Geolexikon
Unser geographisches Wörterbuch
Begriff | Definition |
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Paläontologe | Wissenschaftler, der sich mit vorzeitlichen Lebenwesen und deren Entwicklung befasst. |
Pangea | Urzeitlicher Riesenkontinent, der aus kleineren Kontinenten entstanden ist und vor ca. 200 Millionen Jahren auseinander zu brechen begann. Aus ihm entstanden die heutigen Kontinente. |
Park | Von Landschaftsgärtnern meist einheitlich gestaltete größere oder kleinere Grünanlage, meist zu Zwecken der Außenwirksamkeit oder der Erholung angelegt. Oft öffentlich zugänglich. |
Passat | Passate sind trockene,das ganze Jahr mäßig wehende Bodenwinde. Sie wehen von den subtropischen (randtropischen) Hochdruckgürteln Richtung Innertropische Konvergenzzone (ITC). |
Passivraum | Im Gegensatz zum Aktivraum ein Raum, der von geringer wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, geringer Arbeitsplatzdichte und zumeist von Abwanderung gekennzeichnet ist. |
pastoral | Alles, was mit Weidewirtschaft zu tun hat, im Wortsinne: Hirten... |
Pedosphäre | alles, was mit dem Boden zu tun hat |
Pegel | An einem P. wird ständig die Höhe des Wasserstandes eines Flusses, Sees oder Meeres gemessen. Heutzutage geschieht dies automatisch und elektronisch. |
Pendler | Arbeitnehmer, deren Wohnort weit von ihrem Arbeitsplatz entfernt liegt und die an jedem Arbeitstag diese Entfernung zurücklegen müssen. |
Perigäum |
Der der Erde am nächsten liegende Punkt auf der Bahn eines Himmelskörpers. |
Perihel |
Der der Sonne am nächsten liegende Punkt auf der Bahn eines Himmelskörpers. |
Peripherie | Meist im Sinn von Randlage zu einem Zentrum oder für die Umgebung etwa einer Stadt gebraucht. |
Permafrost | Ganzjährig gefrorener Boden, der überall dort vorkommt, wo die Temperatur lange Zeiträume hinweg unter 0°C bleibt (nach IPCC). |
Pestizide | Sie wirken im Pflanzenschutz als Gifte gegen Tiere, die den Ertrag mindern könnten. |
Pfanne | siehe Salztonebene |
Pflanzenschutz | Besonders in Monokulturen, aber auch in Mischkulturen müssen Pflanzen gegen Schädlinge geschützt werden, die den Ertrag mindern könnten. Meist werden dazu chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt (Pestizide, Herbizide, Fungizide). |
photochemisch | Reaktion von Teilchen miteinander unter Einwirkung von Sonnenstrahlen. |
Photolyse | Spaltung von Teilchen (Molekülen) durch die Einwirkung von kurzwelliger Sonneneinstrahlung, besonders in der oberen Atmosphäre. |
Photosynthese | In der P. erzeugen Pflanzen mit Hilfe von Chlorophyll (Blattgrün) aus Wasser und Kohlendioxid neue Pflanzenmasse. Dabei wird Sauerstoff frei. |
Photovoltaik | Die P. setzt Sonnenlicht in Solarzellen direkt in elektrischen Strom um. Relativ teure Art der Stromerzeugung. |
physische Karten | P. K. stellen wie die topographische Karte Oberflächenformen, usw. dar. Die Höhenlage wird durch farbige Markierung bestimmter Höhenbereiche sichtbar gemacht. |
Phytoplankton | siehe Plankton |
Pipeline | System oder Netz von Rohrleitungen und evtl. Pumpstationen, mit dessen Hilfe zum Beispiel Erdgas oder Erdöl, aber auch Wasser transportiert werden können. |
Planet | Ein nicht selbst leuchtender großer Himmelskörper, der eine Sonne umkreist. |
planetarische Frontalzone | Die p. F. ist die schmale Übergangszone zwischen warmer tropischer Luft und kalter Polarluft in den mittleren Breiten. Zwischen 30° und 50° N bzw. S ist damit das Luftdruckgefälle sehr stark. Besonders deutliche Luftmassenunterschiede gibt es in der mittleren Troposphäre, wo sich „Fronten“ zwischen Warm- und Kaltluft bilden. Durch Einwirken der ablenkenden Corioliskraft entsteht aus den kräftigen Winden eine Westströmung, die sog. Westwindzone (nach Endlicher, Weischet, ...). |
planetarischer Formenwandel |
Durch die unterschiedliche Einstrahlung der Sonne hervorgerufener Formenwandel der Vegetation (und Landschaft allgemein) von den Polen zum Äquator. |
Planetoid | Kleiner planetenähnlicher Himmelskörper, der in oft sehr großem Abstand jenseits der Umlaufbahnen der Planeten um die Sonne kreist. |
Plankton |
Kleine im Wasser treibende Lebewesen: |
Plantage | Meist monokultureller Anbau eines Produktes für den Weltmarkt auf größeren Flächen. Oft auch mit Einrichtungen zur Weiterverarbeitung (etwa bei Rohrzucker) oder Verpackung des Produktes (z.B. bei Bananen). |
Planwirtschaft | In der P. wurde in kommunistischen Staaten vom Staat in Mehrjahresplänen festgelegt, welcher Bedarf für alle im Handel befindlichen Produkte für die nächsten Jahre besteht. Nach dieser Planung mussten alle Betriebe produzieren. Diese Art der Wirtschaft ist unflexibel und meist wenig produktiv. |
Plattentektonik | Die Erdkruste besteht aus einzelnen Platten, die auf dem zähflüssigen Erdmantel schwimmen. Durch die Bewegung der Platten entstehen im Laufe der Jahrmillionen immer neue Kontinente. |
Plutonium | P. ist ein radioaktives Schwermetall, das natürlich kaum vorkommt, aber beim Betrieb von Kernkraftwerken entsteht. P. ist ein sog. Alpha-Strahler, d.h. nur wenn er in den menschlichen Körper gelangt ist es höchst gefährlich (Auslösen von Krebs). Zudem ist es hochgiftig. Mit einer Halbwertszeit von 24.000 Jahren (P. 239) bleibt P. über hunderttausende von Jahren gefährlich für die Umwelt. |
Plutonium-Mischoxid-Brennstäbe | siehe MOX |
pluvial | Ein pluviales Abflussregime wird durch Hauptregenzeiten bestimmt, also durch jahreszeitlich verstärkt auftretende Niederschläge in flüssiger Form. |
Polare Zone | Der kalte Bereich zwischen 80°-90° Breite. Die Sommertemperaturen steigen selten über 0°C, die Wintertemperaturen fallen bis unter -40°C. |
Polarfront | Schmaler Gürtel im Bereich der subpolaren Tiefdruckrinne, in dem unter Verstärkung von Luftdruckgegensätzen die warmen Luftmassen aus dem subtropischen Hochdruckgürtel auf die kalten Luftmassen aus den polaren Regionen trifft. |
Polargebiete | Allgemein die Bereiche der subpolaren bis hochpolaren Zone beider Halbkugeln. |
Polarkreise | Die beiden Breitenkreise bei 66,5° N und S, bei denen die Sonne bei der Wintersonnwende am Mittag den Horizont gerade berührt und an der Sommersonnwende um Mitternacht gerade noch am Horizont sichtbar ist. |
Polarlicht |
Leuchterscheinung in ca. 60 bis 1000 km Höhe in grüner, blauer oder roter Färbung. Das P. wird hervorgerufen durch kosmische Strahlung, meist den Sonnenwind. Die elektrisch geladenen Teilchen treten entlang des Magnetfeldes der Erde an den Polen in die hohe Atmosphäre ein. Durch Ionisierung werden dabei die Gase der Erdatmosphäre zum Leuchten gebracht. Am Nordpol nennt man das P. auch Nordlicht oder Aurora borealis, am Südpol auch Südlicht oder Aurora australis. Engl.: aurora |
Polarnacht | siehe Polartag |
Polartag | Polartag und -nacht dauern direkt an den Polen jeweils genau ein halbes Jahr, am Polarkreis einen Tag. Am Polartag scheint durchgehend die Sonne, auch in der "Nacht" (sog. Mitternachtssonne). In der Polarnacht ist es die ganze Zeit dunkel. |
Polder | siehe Koog |
ppb | Einheit für die Anzahl von Stoffteilchen pro Milliarden Stoffteilchen, d.h. bei 1 ppb ist in einem bestimmten Volumen in einer Millarde vorhandener Teilchen (Gase, ...) 1 Teilchen von dem zu bestimmenden Stoff (z.B. Methan) vorhanden. |
ppm | Einheit für die Anzahl von Stoffteilchen pro Millionen Stoffteilchen, d.h. bei 1 ppm ist in einem bestimmten Volumen in einer Million vorhandener Teilchen (Gase, ...) 1 Teilchen von dem zu bestimmenden Stoff (z.B. Kohlendioxid) vorhanden. |
Präkambrium | Das P. macht ca 80% der gesamten Erdgeschichte aus. Es bezeichnet die Zeit von der Entstehung der Erde vor ca. 4,6 Milliraden Jahren bis vor 545 Millionen Jahren. In der Zeit vor etwa 3 Milliarden Jahren lassen sich erste Lebensspuren als Fossilien nachweisen. |
Prallhang | Dem Gleithang gegenüberliegendes steiles Ufer an der Außenseite von Flussbiegungen, an dem Material vom Fluss abgetragen wird. |
Präzession | Die kreisförmige Richtungsänderung der Erdachse im Jahresverlauf. |
Pricke | Bis auf einen Buschen entastete Stämme von Laubbäumen (meist Birken), die zur Markierung von Fahrtrinnen in flachen Küstengewässern der Nordsee in den Wattboden gerammt werden. |
Priel | Rinnen im Meeresgrund über die die großen Wassermengen des Gezeitenstroms ab- und zulaufen. |
Primärenergie | In der Natur vorkommende nicht weiter verarbeitete Energieträger, wie Kohle, Holz, Erdöl, Wind, Sonne, ... |
Primärwald | Ohne menschlichen Einfluss vorhandener ursprünglicher Wald. |
Produktionsfaktoren | Boden, Arbeit und Kapital sind die drei üblicher Weise benannten Produktionsfaktoren , die für die Herstellung von Gütern benötigt werden. |
Profil | Ein gezeichneter Schnitt etwa durch ein Gelände, den Boden, ... Durch ein P. wird der Aufbau einer Sache deutlich. |
Prognose | Ausblick in die Zukunft, der wahrscheinlicher ist als alle anderen Ausblicke (IPCC Glossar) |
Projektion | siehe Szenario |
Prospektion | Suche nach Lagerstätten von Bodenschätzen, ... |
Protektionismus | Schutz der eigenen Wirtschaft (durch Zölle, Subventionen, ...) vor den Auswirkungen echter freier Marktwirtschaft. |
Proxidaten | Proxidaten werden aus Daten-Quellen erschlossen, die unter Anwendung physikalischer und biophysikalischer Methoden untersucht und interpretiert werden. Daten, die mit dieser Methode hergeleitet wurden, werden als Proxidaten bezeichnet. Beispiele von Proxies sind: Jahresringe von Bäumen, Eigenschaften von Korallen und verschiedene aus Eisbohrkernen abgeleitete Daten (nach IPCC). |
Proxydaten | P. sind indirekte Anzeiger des Klimas und stammen aus natürlichen Archiven wie Baumringen, Eisbohrkernen, ... |
Pull-Faktoren | Alle Faktoren, die einen Aktivraum für Zuwanderer anziehend machen, etwa die Aussicht auf Arbeitsplätze oder Absatzmöglichkeiten. |
Push-Faktoren | Alle Faktoren, die in einem Passivraum Menschen dazu bewegen, den Raum zu verlassen, etwa fehlende Arbeitsplätze, ... |
Pußta | Steppenartige Landschaft in Ungarn. |
pyroklastischer Strom |
Ein p. S. ist eine vom Vulkan ausgehende Lawine aus heißer Asche, Gasen, Gesteinsstücken, die mit Geschwindigkeiten von weit über 100 km/h und Temperaturen von bis über 500°C alles verbrennt und tötet, was ihr in den Weg kommt. Engl.: pyroclastic flow |