Ein Tiefdruckgebiet zieht durch Mitteleuropa
Perfekt geformtes Tiefdruckgebiet über Island (NASA)
Die Polarfront: subtropische und polare Luftmassen treffen über dem Nordatlantik aufeinander. Die Obergrenze der Luftmassen liegt durch die Wärmeausdehnung am Äquator deutlich höher als an den Polen. Damit herrscht auch innerhalb der hohen Schichten subtropischer Warmluft ein höher Druck, als in der Luft aus den polaren Regionen.
Die starken Höhenwestwinde (Jetstreams) wehen wellenförmig, weil sie durch Bodenhindernisse wie Gebirge leicht abgelenkt werden. Diese wellenförmigen Bewegungen sorgt entlang der Polarfront immer wieder für die Entstehung von Hoch- und Tiefdruckgebieten. Stößt absinkende Luft aus dem subtropischen Bereich in einer Welle vor, so entsteht ein Hochdruckgebiet, dringt kalte polare Luft vor, so bildet sich ein Tiefdruckgebiet.
Da die Warmfront sich langsamer bewegt als die Kaltfront, weil sie durchs Aufgleiten abgebremst wird, holt die Kaltfront die Warmfront langsam ein. Die Drehrichtung wird durch die Corioliskraft vorgegeben, die Intensität des Eindrehens hauptsächlich vom der Stärke des Tiefdruckzentrums..
Bereits etwa 800-1000 km vor der Warmfront treffen in der Höhe warme aufgleitende Luftmassen auf kühlere Luft, es bilden sich dünne schleierartige Eiswolken, die Cirren. Die Wolkendecke verdichtet sich, immer tiefer liegt die Wolkengrenze, bis etwa 5-12 Stunden nach dem Auftreten der Cirren Regen einsetzt. Meist ist die Regenmenge nicht besonders hoch. Nach dem Durchzug der Warmfornt klart es bei leichtem Wind meist beinahe vollständig auf.
Nach der Warmfront zieht aber stets noch der zweite Teil der sich eindrehenden Zyklone durch, die Kaltfront. In der Kaltfront drückt die Kaltluft die warme Luft teilweise regelrecht zusammen, diese steigt auf und es kommt manchmal sogar zu Gewittern, auf jeden Fall aber zu starken Regenereignissen. Beim Durchzug kühlt es merklich ab.
Da die Warmfront beim Aufgleiten auf die Kaltluft an Schwung verliert, wird sie nach einiger Zeit von der Kaltluft eingeholt (in schwarz der Bereich der sog. Okklusion), die Temperaturunterschiede gleichen sich aus, die Zyklone löst sich langsam auf.
Abbildungen: übersetzt nach K.A.Lemke (http://www.uwsp.edu/geo/faculty/lemke/geog101/)