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Die geographischen Seiten des TLG

  • Kamele als Transportmittel

    Kamele - Transportmittel der Wüste

    rohlfskamel1Gerhard Rohlfs
    Quer durch Afrika
    Die Erstdurchquerung der Sahara
    vom Mittelmeer zum Golf von Guinea
    1865 - 1867

    In ganz Nordafrika, in den sogenannten Berberstaaten wie in den Oasen der südlich davon sich ausbreitenden Sahara, ist nur das einhöckrige arabische Kamel bekannt. In Ägypten bewirkte das bessere Futter, das reichliche süße Wasser und die Kürze der Märsche Verschiedenheiten in der Entwicklung des Tieres, vermöge deren es dort durchschnittlich größer ist und schwerere Lasten tragen kann. Nach Brehm trägt in Ägypten ein Kamel bis zu eintausend Pfund; in den übrigen nordafrikanischen Ländern ist die größte Kamellast fünfhundert Pfund, und dies auch nur bei kurzen Märschen; auf langen Wüstenreisen darf man nie mehr als dreihundert Pfund aufladen. Obwohl nirgends auf ägyptischen Denkmälern ein Kamel abgebildet ist, scheint doch die Annahme begründet, dass es in diesem östlichen Teil von Afrika schon in den frühesten Zeiten heimisch gewesen und später von da in die westlichen Länder eingeführt wurde.

    Von dem arabischen Kamel Nordafrikas unterscheidet sich das afrikanische oder Meheri-Kamel, dessen Heimat die Zentralsahara ist, wie etwa der afrikanische Elefant sich vom indischen unterscheidet. Die abweichenden Merkmale sind so wesentlich, dass man jetzt die Meheri wohl als eine eigene Rasse bezeichnen darf, was indes die Möglichkeit, das arabische und das afrikanische Kamel seien ursprünglich eins gewesen, keineswegs ausschließt.

    rohlfskamel1Für Reisen in der Sahara ist das Meheri dem Menschen unentbehrlich, ja, das Passieren der großen Wüste wäre ohne dieses Tier eine Unmöglichkeit. Es trägt verhältnismäßig große Lasten, kann im Notfall bis zu zehn Tage ohne Wasser existieren, nimmt mit der dürftigsten Nahrung forlieb [vorlieb] und zeichnet sich durch einen merkwürdigen Ortssinn aus. Nicht selten sind Karawanen, die sich verirrt hatten, bloß durch die Spürkraft der Kamele zu einer Oase oder zu einem Brunnen geleitet worden, denn Wasser wird von ihnen, namentlich wenn sie lange gedurstet haben und man sie frei gehen lässt, aus weiter Ferne gewittert. Trotz ihrer passiven Natur zeigen die Kamele Erkenntlichkeit und Anhänglichkeit gegenüber ihren Wohltätern. Ich gab dem Kamel, das ich gewöhnlich ritt, öfters ein Stück Brot oder eine Handvoll Datteln; war es nun mit anderen wochenlang fern auf der Weide gewesen, so erkannte es mich bei der Zurückkunft doch wieder, kam ungerufen auf mich zu und beschnupperte meine Hand in Erinnerung der aus ihr empfangenen Spenden. Wenn in großen Karawanen die Kamele abends zu ihren Lagerplätzen zurückkehren, weiß jedes von selbst das Zelt seines Herrn herauszufinden.

    (Vollständiger Text unter www.gutenberg.aol.de)

  • Entdecker: Wüstenerlebnisse

    Wüstenerlebnisse

    rohlfswuestenerlebnisse1Gerhard Rohlfs
    Quer durch Afrika
    Die Erstdurchquerung der Sahara
    vom Mittelmeer zum Golf von Guinea
    1865 - 1867

    Anderen Tags wurde früh um sechs Uhr aufgebrochen. Ein wütender Südostwind erfüllte die Luft mit Staub, der uns jede Fernsicht wegnahm. Nach Übersteigung einer Hügelkette kamen wir um zwei Uhr in das Tal Dendal-Galadima, um vier Uhr in das Tal Meschru und um sechs Uhr zu dem Brunnen Meschru am nördlichen Abhang eines niedrigen Höhenzuges. In diesen Tälern gibt es zahlreiche, bis zu fünfzig Fuß hohe »Neulinge«; alle aus pflanzlichen Überresten, namentlich des Ethelbaumes, bestehend, deuten sie darauf hin, dass der jetzt nur mit Sand und Kies bedeckte Boden früher eine nicht unbedeutende Vegetation zu ernähren imstande war. Dicht an unserem Weg lagen die Trümmer einer Marmorsäule. Meine Leute und die Tebu wollten in den Stücken versteinerte Menschenknochen erkennen. Ich glaube, eine Säule von so schönen Proportionen und einer Höhe von etwa zwanzig Fuß verrät unverkennbar römische Arbeit. Jedenfalls muss das Werk, da sich nirgends in der Nähe Kalkformation oder Marmor findet, von weither dahin gebracht worden sein. Die Römer mochten hier eine Etappenstation oder vielleicht nur ein Denkzeichen ihres Vordringens errichtet haben.

    Der an diesem und dem vorhergehenden Tag herrschende Sturm hatte solche Mengen Sand in den Brunnen getrieben, dass der Wasserspiegel mit einer dicken trockenen Schicht bedeckt war. Einige von unseren Leuten mussten dreißig Fuß tief hinabgelassen werden, unten mit ihren Händen den Sand aufkratzen und ihn in Körbe füllen, welche dann die Übrigen an Seilen heraufzogen. Nach zwei Stunden harter Arbeit erhielten wir endlich Wasser, zwar noch trübe, aber reichlich und gut. Rings umher lagen Massen von Kamel- und Menschenknochen, ein weites Knochenfeld. Selbst in meinem Zelt stieß ich auf einen Schädel, den meine Leute in der Dunkelheit beim Abräumen des Bodens übersehen hatten. Die Menschengerippe sind Überreste von verschmachteten Sklaven, deren Leichname man nicht der Mühe wert hält, in Gräber zu verscharren, sondern da, wo sie gefallen sind, liegen lässt. Nachdem wir am folgenden Morgen die Wasserschläuche gefüllt und unsere Kamele nochmals getränkt hatten, marschierten wir um halb zehn Uhr in der Richtung von 175 Grad weiter. Überall am Weg sieht man gebleichte Menschenknochen, an manchen noch Fetzen von dem blauen Kattun [grober Baumwollstoff], den die Negersklaven tragen; man braucht nur diesen Gerippen zu folgen, so kann man den Weg nach Bornu nicht verfehlen. Furchtbar ermüdet durch den heißen Wind, der uns zwei volle Tage gepeinigt hatte, erreichten wir um acht Uhr den Lagerplatz. Das Wüstenreisen hatte mich bereits seine Strapazen tüchtig empfinden lassen und mir durch den steten Anblick von Gerippen umgekommener Menschen seine Gefahren vor Augen gestellt. Und es war noch ein weiter Weg bis zur nächsten bewohnten Oase!

    Morgens gegen Viertel nach sechs, nicht so früh als es bei der entsetzlichen Tageshitze wünschenswert gewesen wäre, wurde am 12. April aufgebrochen. Zu beiden Seiten des Weges waren in einer Entfernung von etwa zwölf Stunden hohe, von Norden nach Süden laufende Bergketten sichtbar. Um elf Uhr gelangten wir an den Nordrand der Hochebene von Aloota kiu, die sich in bedeutender Steigung nach Süden zu erhebt. Die Hitze war zwar nicht so drückend wie an den beiden vorhergehenden Tagen, doch litten Menschen und Tiere sehr empfindlich von den Strahlen der Mittagssonne. Mein armer Hund hatte sich auf dem bis zu 70 Grad erhitzten Boden die Füße verbrannt und war unfähig zum Weiterlaufen; ich musste ihn auf ein Kamel setzen. Ich selbst konnte vor Erschöpfung den ganzen Tag nichts essen, trank aber alle fünf Minuten gierig eine Tasse mit etwas Tamarindensaft gesäuerten Wassers. Maina Adem, dieser Wüstensohn, fand die Morgen, obgleich das Thermometer vor Sonnenaufgang fast nie unter + 20 Grad fiel, noch zu kalt zum Reisen. Er wäre daher gern am Abend etwas weiter marschiert, ich ließ aber um sieben Uhr haltmachen und bestimmte ihn so ebenfalls zu lagern.

    Am anderen Morgen, während er und die Seinigen noch in tiefem Schlaf lagen, brach ich mit meinen Leuten um halb fünf Uhr auf. Wir erreichten nach einer Stunde den Südrand der Aloota kiu und betraten um neun Uhr das Tämmo-Gebirge, von den Arabern wegen seiner Zerklüftung Uar oder War genannt. Es besteht ganz aus schwarzem oder vielmehr an der Oberfläche geschwärztem nubischem Sandstein und umschließt mehrere kesselartige Täler, in deren südöstlichstem die Brunnen oder Wasserlöcher von Tämmo liegen. Die schwarze Färbung erhält das Gestein teils unter dem Einfluss der Witterung, teils von den beigemengten Eisenerzen, zum Teil aber bestehen die Felsen vielleicht auch aus wirklichem schwarzem Basalt. Oben sind die Berge abgeplattet, und alle haben ziemlich gleiche Höhe, woraus sich schließen lässt, dass sie früher ein einziges Hochplateau bildeten.

    rohlfswuestenerlebnisse1Ich bestieg einen Berg östlich vom Weg, der mir der höchste zu sein schien, und fand seine Höhe zu neunhundert Meter, während der Pass über das Tämmo an seiner höchsten Stelle 715 Meter hat. Um ein Uhr traf ich wieder bei meiner Karawane ein, ging aber dann, während sie ihren Weg durch das Gebirge fortsetzte, nach einer fast zwei Stunden in südöstlicher Richtung entfernten Quelle, um mich an ihrem herrlichen frischen Bergwasser zu laben. Erst seit Menschengedenken ist diese Quelle den Karawanen bekannt, sei es, dass sie durch Zufall von einer verirrten Karawane aufgefunden wurde oder dass ein seinem Vaterland ungetreuer Tebu ihr Vorhandensein den Arabern verriet. Frisch ausgetretene Gazellenpfade und Haufen von Vogeldünger zeigen, dass täglich Hunderte von lebenden Geschöpfen die Quelle besuchen; aber vergebens sah ich mich nach Spuren von Vegetation um, kein Halm war zu erblicken, nur in einigen Tälern des Tämmo-Gebirges sprießt nach anhaltendem Regen etwas Gras und Kraut hervor. Desto widerlicher berührte mich der Anblick umherliegender Knochengerippe, darunter der halbe Leichnam eines Negerknaben, der zur Mumie vertrocknet war, ehe die von weither kommenden Hyänen Zeit gehabt, ihn ganz zu verzehren. Der Unglückliche hatte sich jedenfalls von einer Karawane, während sie an der zwei Stunden entfernten Straße lagerte, heimlich weggestohlen, um an der Quelle seinen brennenden Durst zu löschen, und war dann hier dem Hunger zum Opfer gefallen.

    »Warum bindest du die Wasserschläuche stets so aufs Kamel, dass die Mündung nach vorn zu liegen kommt?« fragte ich einst Mohammed Gatroni. »Das habe ich den Sklavenkarawanen abgesehen; man lässt die Mündung nach vorn hängen, damit die Sklaven nicht heimlicherweise trinken können, denn das Kamel steht dann gleich still und verrät durch sein Brüllen, wenn einer den Schlauch öffnet. « Nirgends traten mir die Schrecken und Greuel des Sklavenhandels so auf Schritt und Tritt entgegen wie auf dem Weg von Fesan [Libyen] nach Bornu [Sudan]. Hierher sollten diejenigen kommen, welche immer noch behaupten, die Mohammedaner behandeln ihre Sklaven mit Menschlichkeit und schonender Milde; sie würden dann nicht mehr wagen, sich und die Welt durch solche Lügen zu täuschen.

    Am 14. April erfolgte der Aufbruch um halb sieben Uhr früh. Wir verließen das Gebirge in gerader Südrichtung und durchschritten mehrere trockene nach Südwesten verlaufende Rinnsale. Wir passierten auch ein durch zwei Hügel gebildetes Tor. Über niedrige Felsen steigend, gelangten wir um drei Uhr in die Ebene Emi-Madema (südl. Libyen, bei 23°44’N, 15°17’O) und lagerten in derselben um sechs Uhr. Der Tag war weniger heiß gewesen, obschon die Hitze immerhin des Nachmittags 40 Grad im Schatten erreichte, doch war ich von der am vorigen Tag unternommenen Bergbesteigung und dem Ausflug nach der Quelle so ermüdet, dass mir Reiten wie Gehen gleich schwer wurde.

    Folgenden Tags begannen wir um halb sieben Uhr unseren Marsch. Immer südwärts gehend hatten wir links den Tji-Grunto, rechts eine unabsehbare Ebene. Nach zwölf Stunden lagerten wir an einem Brunnen, von den Arabern Ahmer-es-Schergi genannt. Die Brunnen des Landes, obgleich nicht tief, sind im schlechtesten Zustand und fast immer versandet. Solange das Gebiet von den Sultanen beherrscht war, sorgten diese für die Instandhaltung der Brunnen bis zum Jat; die türkischen Paschas aber kümmern sich nicht um die Brunnen südlich von Tedjerri und lassen selbst die in Fesan befindlichen meist verfallen. Gerade in der Umgebung der Brunnen liegen daher die meisten Gerippe von Menschen. Hat eine Karawane mit ihren durch Strapazen und Entbehrungen erschöpften Sklaven nach weiter Wanderung endlich einen Brunnen erreicht, dann findet sie ihn mit Sand gefüllt, und es muss oft erst tagelang gegraben werden, ehe man Wasser bekommt; unterdessen ist aber mancher der vom Durst Gepeinigten seinen Leiden bereits erlegen.

    Am 16. April morgens um halb sieben Uhr Aufbruch gen Süden. Bei völliger Windstille über eine kiesbedeckte ununterbrochene Ebene ziehend, ward mir schon um acht Uhr die Hitze fast unerträglich. Um halb vier Uhr erreichten wir Buddema, einen grünen kräuterreichen Strich Landes, wo meine Karawane lagerte, um die Kamele weiden zu lassen, während Maina Adem mit seiner Gofla weitermarschierte. Aber schon nachts um zwei Uhr zog ich ihm nach, und um sechs Uhr morgens waren die beiden Karawanen wieder beisammen.

    Immer die Richtung nach Süden einhaltend, gelangten wir mittags zu der ausgedehnten Niederung Mafaras, doch erst um vier Uhr, ganz erschöpft von dem anstrengenden Marsch und der drückenden Hitze, an den mit einigen Talha- und Ethelbäumen beschatteten Brunnen. In seiner Nähe gab es reichlich Futter für die Kamele, und da auch die Menschen dringend einer Rast bedurften, wurde an dem Tag nicht weitergegangen.

    Um die Glut der Tageshitze zu meiden, brach ich schon nachts um halb zwei Uhr auf, und diesmal ließ sich auch Maina Adem zum gleichzeitigen Abmarsch überreden. Wir waren ungefähr eine Stunde unterwegs, auf einer großsteinigen Hammada die südliche Richtung verfolgend, da riss der vordere Sattelgurt meines Kamels, und ich stürzte rücklings samt der aus zwei Kisten bestehenden Ladung zu Boden. Glücklicherweise fiel ich mit dem Kopf auf meine mitherabgerutschte Matratze, ich hätte mir sonst das Genick brechen können; so kam ich mit einigen Quetschungen davon. Es verging aber viel Zeit mit dem Wiederaufladen und Befestigen der Kisten; die Karawane war unterdes weitergezogen, und in der Dunkelheit verlor ich ihre Spur. Ich feuerte ein paar Notschüsse ab, um sie zum Halten zu veranlassen, und es ergab sich, dass ich mich fast eine Stunde westlich von ihr verirrt hatte. Als der Tag anbrach, befanden wir uns am Ausgang der Maferas. Hier wurde um acht Uhr zum ›Gielen‹ gelagert. Jetzt bemerkte ich erst, dass mir bei dem Sturz vom Kamel nicht nur ein Aneroid [Barometer] und ein Doppelfernglas, die in einem ledernen Futteral am Sattel hingen, abhanden gekommen waren, sondern dass auch mehrere von den in den Kisten verpackten Gegenständen zerbrochen oder beschädigt waren; zum Glück blieben die auch darin liegenden Aneroide unversehrt. Um halb zwei Uhr nachmittags setzten wir, obgleich die Sonne noch tüchtig brannte, den Marsch wieder fort. Gegen Osten in einer Entfernung von sechs bis acht Stunden war der Horizont durch Sanddünen begrenzt. Der Boden wurde immer hügeliger, wir hatten mehrere Engpässe zu passieren, und da infolge des Sturzes meine Glieder mich noch schmerzten, ließ ich um halb zehn Uhr abends lagern.

    (Vollständiger Text unter www.gutenberg.aol.de)

  • Wüsten: Oasenkulturen

    Oasenkulturen machen Wüsten fruchtbar

    t_afroasen

    Oasen gibt es in den afrikanischen Trockenräumen des subtropisch-randtropischen Trockengürtels. Wo Regenfeldbau nicht mehr den gewünschten Ertrag bringt, bleibt nur die Bewässerungslandwirtschaft. Eine ganz andere Alternative zur Nutzung der Trockenräume ist der Nomadismus.

    Oasenarten

    Flussoasen:
    Nur wenige Flüsse durchqueren die Wüste. Sie kommen aus regenreicheren Gebieten, sind also "fremd" in der Wüste.
    Man nennt sie daher Fremdlingsflüsse.
    Ein bekanntes Beispiel ist der Nil.

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    Flussoasen

     

     
     

    Natürliche Quellen und Weiher oder gar Seen mitten in der Wüste entstehen, wenn Grundwasser zwischen wasserdichten Gesteinsschichten in eine ausgedehnte Senke fließt. In der Senke steht das Grundwasser das zwischen den Gesteinsschichten hinein fließt unter Druck. Entlang kleiner Risse oder Klüfte steigt laufend Wasser an die Oberfläche.
    Viele Oasen erhalten ihr Wasser aus solchen artesischen Quellen, Seen oder angebohrten unter Druck stehenden Wasservorkommen.

     

    t_afroasen
    natürliche Weiher/ Wasserstellen
    An manchen Orten liegt der Grundwasserhorizont dicht unter der Oberfläche, zum Beispiel in der Nähe von Wadis. Hier können einfache Brunnen ganze Oasenkulturen bewässern.
    Aufwendig, aber effektiv, sind sogenannte Foggara-Oasen, in denen Grundwasser in Stollen zu einer Oase geleitet wird.
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    t_afroasen
    Wadis
    (zeitweise Wasser führende Flüsse, die ihren Ursprung zumeist in Gebirgen haben, an denen manchmal Steigungsregen fällt)

     

    t_afroasen

    Liegt das Grundwasser zu tief für übliche Brunnen, können auch Tiefbrunnen gebohrt werden - zwischen 50 und etlichen 100 Metern Tiefe.
    So etwa beim "man made river"-Projekt in Libyen.

    Zu grün darf man sich Oasen nicht vorstellen, das Wasser ist zu kostbar, um damit mehr als die Anbauflächen zu gießen und die Herden zu tränken.
    Hier eine Oase in Marokko.

    Oasenkulturen  

     

    Das Ausnützen des kostbaren Wassers und Bodens bringt oft einen Stockwerksaufbau der Anpflanzungen mit sich. Licht steht ja zur Genüge zur Verfügung.

    Bodenstockwerk

    t_afroasen
    t_afroasen

    Gemüse (Bohnen, Zwiebeln,...) und Getreide (Hirse,...)

    darüber: 2. Stockwerk

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    Obstbäume (Orangen,...)

    darüber: 3. Stockwerk

    t_afroasen

    Palmen (Datteln)

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    Nomaden - die Kultur der Wanderhirten
    Was die Oasenkulturen der sesshaften Bauern in der Sahara nicht hervorbringen, nämlich Vieh, wurde über Jahrhunderte von Nomaden eingetauscht, die sich auf Viehzucht spezialisiert hatten. Die Nomaden erhielten dafür Produkte, die sie nicht erzeugen, etwa Datteln. Daneben waren nomadisierende Stämme noch vor wenigen Jahrzehnten als Händler von Süd nach Nord durch die Sahara unterwegs, z.B. für Salz. Das Kamel war damals das Transportmittel schlechthin.

    Als Nomaden bezeichnet man im allgemeinen jede Gruppe mit nicht sesshafte Lebensform, die gemeinsam übers Jahr hinweg auf Wanderung geht, also auch Jäger, Händler,.... Dabei kann eine solche Gruppe eine Familie oder auch ein familienübergreifender Verband, etwa ein Stamm sein. Im engeren Sinne wird Nomadismus meist mit Wanderhirtentum gleichgesetzt.

    t_afroasen
    Salz-Körbe auf einem Markt in Gambia

    In Afrika ist der Nomadismus in zwei Gebieten verbreitet, einmal sind die subtropischen und (rand)tropischen Gebiete Nordafrikas (in O-Afrika teils bis über den Äquator hinaus) zu nennen, zum anderen jene Bereiche von Afrika südlich der Sahara, die zum Trockenbereich der südlichen Hablkugel gehören.

    Bekannte Nomadenvölker sind in Nordafrika die Tuareg, im Osten die Maasai und im südlichen Afrika die Herero und die Khoisan.

    Der Nomadismus wird in der modernen Forschung nicht mehr wie früher als primitive Lebensform bezeichnet, sondern es wird hervorgehoben, dass Nomadismus eine hoch spezialiserte Form des Überlebens unter schwierigen äußeren Umständen darstellt: in den von Nomaden "bewirtschafteten" Gebieten ist auf Grund sehr starker Niederschlagsschwankungen bei insgesamt niedrigen Jahresniederschlagswerten keine der üblichen landwirtschaftlichen Produktionsformen möglich. Nomaden sind also bestangepasst an ihre Umwelt.
    Gerade auch

    • der hohe technische Aufwand (klappbare Zelte,...),
    • die notwendige perfekte Organisation der Wanderschaft (jahreszeitliche Verspätungen können tödlich sein)
    • und die besondere Kenntnis der Naturvorgänge

    kennzeichnen den Nomadismus.

    Heute ist für die Nomaden das Leben einerseits durch massive Mobilitätseinschränkungen schwierig geworden. Ökologisch oft nicht angepasste Bewässerungslandwirtschaft macht ihre traditionellen Routen unpassierbar. Konflikte sind vorprogrammiert.
    Nomaden halten sich auch nicht an heutige Staatsgrenzen, da ihre angestammten Gebiete sich oft über drei und mehr Länder erstrecken. Deshalb fördern die betroffenen Staaten die Sesshaftmachung der Nomaden seit vielen Jahren. Sie fürchten sonst einen Verlust an staatlicher Macht, etwa durch grenzüberschreitende Aufstände, wofür z.B. die Touareg bekannt sind, die im Grenzgebiet zwischen Mali, dem Niger und Algerien leben.
    Ein weiterer Punkt, der den Nomaden das Leben schwer macht, ist dass Kamele kaum noch für Transportaufgaben genutzt werden, LKW haben sie beinahe überall ersetzt. Geschwindigkeit zählt eben heutzutage auch in der Wüste.

    Mehr Infos zum heutigen Nomadismus:

  • Arabische Halbinsel

    Arabische Halbinsel

    Arabien

    1. Einleitung

    Die Arabische Halbinsel ist die größte Halbinsel der Welt. Sie liegt im äußersten Südwesten Asiens und grenzt im Norden an Jordanien und den Irak, im Osten an den Persischen Golf und an den Golf von Oman, im Süden an das Arabische Meer und an den Golf von Aden und im Westen an das Rote Meer. Mit einer Gesamtfläche von drei Millionen Quadratkilometern und einer Bevölkerung von rund 32 Millionen Einwohnern ist sie zugleich eines der am dünnsten besiedelten Gebiete der Erde.

    2. Gliederung der Halbinsel

    Die Arabische Halbinsel ist in Saudi-Arabien, Jemen, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Kuwait und Bahrain gegliedert.


    Gebirge
    Mit freundlicher Genehmigung von Brigitte Lenz
    Gebirge im Süden der Arabischen Halbinsel
    Die stellenweise lange Zeit umstrittene Grenze zwischen Jemen und Oman verläuft über weite Strecken über Gebirge.

    Die 3 größten Staaten:

    Saudi Arabien

    Fläche (Weltrang 13): 2.240.000km²
    Einwohner (49): f2001 21.408.000 = 9,6 je km²
    Hauptstadt: Ar-Riyad (Riad) 3.100.000 Einw.
    Amtssrache: Arabisch
    Bruttosozialprodukt 2001 je Einw.: 8.460$

    Jemen

     

    Fläche (Weltrang:48): 536.869km²
    Einwohner (54): F2001 18.046.000.=34 je km²
    Hauptstadt: San a 1.303.000.Einw.
    Amtssprache: Arabisch
    Bruttosozialprodukt 2001 je Einw.: 450$

    Oman

     

    Fläche (Weltrang: 69): 309.500.km²
    Einwohner (135): 2.478.000.= 8,0 je km²
    Hauptstadt: Masqat 540.000. Einw.
    Amtssprache: Arabisch
    Bruttosozialprodukt 2001 je Einw.: unter 9206$

    3. Oberflächenformen, Klima:

    Die Arabische Halbinsel befindet sich zwischen 3 großen Gewässern: dem Roten Meer, dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer.
    Die Halbinsel ist im Westen und Süden von Gebirgen umgeben, die im Osten langsam zum Persischen Golf hin abfallen. Sie umfasst die größten Sandwüsten der Erde, insbesondere die Wüste Rub el Khali im Süden und die Wüste Nefud im Norden. Es herrscht extrem trockenes Klima, nur wenige Orte erhalten jährlich über 178 Millimeter Niederschläge.

    Niederschlag
    Mittlerer jährlicher Niederschlag:
    1 inch sind 2,54 cm; under 10 inches heißt unter 254 mm Niederschlag im Jahr
    (Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin)

    Die Temperaturen können bis auf 55°C und darüber ansteigen.

    Grundwasser
    Grundwasservorräte von kaum vorhanden (hellgelb), über gering (hellbraun) bis zu im allgemeinen ausreichend (grün); rote Punkte Meerwasserentsalzungsanlagen (Stand 1973)
    (Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin)

    Landwirtschaft ist in weiten Bereichen der arab. Halbinsel nicht möglich oder nur unter sehr beschwerlichen Bedingungen.

    Terassen
    Hangterassen im Jemen ©STM/Corel gallery magic

    Fischfang
    Fischfang an der Küste des Oman (©Michael Martin)

    Für die Einheimischen ist an den Küsten Fischfang eine wichtige Nahrungsquelle.

    Größte wirtschaftliche Bedeutung haben die Erdöl- und Erdgaslagerstätten in den Gebieten am Persischen Golf, so sind etwa 95% aller Exporte Saudi-Arabiens Erdöl und Erdölerzeugnisse. Saudi-Arabien ist auch der weltweit größte Erdölexporteur. Hier ist das Geld zu Hause.

    Falknerei
    Teures Hobby: Falknerei in den Vereinigten Arabische Emiraten (©Michael Martin)


    Arabien Karte
    Bedeutende Städte der Arabischen Halbinsel sind Riad, Mekka, Medina, Aden, Djidda, Sana, Abu Dhabi und Kuwait.

    4. Wüsten: Nefud und Rub al Khali - Saudi-Arabiens leeres Viertel:

    Sanddünen in der saudiarabischen Wüste
    Sanddünen in der saudiarabischen Wüste
    Weite Wüstenflächen bedecken den Großteil Saudi-Arabiens.
    © STM/Big Box of Art

    Weit mehr als die Hälfte Saudi-Arabiens besteht aus Wüste.
    Die Wüste Rub al Khali (arabisch: Das leere Viertel) nimmt den Südosten des Landes ein und dehnt sich auch im Jemen und im Oman aus. Sie ist weitgehend unerforscht und hat eine Fläche von über 700.000 Quadratkilometern.

    Übrigens:
    Die Rub al Khali gilt als die größte Sandwüste der Erde, über 500.000 Quadratkilometer sind ausschließlich von bis zu 300m hohen Sanddünen bedeckt. Die Temperaturen können hier innerhalb eines Tages zwischen dem Gefrierpunkt und bis zu 60°C schwanken.

    Sandsturm
    Satellitenbild eines gewaltigen Sandsturms vom 15.02.2004, der wie eine Welle quer über Katar Richtung des südöstlichen Saudi-Arabiens treibt. Provided by the Gateway to Astronaut Photography of Earth at NASA Johnson Space Center


    Nördlich der Rub al Khali breitet sich die Wüste Nefud aus. Sie ist überwiegend von rotem Sand bedeckt und hat eine Ausdehnung von ca. 77.000 Quadratkilometern.
    Die Schotter- und Kieswüste Dhana verbindet die beiden in abgetrennten Becken liegenden Wüstenbereiche Nefud und Rub al Khali. Beide Wüsten sind typische Wendekreiswüsten.

    Dünen
    Sanddünen der Rub al Khali (©Michael Martin)

    Rub el Khali
    Rub al Khali: Rötliche Sanddünen und graue Salzflächen in beinahe künstlerischem Wechselspiel
    (Ins Bild klicken für komplettes Bild; NASA/USGS Landsat 7)

    5. Geschichte:

    Bis ins 18.Jahrhundert hinein wusste man nur durch die Schriften der Griechen, Römer und Araber etwas über die Arabische Halbinsel. Mit der Reise von Carsten Niebuhr in den Jemen (1763) begann die Erforschung durch Europäer.

    Sana
    Sana mit seinen außergewöhnlich schmuckreichen Häusern
    (©Michael Martin)

    Carsten Niebuhr schreibt z.B. über eine gebirgige Gegend im Jemen nahe der Stadt Sana:

    "Der Weg war zum Teil schlecht und die Berge in dieser Gegend ganz kahl. Den 27ten hatten wir den allerschlimmsten Weg,den ich in ganz Jemen angetroffen habe. Er ging über lauter felsigte Berge und war vielleicht nicht in 100 Jahren ausgebessert worden.
    Auf unserer Tagesreise am 28ten Julius gingen wir sehr stark bergunter. Die Berge in dieser Gegend waren etwas grün, und uns begegneten Kamele mit sehr schlechtem Brennholz beladen, das nach Sana gebracht werden sollte. [...] Um ein Uhr nach Mittage kam ein sehr großer Zug Heuschrecken...."

    Carsten Niebuhr: Reisebeschreibung nach Arabien und anderen umliegenden Ländern. Manesse. München 1993,S.427

    Für die einfache Bevölkerung konnte das Leben unter solchen klimatischen Bedingungen nie leicht sein!

    Hier aber die politische Geschichte:
    Lange Zeit lag der politische Schwerpunkt im Süden der Arabischen Halbinsel. Im Südwesten entstanden schon früh Königreiche, etwa das Reich der Sabäer, das später die Vorherrschaft errang. Die Hauptstadt Saba lag an einem Knotenpunkt der Karawanenstraßen und in der Nähe eines Staudammes, und war darum von großer Bedeutung. Nach den Sabäern übernahmen die Himjaren die Vorherrschaft in Südarabien. Ihr Reich bestand vom 3. Jahrhundert n. Chr. bis ins 6. Jahrhundert n. Chr.

    Einer der ersten Staaten im Norden der Arabischen Halbinsel war das Reich der Nabatäer, das sich im Norden bis nach Damaskus ausdehnte. Die Hauptstadt des Reiches war Petra.

    Petra
    Petra ©STM/Big Box of Art

    106 n. Chr. eroberte Trajan das Reich der Nabatäer und machte es zur römischen Provinz Arabia. Diese Provinz blieb fast ein Jahrhundert beim Römischen Reich. Weitere Staaten wurden in Nordarabien von einfallenden Völkern gegründet.

    Der Islam

    Der Prophet Mohammed wurde um 570 in Mekka geboren, 632 starb er in Medina. Mekka wurde zum geistigen Mittelpunkt des Islam. Unter den Kalifen, den Nachfolgern Mohammeds, war Medina von 632 bis 661 das politische Zentrum eines vereinigten islamischen Staates. 661 verlegten die Omaijaden das Kalifat nach Damaskus, wodurch Arabien an Bedeutung verlor. Die Abbasiden übernahmen 749 die Macht und wählten Bagdad zum Zentrum ihres Reiches. Dies führte zu einem weiteren Niedergang Arabiens.

    Unter den Kalifen von Bagdad hatte Arabien vom 8. bis zum Anfang des 10. Jahrhunderts den Status einer Provinz. Um die Mitte des 10. Jahrhunderts zerfiel die Arabische Halbinsel in viele Kleinstaaten. 1258 eroberten die Mongolen Bagdad, 1269 kamen Mekka und Al-Hijaz an das ägyptische Kalifenreich. 1517 nahmen die Portugiesen Maskat ein. Große Teile der Arabischen Halbinsel fielen seit dem 16. Jahrhundert unter osmanische Herrschaft.

    Mekka
    Mehmet Biber/Photo Researchers, Inc.
    Mekka
    Eine der Pflichten, die der Koran den Muslimen vorschreibt, ist es, mindestens einmal im Leben eine Wallfahrt nach Mekka zu unternehmen.

    Quellen:

    • Fischer Weltalmanach
    • Carsten Niebuhr: Reisebeschreibung nach Arabien und anderen umliegenden Ländern. Manesse. München 1993.
    • Gekennzeichnete Bilder mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))
  • Arabische Halbinsel

    Arabische Halbinsel

    1. Einleitung
    Die Arabische Halbinsel ist die größte Halbinsel der Welt. Sie liegt im äußersten Südwesten Asiens und grenzt im Norden an Jordanien und den Irak, im Osten an den Persischen Golf und an den Golf von Oman, im Süden an das Arabische Meer und an den Golf von Aden und im Westen an das Rote Meer. Mit einer Gesamtfläche von drei Millionen Quadratkilometern und einer Bevölkerung von rund 32 Millionen Einwohnern ist sie zugleich eines der am dünnsten besiedelten Gebiete der Erde.

    2. Gliederung der Halbinsel
    Die Arabische Halbinsel ist in Saudi-Arabien, Jemen, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Kuwait und Bahrain gegliedert.



    Mit freundlicher Genehmigung von Brigitte Lenz
    Gebirge im Süden der Arabischen Halbinsel
    Die stellenweise lange Zeit umstrittene Grenze zwischen Jemen und Oman verläuft über weite Strecken über Gebirge.

    Die 3 größten Staaten:

    Saudi Arabien

    Fläche (Weltrang 13): 2.240.000km²
    Einwohner (49): f2001 21.408.000 = 9,6 je km²
    Hauptstadt: Ar-Riyad (Riad) 3.100.000 Einw.
    Amtssrache: Arabisch
    Bruttosozialprodukt 2001 je Einw.: 8.460$

    Jemen

     

    Fläche (Weltrang:48): 536.869km²
    Einwohner (54): F2001 18.046.000.=34 je km²
    Hauptstadt: San a 1.303.000.Einw.
    Amtssprache: Arabisch
    Bruttosozialprodukt 2001 je Einw.: 450$

    Oman

     

    Fläche (Weltrang: 69): 309.500.km²
    Einwohner (135): 2.478.000.= 8,0 je km²
    Hauptstadt: Masqat 540.000. Einw.
    Amtssprache: Arabisch
    Bruttosozialprodukt 2001 je Einw.: unter 9206$


    3. Oberflächenformen, Klima:
    Die Arabische Halbinsel befindet sich zwischen 3 großen Gewässern: dem Roten Meer, dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer.
    Die Halbinsel ist im Westen und Süden von Gebirgen umgeben, die im Osten langsam zum Persischen Golf hin abfallen. Sie umfasst die größten Sandwüsten der Erde, insbesondere die Wüste Rub el Khali im Süden und die Wüste Nefud im Norden. Es herrscht extrem trockenes Klima, nur wenige Orte erhalten jährlich über 178 Millimeter Niederschläge.


    Mittlerer jährlicher Niederschlag:
    1 inch sind 2,54 cm; under 10 inches heißt unter 254 mm Niederschlag im Jahr
    (Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin)

    Die Temperaturen können bis auf 55°C und darüber ansteigen.


    Grundwasservorräte von kaum vorhanden (hellgelb), über gering (hellbraun) bis zu im allgemeinen ausreichend (grün); rote Punkte Meerwasserentsalzungsanlagen (Stand 1973)
    (Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin)

    Landwirtschaft ist in weiten Bereichen der arab. Halbinsel nicht möglich oder nur unter sehr beschwerlichen Bedingungen.


    Hangterassen im Jemen ©STM/Corel gallery magic


    Fischfang an der Küste des Oman (©Michael Martin)

    Für die Einheimischen ist an den Küsten Fischfang eine wichtige Nahrungsquelle.

    Größte wirtschaftliche Bedeutung haben die Erdöl- und Erdgaslagerstätten in den Gebieten am Persischen Golf, so sind etwa 95% aller Exporte Saudi-Arabiens Erdöl und Erdölerzeugnisse. Saudi-Arabien ist auch der weltweit größte Erdölexporteur. Hier ist das Geld zu Hause.


    Teures Hobby: Falknerei in den Vereinigten Arabische Emiraten (©Michael Martin)



    Bedeutende Städte der Arabischen Halbinsel sind Riad, Mekka, Medina, Aden, Djidda, Sana, Abu Dhabi und Kuwait.

    4. Wüsten: Nefud und Rub al Khali - Saudi-Arabiens leeres Viertel:


    Sanddünen in der saudiarabischen Wüste
    Weite Wüstenflächen bedecken den Großteil Saudi-Arabiens.
    © STM/Big Box of Art

    Weit mehr als die Hälfte Saudi-Arabiens besteht aus Wüste.
    Die Wüste Rub al Khali (arabisch: Das leere Viertel) nimmt den Südosten des Landes ein und dehnt sich auch im Jemen und im Oman aus. Sie ist weitgehend unerforscht und hat eine Fläche von über 700.000 Quadratkilometern.

    Übrigens:
    Die Rub al Khali gilt als die größte Sandwüste der Erde, über 500.000 Quadratkilometer sind ausschließlich von bis zu 300m hohen Sanddünen bedeckt. Die Temperaturen können hier innerhalb eines Tages zwischen dem Gefrierpunkt und bis zu 60°C schwanken.


    Satellitenbild eines gewaltigen Sandsturms vom 15.02.2004, der wie eine Welle quer über Katar Richtung des südöstlichen Saudi-Arabiens treibt. Provided by the Gateway to Astronaut Photography of Earth at NASA Johnson Space Center


    Nördlich der Rub al Khali breitet sich die Wüste Nefud aus. Sie ist überwiegend von rotem Sand bedeckt und hat eine Ausdehnung von ca. 77.000 Quadratkilometern.
    Die Schotter- und Kieswüste Dhana verbindet die beiden in abgetrennten Becken liegenden Wüstenbereiche Nefud und Rub al Khali. Beide Wüsten sind typische Wendekreiswüsten.


    Sanddünen der Rub al Khali (©Michael Martin)

    Rub el Khali
    Rub al Khali: Rötliche Sanddünen und graue Salzflächen in beinahe künstlerischem Wechselspiel
    (Ins Bild klicken für komplettes Bild; NASA/USGS Landsat 7)

     

    5. Geschichte:
    Bis ins 18.Jahrhundert hinein wusste man nur durch die Schriften der Griechen, Römer und Araber etwas über die Arabische Halbinsel. Mit der Reise von Carsten Niebuhr in den Jemen (1763) begann die Erforschung durch Europäer.


    Sana mit seinen außergewöhnlich schmuckreichen Häusern
    (©Michael Martin)

    Carsten Niebuhr schreibt z.B. über eine gebirgige Gegend im Jemen nahe der Stadt Sana:

    "Der Weg war zum Teil schlecht und die Berge in dieser Gegend ganz kahl. Den 27ten hatten wir den allerschlimmsten Weg,den ich in ganz Jemen angetroffen habe. Er ging über lauter felsigte Berge und war vielleicht nicht in 100 Jahren ausgebessert worden.
    Auf unserer Tagesreise am 28ten Julius gingen wir sehr stark bergunter. Die Berge in dieser Gegend waren etwas grün, und uns begegneten Kamele mit sehr schlechtem Brennholz beladen, das nach Sana gebracht werden sollte. [...] Um ein Uhr nach Mittage kam ein sehr großer Zug Heuschrecken...."

    Carsten Niebuhr: Reisebeschreibung nach Arabien und anderen umliegenden Ländern. Manesse. München 1993,S.427

    Für die einfache Bevölkerung konnte das Leben unter solchen klimatischen Bedingungen nie leicht sein!

    Hier aber die politische Geschichte:
    Lange Zeit lag der politische Schwerpunkt im Süden der Arabischen Halbinsel. Im Südwesten entstanden schon früh Königreiche, etwa das Reich der Sabäer, das später die Vorherrschaft errang. Die Hauptstadt Saba lag an einem Knotenpunkt der Karawanenstraßen und in der Nähe eines Staudammes, und war darum von großer Bedeutung. Nach den Sabäern übernahmen die Himjaren die Vorherrschaft in Südarabien. Ihr Reich bestand vom 3. Jahrhundert n. Chr. bis ins 6. Jahrhundert n. Chr.

    Einer der ersten Staaten im Norden der Arabischen Halbinsel war das Reich der Nabatäer, das sich im Norden bis nach Damaskus ausdehnte. Die Hauptstadt des Reiches war Petra.


    Petra ©STM/Big Box of Art

    106 n. Chr. eroberte Trajan das Reich der Nabatäer und machte es zur römischen Provinz Arabia. Diese Provinz blieb fast ein Jahrhundert beim Römischen Reich. Weitere Staaten wurden in Nordarabien von einfallenden Völkern gegründet.

    Der Islam
    Der Prophet Mohammed wurde um 570 in Mekka geboren, 632 starb er in Medina. Mekka wurde zum geistigen Mittelpunkt des Islam. Unter den Kalifen, den Nachfolgern Mohammeds, war Medina von 632 bis 661 das politische Zentrum eines vereinigten islamischen Staates. 661 verlegten die Omaijaden das Kalifat nach Damaskus, wodurch Arabien an Bedeutung verlor. Die Abbasiden übernahmen 749 die Macht und wählten Bagdad zum Zentrum ihres Reiches. Dies führte zu einem weiteren Niedergang Arabiens.

    Unter den Kalifen von Bagdad hatte Arabien vom 8. bis zum Anfang des 10. Jahrhunderts den Status einer Provinz. Um die Mitte des 10. Jahrhunderts zerfiel die Arabische Halbinsel in viele Kleinstaaten. 1258 eroberten die Mongolen Bagdad, 1269 kamen Mekka und Al-Hijaz an das ägyptische Kalifenreich. 1517 nahmen die Portugiesen Maskat ein. Große Teile der Arabischen Halbinsel fielen seit dem 16. Jahrhundert unter osmanische Herrschaft.


    Mehmet Biber/Photo Researchers, Inc.
    Mekka
    Eine der Pflichten, die der Koran den Muslimen vorschreibt, ist es, mindestens einmal im Leben eine Wallfahrt nach Mekka zu unternehmen.

    Quellen:

    • Fischer Weltalmanach
    • Carsten Niebuhr: Reisebeschreibung nach Arabien und anderen umliegenden Ländern. Manesse. München 1993.
    • Gekennzeichnete Bilder mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))
  • Klimawandel - Wüste in Westsahara

    Klimawandel in Afrika - Wüste im Vormarsch

    In West Africa, the Sahara desert is growing by thousands of square kilometres a year and the search for water for people and their animals becomes ever more desperate. When I was young it was easy to get water, but not these days, said Alioune Modhi, a Mauritanian nomad. Sometimes I dig 12 wells and still dont find water. Its our biggest problem. (October 2008)

    Direktlink auf die Filmdatei: -> hier klicken!

    Quelle Text und Film: IRIN (www.irinnews.org), alle Rechte vorbehalten!

  • Libyen: Wasser in der Wüste

    Libyen: Wasser in der Wüste

    Wasser ist auf diesem Satellitenbild dunbkelblau, Vegetation rot, städtische Strukturen sind in hellem Grau sichtbar,
    Beigetöne stellen nackten Boden dar.

    (Bild: Jesse Allen, Earth Observatory, using data provided courtesy of NASA/GSFC/METI/ERSDAC/JAROS, and U.S./Japan ASTER Science Team)

    Zu den markierten Bereichen gibt es weitere Informationen und Ausschnittvergrößerungen:

  • Libyen: Wasser der Wüste - Wadi!

    Libyen: Wasser Der Wüste - Wadi!

    Die nur zeitweise Wasser führenden Wadis machen in guten Jahren eine Ernte auf einmal gefluteten Feldern möglich.

     Kein Wasser im Flussbett, dafür folgt die Vegetation (rot) der Flussmitte, die noch am feuchtesten ist.

  • Lybien: Landwirtschaft durch Wasser in der Wüste - Kreisberegnung

    Libyen: Landwirtschaft durch Wasser in der Wüste - Kreisberegnung

    Der blaue Kreis unten im Bild ist eines der größten offenen Wasserspeicher Libyens mit ca. 500 Metern Durchmesser. Hier wird aus tiefen Erdschichten gefördertes "fossiles" Grundwasser vor der Verteilung zwischengelagert. Die großen Felder (die Kreisfelder mit Beregnungsanlagen) verbrauchen gewaltige Mengen Wasser im Wüstenklima.

     

  • Libyen: Wasser in der Wüste - Damm

    Libyen: Wasser in der Wüste - Damm

     

    Ein Damm im Wadi sorgt für einen etwas gleichmäßigeren längeren Wasserabfluss. Damit kann zumindest eine Ernte meistens sichergestellt werden. Hinter dem Damm ist noch eine kleine Restwasserfläche sichtbar. Der Pflanzenwuchs ist hinter dem Damm durch die höhere Restfeuchte deutlich stärker ausgeprägt.

  • Wasser! Die feuchte Vergangenheit der Zentral-Sahara

    wasser! Die feuchte Vergangenheit der Zentral-Sahara


    Image courtesy Luca Pietranera, Telespazio, Rome, Italy
    Dieses im Jahr 2000 vom Instrument MODIS an Bord des Satelliten Terra aufgenommene Echtfarbenbild zeigt von links nach recht die Gebirgsmassive des Tassili, des Acacus (fahle Grautöne in der Mitte) und des Amsak. Die gut sichtbaren baumartig verzweigten Strukturen weisen auf ehemalige Flussläufe hin, die vor etwa 5000 Jahren auszutrocknen begannen, als eine trockenere Klimaepoche anbrach. Diese feuchtere Epoche begann ca. 9000 v.Chr., davor war es eher noch trockener als heute.


    Vereinfachte schematische Dartsellung des Klimas in der Sahara: seit etwa 3000 v.Chr. wird die Sahara immer trockener (Nach: K. White, u.a. Klimaforschung: Versunkene Seen in der Sahara. SdW 09/2006, S. 51)


    Die heute noch sichtbaren Überreste einer untergegangenen Kultur sind die berühmten afrikanischen Felsbilder, etwa aus dem Tassili-Massiv. Den Beginn dieser Kultur setzt man ungefähr vor 12000 Jahren an. Prähistorische Felszeichnung (©NASA)

    Mehr Infos: -> Krokodile im Ennedigebirge als Zeugen der wasserreichen Vergangenheit

  • Namibia: Namib - 3D

    Namib 3D

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    Blick auf den Namib-Naukluft-Nationalpark. Die intensive rostrote Farbe des Sandes rührt von der Oxidation von Eisen (Rost!) im Sand her.
    Für dieses Bild wurde ein vom Satelliten ASTER erstelltes Höhenmodell mit einem Echtfarbenbild desselben Satelliten kombiniert.

    Übrigens:
    In der Namib gibt es die höchten Dünen der Welt, bis zu 350 Meter Höhe sind schon gemessen worden!

     

    t_afrnamib3d
    Dieses Bild der Küstenlandschaft Namibias vereint dreidimensionale Daten mit Satellitendaten zu einem fantastischen Blick auf die gewaltigen Dünen (vereinzelt bis 350 Meter hoch) und den Flusslauf aus dem Gebirge (links), der niemals das Meer erreicht.

    t_afrnamib3d
    Teilweise zeichnet der Bewuchs die Ränder der Dünen nach: Dünen sind - auch wenn man es nicht glauben mag - gewaltige Wasserspeicher. Die minmalen Niederschläge werden im Sand festgehalten und treten an ihren Rändern wieder aus. (FLE/geolinde)

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    Gewittersturm über der Dünen der Namib (©Michael Martin)

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    Eine Salzpfanne in der Namib (©Michael Martin)

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    Wo man kein Leben mehr erwartet, mitten in den Dünen finden sich deutliche Spuren, dass auch hier Leben gedeiht: Käferspuren im Sand (©Michael Martin)

    Bilder:
    Image courtesy NASA/GSFC/MITI/ERSDAC/JAROS, and U.S./Japan ASTER Science Team (oben), Image by Frank Eckardt, Department of Environmental Science, University of Botswana, based on data from the MODIS Rapid Response Team at NASA GSFC (Mitte),
    alle anderen: mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

  • Landwirtschaft: Kreisberegnung in der Sahara

    Bewässerung im Herzen der Sahara

    Dieses Bildpaar zeigt eine kleine Siedlung in Ägypten nur wenig nördlich der Grenze zum Sudan.

    Die dunklen Kreise - jeder etwa einen Kilometer im Durchmesser - weisen auf Kreisberegnungsanlagen hin. Die Zahl der bewässerten Flächen ist deutlich angestiegen. Da es in der Sahara so gut wie gar nicht regnet, werden die Grundwasserschichten, aus denen das Wasser für die Bewässerungsprojekte entnommen wird nicht mehr aufgefüllt werden. Wieviel Wasser unter der Sahara zu finden ist, weiß niemand genau. Hydrologen vermuten, dass die Grundwasservorräte bei gleich bleibendem Verbrauch ungefähr fünfzig Jahre reichen werden.
    Die Bilder wurden mit dem Enhanced Thematic Mapper plus (ETM+) an Bord des NASA-Satelliten Landsat 7 aufgenommen.

    Mehr zur Bewässerung in der Sahara:

    Die Toshka Lakes - Neue Stauseen

    Wasserreiche Sahara

  • Sahara-Sand über München

    Roter Himmel über München

    Samstag, der 21.02.2004, seltsames rötliches Licht scheint durch die Fensterscheiben!Was hat es damit auf sich?

  • Wüste Afghanisch-pakistanisch

    Afghanisch-pakistanische Wüste

    afghanisch
    Afghanisch-pakistanische Wüste

    afghanisch
    Nomade im Hochland (©Michael Martin)

    afghanisch
    Bandyamiraseen (©Michael Martin)

    Bilder:
    Blue marble next generation (oben),
    alle anderen: mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

  • Death Valley

    Death Valley

    deathvalley
    Death Valley

    deathvalley
    Im Death Valley (©Michael Martin)

    Übrigens:
    Das Death Valley ist als Tal des Todes tatsächlich einer der lebensfeindlichsten Orte der Welt. Dafür gibt es hier große Steine, bis mehrere hundert Kilogramm Gewicht, die sich durch bisher unbekannte Prozesse durch die Wüste bewegen.

    Bilder: Blue marble next generation (oben), USGS (Mitte, unten, ganz unten),
    alle anderen: mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

  • Wüste Danakil

    Danakil-Wüste

    danakil
    Wüste Danakil (inkl. der Afarsenke) an der Ostküste Afrikas in Äthiopien:
    Salzseen, Vulkane (rechts oben) und steile Stufen, die durch den Einbruch weiter Teile der Danakil bis auf unter 116 Meter unter den Meeresspiegel enstanden sind, kennzeichnen die Landschaft
    (für eine Vergrößerung ins Bild klicken!)

    Übrigens:
    Hier in der Danakilsenke wird neuer Meeresboden gebildet, ja man sagt sogar, dass hier Afrika auseinander reißt! -> Tektonik Afrikas

    danakil
    Salzausblühungen an austretendem Meerwasser (©Michael Martin)

    danakil
    Diese Farben schafft aktiver Vulkanismus! (©Michael Martin)

    danakil
    Der Erta Ale: einer der stets aktiven Vulkane in einer der unwirtlichsten Landschaften unseres Planeten (©Michael Martin)

    danakil
    Am Erta Ale: der Lavasee kühlt oberflächlich ab, wobei sich eine "Haut" bildet. Durch Aufströmungen und das Absinken erkalteter Lava wird der See laufend umgewälzt, in der sich abkühlenden Oberfläche bilden sich Risse. (©Michael Martin)

    danakil
    Ein klassischer Vulkankegel mit giftgrün gefärbtem Wasser
    (©Michael Martin)

    Bilder: NASA/GSFC/METI/ERSDAC/JAROS, and U.S./Japan ASTER Science Team
    (oben), alle anderen: mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

  • Wüste Gibson

    Gibsonwüste

    gibson
    Gibsonwüste: die rote Farbe sieht man bereits aus dem Weltraum

    gibson
    Roter Sand und einiges an Vegetation! (©Michael Martin)

    Bilder: Blue marble next generation (oben), alle anderen: mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

  • Wüste Atacama

    Atacama-Wüste

    atacama
    Wüste Atacama an der Westküste Südamerikas,
    der große weiße Fleck ist der Uyuni-Salzsee im Hochland von Bolivien

    Übrigens:
    In der Atacama fällt eigentlich überhaupt kein Niederschlag, sie ist wohl die niederschlagsärmste Wüste der Welt. Durch die aus den Bergen (Anden) zur Küste fließenden Bäche und Flüsse gibt es dennoch einige vegetationsreiche Stellen.

    atacama
    In der Atacama-Wüste auf knapp 1000 Metern Höhe: vollarid - hier gibt es keine Niederschläge!

    atacama
    In der Atacama hat man aus gutem Grund die verschiedenen Modelle der Mars-Rover getestet.
    Mehr Mars geht auf der Erde nicht!

    atacama
    Windschliff in der Altiplano (Hochebene) von Bolivien (©Michael Martin)

    atacama
    Der Uyuni-Salzsee (©Michael Martin)

    atacama
    Beim Eintrocknen entstehen vieleckige Formen (©Michael Martin)

    Bilder:
    Blue marble next generation (oben),
    USGS (Univ. of Arizona Desert Laboratory) (Mitte),
    NASA Ames Research Center (unten),
    alle anderen: mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

  • Wüste Gobi

    Wüste Gobi

    gobi
    Wüste Gobi

    gobi
    Landschaft in der Mongolei (©Michael Martin)

    Bilder:
    Blue marble next generation (oben),
    alle anderen: mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

  • Wüste Kalahari

    Wüste Kalahari

    kalahari
    Die berühmte Kalahari (Bildmitte), im Westen die Namib, im Osten der Gebirgszug der Drakensberge

    kalahari
    In Botswana: die Makgadikgadisalzpfanne (©Michael Martin)

    kalahari
    Buschleute heute: auch hier herrscht inzwischen Wellblech und moderne Kleidung vor (©Michael Martin)

    Übrigens:
    Die San (Buschleute) haben früher ihre Beute, meist Antilopen häufig mit Pfeil und Bogen gejagt. Da die Pfeile die Tiere aber nicht töten, sondern nur leicht verletzen konnten, wurden die Pfeilspitzen mit dem Körpersaft von hochgiftigen Käfermaden vergiftet.

    Bilder: Blue marble next generation (oben), alle anderen: mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

  • Wüste Karakum

    Wüste Karakum

    karakum
    Sand- und Kieswüste Karakum (Bildmitte) in Turkmenistan,
    der nordöstlich sichtbare Fluss ist der Amudarja, der in den Aralsee mündet, westlich liegt das Kaspische Meer

    karakum
    In Turkmenistan: nur angepasste Vieherden können überleben (©Michael Martin)

    karakum
    In der Karakum: brennender Schwefel (©Michael Martin)

    Bilder: Blue marble next generation (oben), alle anderen: mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

  • Wüste Lut

    Wüste Lut

    lut
    Wüste Lut im Iran

    lut
    Mit Bewässerung ist Landwirtschaft auch hier möglich.

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    Nomaden im Hochland (©Michael Martin)

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    Nomadenzelt (©Michael Martin)

    Bilder:
    Blue marble next generation (oben),
    ISS Crew Earth Observations experiment and the Image Science & Analysis Group, Johnson Space Center (Mitte),
    alle anderen: mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

  • Mojave-Wüste

    Mojawe-Wüste

    mojave
    Mojave-Wüste in Kalifornien

    mojave
    In der Mojawe-Wüste

    mojave
    Blick vom Soda-Berg über die Mojave-Wüste

    Übrigens:
    Die Mojave-Wüste ist ein beliebtes Ausflugsziel für stressgeplagte Großstädter aus Los Angeles, schließlich liegt die Metropole keine 50 km entfernt.
    Hier gibt es auch die bis zu 300 kg schweren wandernden Steine, die hinter sich kilometerlange Spuren lassen. Bisher gibt es für dieses Phänomen keine Erklärung!

    Blühende Wüste gefällig?!

    mojave
    Nach Regenfällen blühende Mojave-Wüste mit Blick auf die Cowhole-Mountains

    Bilder: Blue marble next generation (oben), USGS (Mitte, unten, ganz unten)

  • Wüste Negev

    Wüste Negev

    negev
    Wüste Negev

    negev
    Schluchten in der Negev: manchmal findet sich auch an den trockensten Plätzen Wasser
    (©Michael Martin)

    Bilder: Blue marble next generation (oben), alle anderen: mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

  • Wüste Peru

    Hochebene von Peru

    peru
    Die Hochebene von Peru, am Rand liegt der Titicacasee

    Übrigens:
    Die berühmten Linien von Nazca entstanden wohl einfach durch das Ausräumen von Steinen, die auf hellerem Untergrund liegen.

    peru
    Lamas in der Hochebene von Peru (©Michael Martin)

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    Die berühmten Nazca-Linien aus der Luft (©Michael Martin)

    Bilder:
    Blue marble next generation (oben),
    alle anderen: mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

  • Welwitschia

    Welwitschischia - die heiße Unbekannte

    Bei der Welwitschia wachsen aus einem verholzten Bereich zwei Blätter heraus, die sich über den Boden schlängeln. Durch den Sand und den Wind fransen die Blätter an den Enden aus und die Enden sterben ab. Zugegeben: die Ähnlichkeit mit einem Nadelbaum ist gering!

    welw1
    13% Luftfeuchtigkeit und 44°C Hitze, so fühlen sich Wüstenpflanzen wohl!

    welw1
    Rechts eine männliche, links eine weibliche Pflanze
    (Bilder: STM,
    mit herzlichem Dank an das Wüstenhaus im Wiener Schlosspark Schönbrunn)

  • Wüste Sahara

    Sahara-Wüste

    sahara
    Sahara (arabisch: Wüste)

    Übrigens:
    Die Sahara erstreckt sich von West nach Ost über 6000 Kilometer, von Nord nach Süd sind es teilweise 2000 Kilometer!

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    Im Tassiligebirge in Algerien: von Windschliff gerundete Felsen in einem beinahe endlos scheinenden Sandmeer (©Michael Martin)

    sahara
    (©Michael Martin)

    sahara
    Im Tassiligebirge in Algerien (©Michael Martin)

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    Im Ennedigebirge im Tschad:
    wie eine Burg wirken die verwitterten Felsen (©Michael Martin)

    sahara
    Die Archischlucht im Ennedigebirge im Tschad:
    hier gibt es nicht nur Wasser für nomadisierende Herden, sondern auch den Beweis dafür, dass die Sahara vor wenigen tausend Jahren deutlich feuchter war: in den Restwassertümpeln im Ennedi leben noch Nilkrokodile in einer ansonsten staubtrockenen Wüste
    (©Michael Martin)

    Wasser! Die feuchte Vergangenheit der Zentral-Sahara

    Bilder: Blue marble next generation (oben), alle anderen Bilder: mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin
    (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

  • Wüsten - Europa

     Wüsten Europas

    Noch gibt es auf dem europäischen Kontinent keine "echte" Wüste, die UN gehen aber davon aus, dass 10% Europas in den nächsten Jahrzehnten von Verwüstungsprozessen, also von Desertifikation, betroffen sein werden. Auch Deutschland wäre laut unten stehender Karte vielleicht dabei! Besonders im Zuge der Klimaveränderungen.

    Wüsten Europas
    Rot eingezeichnet sind Trockengebiete(je dunkler rot, desto arider; dunkelrot: Vollwüsten)
    Satellitenbild alsKarte: USGS, NASA


    Karte: U.S. Department of Agriculture (USDA) Soil Survey Division
    grau eingezeichnete Gebiet sind überwiegend arid, für an sie anschließende Räume ist die Anfälligkeit (Verwundbarkeit) für Desertifikation farblich markiert
  • Wüsten - Afrika

    Wüsten Afrikas

     Sahara (ganz Nordafrika, 9 Millionen km2;
    inkl. Teilwüsten: Arabische, Libysche, Nubische W.)
      Kalahari(Botswana, Namibia,... 600.000 km2)
      Namib(Namibia, 310.000 km2)
    Somali (Somalia, 260.000 km2)

      Danakil (Äthiopien)


    Rot eingezeichnet sind Trockengebiete(je dunkler rot, desto arider; dunkelrot: Vollwüsten)
    Satellitenbild alsKarte: USGS, NASA


    Karte: U.S. Department of Agriculture (USDA) Soil Survey Division
    grau eingezeichnete Gebiet sind überwiegend arid, für an sie anschließende Räume ist die Anfälligkeit (Verwundbarkeit) für Desertifikation farblich markiert
  • Wüsten - Nordamerika

    Wüsten Nordamerikas

    Great Basin (USA, 600.000 km2)
    Chihuahuan-Wüste (Mexiko, USA, 350.000 km2)
      Sonora-Wüste (USA, 180.000 km2)
      Mojave-Wüste (USA, 40.000 km2)
      Death Valley (USA, 8000 km2)

    Wüsten NordamerikasRot eingezeichnet sind Trockengebiete (je dunkler rot, desto arider; dunkelrot: Vollwüsten) Satellitenbild als Karte: USGS, NASA Karte: U.S. Department of Agriculture (USDA) Soil Survey Division grau eingezeichnete Gebiet sind überwiegend arid, für an sie anschließende Räume ist die Anfälligkeit (Verwundbarkeit) für Desertifikation farblich markiert

  • Wüsten - Asiens

    Wüsten Asiens

    Gobi (Mongolei, China, 1,3 Millionen.km2)
    Rub al Khali (Arabische Halbinsel,... 650.000 km2)
    Taklamakan (China, 360.000 km2)
    Karakum (Turkmenistan, 310.000 km2)
     Lut (Iran, 280.000 km2)
    Kysylkum (Usbekistan, 260.000 km2)
    Syrische Wüste (Syrien, Jordanien,... 260.000 km2)
    Afghanisch-pakistanische Wüste
    Thar(Indien, 260.000 km2)
    Dahna (Arabische Halbinsel, 130.000 km2)
    Nefud (Arabische Halbinsel, 110.000 km2)
     Negev (Israel, 12.000 km2)

    wueste_asien
    Rot eingezeichnet sind Trockengebiete(je dunkler rot, desto arider; dunkelrot: Vollwüsten)
    Satellitenbild alsKarte: USGS, NASA

    wueste_asien
    Karte: U.S. Department of Agriculture (USDA) Soil Survey Division
    wueste_asien grau eingezeichnete Gebiet sind überwiegend arid, für an sie anschließende Räume ist die Anfälligkeit (Verwundbarkeit) für Desertifikation farblich markiert
  • Der Jahreszeiten-Wüsten-Check

    Der Jahreszeiten-Wüsten-Check


    Animation: bluemarble next generation

    Frage: Welche Räume zeigen keine oder nahezu keine jahreszeitlichen Veränderungen!?

    Hinweis: Die Datei ist 34 MB groß!! Evtl. ist es sinnvoller die Animation herunterzuladen (auf diesen Link rechts klicken, und 'Ziel speichern unter' wählen) und dann abzuspielen!

  • Wüsten - Australiens

    Wüsten Australiens

    Great Sandy (390.000 km2)
      Victoria(385.000 km2)
      Gibson(310.000 km2)
      Simpson (100.000 km2)
      Tanami (100.000 km2)

    Wüsten Australiens
    Rot eingezeichnet sind Trockengebiete(je dunkler rot, desto arider; dunkelrot: Vollwüsten)
    Satellitenbild alsKarte: USGS, NASA


    Karte: U.S. Department of Agriculture (USDA) Soil Survey Division
    grau eingezeichnete Gebiet sind überwiegend arid, für an sie anschließende Räume ist die Anfälligkeit (Verwundbarkeit) für Desertifikation farblich markiert
  • Saharasand regnet über München und Oberbayern ab

    Saharasand regnet über München und Oberbayern ab

    Am 19.Februar 2014 konnte man zwar keinen rötlich gefärbten Himmel über Bayern sehen, aber die Regenwolken ließen mit Saharasand eine ungewöhnliche Fracht über München und Umgebung abregnen.

  • Was ist eine Wüste?

    Was ist eine Wüste?

    wueste_was
    Dünen der Namib

    Mindestens 30% der Landoberfläche der Erde sind Wüstengebiete. Trockenes Land, in dem es nur spärliche Niederschläge gibt und deshalb auch nur ebenso spärlichen Pflanzenwuchs. Damit einher gehen ein relativ geringes Vorkommen an Tieren und Tierarten und schließlich auch eine niedrige Bevölkerungsdichte. Wüsten sind also nicht vom Menschen gemachte, sondern ganz natürlich vorkommende Regionen.

    Wüsten faszinieren seit je her den Menschen, seien es der Wüstenplaneten Dune oder die Geschichten aus Tausend-und-einer-Nacht.

    Diese ariden Regionen sind Wüsten, weil sie trocken sind - sie können relativ kühl, sie können extrem heiß sein. Sie können aus endlosen Sandfeldern bestehen, aus Felstrümmern, können auch immer wieder Pflanzenwachstum hervorbringen - aber sie sind trocken.

    Es gibt wahrscheinlich fast ebenso viele Definitionen für "Wüste", und Systeme, um sie zu unterscheiden, wie Wüsten auf der Welt. Fast alle Definitionen verwenden und kombinieren Faktoren wie den durchschnittlichen jährlichen Niederschlag oder die Zahl der Tage mit Niederschlag, Temperatur, Feuchtigkeit,...
    Ein weltweit anerkanntes Standardsytem beschreibt drei unterschiedlich extreme Arten von trockenen Regionen:

    • vollaride Wüsten, mit mindestens 12 aufeinanderfolgenden Monaten ohne Niederschlag
    • aride Wüsten, mit weniger als 250 mm Niederschlag in einem Jahr
    • semiaride Regionen, mit einem Jahresniederschlag zwischen 250 und 500 mm

    Vollaride und aride Räume werden den Wüsten zugerechnet, semiaride Regionen sind Übergangsgebiete zwischen Wüsten und Savannen (Halbwüste) oder außerhalb der Tropen auch Steppen.

    Mehr Infos:

    Quelle:

    http://pubs.usgs.gov/gip/deserts/what/

  • Regenwald-Dünger - 3D-Studie zum Saharastaub

    Regenwald-Dünger - 3D-Studie zu Saharastaub

    NASA-Wissenschaftler haben die erste Mehr-Jahres-Studie mit Hilfe von Satellitendaten durchgeführt, um die 3D-Verteilung der vielen Millionen TonnenStaub zu messen, die aus der Sahara Richtung Amazonas-Regenwald reisen.

  • Wüsten!

    Wüsten der Welt
    wueste1
    Mehr Infos zu den Wüsten der einzelnen Kontinente mit vielen Fotografien von Michael Martin
    (je dunkler rot, desto arider; dunkelrot: Vollwüsten)
    Karte: USGS, NASA

    Wüsten - Nordamerika Wüsten - Afrika
    Wüsten - Südamerika Wüsten - Asiens
    Wüsten - Australiens

    Wüstenthemen:

    Was ist eine Wüste?
    Wüstenarten (nach ihrer Entstehung)
    Wüstentypen - Wüstenformen
    Wüstensand - Sanddünen
    Wüstenpflanzen
    Halbwüsten- und Wüsten-Tiere
    "Wüstenmenschen" - Oasenbauern und Nomaden
    Desertifikation - Menschen machen Wüste
  • Wüstenarten

    Wüstenarten nach ihrer Entstehung

    Lässt man die Kältewüsten außer Acht, die in polaren Regionen auf Grund der geringen Sonneneinstrahlung und der damit einhergehenden niedrigen Temperaturen entstehen, so bleiben die meist warmen bis heißen Trockenwüsten übrig. Um sie geht es hier.

    Grundsätzlich können drei Arten von (Trocken-)Wüsten unterschieden werden:

    1. die Wendekreis- oder Passatwüsten
    2. die Binnenwüsten,
    3. und die Reliefwüsten

    Die Wendekreiswüsten entstehen durch die stabilen subtropisch-randtropischen Hochdruckgebiete entlang der Wendekreise. Hier ist die - aus einer vom Äquator kommenden Höhenströmung - absteigende und sich dabei erwärmende Luft extrem trocken. Bsp.: Sahara, Kalahari

    Binnenwüsten liegen weit im Inneren eines Kontinents, sie werden nicht mehr von Niederschlägen erreicht. Das Klima ist also extrem kontinental geprägt. Bsp.: Taklamakan, Patagonische Wüste

    Reliefwüsten liegen auf der wetterabgewandten Seite eines Gebirgszuges, also auf der Leeseite. Niederschläge fallen aber bereits auf der Luvseite, wenn die Luftmassen aufsteigen und dabei abkühlen. Es bilden sich Wolken und Niederschlag fällt. Auf der Leeseite sinken die bereits abgeregneten Luftmassen schließlich ab und erwärmen sich dabei, alle Wolken lösen sich auf. Niederschlag gibt es hier nicht mehr. Bsp.: Great Basin (USA)

    Küstenwüsten sindeine Sonderform der Wendekreiswüste .
    Küstenwüsten entstehen an den Westseiten der Kontinente auf Höhe der Wendekreise, also etwa bei 23,5° nördlicher oder südlicher Breite. Dies hat mehrere Gründe:

    • wuesten_artendie an den Wendekreisen liegenden Hochdruckgebiete über den Ozeanen sind an ihren Ostseiten stärker, daher sind die Westseiten der anschließenden Kontinente besonders trocken,
    • die aus den Hochdruckgebieten an den Wendekreisen äquatorwärts wehendenwuesten_artenPassatwinde haben Richtung Äquator mehr Landoberfläche zur Verfügung steht (Kugelgestalt der Erde), die Luftmassen sinken deshalb zu Beginn ihres Weges ab, Niederschlag ist hier nicht möglich,
    • der Strömungsverlauf der Luftmassen ist stark küstenparallel, weil die Winde über Land stärker abgebremst werden, als über Wasser,
    • die ablenkende Wirkung der Corioliskraft bewirkt zusätzlich ein Auseinanderströmen der Luftmassen, was die Absinktendenzen verstärkt und Niederschläge verhindert,
    • hinzu kommen kalte Meeresströmungen entlang der Küsten (ausgelöst durch die Strömungsverhältnisse der Luftmassen!), die stabilisierend auf die Luftschichtung wirken, die kalten Meeresströmungen alleine bewirken aber nicht (!) das Auftreten von Küstenwüsten

    Bsp.: Namib, Atacama,...

    Die ersten vier Punkte können in folgender Animation im Jahreverlauf beobachtet werden:


    Luftdruck auf Meeresspiegelhöhe und Bodenwindsysteme (University of Oregon)

  • Wüsten - Dünen

    Sandwüsten - Sanddünen

    Denkt man Sandwüsten, so sieht man sofort ein klassisches Dünenbild vor Augen:

    wuesten_duenen
    (Copyright G a r r y)

    Aber natürlich gibt es diese vom Wind erzeugten Sandanhäufungen in den verschiedensten Formen - je nachdem wie der Wind weht - und je nachdem, wieviel Sand vor Ort ist.

    wuesten_duenen
    Vom Boden aus wird aus dem Dünenmeer ein Meer aus Sand und es ist kaum möglich Dünenformen sicher zu unterscheiden. (Copyright FrancoisMalan)

    Daher bietet sich der Blick aus dem Weltraum an!

    Die Sicheldüne (Barchan) - die häufigste Dünenart
    So stellt man sie sich vor, die perfekte Düne: in Sichelform.

    wuesten_duenen
    (nps.gov)

    Die Sichelenden bewegen sich auf Grund der geringeren Sandmenge im Vergleich zum Zentrum der Düne schneller. Durch abgehende Sandlawinen, sobald der Winkel der Vorderseite der Düne steiler als 34° wird, bewegt sich die Düne vorwärts.

    Die Parabeldüne - genau anders herum und das mit Pflanzen
    Sie ist eigentlich ein Sonderfall, denn Pflanzenbewuchs behindert den freien Sandtransport. Da es Pflanzenwuchs gibt, finden sich solche Dünen nur in semiariden Regionen, nicht aber in "echten" ariden bis hyperariden Wüsten.

    wuesten_duenen
    wuesten_duenen
    (Diese Animation zeigt die Bildung aus einer Sandanhäufung; nps.gov)

    Die Querdüne (Transversaldüne) - viel Sand und gleichmäßige Winde
    Immer aus der gleichen Richtung wehende Winde und dazu ein nahezu unerschöpflicher Sandvorrat in den großen Sandwüsten schaffen diese teilweise dutzende Kilometer langen parallel liegenden Dünenwälle.

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    Namib: Transversaldünen (ISS/NASA)

    Die Längsdüne (Longitudinaldüne, Seif) - wenig Sand und gleichmäßige Winde
    Auch hier müssen die Winde höchst beständig sein, aber der Sandvorrat über einem oft festen Untergund ist begrenzt.

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    (nps.gov)

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    (Great sand dunes national park; ISS/NASA)

    Die Sterndüne - viel Sand und Wind aus allen Richtungen
    Weht Wind in den verschiedenen Jahreszeiten immer wieder längere Zeit beständig aus verschiedenen Richtungen, so können sich Sterndünen bilden.

    wuesten_duenen

    Sterndünen gibt es nur in den großen Sandwüsten.

    wuesten_duenen
    (ISS/NASA)

    Die Draa-Düne - die stabile Riesendüne, hat sich seit Jahrtausenden kaum bewegt
    Hier sind die Dünenkämme sehr stabil und oft auch sehr breit. Der Unterbau der manchmal mehrere hundert Meter hohen Draa-Dünen ist wohl festgelegt, evtl. wegen Feuchtigkeit im Untergrund. Ansonsten dürfte die Bildung ähnlich der Sterndüne verlaufen. Sie finden sich zudem in denselben Regionen, oft dicht beieinander.

    wuesten_duenen

  • Wüstentypen - Wüstenformen

    Wüstentypen - Wüstenformen

    Sandwüsten (sogenannter Erg) findet man nur in wenigen Bereichen der Sahara (ca. 20% der Oberfläche) und in anderen Wüsten sogar noch seltener. In Ergs kann direkt über dem Boden die Temperatur auf über 80°C steigen!

    wuesten_formen

    Eine Mischung aus feinem und gröberem Material und auch Steinblöcken ist am häufigsten.
    Kieswüsten bezeichnet man auf arabisch auch als Serir, Blockwüsten mit größeren Gesteinstrümmern als Hamada.

    wuesten_formen
    Wunderschöne Wüstenbilder aus Algerien: Auch das ist Wüste,
    was beweist, dass sie nicht wüst und leer sein muss.
    Copyright Peter v. Sengbusch
    Hier geht es zu weiteren Bildern (Externer Link in neuem Fenster!)

    Verwitterung - die Entstehung der Wüstenformen
    Die Verwitterung durch den großen Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht ist auf obigem Bild deutlich sichtbar. Das Felsgestein dehnt sich tagsüber aus und zieht sich nachts, wenn es sich um mehr als 50°C abkühlt zusammen. In Unregelmäßigkeiten im Gestein entstehen feinste Risse, die sich über lange Zeiträume hinweg vergößern. Schließlich wird ein Stück des Felsens abgesprengt. Die Felsen "versinken" in den eigenen Schuttbergen. Diese sogenannte physikalische Verwitterung setzt sich immer weiter fort, die abgeplatzten Gesteinstrümmer werden in kleinere Stücke zerlegt, am Ende dieser Vorgänge steht das Sandkorn.

    Wind setzt das Werk fort und schafft eigene Formen, die aussehen, als wären sie mit einem Sandstrahlgebläse abgearbeitet worden - und ganz falsch ist das nicht! Der mit dem Wind transportierte Sand schleift die Steine langsam glatt und in Form: glattgeschliffene, beinahe "aerodynamische" Felsgebilde sind für solchen Windschliff typisch.

    Wind bläst zudem den entstandenen Sand fort, trägt ihn in Senken in der Landschaft oder häuft ihn an anderer Stelle an, etwa zu Sanddünen.

    Die "Macht" des Sandes zeigen auch eindrucksvoll die Bilder der verfallenen namibischen Goldgräberstadt Kolmaskop: hier geht es nach Namibia

  • Wüsten: Tiere

    t_afrtiere1Tiere in Halbwüsten und Wüsten

    Heiße Wüsten können tatsächlich extreme Temperaturen erreichen:

    t_afrtiere1
    Tiere und Pflanzen müssen daher besondere Strategien entwickeln,
    um hier überleben zu können.

    Einmal müssen sich Tiere in der Wüste, genau wie Pflanzen, um eine ausreichende Wasserversorgung bemühen. Einmal durch Trinken an den wenigen Wasserstellen, durch pflanzliche und tierische Nahrung oder durch exotischere Techniken, etwa das Aufsammeln von Nebeltröpfchen über betimmte Körperteile. In der Namib leckt sich ein Gecko den kondensierten Nebel von den Augen, ein Käfer kann Kondenswasser von seinen Flügeldecken direkt zu seinem Maul leiten.

    Zum zweiten müssen Wüstentiere jeden Wasserverlust vermeiden. Ihr Kot ist meist extrem trocken, der Darm hat fast alle Flüssigkeit zurückgewonnen. Beim Atmen wird oft Feuchtigkeit durch verschiedene Techniken zurückgehalten. Um die Verdunstung, z.B. durch Schwitzen zu vermindern, gibt es ebenfalls Anpassungen. Sich in den Sand eingraben ist eine dieser Möglichkeiten.

    Auch an die Extremtemperaturen können und müssen sich Bewohner der Wüste in ihrem Körperbau anpassen. Hohe Beine, ein dichtes isolierendes Fell (Wüstenmäuse,...) oder auch eine reflektierende Hautschicht, zum Beispiel bei manchen Käfern, sind einige Varianten mit der tödlichen Hitze und Sonnenstrahlung umzugehen.

    Oryx-Antilope:

    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Nordafrika ausgerottet, haben die Oryx nur in Zoos in Europa in kleiner Zahl überlebt. Inzwischen gibt es wieder Auswilderungsprogramme. In mehreren Nationalparks sollen wieder funktionierende Herden aufgebaut werden.
    Oryx-Antilopen müssen ihr ganzes Leben lang nicht trinken, sie nehmen alle Flüssigkeit, die sie benötigen über die pflanzliche Nahrung auf.

    Kamele:

    t_afrtiere1Sie sind eines der wenigen Säugetiere, die sich an ein Leben in den Halbwüsten und Wüsten angepasst haben. Ihre Blutkörperchen sind extrem dehnbar und können somit als Wasserspeicher dienen. Kamele (und Dromedare) können zudem in ihren Höckern Fettreserven speichern. Wird dieses Fett im Körper des Kamels verbrannt, also verwertet, so entsteht als Nebenprodukt Wasser(1). Trinkwasser benötigen sie aber trotzdem. Sie können aber ein plötzlich auftretendes Wasserangebot nutzen, ohne bei zu starker Wasseraufnahme zu sterben, wie es nicht so gut angepassten Tieren oder auch Menschen passieren würde.
    Die langen Beine erhöhen die Entfernung zum Boden, dessen Temperatur auf über 80°C ansteigen kann. Verschließbare Nüstern verhindern das Einatmen von Sand bei Sandstürmen und eine Membran in der Nase hält die Feuchtigkeit der Ausatemluft zum großen Teil zurück.
    Selbstverständlich leben Kamele nicht natürlicher Weise mitten in einer Wüste, hier hat schon der Mensch seine Hände im Spiel!

     

    Schlangen und Echsen:t_afrtiere1

    Je nach Zahl der Kleinlebewesen, die ihre Nahrungsquelle sind, ist die Bestandsdichte von Schlangen und Echsen sehr unterschiedlich. Da es dort deutlich mehr Kleinlebewesen gibt, wo überhaupt noch Niederschläge fallen und Vegetation vorhanden ist, gibt es auch Schwerpunkte im Vorkommen von Schlangen,...
    Viele Echsen können aber auch Wasser in ihren Fettreserven speichern, was ihr Vordringen in echte Wüsten fördert.

    t_afrtiere1
    (Hans Stieglitz, CC Share Alike 3.0)
    Chamäleon, das seinen Körper vom heißen Boden abhebt,
    oft werden auch nur drei Füße auf den Boden aufgesetzt

    Spinnen, Ameisen:

    t_afrtiere1
    Afrikanische Wüstenameisen

    Wo gibt es sie nicht?!

    Durch das Vorstoßen des Menschen in die Randbereiche der Wüsten, sind viele Tierarten, die immer wieder Wasserstellen aufsuchen müssen in ihrem Bestand gefährdet oder bereits ausgerottet. Nutztierherden besetzen die Wasserstellen und nützen das spärliche Nass, für die einheimischen Tiere bleibt oft kaum noch eine Ausweichmöglichkeit.

    Anmerkung:
    (1) Noch genauer: an das Fett ist im Körper (physiologisch) Wasserstoff gebunden, der mit dem aufgenommenen Luftsauerstoff zu Wasser reagiert, also Wasser im Körper verfügbar macht.

  • Sterndünen

    Star Dunes - http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=81996

    In some areas, winds tend to blow in roughly the same general direction all year. The Grand Erg Oriental, a sprawling sea of sand dunes in the Saharan Desert, is not one of them.

    The winds in northeastern Algeria tend to be complex and changing. Easterly summer winds shift in the winter, becoming westerly. Meanwhile, passing storms and local geographical features further muddle the picture. If winds came consistently from one direction, crescent-shaped barchan dunes would reign. But the dominant dune type along the southern edge of Grand Erg Oriental (shown above) are large, pyramid-shaped star dunes, which only form in areas where winds blow from multiple directions.

    The image was acquired by the Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer (ASTER) on NASA’s Terra satellite on October 27, 2012. It was made from a combination of near-infrared and visible light. In this type of false-color image, sand is tan and shadows are black or gray. The blue-tinted areas are likely mineral-rich evaporites. The image is centered at 29.8°north latitude, 7.9°east longitude, near the town of Gadamis. As is common with star dunes, some of the dunes have long interlacing arms connecting to nearby dunes.

    Star dunes comprise about 8.5 percent of the world’s sand dunes. Other areas they can be found include the Badain Jaran in China, the Gran Desierto de Altar in Mexico, and the eastern Rub’ al Khali in the Arabian peninsula.

    Clément Narteau, a geophysicist at the Paris Institute of Earth Physics and author of a 2012 study about star dunes, noted that all of the dunes in the image have the same approximate height. “Star dunes tend to grow upward until they reach a maximum size, constant over the entire dune field,” Narteau said. “Then, they exchange sedimentary material through their radiating arms.”

    There are very practical reasons for earth scientists to study how dunes form and evolve. “Understanding the dynamics of dunes is critical for developing infrastructure—such as oil and gas fields and the roads and pipelines that link them, as well as for controlling sand movement in areas where they are common,” noted Desert Research Institute researcher and dune specialist Nicholas Lancaster.

    NASA image courtesy NASA/GSFC/METI/ERSDAC/JAROS, and U.S./Japan ASTER Science Team. Caption by Adam Voiland.

    Instrument(s): 
    Terra - ASTER
  • Dünen

    Dünen - http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=36675

    This detailed astronaut photograph, taken from low earth orbit, shows classic large and small sand masses of the central Sahara Desert, where wind is a more powerful land-shaping agent than water. “Draa” dunes (from the Arabic for “arm”) are very large masses of sand, and they appear here as the broad network of yellow-orange sand masses, with smooth-floored, almost sand-free basins between them. These sand masses lie in the western part of Libya’s vast Marzuq Sand Sea (centered at 24.5 degrees north, 12 degrees east). Geologists think that the draa of the Marzuq were probably formed by winds different from the prevailing north-northeast winds of today.

    Numerous smaller dunes have developed on the backs of the draa. Three distinct dune types are visible: longitudinal dunes, which are more or less parallel with the north winds; transverse dunes, which are usually more curved and formed at right angles to the wind; and star dunes, in which several linear arms converge towards a single peak.

    The upwind sides of the sand masses appear smoother than the downwind side. Wind is moving sand grains almost all the time. This means that the draa and the dunes are all moving as sand is added on the upwind side and blown off the downwind side. Small sand masses move much faster than large sand masses. The draa are almost stationary, but the smaller dunes move relatively quickly across their backs. When the smaller dunes reach the downwind side of the draa, they are obliterated; their sand is blown across the basins as individual grains.

    Astronaut photograph ISS018-E-14770 was acquired on December 20, 2008, with a Nikon D2Xs digital camera fitted with a 400 mm lens, and is provided by the ISS Crew Earth Observations experiment and Image Science & Analysis Laboratory, Johnson Space Center. The image was taken by the Expedition 18 crew. The image in this article has been cropped and enhanced to improve contrast. Lens artifacts have been removed. The International Space Station Program supports the laboratory to help astronauts take pictures of Earth that will be of the greatest value to scientists and the public, and to make those images freely available on the Internet. Additional images taken by astronauts and cosmonauts can be viewed at the NASA/JSC Gateway to Astronaut Photography of Earth. Caption by M. Justin Wilkinson, NASA-JSC.

    Instrument(s): 
    ISS - Digital Camera

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