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Die geographischen Seiten des TLG

Arabische Halbinsel

Arabien

1. Einleitung

Die Arabische Halbinsel ist die größte Halbinsel der Welt. Sie liegt im äußersten Südwesten Asiens und grenzt im Norden an Jordanien und den Irak, im Osten an den Persischen Golf und an den Golf von Oman, im Süden an das Arabische Meer und an den Golf von Aden und im Westen an das Rote Meer. Mit einer Gesamtfläche von drei Millionen Quadratkilometern und einer Bevölkerung von rund 32 Millionen Einwohnern ist sie zugleich eines der am dünnsten besiedelten Gebiete der Erde.

2. Gliederung der Halbinsel

Die Arabische Halbinsel ist in Saudi-Arabien, Jemen, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Kuwait und Bahrain gegliedert.


Gebirge
Mit freundlicher Genehmigung von Brigitte Lenz
Gebirge im Süden der Arabischen Halbinsel
Die stellenweise lange Zeit umstrittene Grenze zwischen Jemen und Oman verläuft über weite Strecken über Gebirge.

Die 3 größten Staaten:

Saudi Arabien

Fläche (Weltrang 13): 2.240.000km²
Einwohner (49): f2001 21.408.000 = 9,6 je km²
Hauptstadt: Ar-Riyad (Riad) 3.100.000 Einw.
Amtssrache: Arabisch
Bruttosozialprodukt 2001 je Einw.: 8.460$

Jemen

 

Fläche (Weltrang:48): 536.869km²
Einwohner (54): F2001 18.046.000.=34 je km²
Hauptstadt: San a 1.303.000.Einw.
Amtssprache: Arabisch
Bruttosozialprodukt 2001 je Einw.: 450$

Oman

 

Fläche (Weltrang: 69): 309.500.km²
Einwohner (135): 2.478.000.= 8,0 je km²
Hauptstadt: Masqat 540.000. Einw.
Amtssprache: Arabisch
Bruttosozialprodukt 2001 je Einw.: unter 9206$

3. Oberflächenformen, Klima:

Die Arabische Halbinsel befindet sich zwischen 3 großen Gewässern: dem Roten Meer, dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer.
Die Halbinsel ist im Westen und Süden von Gebirgen umgeben, die im Osten langsam zum Persischen Golf hin abfallen. Sie umfasst die größten Sandwüsten der Erde, insbesondere die Wüste Rub el Khali im Süden und die Wüste Nefud im Norden. Es herrscht extrem trockenes Klima, nur wenige Orte erhalten jährlich über 178 Millimeter Niederschläge.

Niederschlag
Mittlerer jährlicher Niederschlag:
1 inch sind 2,54 cm; under 10 inches heißt unter 254 mm Niederschlag im Jahr
(Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin)

Die Temperaturen können bis auf 55°C und darüber ansteigen.

Grundwasser
Grundwasservorräte von kaum vorhanden (hellgelb), über gering (hellbraun) bis zu im allgemeinen ausreichend (grün); rote Punkte Meerwasserentsalzungsanlagen (Stand 1973)
(Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin)

Landwirtschaft ist in weiten Bereichen der arab. Halbinsel nicht möglich oder nur unter sehr beschwerlichen Bedingungen.

Terassen
Hangterassen im Jemen ©STM/Corel gallery magic

Fischfang
Fischfang an der Küste des Oman (©Michael Martin)

Für die Einheimischen ist an den Küsten Fischfang eine wichtige Nahrungsquelle.

Größte wirtschaftliche Bedeutung haben die Erdöl- und Erdgaslagerstätten in den Gebieten am Persischen Golf, so sind etwa 95% aller Exporte Saudi-Arabiens Erdöl und Erdölerzeugnisse. Saudi-Arabien ist auch der weltweit größte Erdölexporteur. Hier ist das Geld zu Hause.

Falknerei
Teures Hobby: Falknerei in den Vereinigten Arabische Emiraten (©Michael Martin)


Arabien Karte
Bedeutende Städte der Arabischen Halbinsel sind Riad, Mekka, Medina, Aden, Djidda, Sana, Abu Dhabi und Kuwait.

4. Wüsten: Nefud und Rub al Khali - Saudi-Arabiens leeres Viertel:

Sanddünen in der saudiarabischen Wüste
Sanddünen in der saudiarabischen Wüste
Weite Wüstenflächen bedecken den Großteil Saudi-Arabiens.
© STM/Big Box of Art

Weit mehr als die Hälfte Saudi-Arabiens besteht aus Wüste.
Die Wüste Rub al Khali (arabisch: Das leere Viertel) nimmt den Südosten des Landes ein und dehnt sich auch im Jemen und im Oman aus. Sie ist weitgehend unerforscht und hat eine Fläche von über 700.000 Quadratkilometern.

Übrigens:
Die Rub al Khali gilt als die größte Sandwüste der Erde, über 500.000 Quadratkilometer sind ausschließlich von bis zu 300m hohen Sanddünen bedeckt. Die Temperaturen können hier innerhalb eines Tages zwischen dem Gefrierpunkt und bis zu 60°C schwanken.

Sandsturm
Satellitenbild eines gewaltigen Sandsturms vom 15.02.2004, der wie eine Welle quer über Katar Richtung des südöstlichen Saudi-Arabiens treibt. Provided by the Gateway to Astronaut Photography of Earth at NASA Johnson Space Center


Nördlich der Rub al Khali breitet sich die Wüste Nefud aus. Sie ist überwiegend von rotem Sand bedeckt und hat eine Ausdehnung von ca. 77.000 Quadratkilometern.
Die Schotter- und Kieswüste Dhana verbindet die beiden in abgetrennten Becken liegenden Wüstenbereiche Nefud und Rub al Khali. Beide Wüsten sind typische Wendekreiswüsten.

Dünen
Sanddünen der Rub al Khali (©Michael Martin)

Rub el Khali
Rub al Khali: Rötliche Sanddünen und graue Salzflächen in beinahe künstlerischem Wechselspiel
(Ins Bild klicken für komplettes Bild; NASA/USGS Landsat 7)

5. Geschichte:

Bis ins 18.Jahrhundert hinein wusste man nur durch die Schriften der Griechen, Römer und Araber etwas über die Arabische Halbinsel. Mit der Reise von Carsten Niebuhr in den Jemen (1763) begann die Erforschung durch Europäer.

Sana
Sana mit seinen außergewöhnlich schmuckreichen Häusern
(©Michael Martin)

Carsten Niebuhr schreibt z.B. über eine gebirgige Gegend im Jemen nahe der Stadt Sana:

"Der Weg war zum Teil schlecht und die Berge in dieser Gegend ganz kahl. Den 27ten hatten wir den allerschlimmsten Weg,den ich in ganz Jemen angetroffen habe. Er ging über lauter felsigte Berge und war vielleicht nicht in 100 Jahren ausgebessert worden.
Auf unserer Tagesreise am 28ten Julius gingen wir sehr stark bergunter. Die Berge in dieser Gegend waren etwas grün, und uns begegneten Kamele mit sehr schlechtem Brennholz beladen, das nach Sana gebracht werden sollte. [...] Um ein Uhr nach Mittage kam ein sehr großer Zug Heuschrecken ...."

Carsten Niebuhr: Reisebeschreibung nach Arabien und anderen umliegenden Ländern. Manesse. München 1993,S.427

Für die einfache Bevölkerung konnte das Leben unter solchen klimatischen Bedingungen nie leicht sein!

Hier aber die politische Geschichte:
Lange Zeit lag der politische Schwerpunkt im Süden der Arabischen Halbinsel. Im Südwesten entstanden schon früh Königreiche, etwa das Reich der Sabäer, das später die Vorherrschaft errang. Die Hauptstadt Saba lag an einem Knotenpunkt der Karawanenstraßen und in der Nähe eines Staudammes, und war darum von großer Bedeutung. Nach den Sabäern übernahmen die Himjaren die Vorherrschaft in Südarabien. Ihr Reich bestand vom 3. Jahrhundert n. Chr. bis ins 6. Jahrhundert n. Chr.

Einer der ersten Staaten im Norden der Arabischen Halbinsel war das Reich der Nabatäer, das sich im Norden bis nach Damaskus ausdehnte. Die Hauptstadt des Reiches war Petra.

Petra
Petra ©STM/Big Box of Art

106 n. Chr. eroberte Trajan das Reich der Nabatäer und machte es zur römischen Provinz Arabia. Diese Provinz blieb fast ein Jahrhundert beim Römischen Reich. Weitere Staaten wurden in Nordarabien von einfallenden Völkern gegründet.

Der Islam

Der Prophet Mohammed wurde um 570 in Mekka geboren, 632 starb er in Medina. Mekka wurde zum geistigen Mittelpunkt des Islam. Unter den Kalifen, den Nachfolgern Mohammeds, war Medina von 632 bis 661 das politische Zentrum eines vereinigten islamischen Staates. 661 verlegten die Omaijaden das Kalifat nach Damaskus, wodurch Arabien an Bedeutung verlor. Die Abbasiden übernahmen 749 die Macht und wählten Bagdad zum Zentrum ihres Reiches. Dies führte zu einem weiteren Niedergang Arabiens.

Unter den Kalifen von Bagdad hatte Arabien vom 8. bis zum Anfang des 10. Jahrhunderts den Status einer Provinz. Um die Mitte des 10. Jahrhunderts zerfiel die Arabische Halbinsel in viele Kleinstaaten. 1258 eroberten die Mongolen Bagdad, 1269 kamen Mekka und Al-Hijaz an das ägyptische Kalifenreich. 1517 nahmen die Portugiesen Maskat ein. Große Teile der Arabischen Halbinsel fielen seit dem 16. Jahrhundert unter osmanische Herrschaft.

Mekka
Mehmet Biber/Photo Researchers, Inc.
Mekka
Eine der Pflichten, die der Koran den Muslimen vorschreibt, ist es, mindestens einmal im Leben eine Wallfahrt nach Mekka zu unternehmen.

Quellen:

  • Fischer Weltalmanach
  • Carsten Niebuhr: Reisebeschreibung nach Arabien und anderen umliegenden Ländern. Manesse. München 1993.
  • Gekennzeichnete Bilder mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))

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