Foggara-Bewässerung (oder Kanat- oder Quanat-Bewässerung)
Foggara in der Region Timimoun (Algerien)
Photo Hocine Benjoudi (http://webworld.unesco.org/water/ihp/db/glossary/)
In ariden Gebieten, in denen Niederschläge höchstens an den Erhebungen von Gebirgen fallen, versickert der Niederschlag und wird in einer Wasser führenden Schicht über einer undurchlässigen Zone weit unter die Trockengebiete geleitet. Meist liegt die Wasser führende Schicht in den Trockengebieten zu tief, um mit einem normalen Brunnen erreicht werden zu können.
Am Versickerungsort kann dagegen das Grundwasser meist noch mit einfachen Mitteln durch einen Schacht erreicht werden. In einer Foggara wird das Grundwasser in einem Querstollen aufgefangen und an den Zielort geleitet. Foggaras (oder Quanate / Kanate) sind über viele hunderte von Jahren - oft seit dem Mittelalter - in vielen Regionen des Orients in Betrieb gewesen. Ob in Algerien, Marokko oder auf der Arabischen Halbinsel, Quanate waren weit verbreitet.
Heute haben oft Motorpumpen den Grundwasserspiegel so weit abgesenkt, dass Quanate trocken fallen.
Parallel aus dem Gebirge Richtung El Jorf in Marokko verlaufende Quanate (Klick ins Bild für einen größeren Ausschnitt) ©earthobservatory.nasa.gov
Um von mehreren Stellen aus gleichzeitig graben zu können werden immer wieder senkrechte Zwischenschächte erstellt. Sie dienen später auch der Pflege und Instandhaltung der Foggara.
Beim Ausheben der senkrechten Schächte zum Wasserleitstollen anfallender Aushub wird um die Schächte herum aufgeschüttet. So entsteht in der Landschaft eine typische geradlinige Kette von kleinen Hügeln.
(nach W. Wölfel: Wasserbau in den Alten Reichen)