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Das 21. Jahrhundert -
Der Klimawandel und seine Auswirkungen

Mit Quiz zum Klima des 21. Jahrhunderts (auf der Seite "Die Welt 2090")

Klimawandel und Wetterextreme – Die Folgen für Deutschland“. Auf der Fachtagung am 16.02.2005 wurde berichtet:

Malaria und Dengue-Fieber in Deutschland
Die gesundheitlichen Risiken der bevorstehenden Klimawandels für Deutschland liegen vor allem in der zu erwartenden Zunahme der Hitzeperioden. „Das schon heute in Deutschland bestehende Infektionsrisiko durch Zeckenbisse wird steigen“, prognostiziert Peter Höppe, Leiter des Bereichs GeoRisikoForschung der Münchener Rückersicherungsgesellschaft. „Bei einer weiteren Erwärmung müssen wir in Deutschland mit der Ausbreitung von „tropischen“ Infektionskrankheiten wie z.B. Malaria oder Dengue-Fieber rechnen. Deutschland könnte zumindest aus gesundheitlicher Sicht von der Klimaänderung auch profitieren, da mit einer verminderten Sterblichkeitsrate in den Wintermonaten zu rechnen sei, so Höppe.

Abrupter Klimawandel im 21. Jahrhundert nicht auszuschließen
„Auch ein abrupter Klimawandel kann für das 21. Jahrhundert nicht ausgeschlossen werden“ warnte Hartmut Graßl, Direktor am Max Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, auf der Veranstaltung in München und forderte eindringlich Maßnahmen zur Anpassung auch in Deutschland. So seien Siele, Rückhaltebecken, Regenrinnen und Deiche vor allem an kleineren Flüssen zu vergrößern sowie der Blitzschutz zu verbessern. Auch die Sicherung der Stromversorgung bei sommerlichen Hitzewellen bisher unbekannten Ausmaßes müsse gewährleistet bleiben.
(nach GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)

Vorhergesagte Änderungen der extremen Klimaphänomene während des 21. Jahrhunderts und ihre Wahrscheinlichkeit Aussagakräftige Beispiele von vorhergesagten Auswirkungen (1)
(alle mit hohem Vertrauen bezüglich des Auftretens in einigen Gebieten)
Höhere Maximaltemperaturen; mehr heiße Tage und Hitzewellen über fast allen Landmassen (sehr wahrscheinlich)
-> Bayerns Klimazukunft
• Verstärktes Auftreten von Sterbefällen und ernsthafter Krankeit bei älteren Altersgruppen und städtischen Armen -> Beispiel Hitzejahr 2003 (viele Tote in Paris)
• Verstärkter Hitzestress bei Vieh und Wildtieren
• Verschiebung von Touristenzielen
• Zunehmendes Risiko von Schäden für eine Anzahl von Nutzpflanzen
• Zunehmender Bedarf an elektrischer Kühlung und verminderte Energieversorgungssicherheit
Höhere (steigende) Minimaltemperaturen; weniger kalte Tage, Frosttage und Kältewellen (2) über fast allen Landmassen (sehr wahrscheinlich)

• Sinkende kältebedingte Krankheits- und Sterberaten
• Sinkendes Risiko von Schäden für eine Anzahl von Nutzpflanzen und steigendes Risiko für andere
• Ausgedehntere Verbreitung und Aktivität von einigen Schädlingen und Krankheitsüberträgern
• Reduzierter Heizenergiebedarf

Intensivere Niederschlagsereignisse (sehr wahrscheinlich in höheren Breiten)(2) • Zunehmende Überschwemmungs-, Erdrutsch-, Lawinen- und Murenschäden
• Zunehmende Bodenerosion
• Zunehmender Überschwemmungsabfluss könnte die Wiederauffüllung einiger wasserführenden Schichten in Schwemmebenen vergrößern
• Zunehmender Druck auf staatliche und private Überschwemmungs-Versicherungssysteme
und Katastrophenhilfen
Zunehmende Sommertrockenheit über den meisten innerkontinentalen Flächen in den mittleren Breiten, verbunden mit dem Risiko von Dürren (wahrscheinlich) • Sinkende Ernteerträge
• Zunehmende Schäden an Gebäudefundamenten aufgrund von Bodenkompaktierung
• Sinkende Qualität und Quantität von Wasserressourcen
• Steigendes Waldbrandrisiko
Verschiebung der Klimazonen in Richtung der Pole und Ausbreitung der Wüsten

• in biologischen Dimensionen zu schnelle Änderung, Anpassung für viele Lebewesen nicht möglich

Zunahme der maximalen tropischen zyklonalen Windgeschwindigkeiten, der mittleren und maximalen Niederschlagsintensitäten (wahrscheinlich) • Steigendes Risiko für menschliches Leben, Risiko von Epidemien von Infektionskrankheiten und viele andere Risiken
• Zunehmende Küstenerosion und Schäden an Küstenbauwerken und –infrastrukturen
• Zunehmende Schäden in Küstenökosystemen wie Korallenriffen und Mangroven
Verstärkte Dürren und Überschwemmungen in Verbindung mit El Niño-Ereignissen in vielen verschiedenen Regionen (wahrscheinlich) • Abnehmende Produktivität in der Landwirtschaft und auf dem Weideland in dürre- und überschwemmungsanfälligen Regionen
• Sinkendes Wasserkraftpotenzial in dürreanfälligen Regionen
Zunehmende Niederschlagsschwankungen im asiatischen Sommermonsun
(wahrscheinlich)
• Steigende Überschwemmungs- und Dürreausmaße im gemäßigten und tropischen Asien
Zunehmende Intensität von Stürmen in mittleren Breiten (wahrscheinlich) (2) • Steigendes Risiko für menschliches Leben und Gesundheit
• Zunehmende Eigentums- und Infrastrukturverluste
• Zunehmende Schäden in Küstenökosystemen
 
Versiegen des Golfstroms
(unklar, für das 21. Jahrhundert nicht wahrscheinlich)
-> Weitere Infos: Eiszeit oder Heißzeit?

Modelle und Vorhersagen - ein Blick in die Expertenklimaküche

(1) Diese Auswirkungen können durch entsprechende Anpassungsmaßnahmen gemildert werden.
(2) Änderungen in der regionalen Verteilung von Wirbelstürmen sind möglich, aber nicht eindeutig vorhersagbar.

Alle zu diesem Thema wichtigen Seiten gefunden und kurz gecheckt?

zum Thema: Klimawandel 2090 - Deutschland und Europa

Quellen:

  • Tabelle: nach IPCC (Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderung): KLIMAÄNDERUNG 2001: SYNTHESEBERICHT [zum Teil ergänzt nach Infos aus verschiedenen Quellen (u.a. Greenpeace)]
  • Thema Golfstrom: verschiedene Quellen

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