Salziges Leben - Pflanzen an der Nordsee
Die gesamte Nordseeküste ist geprägt vom Salz aus dem Meer, sei es durch tägliche oder auch nur ab und an vorkommende Überflutung. Da Salz in geringen Mengen zwar lebenswichtig ist, aber in nur etwas größeren Dosen auch tödlich sein kann, müssen am Land wachsende Pflanzen eine Strategie gegen zu viel Salz im Gewebe entwickeln.
Salzwiese: links naturbelassen, rechts beweidet
Probiert man sogenannte Salzwiesenpflanzen, etwa Queller oder die Strandsode, dann bleibt ein deutlich salziger Geschmack im Mund zurück. Verglichen mit einem ebenfalls essbaren Gänseblümchen, sind Salzwiesenpflanzen von Natur aus gut abgeschmeckt und gar nicht fade.
Queller zum Beispiel ist nicht nur ganz lecker, er verträgt auch häufige Überflutungen mit Salzwasser, er ist sozusagen der Pionier im Neulandbereich. Kaum schaut von den Fluten angespültes Land auch nur einige Zeit am Tag über den Meeresspiegel hinaus, kann er dort wachsen. Damit halten die sprießenden Quellerpflänzchen zusätzliches Material fest, das Watt wächst dauerhaft über den Meeresspiegel und weitere Pflanzen wie Schlickgräser gesellen sich hinzu.
Der Rand einer Salzwiese hat oft durch Sturmflutabspülung eine Abbruchkante,
das ändert ber nichts daran, dass hier Neuland geschaffen wird!
Übrigens schmecken die Salzwiesenpflanzen auch einigen der Millionen Zugvögel, die jedes Jahr im Frühjahr und Herbst durchs Wattenmeer ziehen und sich für die Weiterreise richtig satt fressen!
Fürs Quiz noch etwas weiterlesen!
Kleines Pflanzenlexikon:
Die Strandaster blüht besonders schön!
Der Strandflieder
Strandflieder wächst besonders reich blühend, wenn Salzwiesen beweidet werden
Portulak-Salzmelde: Salz wird auf der Oberseite der Blätter in kleinen Härchen abgesondert, die eine Salzsammelblase tragen und abgeworfen werden können;
schmeckt auch gut!
Queller: mhh!
Queller im Herbst: rot und absterbend
Strand-Sode
Strand-Wermut: wirklich eine bittere Angelegenheit,
etwas für Geschmacksspezialisten
Englisches Schlickgras: schnell wachsend und ausdauernd
wurde es im 19. Jahrhundert extra gezüchtet und angepflanzt,
um möglichst schnell Neuland gewinnen zu können.
Schlickgras hat Salzdrüsen, die das Zuviel an Salz ausscheiden!
Salz-Spärkling (blühend, dazwischen Queller):
habe ich nicht probiert, ist auch etwas klein!
2. Strandpflanzen, Pflanzen auf Dünen:
Meersenf: ein Verwandter des Schwarzen Senfs,
der auch zur Senfherstellung verwendet wird
Salzmiere: niedrig wachsend und sehr robust
Strandhafer kann durch sein schnelles Wachstum
und seine Ausläufer ganz fantastisch Sand festhalten,
wird also gerne eingesetzt um Dünen zu befestigen
Kraehenbeere: wächst meist in Dünentälern
Heidekraut: auch auf Graudünen gerne gesehen
Sanddorn: eigentlich eingewandert, aber häufig in Dünentälern
Der berühmte Meersalat: geschmacklich hält er nicht, was er verspricht
Horntang (und wieder Salat)
Seegras (mit fressenden Strandschnecken)
Blasentang: wächst gerne auf Steinen und Felsen
Alles klar? -> auf zum Wissenscheck!