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Entwicklungsstrategien - wie soll man helfen?

Big Push - die Strategie des ungleichgewichtigen Wachstums

In der Entwicklungshilfe stehen nicht unbegrenzte Geldmittel zur Verfügung. Diese Strategie geht davon aus, dass  die gezielte massive Investition in ein großes Projekt oder eine bestimmte Sparte von Industrieproduktion die besten Voraussetzungen schafft für weitere Industrieansiedlungen.

Baut man etwa ein Sägewerk für vor Ort einschlagbares Holz, so sollten sich nach dieser Theorie weitere Betriebe, zum Beispiel Schreinereien, Möbelwerkstätten o.Ä. ansiedeln.

Die positiven Entwicklungen sollen aus dem geförderten Zentrum in andere Regionen oder Produktionsbereiche durchsickern und so die Industrieproduktion insgesamt ankurbeln, ein big push soll erfolgen.

Schwierig ist aber das Einbinden von solchen neu entstehenden Industrien in den Weltmarkt, weil die Betriebe unmittelbar mit hocheffizienten internationalen  Unternehmen konkurrieren, die bereits jahrelang mit ihren Produkten auf dem Markt sind.

Oder doch gleichgewichtiges Wachstum fördern?

Auf Grund offensichtlicher Probleme bei der Strategie des ungleichgewichtigen Wachstums, etwa dass Zentren gestärkt und die Peripherie noch weiter geschwächt wird, also Ungleichgewichte in einem bereits armen Staat verstärkt werden können, steht beim gleichgewichtigen Wachstum die gleichzeitige  Investition in viele Bereiche der Industrieproduktion, aber z.B. auch der Landwirtschaft, ... im Vordergrund.

Stabilität und die Förderung eines Gleichgewichts sind zentrale Forderungen dieser Strategie.

Problematisch ist allerdings der außerordentlich hohe Geldbedarf, der eine Anwendung dieser Entwicklungsstrategie im Normalfall unmöglich macht.

Abkopplungsstrategie

Die Abkopplungsstrategie möchte sich entwickelnde Länder aus dem Weltmarkt heraus nehmen. Sie sollen Industrien aufbauen, die sich einerseits an den vorhandenen Ressourcen im Land ausrichten, andererseits an den Bedürfnissen der Bevölkerung.

Problematisch ist allerdings die selten genau passende Naturausstattung der Entwicklungsländer, die zumeist eine solche Abkopplung verhindern wird, da trotzdem Stoffe für den Produktionsprozess vom Weltmarkt zugekauft werden müssten, die im Land nicht vorhanden sind. Damit würde man sich in eine Abhängigkeit vom Weltmarkt begeben, etwa bei stark schwankenden Rohstoff- oder Energierohstoffpreisen.

Grundbedürfnisstrategie

Nicht grundsätzlich wirtschaftliche Ziele stehen hier im Vordergrund, sondern die Deckung der Grundbedürfnisse der Menschen. Sie zielt auf Hilfe zur Selbsthilfe ab und benötigt keinen besonders hohen Kapitaleinsatz, aber viel Personal und lange Zeiträume für die Umsetzung.

Dabei können passende, nachhaltige und günstige landwirtschaftliche Methoden, einfache Bewässerungstechniken, die Verarbeitung von lokalen Produkten, die Schaffung eines regionalen Marktes für Produkte, die Errichtung einer hygienischen Wasserversorgung und viele weitere Punkte im Mittelpunkt stehen.

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