von Gesteinen in andere Gesteine unter hohem Druck und / oder hohen Temperaturen ohne Verflüssigung im Bereich der Erdkruste. |
Metamorphite | Gesteine, die durch Metamorphose entstanden sind. |
Metallurgie | Metallverarbeitung |
Mesosphäre | Luftschicht (ca. 48-80 km Höhe) in der Erdatmosphäre. |
Meridian | Längenkreise, sie verbinden die Pole im Gradnetz der Erde. |
Mercalli-Skala | Bewertet die Stärke der Zerstörung durch ein Beben. |
Megalopolis | Durch Zusammenwachsen von mehreren Großstädten entstandene Riesenstadt. |
Megacity | Besonders große Stadt mit über 8-10 Millionen Einwohnern. |
Meersalz | Essbares mineralhaltiges Salz, das aus dem Meer gewonnen werden kann. |
Meeresströmungen | Dauerhafte linienhafte Bewegung größerer Wassermengen, oft ausgelöst durch beständige Windsysteme oder thermohaline Zirkulation. |
Meeresspiegelanstieg |
1. In Folge einer globalen Erwärmung kommt es zu eine Wärmeausdehnung des Meerwassers, dies verursacht einen M. in der Größenordnung von einigen Zentimetern. |
mediterran | Dem Mittelmeerraum zugehörend, dem Mittelmeerraum entstammend, ... |
Medina | Name für die orientalische Altstadt. |
mBar | siehe Millibar |
Maßstab | Mit Hilfe des M. kann man die Größenverhältnisse auf der Karte auf die wirklichen Verhältnisse übertragen. |
Massentierhaltung |
Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft wurde es üblich und teilweise für das Überleben der Betriebe auch notwendig, nur noch eine Tierart zu halten. Dabei werden bei der M. nur wenig Rücksichten auf die natürliche Lebensumstände der Tiere genommen. Beispiele wären die Geflügelzucht mit zehntausenden Tieren in einem fensterlosen Stall oder die Haltung von Schweinen in Ställen mit leicht zu reinigenden Vollspaltenböden. Beide Haltungsformen haben rein ökonomische Gründe, Ziel ist es, möglichst viel bei minimalem Kosteneinsatz zu produzieren. |
Maßeinheiten | siehe Einheiten |
Marsch | Angespültes Feinmaterial wird an Flachküsten (Nordsee) abgelagert, bis der neu entstandene Boden über dem normalen Mittelwasserstand liegt und von ersten salzbeständigen Pflanzen besiedelt wird. Dann lagert sich noch schneller Material ab, schließlich liegt die neu entstandene Marsch dauerhaft über dem Meeresspiegel und wird nur noch bei besonders hohem Wasserstand (etwa Sturmflut) überspült. |
Marktwirtschaft | In der M. bestimmt die Nachfrage des Marktes was angeboten wird. Wer billiger produzieren kann, hat auf dem weltweiten freien Markt, den es in Wirklichkeit kaum gibt (siehe Protektionismus), deutliche Vorteile vor Konkurrenten. |
Markt |
Ort, an dem Käufer und Verkäufer für die Kaufhandlung aufeinander treffen. |
Maritimität | Substantiv zu maritim |
maritim | Das ozeanisches Klima wird von der großen Wärmespeicherkapazität des Meeres geprägt. Herbst und Winter sind mild, der Frühling verhältnismäßig kühl und der Sommer mäßig warm ist. Über das Jahr hinweg ergibt sich ein ausgeglichener Temperaturgang ohne große Amplitude. Die Niederschlagsmengen sind relativ hoch. |
marin | Dem Meer zugehörend. |
Marginalisierung | An den Rand-Drängen von Teilen der Bevölkerung, besonders in wirtschaftlicher, aber auch sozialer Hinsicht. |
Mantelplume | etwa zylindrische Ströme von Wärme und Magma steigen vom unteren Mantel aus auf. Diese M. (mantle plumes) mit einem Durchmesser von 100-150 Kilometern führen dort, wo sie auf ozeanische oder kontinentale Platten treffen zu besonders produktivem Vulkanismus und können ein Auseinanderbrechen von Platten bewirken |
Manteldiapir | siehe Mantelplume |
Mantelaufdomung | siehe Aufdomung |
Mangrovenküste | In der Gezeitenzone von tropischen Flachküsten lebende baumartige Vegetation. M. schützen Küsten vor Erosion. Die M. ist die tropische Variante des Wattenmeeres. |
Mall | Kombination aus Freizeiteinrichtungen und Einkaufszentrum. |
Malaria | Regelmäßig (endemisch) oder periodisch (epidemisch) auftretende parasitäre Krankheit, von Arten der Gattung Plasmodium (protozoa) verursacht, und von Mücken der Gattung Anopheles übertragen; verursacht starke Fieberanfälle und Störungen von Körperfunktionen und tötet jedes Jahr etwa 2 Millionen Menschen (Q: IPCC). |
Magnetfeld | siehe Erdmagnetfeld |
Magmakammer | Unter einem Vulkan sammelt sich in einem sich durch aufsteigende Magma vergrößernden Hohlraum (Spalt, ...) glutflüssiges Gestein an, diesen Ort nennt man M. Die M. ist damit sozusagen ein Zwischenspeicher für Magma zwischen dem flüssigen Bereich unter der Erdkruste und der Erdoberfläche. |
Magma | Oft stark gashaltige Schmelze des oberen Erdmantels (bis zu 1300°C heiß), die bei Vulkanausbrüchen als Lava an die Oberfläche tritt. An der Oberfläche erstarrende Lava bildet je nach Zusammensetzung unterschieldiche magmatische Gesteine. |
Maghreb | Nordwestteil Afrikas (Tunesien, Algerien, Marokko), der arabisch geprägt ist. |
Macchie | Meist immergrüne buschartige Hartlaubvegetation im Mittelmeerraum, die sich durch hart-ledrige Blätter vor übermäßiger Verdunstung schützt. Bsp.: Lorbeer und Erdbeerbaum |
Maar | Meist kreisrunder See, der einen Vulkankrater füllt. Entstanden durch eine Explosion, beim Kontakt von Magma mit Wasser. Maare gibt es in Deutschland in der Eifel und in der Schwäbischen Alb. |
Mäander |
In sehr flachem Gebiet stark kurvig fließender Fluss oder Bach. |
lx | siehe Lux |
Lux |
Einheit der Beleuchtungsstärke. |
Luv | Die dem Wind zugewandte Seite einer Erhebung (auch Wetterseite). In Europa normalerweise die West- oder Nordwestseite. |
Lumen |
Lichttechnische Einheit, die die gesamte von einer Lichtquelle ausgehende sichtbare Strahlung misst. |
Luftdruck | L. ist das Gewicht einer Luftsäule pro definierter Flächeneinheit. Er wird in Hektopascal (hPa) gemessen, dabei entspricht 1 hPa 100 Newton pro Quadratmeter (nach Endlicher) |
Löss | Feinkörniges, meist gelbliches Material aus den Eiszeiten, das vom Wind transportiert und in teils hunderten von Metern starken Schichten abgelagert wurde. |
Logistik | Lehre von den Verkehrs- und Planungstechniken, die zur Steuerung von Warenströmen, ... notwendig sind. |
LLDC | Die am wenigsten entwickelten Länder der Erde werden unter diesem Begriff zusammengefasst. |
Lithosphäre | Die Gesteinsphäre ist die äußere, etwa 100-200 km dicke Schicht der Erde. Sie umfasst die kontinentale oder die ozeanische Erdkruste und den oberen Erdmantel. Die starren Lithosphärenplatten schwimmen auf der Asthenosphäre. |
Limanküste | Küste mit senkrecht zur Küste verlaufenden schmalen Buchten (Entstehung siehe Riasküste), die durch Nehrungen völlig oder nur teilweise vom offenen Meer abgetrennt sind. |
Lido | Italienische Bezeichnung für eine Nehrung. Auch allgemein für eine Inselkette, die eine Lagune nach außen begrenzt. |
Leuchtturm | Erhöht angebrachtes, weit sichtbares Seezeichen an Land oder auf Untiefen errichtet. Meist mit Lichtsignal. |
Lehm | Materialmischung aus Sand, Schluff und Ton. |
Legende | Erklärung der auf einer Karte verwendeten farbigen Markierungen und Zeichen. |
Lee | Die dem Wind abgewandte Seite einer Erhebung (auch Windschatten). |
Least Developed Countries | siehe LDC |