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Die geographischen Seiten des TLG

Alpen: Nutzung

Verkehr

Waren die Alpen vor zweihundert Jahren für den Reisenden ein noch beinahe unüberwindliches Hindernis auf dem Weg zum Mittelmeer, durchqueren heute viele Deutsche jedes Jahr den gesamten Alpengürtel in wenigen Stunden von Nord nach Süd auf der Autobahn über den Brennerpass.
Aber nicht nur Urlauber sind hier unterwegs, den Großteil des Verkehrs machen LKW aus, die Waren nach Italien liefern oder italienische Produkte nach Deutschland und auch durch Deutschland hindurch in viele andere europäische Länder bringen. Zehntausende von PKW und LKW befahren tagtäglich die Alpenstraßen. Verkehrslärm und giftige Abgase belasten die empfindlichen Gebirgsbereiche.

Brennerautobhan und BrennerseeKlausenpass

Alpen- Daten:

  • Bewohner: ca. 13 Millionen Menschen
  • Fläche: 191287 km2 (acht Staaten haben einen Anteil)
  • Einwohner/ km2: 60
  • Einwohner/ km2 auf fortwährend besiedeltem Gebiet: 240 (Durchschnitt Deutschland: 229)
    Gäste pro Jahr: 100 Millionen
  • Übernachtungen von Gästen im Jahr: 500 Millionen
  • Pflanzenarten, die nur in den Alpen vorkommen: 400 (jede zwölfte Pflanzenart in den Alpen ist damit endemisch)

Tourismus

Nicht alle Urlauber durchqueren die Alpen achtlos, um in den Süden zu gelangen. Die landschaftliche Vielfalt zieht jedes Jahr 100 Millionen Feriengäste an, die Alpen sind weltweit eines der bedeutendsten Tourismusgebiete.
Seen am Alpenrand und in den Tälern laden im Sommer zum Baden und zum Wassersport ein, die Berge zum Wandern, Bergsteigen und Klettern. Im Winter finden Skifahrer, Snowboarder und Langläufer meist beste Verhältnisse.
Die Luft ist fast überall sehr sauber, die Sonneneinstrahlung stark und die Luftfeuchtigkeit häufig hoch – das ergibt das überaus gesunde Höhenklima.
Für neue Hotels, Ferienwohnungen, Wege, Pisten, Seilbahnen wurden Wälder gerodet, die Jahrhunderte lang die Dörfer im Tal vor Lawinen schützten.
Zehntausende Urlauber kommen mit Hilfe von Seilbahnen in Hochgebirgsbereiche, in denen Tiere und Pflanzen leben, die sehr empfindlich auf Störungen reagieren und sich nicht weiter in noch höhere Gebiete zurückziehen können.

MurmeltierSteinbock

Berglandwirtschaft

Mit Ackerbau im Tal und Viehweiden im Gebirge haben es bereits vor tausenden von Jahren Menschen geschafft, sich im unwirtlichen Alpenraum anzusiedeln. Der kurze Hochsommer muss vom Bauern so ausgenützt werden, dass die auf der Alm hergestellten Lebensmittel, also hauptsächlich Milch und Käse, und die Ernte im Tal für das ganze Jahr reichen. Oder diese Produkte müssen genug Geld einbringen, dass die lange, für die Landwirtschaft in den Alpen ungeeignete Winterzeit (bis zu 6 Monate) überstanden werden kann. Bis etwa 1900 konnte ein Bauer nur von der Almwirtschaft leben, wenn er auch im Winter oft eine Nebentätigkeit im Bauernhof im Tal ausübte. Inzwischen sind Arbeitskräfte sehr teuer und Maschinen können im steilen Gelände der Almen nicht eingesetzt werden. Außerdem kann man heutzutage im Tourismus viel leichter viel mehr Geld verdienen, als mit Berglandwirtschaft. Die meisten Landwirte betreiben ihre Almwirtschaft nur noch nebenbei und verdienen den Großteil ihrer Einkünfte in anderen Bereichen.

1. Welche Waren werden aus Italien nach Deutschland befördert (was wird in deiner Familie an italienischen Waren gekauft)?
2. Überlege: wie verändern sich die Ortschaften, wenn viele Urlauber kommen (verwende auch die Zahlen aus dem Daten-Kästchen: Bewohner, Gäste, Übernachtungen).
3. Warum können sich denn Tiere im Hochgebirge nicht weiter in noch größere Höhen zurückziehen?
4. Was geschieht, wenn Wanderer im Hochgebirge unachtsam alle Pflanzen zertreten (Daten-Kästchen!)?
5. Beschreibe mit Hilfe der Abbildungen (Tourismus, Verkehr), welche Folgen der Tourismus für die Bergwelt hat.
6. Warum wird ein Bergbauer wohl gerne im Fremdenverkehrsbereich arbeiten? Weshalb ist es für ihn aber auch gleichzeitig ein gutes Geschäft auch weiterhin sein Vieh auf die Alm zu treiben?

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Von Sao Filipe ...

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