- Süd-Afrika
- Hauptstadt: Windhuk
- Währung: 1 Namibischer Dollar (N$)
- Ethnische Gruppen: Schwarz: 87,5 %, Weiß: 6 %, Gemischt: 6,5 % ; Ovambo: 50 %, Kavango: 9 %, Herero: 7 %, Damara: 7 %, Nama: 5 %, Caprivian: 4 %, Buschmänner: 3 %, Baster: 2 %, Tswana: 0,5 %
- Sprachen: Englisch 7 % (offiziell) Afrikaans gebräuchliche Sprache des Großteils der Bevölkerung, Deutsch 32 %, einheimische Sprachen: Oshivambo, Herero, Nama
- Regierungsform: Republik
Namibia (Google Maps)
Fläche: | 824.292 qkm |
HDI (2005): | 0,650 (2003 0,627) |
Einwohner (S 2010): | 2,2 Mio. (1960 0,6 Mio.) |
Bevölkerungsschätzung für 2050 (in Mio.) | 3,1 |
Bevölkerungswachstum: | 1,4% |
Altersstruktur: | 43% unter 15, 3% über 65 |
Lebenserwartung (2010): | 62 |
Religion: | Christlich 80 - 90 % (davon mind. 50 % evang.), Rest Naturreligionen |
Einwohner pro Arzt: | 3300 |
Kindersterblichkeit: | 6,3% |
Säuglingssterblichkeit: | 4,8% |
HIV-Infizierte: | 19,5% |
Analphabeten: | Männer 13%, Frauen 17% |
Grundschüler (Einschulungsrate): | 73% |
BSP/Kopf 2016: | 4640$ (2012 3450$; 2003 1960$) |
Reales BSP/Kopf (KKP): | 5100$ (2003 7410$) |
Bevölkerungsanteil mit unter 2 US$/Tag | 56% |
Erwerbstätige in der Landwirtschaft: | 31% |
Anteil Landwirtschaft am BIP: | 10% |
Stadtbevölkerung: | 332% |
Glossar: Erklärungen zu Begriffen, Zahlen,... |
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Die Himba - ein traditionell lebender Stamm
Kolmanskop - eine Goldgräberstadt (Copyright Peter v. Sengbusch)
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Die Namib
Der Fluss Kuiseb, der durch die namib fließt, wird auf der einen Seite von den höchsten Sanddünen der Welt begrenzt (teils über 150 Meter hoch) auf der anderen Seite findet sich bloßer Fels. Die vorherrschenden Winde wehen so viel Sand in den Fluss, dass er nur bei Hochwasser überhaupt das Meer (links am Bildrand) erreicht.
Hier klicken für einen Blick auf die Küstenwüste in 3D!
Industrien : Fleischverpackung, Fischverarbeitung, Molkereiprodukte; Bergbau (Diamanten, Blei, Zink. Zinn, Silber, Wolfram, Uran, Kupfer)
Landwirtschaft Produkte: Hirse, Sorghum, Erdnüsse; Schlachtvieh; Fisch
Partner: Süd-Afrika: 84%, Deutschland, USA, Japan (Schätzung 1995)
Geschichte
Im 19. Jahrhundert
1884 wird das von dem Bremer Kaufmann Lüderitz 1883 erworbene Gebiet unter deutsche Schutzherrschaft gestellt. 1885 wird die Deutsche Kolonialgesellschaft für Südafrika gegründet. Der Sitz des Kommissariats unter Leitung von Heinrich Göring ist in Otjimbingwe. Ihre Aufgaben sind die Anwerbung von Siedlern und die Verteilung von Farmland. Das von Lüderitz gekaufte Gebiet und neues Gebiet, dass von den Herero und Nama gekauft wurde, geht in den Besitz der Kolonialgesellschaft über. Die Gesellschaft schließt außerdem Schutzverträge mit anderen Häuptlingen ab. Der Sitz des Kommissariats unter Leitung von Heinrich Göring ist in Otjimbingwe. 1886 einigen sich Portugal und Deutschland auf eine gemeinsame Nordgrenze. Außerdem trifft die 21 Mann starke, deutsche Schutztruppe unter Hauptmann Curt von François in Tsaobis ein. Es entsteht das erste deutsche Fort in Namibia. 1890 wird im Helgoland-Sansibar-Vertrag zwischen Großbritannien und Deutschland der Caprivi-Zipfel dem deutschen Schutzgebiet zugesprochen. Caprivi, der Nachfolger Bismarcks, strebt eine Verbindung zwischen den Kolonien Deutsch-Südwestafrika (Namibia) und Deutsch-Ostafrika (Tansania) an. 1891 wird Windhoek der Amtssitz des deutschen Kommissariats.
Swakopmund: Gebäude aus der deutschen Kolonialzeit
Weitere Bilder (externer Link in neuem Fenster)
Im 20. Jahrhundert
1903-07 Aufstände der Nama und Herero gegen die Kolonialherrschaft. Die deutsche Schutztruppe benötigt trotz ihrer Waffenüberlegenheit fünf Jahre um diesen Krieg zu gewinnen (Schlacht am Waterberg 1904). Das Volk der Herero wird dabei fast vollständig vernichtet. Bei den Nama wird nahezu das halbe Volk getötet. Die Überlebenden der beiden Völker werden in Gefangenenlager interniert. Am 22. März 1907 wird das Gebiet um die Etoscha-Pfanne (100.000 km²) als größter Nationalpark der Erde proklamiert. 1908 werden die Diamanten in der Nähe von Lüderitzbucht entdeckt. Es werden Eisenbahnlinien zwischen Lüderitzbucht-Keetmanshoop und Swakopmund-Grootfontein gebaut. 1912 wird die Eisenbahnlinie zwischen Keetmanshoop und Windhoek eröffnet. Am 9.Juli 1914 marschieren zu Beginn des Ersten Weltkriegs britisch-südafrikanische Truppen nach Deutsch-Südwestafrika ein und übernehmen nach der Kapitulation der Deutschen (1915) die Macht.
Im Versailler-Vertrag wird festgelegt, dass Südafrika das Gebiet bis zu einer Entscheidung des Völkerbundes verwalten soll. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 werden eine Vielzahl der deutschen Einwohner Namibias in südafrikanische Lager überführt oder unter Hausarrest gestellt. 1945 übernimmt die UNO am Ende des Zweiten Weltkriegs als Nachfolgeorganisation des Völkerbundes das Mandat über Namibia. Südafrika erkennt dies aber nicht an und verwaltet Namibia weiterhin als Teil der Südafrikanischen Union. Die südafrikanische Besatzungsmacht führt die Apartheidgesetze und die Zuweisung von Reservaten für die farbige Bevölkerung (ab 1961 Homelands) ein. 1958-60 entstehen Widerstandsbewegungen (OPO, SWANU, SWAPO)
Am 10.Dezember 1959 führt ein Protest der schwarzen Bevölkerung gegen ihre Umsiedlung nach Katutura zu einer blutigen Auseinandersetzung mit der Armee.
1960 klagen Äthiopien und Liberia Südafrika beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag an, seine Mandatspflicht zu verletzen und verlangen, dass Südwestafrika der Aufsicht der UNO unterstellt wird. 1964 wird der Odendaal-Plan, der die Einrichtung von zehn weiteren Homelands in Südwestafrika vorsieht, von der südafrikanischen Regierung angenommen.
1966 weist der Internationale Gerichtshof die Klage gegen Südafrika ab. Im Oktober erklärt die UNO wegen der Anwendung der Apartheitsgesetze das Mandat für beendet, gründet den "UNO-Rat für Namibia" und überträgt diesem die Verantwortung für das Territorium. Kurz darauf nimmt die PLAN (People's Liberation Army of Namibia) ihren Unabhängigkeitskrieg gegen die südafrikanische Armee auf. 1968 führt die UNO den Namen "Namibia" ein.
Die Entstehung Namibias - die letzten 30 Jahre
1971 bestätigt der Internationale Gerichtshof die UNO in ihrer Rechtsauffassung und erklärt die Präsenz Südafrikas für illegal. 1973 erkennt die UNO die SWAPO (South West African People's Organization), sieben Jahre nach dem Ausbruch des Krieges, als einzigen rechtmäßigen Vertreter des namibischen Volkes an. 1975-78 findet die "Turnhallen-Konferenz" statt. Hier versuchen Vertreter von elf Bevölkerungsgruppen - die SWAPO nimmt nicht teil - die Unabhängigkeitserklärung vorzubereiten. 1976 Der UNO-Rat für Namibia gründet das United Nations Institute for Namibia in Lusaka.
1977 werden die südafrikanischen Rassengesetze für Namibia außer Kraft gesetzt.
Im September 1978 fordert der UNO-Sicherheitsrat in seiner Resolution 435 international überwachte Wahlen. Im
Dezember werden Wahlen durchgeführt, die aber von der UNO nicht anerkannt werden. Die Turnhallen-Allianz
(DTA) erhält die meisten Stimmen. Unter ihrer Herrschaft werden die Apartheidsgesetze abgeschafft.
1983 tritt die DTA-Regierung zurück. Eine Vielparteien-Konferenz tritt an ihre Stelle..
1985 setzt Südafrika im Juni eine Übergangsregierung ein, die von den Parteien der Vielparteien-Konferenz
getragen wird. Unter anderem werden der Befugnisse des Generalgouverneurs eingeschränkt.
Am 9. November 1989 finden die Wahlen zur Unabhängigkeit unter UNO-Aufsicht statt, aus denen die SWAPO mit 41 Sitzen (57%) als Sieger vor der DTA mit 21 Sitzen (29%) hervorgeht. Im Februar 1990 wird die Verfassung verabschiedet und SWAPO-Führer Dr. Samuel "Sam" Nujoma zum Präsidenten von Namibia gewählt. Namibia findet damit am 21. März endgültig seine Unabhängigkeit von Südafrika.. Seit diesem Zeitpunkt strebt Nujoma eine Politik der nationalen Versöhnung an ("One Namibia, One Nation"). Die befürchteten Enteignungen der "weißen Grundgroßbesitzer" unterbleiben.
1991 Südafrika erklärt sich einverstanden, die Südgrenze in die Mitte des Oranje zu verlegen und Walvis Bay gemeinsam mit Namibia zu verwalten. Namibia wird 50. Mitglied des Britischen Commonwealth. Im Dezember 1992 finden erste Regional- und Kommunalwahlen statt. Die SWAPO ist dabei eindeutiger Wahlsieger. 1983 gewinnt die SWAPO die zweiten Parlamentswahlen mit einer 2/3 Mehrheit und erwirbt damit das Recht die Verfassung zu ändern. Im September wird der Namib-Dollar als eigene Währung eingeführt (allerdings ist dieser 1:1 an den südafrikanischen Rand gebunden und dieser als Währung noch voll gültig). Am 01. März 1994 wird Walvis Bay an Namibia zurückgegeben, das Land hat somit wieder einen Hochseehafen.
1995 wird in Windhoek die erste Universität in Namibia gegründet. Mitte 1998 finden Regionalwahlen statt, die von einer Vielzahl der Bürger boykottiert werden (Wahlbeteiligungg in einigen Regionen: 4%-30%!). Ende des Jahres verfügt die 2/3 Mehrheit der SWAPO, dass Sam Nujoma zum dritten Mal für das Präsidentenamt kandidieren kann.