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Die geographischen Seiten des TLG

  • Tschernobyl

    Tschernobyl

    Nahe der Grenze zu Weißrussland kam es 1986 zum bisher schlimmsten Unfall in einem Kernkraftwerk. Giftige radioaktive Substanzen (z.B.: Cs137, Sr90) verseuchten weite Gebiete der Staaten Russland, Ukraine und Weißrussland.


    Used by permission of The General Libraries, The University of Texas at Austin

    Confiscated/Closed Zone = Beschlagnahmte/Geschlossene Zone (über 40 Curie/qkm)
    Permanent Control Zone = Permanent kontrollierte Zone (15-40 Curie/qkm)
    Periodic Control Zone = Regelmäßig kontrollierte Zone (5-15 Curie/qkm)
    Unnamed Zone = Unbenannte Zone

    Alle Bereiche mit einer Strahlung von über 40 Curie/qkm (bezogen auf Cäsium - 137 (siehe unten)) sind vollständig evakuiert.

    Ausschnitt der Lage des Kraftwerks


    Satellitenbild der Region aus dem Jahr 1997, mit dem Reaktor, dem langestreckten Kühlteich, der Ortschaft Chernobyl und dem Fluss Pripyat, der quer durch das Bild läuft (http://earthobservatory.nasa.gov)

     

    Allgemeines zur Ukraine:

    • Staatsform: Republik
    • Hauptstadt: Kiew = Kyiv 2.622.000 Einwohner (Tschernobyl liegt 130km nördlich von Kiew)
    • Lage: 52°- 44°N und 22°- 40°O
    • Fläche: 603.700 km²
    • Einwohner: 51.706.742
    • Bevölkerungsdichte: 84 Einw./km²
    • Ethnische Gruppen: Ukrainer 72,7%, Russen 22,1%, Weißrussen 0,9%, Juden 0,9%, Moldaven 0,6%, Bulgaren 0,5%, Polen 0,4%, Andere 1,9%
    • Religion: Orthodox 60%, Protestanten 3,6%, Katholiken 1,2%, Juden 1%, Andere 7%
    • Grenzen: NO und O: Russland, SW: Moldavien und Rumänien, W: Ungarn und Slowakai, NW: Polen und Weißrussland, S: Schwarzes Meer

    Geschichte:
    Die Ukraine war um 879 Gründungsmitglied des sog. Reichs von Kiev, in dem die späteren Staaten Russland, Weißrussland und Ukraine vereinigt waren. Um 1054 beginnt der Niedergang des Reichs von Kiev wegen einer auf Teilung des Reiches angelegten Erbfolgeregelung. Als um 1206 die Mongolen unter Tschingis-Khan nach Westen vordringen und 1240 auch Kiew einnehmen, ist der Untergang kaum mehr aufzuhalten. Im vierzehnten Jahrhundert wird aus dem einigen Reich die sog. Dreiheit der russischen Völker, Russland, Weißrussland und die Ukraine.

    Bodennutzung in der Ukraine

    Da 17% der Exporte der Ukraine landwirtschaftliche Produkte, Holz (und H.-Produkte) und Nahrungsmittel sind, trifft der Verlust von fruchtbarem Boden um den Reaktor von Tschernobyl besonders hart.

     

    Klima in Kiew


    © B. Mühr
    das Klima ist ganzjährig humid, im Sommer regnet es am meisten
    im Winter liegen die Tiefstwerte (Monatsmittel) bei -5°C, im Sommer bei etwa 18°C
    die Sommermonate sind gut für landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes geeignet

     

    Die Katastrophe von Tschernobyl

    Eine kurze Darstellung der Ereignisse und Folgen

    • Wollten am 25.04.86 ein Experiment durchführen, um zu schauen, ob Turbinen bei einem kompletten Stromausfall genügend Wasser liefern, um Notkühlung zu gewährleisten
    • Das Experiment wird auf den 26.04. verschoben und wird von der Nachtschicht in Block 4 übernommen.
    • Notprogramm "Havarieschutz" (alle Sicherheitseinrichtungen wie Notkühlungund Einfahren der Brennstäbe) wird abgeschaltet
    • Reaktorleistung fällt stark ab, obwohl sie immer mehr sinkt, wird das Experiment durchgeführt
    • Die Kühlpumpen werden geschlossen, wodurch das Wasser verdampft
    • Schichtleiter will den Test abbrechen, aber Djatlow (stellv. Chefingeneur) will trotzdem fortfahren
    • Nachdem das Wasser um 22:30 Uhr kocht, will der Schichtleiter erneut abbrechen, doch Djatlow verneint erneut
    • Um 23:04 Uhr wird der Strom abgeschaltet, die Turbinen gehen an, das Wasser kocht noch mehr, woraufhin es immer weniger wird. Der Reaktor wird noch heißer.
    • Um 23:40 Uhr hätte normalerweise der Havarieschutz anlaufen müssen und hätte so die Katastrophe verhindert, aber dieser war ja abgeschaltet
    • Daraufhin wird der Havarieschutz manuell ausgelöst, dies ist aber zu spät, da sich die Brennstäbe und die Kanäle bereits aufgrund der Hitze verformt haben. Sie verkleben sich.
    • Um 23:58 Uhr kommt es zur Knallgasexplosion, alles wird weggesprengt und der radioaktive Reaktorinhalt nach draußen geschleudert
    • Bei der Explosion gelangen über 100 radioaktive Elemente in die Atmosphäre, dort zerfiel der Großteil
    • Aber z.B. Jod verursacht Schilddrüsenkrebs (vor allem bei Kindern), Strontium (zerfällt erst nach 90 Jahren) verursacht Leukämie (Blutkrebs) und Knochenkrebs, Cäsium (zerfällt nach 137 Jahren) bestrahlt den ganzen Körper und verursacht Magen-, Leber-, und Milzkrebs
    • Glühende Teile zünden alles an, nur Feuerwehrleute und Kraftwerksmitarbeiter verhindern eine noch größere Katastrophe. Es wurden mehrere Menschen von herabstürzenden Trümmern erschlagen und weitere starben an der gewaltigen Strahlung (das ganze Betriebspersonal des Kraftwerks)


    Das Kraftwerk nach der Explosion

     


    Das Kraftwerk heute, umbaut von einem Sarkophag

    Um die unkontrollierte weitere Freisetzung von radioaktiven Substanzen aus dem offenen Reaktor zu verhindern, bauten 2000 Freiwillige eine Betonhülle um den Reaktorblock. Kaum einer der Freiwilligen lebt heute noch.
    Im Jahr 2003 wurde für das Jahr 2004 der Neubau des Sarkophags angekündigt. Die Betonhülle ist nach 17 Jahren so brüchig und bereits löchrig, dass der Austritt von Radioaktivität nicht mehr kontrollierbar ist. Der Bau wird durch wetliche Hilfsgelder finanziert werden. Bis Ende 2003 waren über 800 Millionen US-$ fest zugesagt.

     

    Gründe für den GAU (größten anzunehmenden Unfall)

    Die Operateure des Reaktors haben durch eine Kombination von:

    - unvollständiger Anzeige von Reaktor-Messwerten
    - falschen Interpretationen von Messwerten
    - zu geringe Kenntnis aufgrund mangelnder Ausbildung
    - Unkenntnis oder Nichtbeachtung von Vorschriften
    - einen sich nicht gutmütig verhaltenden Kernreaktortyp und
    - einem nicht durch einen Sicherheitsbehälter abgeschlossenem Reaktorgebäude,

    den Reaktor in einen Zustand gebracht, der zu einer Zerstörung des Reaktorkerns und des Reaktorgebäudes führte, dies mit der Folge einer massiven Freiseztung radioaktiver und giftiger Stoffe.

    Die Evakuierung der Umgebung

    • Alle Einwohner von Pripjat und im Umkreis von 3 Kilometern wurden innerhalb von 36 Stunden evakuiert (50.000 Einwohner).
    • In den folgenden Wochen und Monaten wurden weitere 67.000 Menschen in der 30-km-Zone evakuiert

    Dekontaminierungsversuche

    • Zwischen 600.000 und 1,2 Millionen "Liquidatoren" ( "Freiwillige", Studenten und Soldaten) kamen um zu dekontaminieren, die meisten starben an den Spätfolgen der Strahlung (Krebserkrankung, Immunschwäche/ "T-Aids", Depressionen (Selbstmord)).
    • Die "Dekontaminierung" beschränkte sich auf Bereiche unmittelbar am Reaktor, wo Explosionstrümmer, Schutt und Staub entsorgt wurden.
    • Eine tatsächliche Dekontaminierung der verseuchten Bereiche hätte den Abtrag der obersten Erdschichten (etwa 10-30cm) auf weit über 100 Quadratkilometern, eher noch auf 1000 Quadratkilometern Fläche bedeutet. Dies ist technisch und finanziell aber nicht zu bewältigen. Pro Quadratkilometer wären mindestens 100.000 Kubikmeter (!) endzulagerndes Erdreich angefallen.

    Wo ging der "Fallout" nieder?

    • 1. Meldungen über Anstieg der Radioaktivität kam am 28.04. aus Schweden
    • Aufgrund veränderter Wetter- und Strahlenlage, driftet eine radioaktive Wolke nach Polen ab
    • Ab 29.04 erreicht sie Deutschland, bis am 30.04 ein Hochdruckgebiet die Luft aus der Ukraine nach Süddeutschland, v.a. nach Bayern strömen ließ
    • In Südbayern gab es heftige Gewitterregen, wodurch fast die gesamte Radioaktivität aus der Luft in den Boden gelangt. Hier werden vielerorts die Grenzwerte für Wildpilze und Wildfleisch noch im Jahr 2004 deutlich überschritten.
    • Überwiegender Anteil der Strahlung stammte von sehr kurzlebigen und leicht flüchtigen Radionukliden (z.B. Tellur, Edelgase)
    • ca. 155.000 km² in Weißrussland, Russland und der Ukraine sind stark belastet
    • Die 30-km-Zone ist bis auf wenige Rückkehrer unbewohnt
    • Radioaktiver Fallout verteilte sich in die Aerosolform, verseuchte auch Regionen von Lappland, Finnland, Rumänien, Bulgarien, Polen, Bayern, West-England und der Südtürkei
    • In Nord-, Mittel- und Westeuropa findet man hauptsächlich Cäsiumrückstände. Cäsium -137 hat eine Halbwertszeit von 30 Jahren, das heißt, 30 Jahre nach der Freisetzung ist noch die Hälfte der ursprünglichen Radioaktivität messbar. Überschreitet also ein Messwert den festgelegten Grenzwert um das Doppelte, ist erst nach über 30 Jahren eine Unterschreitung des Grenzwertes möglich! In einem Gebiet mit einer 10fachen Grenzwertüberschreitung dauert es somit über 100 Jahre, bis der Grenzwert unterschritten wird.

    Satellitenbilder der Region im Vergleich

    vor dem Unfall (1986)

    nach dem Unfall (1992)


    http://edcwww.cr.usgs.gov/earthshots

    Landwirtschaftliche Flächen erscheinen auf den Bildern in hellrot oder, wenn der Boden nach der Ernte freiliegt auch in weiß (stark reflektierend). Viele der landwirtschaftlichen Bereiche im Bild von 1986 sind in der Aufnahme von 1992 eher mattes Tannengrün, was die Rückkehr von natürlicher Vegetation auf den verlassenen Feldern andeutet.

    Folgen für die Menschen

    • Kinder dürfen nicht in der 30-km-Zone leben
    • Überwiegend alte Menschen leben in der 30-km-Zone, da sie eh schon verseucht sind und so in ihrer Heimat sterben können. Eigentlich ist dies gesetzlich verboten, trotzdem wird es toleriert
    • Der Großteil der evakuierten Menschen lebt heute in Klein- Pripjat (eine nach der Evakuierung eingerichtete Stadt), oder 60km davon entfernt. Dies sind hauptsächlich Menschen mit Familien
    • mehrere 100.000 Menschen verloren ihr Leben oder wurden schwer krank
    • Bis heute verloren ca. 200.000 Menschen ihre Heimat

    Folgen in der Natur (Bsp.)

    • Tiere litten unter Missbildungen, Fehlgeburten oder kamen mit sechs Beinen, bzw. ohne Augen auf die Welt (Weißrussland, Russland und Ukraine). Die Missbildungsrate ist in der Nähe des Reaktors extrem hoch.
    • Pinienwälder starben in kurzer Zeit ab
    • Pflanzen wuchsen mit veränderten Blattformen und Tannen mit mehreren Kronen

     

    Quellen:

    • http://edcwww.cr.usgs.gov/earthshots
    • www.reyl.de/tschernobyl/
    • www.wissen.de
    • Fischer Weltalmanach
  • Kaschmir-Konflikt

    Kaschmir-Konflikt

    Fakten:

    • Größe: 222236 qkm
    • Einwohnerzahl Kaschmirs: 10,5 Millionen
    • besteht aus den Landschaften Jammu, Kaschmir, Ladakh, Baltistan und Gilgit
    • eigenständiges Fürstentum von 1848 bis 1947
    • Amtssprachen: Kaschmiri und Englisch
    • größte Stadt: Srinagar
    • Hauptstadt: im Sommer Srinagar; im Winter Jammu
    • Währung im indischen Teil: Indische Rupie
    • Währung im pakistanischen Teil: Pakistanische Rupie

    Geographische Infos:

    • Gletschergebirge (Himalaya) über 5000m
    • und Hochgebirgsbereich über 3000m
    • Längster Fluss: Indus
    • Größter See: Wular
    • Höchster Berg: Nanga Parbat (8126m)
    • Kaschmirtal, NO zu SO: 150km lang, 40km breit


    Lage Kaschmirs (Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin)

    Klima Kaschmirs:

    Die Temperaturen in Kaschmir bewegen sich zwischen 1,7°C im Januar und 24,0°C im Juli. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 13,3°C . Außer Juni und September sind alle Monate arid (Niederschlag geringer als Temperatur). Die Niederschlagswerte liegen zwischen 24mm im November und 112mm im März. Der Jahresdurschschnitt liegt bei 692mm. (Klimadiagramm von www.klimadiagramme.de)

     

    Landwirtschaft in Kaschmir:
    Auf Kaschmirs fruchtbaren Böden wird in den feuchten Gebieten hauptsächlich Reis, bewässert auf immerfeuchten Feldern, angebaut.
    In den trockeneren Regionen werden die Felder hingegen mit Mais, Weizen und Gerste bestellt. In Kaschmir leben 80% der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Kaschmir ist der einzige asiatische Produzent und somit auch einziges Exportland von Safran. Safran wird unter anderem zum Färben von Reis benötigt. Champignonzucht und Obstanbau sind auch wichtige Faktoren der Landwirtschaft.
    Spezielle Ziegen liefern den Rohstoff für die Produkte durch die Kaschmir bekannt geworden ist, die feine Kaschmirwolle. In Kaschmir werden auch Seidenraupen gezüchtet, die kostbare Seide herstellen. In den Hochländern Kaschmirs herrscht eine Weide-Hirten-Wirtschaft.

    Für einen Eindruck der Möglichkeiten von Landwirtschaft in den meisten Gebieten Kaschmirs (Hochland!) hier ein paar Bilder von typischen Landschaften um und über 3000m Höhe und ihrer Nutzung:


    Leh (in ca. 3000 m Höhe) (© FUE/www.geolinde.musin.de)


    Klostergärten von Alchi (© FUE/www.geolinde.musin.de)


    ein "Gärtlein" in beinahe 4000 Meter Höhe (© FUE/www.geolinde.musin.de)

    Wirtschaft:
    Die Zahl der Touristen, die hauptsächlich wegen der meist unberührten Natur gekommen sind, ist von jährlich 80000 auf ca. 10000 gefallen! Industriell hat die Kaschmir-Region kaum etwas zu bieten.


    Kaschmirs längster Fluss: der Oberlauf des Indus (© FUE/www.geolinde.musin.de)


    Kaschmirtal (© FUE/www.geolinde.musin.de)

     

    Geschichtlicher Rückblick:
    Das bis zum 14. Jahrhundert von Hindufürsten, dann von muslimischen Herrschern regierte Land, wurde 1586 dem Mongulreich unter Akbar, der auch das Taj Mahal für seine verstorbene Lieblingsfrau gebaut hat, angegliedert. Es fiel 1756 an Afghanistan und ab 1819 gehörte es zu dem Sikhreich im Panjab.1846 wurde es ein britischer Schutzstaat unter dem Maharadscha Gulab Singh.

    Gründe für den Streit um Kaschmir:
    Nach der Teilung Britisch-Indiens in das hauptsächlich muslimische Pakistan und in das hinduistische Indien, Unabhängigkeit Indiens seit 15.08.1947. Nach dem Beschluss die einzelnen selbständigen Fürstentümer nach dem jeweiligen Glauben zuzuordnen, müsste Kaschmir zu Pakistan gehören. Doch der autokratische Maharadscha Hari Singh(1925-1952), selbst ein Hindu, wollte den Staat, der zu 3/4 muslimisch ist, keinem der beiden Staaten zuordnen. Beide Länder wollten, dass Kaschmir zu ihrem Land gehört.

    Ausbruch des Krieges:
    Islamische Stammeskrieger, die von Pakistan unterstüzt wurden, drangen 1947 nach Kaschmir ein. Der Maharadscha trat am 26.10.1947 der Indischen Union bei, nachdem er um militärische Hilfe gebeten hatte. Daraufhin schickt Pakistan Truppen nach Kaschmir um die muslimisch Bevölkerung zu schützen.
    Die Kriegswirren bieten China die willkommene Gelegenheit sein Staatsgebiet vollkommen ungehindert auszudehnen, es nimmt 20% Kaschmirs ein und stellt es unter seine Verwaltung. Nach dem 2-jährigem Krieg beschliesst die UN, eine von beiden anerkannte Waffenstillstandslinie, die zugeleich die vorläufige Grenze zwischen den Staaten ist, zu setzten. 2/3 des Staates werden von Indien regiert. Das andere Drittel von Pakistan. Nach der eigentlich geplanten Volksabstimmung, die wegen der Weigerung Indiens gescheiter ist, gab es zwei weitere Kriege (1965 und 1971).
    1968 wird Indien von der Sowietunion durch Waffenlieferung unterstützt, Pakistan bekommt Waffen von den USA, Frankreich und China.
    1971 bricht ein Bürgerkrieg in Pakistan aus. Die Indische Regierung unterstützt die Unabhänigkeitsbemühungen Ostpakistans, welches noch im selben Jahr zum unabhänigen Bangladesch erklärt wird.
    Nach einem erneuten Krieg 1989 richtete sich der Kampf hauptsächlich gegen die indische Zentralregierung in Dehli. Die Tochter des indischen Innenministers Mufti Mohammed Sayeed wurde 1989 von pakistanischen Rebellen entführt, daraufhin ließ Indien einige pakistanische Freiheitskämpfer frei. Die starken Unruhen gingen nun bis 1998 weiter, es gab immer wieder blutige Kämpfe.

    August 1998 zeichnete sich eine leichte Entspannung auf dem indischen Subkontinent ab. Im Rahmen der Gespräche über den Atomteststoppvertrag versicherten die Ministerpräsidenten der beiden Konfliktländer, die Gespräche über das Kaschmirproblem wieder aufzunehmen.
    Doch 1999 gab es heftige Gefechte um den Tigerberg, den Indien nach einem Monat eingenommen hatte. Indien gewann auch kurze Zeit den Grenzkrieg, der jedoch ein halbes Jahr später erneut ausbrach. Es kam zu einem Geiseldrama in einem indischem Flugzeug auf afghanischen Staatsgebiet, wobei die Freilassung pakistanischer Freiheitskämpfer gefordert wurde.
    Nachdem ein Jahr verganganen war, in dem Indien und Pakistan in den Kreis der Atommächte aufgerückt sind, eskalierte der Konflikt zwischen den Erzfeinden um die Kaschmirregion. Erstmals seit 20 Jahren flog Indien wieder Luftangiffe. Auslöser war die Invasion von ca. 600 Soldaten aus Pakistan, die sich im indischem Teil Kaschmirs festgesetzt haben sollen. Die Eindringlinge würden von offiziellen pakistanischen Verbänden unterstützt, laut der indischen Regierung.


    Ein Großteil der umkämpften Grenzgebiete liegen in unwirtlichen Regionen (da man sie nicht besuchen kann, hier als Beispiel der Kurunghla-Pass, der auf 5602 m liegt) (© FUE/www.geolinde.musin.de)


    Pakistan widersprach dem und beschuldigte Indien des Abwurfes von Bomben und drohte mit Vergeltung. Die Angst vor einem neuem Krieg wurde größer, da er sich zum Atomkrieg ausweiten könnte.
    Am 13. Dezember 2001 gab es ein Anschlag auf das Parlament in Neu-Dehli. Es soll sich um eine gemeinsame Aktion der extremistischen Gruppierungen Jaisch-e-Mohammad und Lashkar-e-Toiba gehandelt haben, hinter denen die Inder den pakistanischen Geheimdienst vermuten. Der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, sagte damals "Indien hat ein begründetes Recht zur Selbstverteidigung. Aber der Terroranschlag auf das Parlament ist kein Grund gegeneinander Krieg zu führen."
    Es gab extremistische Moslemorganisationen, die im indischen Teil Kaschmirs kämpften und von denen einige El Kaida positiv gegenüber standen. Indien hat keinen Zweifel, dass einige El Kaida Gruppen ihr Hauptquatier in Pakistan hatten und ebenfalls gegen Indien kämpften. Diese Moslemextremisten drohten mit Krieg sobald Indien Luftangriffe fliegen sollte. Indiens Außenminister Jaswant Singh forderte Pakistan auf, die Aktivitäten der Gruppen Lashkar-e-Toiba und Jaisch-e-Mohammad einzustellen und deren Führer festzunehmen, aber dazu war Pakistan nicht bereit. Aber auch die USA sahen diese Gruppen als Terroristen an. So blieben die Fronten zwischen Indien und Pakistan verhärtet.
    Am 14.1.2002 verbot der pakistanische Militärmachthaber Musharraf fünf islamische Gruppen von denen zwei für den Anschag auf das indische Parlament im Dezember verantwortlich sein sollten.
    Im Mai 2002 nach einem Anschlag bei dem 34 Meschen ums Leben gekommen waren, wies Indien zwei pakistanische Botschafter aus.Die US-Regeierung forderte erneut beide Seiten zu Gesprächen über die Krise auf und bot sich als neutraler Verständiger zwischen beiden Staaten an.
    Es gab erneute Anschläge, die laut dem indischem Außenministerium von pro-pakistanischen Islamisten der Gruppe Lashkar-e-Toiba durchgeführt wurden und bei denen über 25 Menschen getötet wurden. Im November kam es zu einer Serie von Bombenanschlägen, die von einer in Pakistan ansässigen Organisation Hezb-ul-mujaheeden ausgeführt wurden. Ein Hindutempel wurde im indischen Teil Kaschmirs von muslimischen Extremisten überfallen, wobei 8 Menschen umkamen.
    Indien drohte im April 2003 Pakistan mit einem militärischen Präventivschlag - der Grund war, dass ein Nachbarstaat (Afghanistan) von Pakistan Terroristen Unterschlupf gewähren soll. Wieder bieten die USA ihre Dienste als Vermittler an, um Druck auf Pakistan auzuüben. Es soll gegen die islamischen Extremisten vorgehen und Verhandlungen über die umstritten Region Kaschmir wieder aufnehmen.


    Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin


    Bildquelle: www.hls.sha.bw.schule.de

    Aktuelle Ereignisse

    16.02.2004: Indien und Pakistan haben nach 2 1/2 Jahren dipolomatischer Eiszeit wieder Friedensgespräche aufgenommen. Hochrangige Beamte beider Staaten begannen im pakistanischen Außenministerium in Islamabad mit Gesprächen.

    15.05.2004: Nach dem Rücktritt des indischen Ministerpräsidenten Atal Behari Vajpayee, wegen des schlechten Wahlergebnisses, sollte nun Sonia Ghandhi, von der oppositionellen Kongresspartei, neue Ministerpräsidentin werden. Allerdings lehnte sie das Amt ab, da sie gebürtige Italienerin ist, was viele Parlamentarier kritisierten. Neues Staatsoberhaupt wird nun M. Singh, der aus der gleichen Partei Ghandhis stammt und früher schon Finanzminister Indiens war. Er sprach sich schon für einen Frieden mit Pakistan aus.

    23.05.2004: Erneute Anschläge in Kaschmir.

    Die Folgen des Konfliktes:

    Der Konflikt (inkl. der Kämpfe um die Aufteilung Britisch-Indiens) forderte inzwischen 9 bis 10 Millionen Tote. Und ein Ende scheint nicht in Sicht, da beide Fronten nach wie vor verhärtet sind. Die Angst vor einem Atomkrieg steigen stetig, da beide Staaten Atomwaffen besitzen. Heute ist Kaschmir faktisch aufgeteilt in ein Drittel Pakistan und zwei Drittel Indien. Ein im Raum stehender Vorschlag ist, das strittige Gebiet entlang religiöser Grenzen aufzuteilen (sog. Chenab-Formel), damit müsste Indien aber den gesamten nördlichen Teil Kaschmirs an Pakistan abtreten. Bislang wird das von Indien strikt abgelehnt.

     


    Blick auf das Himalayagebirge (© FUE/www.geolinde.musin.de)

    Atommächte im Konflikt

    Nachdem Indien im Mai 1998 mehrere nukleare Spregsätze zu Testzwecken gezündet hatte, fasste dies der pakistanische UNO-Botschafter als schwere, akute Bedrohung der Sicherheit Pakistans auf und erklärte das Pakistan inzwischen die nuklearen Möglichkeiten hätte, um auf einen möglichen Atomangriff Indiens zu antworten. Daraufhin forderten mehrere Staaten Pakistan auf, auf Atomtests zu verzichten.
    Dänemark kündigte an, seine Entwicklungshilfe in Indien zu kürzen.
    Indien hat somit zur Destabilisierung der Region Kaschmir beigetragen. Indien hätte schon lange den Atomwaffen-Sperr-Vertrag unterzeichen und sich den Atomtest-Stopp-Vertrag anschließen sollen. US Präsident Clinton entschloss sich eine Delegation unter Leitung des stv. Außenministers, Strobe Talbott, nach Islamabad zu schicken. Jedoch hält Pakistan an eigenen Atomtests fest. Außenminister Khan sagte, pakistanische Atomtest seien so gut wie sicher. Nur der Zeitpunkt sei noch unklar. Auch der ind. Ministerpräsident Vajpayee (Hindupartei BJP) erklärte sein Land zum Atomwaffen-Staat, meinte aber auch, dass es keine weiteren Atomtests in Indien mehr geben wird. Der Staatssekretär Bnjesh Mishar bot Pakistan Verhandlungen an.
    Pakistans Regierung kündigte für den 11.April 1998 einen wahrscheinlichen Atomtst an, aber die USA wollten Pakistan immer noch davon abhalten. Auch ein japanischer Sondergesandte reiste nach Pakistan um einen Atomtest zu verhindern. Nun gilt auch Pakistan als mögliche Atommacht. Eine Woche nach dem Atomtest Indiens sagte ein führender Atomwissenschaftler, Indien könne eine Bombe mit einer Sprengkraft von 200 km TNT bauen. Vielleicht würde erst eine Lösung des Atomkonfliktes die Lage Kaschmirs entschärfen.

     

    Quellen:

    • www. wissen.de
    • www.hls.sha.bw.schule.de
    • www.krisen-und-konflikte.de
    • www.sueddeutsche.de
    • Fischer Weltalmanach
    • Euronews
  • Der Aralsee

    Der Aralsee

    Fakten und Lage:


    Lage des Aralsees (Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin)

    Der Aralsee (kasach. Aral tenizi) ist ein Binnensee, der in einer Trockenregion Asiens liegt. Er gehört zur einen Hälfte zu Usbekistan und zur anderen zu Kasachstan. Der Norden des Sees liegt in Kasachstan, der südliche Teil in Usbekistan.
    Er liegt in Mittelasien im Tiefland von Turan. Die Koordinaten auf denen man den Aralsee findet sind 45°N 60°O. Er ist umgeben von den Wüsten Kysilkum, das heißt übersetzt roter Sand, und von Karakum, was übersetzt schwarzer Sand heißt. Außerdem liegt das Ust-Urt-Plateau in der Nähe des Aralsees.
    Der See hat zwei große Zuflüsse, die jeweils ungefähr zur Hälfte zu den Staaten Usbekistan und Kasachstan gehören. Zum einen ist das der Amu-Darja, er entspringt im Pamir-Gebirge (7495 m), und zum anderen der Syr-Darja, er entspringt in den Ausläufern des Tienschan (7440 m).
    Er ist aktuell im Durchschnitt ca. 31m tief. Der Salzgehalt des Aralsees hat sich stark erhöht, früher war er 1,6 Mal so hoch wie der des Meeres, jetzt ist er schon 2,4 Mal so hoch. In den letzten Jahrenzehnten seit 1950 ist er stark geschrumpft.


    Auf der Karte wird die Lage des Aralsees veranschaulicht

    Klima:

    Das Klima um den Aralsee ist in den Monaten April bis Oktober arid und von November bis März humid. Zudem fallen in keinem Monat mehr als 20mm Niederschlag! Im Durchschnitt ist die maximale Temperatur im Januar –13° und im Juni/Juli ca. 26°. Die Jahresmitteltemperatur liegt unter 18°.


    ©www.schule.bremen.de

     Bevölkerung:

    Die Bevölkerungsdichte in den Wüsten und Wüstensteppen des Großraumes ist gering. Nur entlang von Flussläufen und Deltas gibt es Siedlungsverdichtungen. Die bekanntesten Städte in der Nähe des Aralsees sind Aralsk im Norden und Muinak im Süden. Erst mehrere hundert Kilometer südöstlich findet man die ersten echte Großstädte wie Taschkent und Samarkand. Samarkand ist historisch bedeutsam als Metropole an der Seidenstraße.
    10-15% der Bevölkerung in der Aralseeregion, lebt und arbeitet in erster Linie in der Landwirtschaft, speziell vom Bewässerungsfeldbau. Gelegentlich wird auch Schafzucht betrieben.


    DLR und DFD:
    Auf dem Bild wird gezeigt, dass es zum Teil für die Wirtschaft besser wäre, wenn man statt der Baumwolle Reis anbauen würde.

    Der austrocknende Aralsee

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    Der Aralsee, der ehemals viertgrößte Binnensee der Welt, trocknet immer weiter aus. Der Grund hierfür ist der Wasserverbrauch, der ab etwa 1950/60 sehr stark anstieg.

    Gründe für das Verschwinden des Sees:
    • das Frischwasser der Zuflüsse wird zur Bewässerung abgeleitet
    • an der tiefsten Stelle des Sees ist das Wasser salziger, wegen der höheren Dichte vermischt sich dieses mit dem Wasser darüber und deswegen heizt sich diese dünne Schicht schneller auf und verdunstet
    • permanente Wasserentnahme für die Baumwollplantagen
    • die Kanäle, mit denen die Felder bewässert werden, sind schlecht abgedichtet, somit geht über die Hälfte des Wasser unterwegs verloren, d.h. der wirkliche Wasserverbrauch liegt eigentlich bei der Hälfte des jetzigen Verbrauchs
    • die Anbaugebiete werden immer größer und immer mehr Wasser wird den Flüssen entzogen
    • außerdem siedeln sich immer mehr Arbeiter bei den Plantagen an. Die Arbeiterbenötigen Wasser (Trinkwasser) und das beansprucht die Flüsse zusätzlich


    Auf den Bildern ist zu sehen wie der Aralee kleiner geworden ist und sich der obere Teil des Aralsees in drei kleinere Bereich geteilt hat. (earthobservatory.nasa.gov )

     

    Auswirkungen des Schrumpfungsprozesses:


    © Peter Barth: Die Tabelle veranschaulicht die Entwicklung des Aralsees.

    • Die Seespiegelhöhe sank ab 1960 in 25 Jahren um 11,5 Meter. Die Wasseroberfläche verkleinerte sich massiv.
    • Ehemalige Hafenstädte liegen teilweise über 100km weit weg vom Ufer (Handel & Tourismus)
    • Viel verloren ihren Arbeitsplatz (z.B. Fischer am See)
    • Der Salzgehalt steigt seit 1960 in 25 Jahren von 10 g/l auf 23g/l Seewasser. Im See können kaum noch Fische leben. Das Wasser ist ungenießbar.
    • Hohe Kindersterblichkeit durch Verunreinigung des Trinkwassers (Dünger, zu hoher Salzgehalt)
    • Das am trockengefallenen Seeboden zurückgebliebene Salz wird durch kräftige Winde über weite Strecken verweht, auch auf die Baumwollfelder entlang der beiden Zuflüsse des Sees. Diese Salzbelastung verkleinert die Ernteerträge.
    • Zehntausende von verwehten Tonnen Sand vom Seeboden fördern die Wüstenbildung in der gesamten Region.
    • Die Salz- und Sandstürme, die über den ausgetrockneten Teil des Sees wehen, haben sich mit Nitraten, Pestiziden und Entlaubungsmitteln aus dem Baumwollanbau angereichert. Viele Bewohner - auch weit entfernter Städte wie Taschkent - leiden deshalb unter chronischen Erkrankungen. In Taschkent nisten kaum noch Zugvögel, wie etwa Störche, deren Nester über Jahrhunderte das Stadtbild prägten.
    •  
      Die Flüsse, die zu manchen Jahreszeiten den Aralsee kaum mehr erreichen, können nicht mehr zur Schifffahrt genutzt werden
    • Die Salz- und Sandstürme können weiter - in unvorstellbare Größenordnungen - zunehmen

    Veränderungen:

    - Ursprünglich so groß wie Bayern
    - 2003 so groß wie Nordrhein-Westfalen
    - 2009 kaum noch vorhanden
    - Früher (1960) Wasserfläche 68.500 km²; 1992 ca. 36.000 km²
    - Das Austrocknungsgebiet breitet sich erst südöstlich und östlich aus und erst 1976 schrumpft der gesamte Umfang



    August 2009 - der Aralsee existiert faktisch nicht mehr!
    Bis auf den nördlichen duch einen Staudamm abgeteilten Bereich.
    earthobservatory.nasa.gov

    Gegenmaßnahmen:

    • Ein Staudamm rettet den kleineren nördlichen Teil. Der Kok-Aral-Damm wurde im Sommer 2005 fertig gestellt, der nördliche Seebereich füllte sich anfangs schnell wieder auf.
    • es wäre möglich, Kanäle zu erbauen, die aus dem Kaspischen Meer oder anderen Zuflüssen Wasser dem Aralsee zuführen

    • das Kanalsystem müsste saniert und ausgebaut werden, damit Wasser nicht unnötig im Boden versickert
    • bessere Lösung: Monokulturen abschaffen und Pflanzen anbauen, die in ihrer Wachstumsperiode weniger Wasser benötigen
    • weitere Lösung: „Projekt Aralsee“ stark bis ganz einschränken. Aber: kaum durchführbar, der Staat Usbekistan kann nicht so viel Geld aufbringen eine alternative Lösung zu erarbeiten

       
     

    Quellen:

  • Moskau - Metropole in Russland

    Moskau - Metropole in Russland


    Russische Flagge

     

    • Einwohnerzahl Moskaus: 9 Millionen ; E/qkm 10012
    • Lage: Russland
    • Größe: 879 qkm
    • Sprache: Russisch
    • Religion: Russisch Orthodox; Christen; uva.
    • Währung: Rubel (Wechselkurs z.Zt. ca. 1€=34.69305 RUB)
    • Zeitzone: MEZ +2 Stunden
    • Lage: 37°42' östliche Länge 55°45' nördliche Breite
    • Höhe: 120-200m über dem Meerespiegel
    • Fluss: Moskwa 502 km
    • Klima: Durchschnitt 5-6 °C/Jahr


    Klimadiagramm von Moskau © B. Mühr

    Dieses Klimadiagramm von Moskau stammt aus dem Jahr 1992. Das Klima ist humid, die Durchschnittsjahrestemperatur liegt bei 5 °C und die Niederschlagsmenge bei 688mm im Jahr.

     

    1. Wichtige Daten der Geschichte Moskaus:

    1147 Moskau wird zum ersten Mal urkundlich erwähnt

    1237 Zerstörung durch Mongolen

    1547 Ivan der Schreckliche wird erster Zar (= der von Gott gewollte Nachfolger der ost-römischen und byzanzinischen Kaiser; Moskau wird Hauptstadt)

    1555-1560 Basilius-Kathedrale wird errichtet

    1613 die Romanows besteigen erstmals den Zarenthron

    1689-1725 Peter der Große wird Zar

    1712 St.Petersburg wird anstelle von Moskau zur Hauptstadt

    1726-1796 Katharina die Große - eine deutsche Prinzessin - wird Zarin

    1755 erste Universität Russlands wird in Moskau gegründet (Lomanossow-Universität)

    1812 Napoleon marschiert in Moskau ein; ein Feuer zerstört über 70% der Stadt

    1851 erste Eisenbahnlinie Russlands zwischen Moskau und St.Peterburg

    1894 Zar Nikolai 2. besteigt den Thron

    1899 erste Eisenbahnlinie Moskaus

    1914 erster Weltkrieg beginnt

    1917 als Folge der "Februarrevolution" dankt Nikolai 2. ab; er ist somit der letzte Zar Russlands

    7.11.1917 Oktoberrevolution - Bolschewisten übernehmen unter Lenin die Führung

    1922 Moskau wird Hauptstadt der UdSSR

    1924 Lenin stirbt und Stalin tritt an dessen Stelle

    1932 der Bau der Metro beginnt (1935 Eröffnung)

    1941 Deutschland fällt in Russland ein, aber Moskau hält stand

    1953 Stalin stirbt

    1980 22. Olympische Sommerspiele in Moskau

    31.12.1991 die Sowjetunion wird aufgelöst

     


    Stadtbild

     

    2.Wirtschaft

    Moskau ist ein bedeutender Handelsplatz und Industriestandort in Russland, dort gibt es u.a. Metallverarbeitung ,Maschinen-, Automobil- und Wagonbau, Nahrungsmittel-, Chemie- und Textilindustrie. Es ist auch das Zentrum der Verlags- und Filmbranche.

    3. Verkehr

    Moskau besitzt 11 Haupteisenbahnlinien. In den 109 km langen Autobahnring münden Fernstraßen aus allen Landesteilen, alle Straßen Russlands laufen auf Moskau zu.
    Außerdem hat Moskau 4 internationale Flughäfen (Wnukovo; Schreremetjevo 1+2; Domodedowo) und den größten russischen Binnenhafen.
    Das Hauptverkehrsmittel in Moskau ist jedoch die 1935 eröffnete Metro (475 km Streckenlänge).


    Metroplan von Moskau

    4. Stadtbild

    Den architektonischen Mittelpunkt der Stadt bilden der Kreml (15./16. Jhdt.) und der davorgelegene Rote Platz mit dem Mausoleum und der Basiliuskathedrale. Dieser ist von den modernen Straßenzügen (Prospekten), Ringstraßen mit neu angelegten Stadtvierteln, Boulevards (Kataigorod 1535-38; Belyigorod 1585-93) und der Altstadt umschlossen. Am Stadtrand innerhalb des Autobahnrings werden ständig neue Schlaf- und Wohnstätten zumeist in Hochausbauten errichtet.


    Stadtplan Moskaus

    5. Stadtentwicklung


    M
    oskau 2002
    (http://earthobservatory.nasa.gov)

    Moskau 1978

    Im ersten Bild (Moskau 2002/links), welches ein Falschfarbenbild ist, steht die blau-graue Farbe für städtische, dicht besiedelte Gebiete. Das Grün steht für Umland und landwirtschaftliche Gebiete. Die Farbe Braun steht für üppige Vegetation.

    Das rechte Bild aus dem Jahre 1978 zeigt ein Ausschnitt eines Moskauer Stadtplans. Man kann die unterschiedliche Stadtausdehnung deutlich erkennen.

    Außerdem stieg die Bevölkerungszahl mit den Jahren rasch an.

      1900 1940 2000
    Einwohnerzahl Moskaus in Millionen 0,989 4,14 8,8

     

    6. Moskaus Sehenswürdigkeiten

    Basiliuskathedrale (Chram Wasilija Blaschenogo oder Pokrowskij Sobor)


    Die Kathedrale ließ Ivan der Schreckliche 1555-1560 als Zeichen seines Sieges über die Mongolen errichten. Die Anlage ist in Kreuzform ausgerrichtet, an deren Enden 4 Kirchen stehen. In der Mitte steht die höchste und größte, die 5. Kirche, dazwischen sind noch weitere 4 Gotteshäuser angeordnet, so besteht der Komplex aus 9 Kirchen.

     

    Der Rote Platz (Krasnaja Plotschad) mit Lenin-Mausoleum


    Mittelpunkt Moskaus ist der Rote Platz.Dort befindet sich das Lenin-Mausoleum und die Basillius-Kathedrale. Der Platz ist 130m breit und 695m lang. Im Russischen bedeutet Krasnaja Plotschad sowohl "schöner" als auch "roter" Platz.
    Seit Jahrhunderten ist es der Ort von Versammlungen, Jahrmärkten und politischen sowie religiösen Geschehnissen gewesen. Dort finden seit der Oktoberrevolution die Militärparaden (7.November und 1.Mai) statt.

    Das zunächst, nach dem Tod Lenins am 21.Januar 1924, in Holz errichtete Lenin-Mausoleum wurde nicht nur als Grabstätte, sondern auch als Tribüne für die Abnahme von zivilen Aufmärschen und Militärparaden gebraucht. 1930 ersetzte Schtschusew es durch ein Mausoleum aus düsterrotem Porphyr und schwarzen Granit.

    Kreml

    (allg. der alte befesstigte Stadtteil russischer Städte)

    Im Kreml befinden sich zahlreiche Sabors und andere Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel die Zarenglocke, die Zarenkanone, die Rüstkammer, der Facettenpalast, ehemaliger Sitz der Sowjetregierung und des Präsidiums des Obersten Sowjets. Der Kreml ist von einer 2235 m langen Mauer, mit 20 Festungstürmen umgeben. Das innere, dreiecksförmige Areal ist 28ha groß.

    Die Zarenglocke


    Die Zarenglocke befindet sich mitten im Kreml, vor dem Glockenturm auf einem Granitsockel. Die 6 Meter hohe und 210 Tonnen schwere Glocke ist eine der größten der Welt. Sie wurde 1733-1735 von Ivan Matorin und seinem Sohn Michail gegossen. 1737 löste sich bei einem Brand ein ca. 11 Tonnen Eisenstück, welches nun neben dem Granitsockel liegt.

    7. Kultur

    Lehre/Forschung:

    In Moskau gibt es 80 Hoch- und 140 Fachhochschulen, darunter die Lomonossow-Universität, gegründet 1755. Es gibt 3000 Bibliotheken, wie z.B. die Russische Staatsbibliothek, die bis 1992 Lenninbibliothek hieß und etwa 25 Millionen Bücher besitzt.

    Kunst:

    Moskau hat ca. 25 Theater, u.a. das "Bolschoi-Theater" und mehr als 60 Museen, wie z.B. die Tretjakow-Galerie, das Puschkin Museum, die Staatliche Rüstkammer, das Museum für Kunst und Kultur des Orients und die Philharmonie.

     

    8.Verständigung, Schrift und Aussprache:

    Guten Morgen!- (Dobroe utro !)

    Guten Tag!- (Dobrij den!)

    Guten Abend!- (Dobrij vetscher!)

    Auf Wiedersehen!- (Dosvidanija!)

    Bitte/Danke- (Pashaluista/ Spasibo)

    Straße/Platz- (Uliza/Ploschtschad )

    Wo ist die nächste (nah) U-Bahstation?-( Gde blishaschtschija stanzia metro?)

    Wo ist das Klo?- (Gde tualet?)

    Hilfe!- (Sposite!/ Pomogite!/ na pomoschtsch!)

    Achtung!-(Ostoroshno!)

     

    Arbeitsblatt

    Quellen:

  • Istanbul - Hauptstadt der Türkei

    Istanbul - Hauptstadt der Türkei

    Die Türkei

    Staatsform: Republik (29.10.1923)

    Fläche: 779,452 km²

    Bevölkerung: 66,299,000 = 85 je km²

    Hauptstadt: Ankara (3 203 362 Einwohner)

    Währung: Lira

    President: Ahmet Necdet Sezer (16.5.2000)

    Premier Minister: Recep Tayyip Erdogan (14.3.2003)

    Religion: 99 % Muslime, 1% Christen & Juden

    Grenzen:

    NO: Georgien
    O: Armenien & Iran
    SO: Irak & Syrien
    NW: Griechenland & Bulgarien
    N: Schwarzes Meer
    SW: Mittelmeer
    W: Ägäisches Meer

    Güter: Baumwolle, Tabak, Gemüse, Obst, Wolle, Getreide

    Bodenschätze: Chrom, Kupfer, Eisen, Kohle, Quecksilber, Schwefel, Erdöl

    Industrie: Textil-, Chemie-, Metall-, Papier-, Glas-, Zement-, Tabakindustrie

    Fläche: 814.578km²; 550km breit; 1500km lang
    3% liegen auf europäischen Kontinent = "THRAZIEN"
    Die restlichen 97% werden Anatolien genannt
    Landschaft: hoch liegendes Land mit abwechslungsreicher Landschaft, viele Berge, aber auch viele Ebenen, Plateaus und Becken

    Geographische Gebiete:

    nach dem 1. Kongress 1941 in Ankara wurde die Türkei in 7 Gebiete geteilt
    4 Küstenregionen und 3 innere Gebiete
    -Mittelmeergebiet
    -Ägäisches Gebiet
    -Marmaragebiet
    -Schwarzmeergebiet
    -Zentralanatolien
    -Ostanatolien
    -Südostanatolien
    Die Türkei befindet sich über einem der größten Erdbebengürtel der Welt
    größter See der Türkei ist der Vansee (3713km²), er ist in einer Senkung entstanden, die aus dem Nemrut-Berg ausgeströmte Lava hat eine Sperre gebildet

    Bodennutzung:

    Klima:
    in den verschiedenen Regionen liegen unterschiedliche klimatische Bedingungen vor

    Mittelmeerregion:
    - mediterranes Klima
    Sommer---heiß und trocken
    Winter---warm und niederschlagsreich
    innere Regionen:
    - Steppenklima
    Sommer--- warm, wenige Niederschläge
    Winter--- kalt und schneereich
    Ostanatolien:
    Sommer--- kühl
    Winter--- sehr kalt und niederschlagsreich
    Südostanatolien:
    Sommer--- heiß und trocken
    Winter--- nicht sehr kalt

    Bevölkerung:

      1975 1985 2000
    Bevölkerung der Türkei in Millionen 41 51 67

    Es gibt sehr viele Menschen bis 30 Jahre, besonders in den Großstädten und Industriegebieten herrscht große Bevölkerungsdichte
    Istanbul, Ankara, Izmir und Antalya sind als Handelszentren dicht bewohnt

    Europäische und türkische Einflüsse vereinen sich besonders in der Westtürkei.

    Sprache:
    Die türkische Sprache ist die Muttersprache von 90% der Bevölkerung (mehr als 200 Millionen Menschen auf der Welt sprechen türkisch)
    Atatürk führte 1928 anstelle des arabischen Alphabets, das lateinische ein.
    Hier geht es zu weiteren Infos zu Kemal Atatürk -> Hier klicken!

    Wirtschaft:
    Die Wirtschaftspolitik steht zwischen Etatismus und Dirigismus, die Türkei liegt unter dem durchschnittlichen Einkommen eines Entwicklungslandes mit mit mittlerem Einkommen.
    Türkische Wirtschaft hat ausschließlich Agrarökonomie und Industrie entwickelt, noch ca. 45% der Erwerbsbeschäftigten arbeiten noch in der Landwirtschaft und leisten einen Beitrag von 15% zum BSP.
    Hauptsächlich in der Westtürkei ist die industrielle Entwicklung stark ausgeprägt (Textil, Fahrzeuge, Chemie, Maschinen, Elektrobranche).


    Größe des sichtbaren Bereichs: 168 x 222 Kilometer.
    Farben: höhenabhängig (hellgrün im niedrigen Bereich, über gelb bis baun und weiß in den höheren Lagen)
    Hellblau sind zusätzlich Stadtbereiche eingefärbt.
    Image courtesy NASA/JPL/NIMA

     

    Istanbul

    Nach dem 1. Weltkrieg gab es nur zwei Städte mit mehr als 100000 Einwohnern in der Türkei: Istanbul und Izmir. 1980 waren es bereits 32.

    Lage : auf den Kontinenten Asien (rechts, also Osten) und Europa (links, also Westen); wie Rom auf sieben Hügeln erbaut


    Der Bosporus verbindet auch als eine der wichtigsten Seestraßen das Schwarze Meer und das Mittelmeer. Er gilt als Grenze zwischen Europa und Asien.
    Weit ausgreifende Stadtgebiete (rötlich) in der Küstenebene und die Hügelketten hinauf;
    gut sichtbar: im Südwesten der Flughafen, etwa in der Mitte des Bildes das Goldene Horn.
    © earthobservatory.nasa.gov

     

    Fläche : 5591 km²

    Bevölkerung :

      1980 1985 2000
    Bevölkerungszahl Istanbuls in Millionen 2,8 5,858 8,831

    Offizielle Zahlen der alle fünf Jahre stattfindenden Zählungen wiesen für das Jahr 2000 beinahe 9 Millionen Einwohner aus, im Ballungsraum leben aber aktuell deutlich über 10 Mio. (ca. 50% leben in sog. Barackensiedlungen).
    Die Wachstumsraten der Stadt sollen in den neunziger Jahren bei bis zu 42% pro Jahr gelegen haben.
    Daher ist die völlige Zersiedelung aller Randgebiete der Stadt stark ausgebildet. Insbesondere auf der asiatischen Seite sind weitläufige Barackensiedlungen entstanden, häufig in Mischung mit industriellen Anlagen.
    Eine - auch wegen der starken Umweltbelastung durch verarbeitendes Gewerbe wünschenswerte - Trennung von Wohnbereichen und Industrievierteln ist wegen der massenhaften Schwarzbauten kaum möglich.

    Religionen: Istanbul war früher die Hauptstadt des Türkenreichen, ist als Konstantinopel Sitz des Patriarchen der griechisch-orthodoxen Kirche und Sitz des armenischen Hauptpatriarchen. Hier treffen sich viele Kulturen und Religionen.

    Wirtschaft : Handelszentrum des Landes besonders dank seiner Lage, wichtigste Hafenstadt der Türkei, zentraler Anlaufpunkt für Touristen (siehe unten; Sehensürdigkeiten), daher stark touristisch geprägt. Seit dem 2. Weltkrieg auch starke Industrialisierung der Stadt mit deutlicher Beteiligung von Kapital aus dem Ausland.
    Ausfuhr besonders von Teppichen, Wolle, Seide, Tabak, Südfrüchten.

    Kultur: Auch geistiges Zentrum der Türkei ist das beinahe multinationale Istanbul, besonders die zwei Universitäten, Hochschulen (für Handel, Landwirtschaft, Tierärzte, Kunst,...), Museen und Bibliotheken weisen darauf hin. Istanbul ist auch Zentrum des Presse- und Verlagswesens der Türkei.

    Da Teile der Türkei und Istanbuls auf dem europäischen Kontinent liegen, ist die Türkei ein teilweise europäischer Staat.
    Hier gibt es noch einige Meinungen zu einem möglichen Beitritt der Türkei zur EU -> Hier klicken!


    hauptsächlich Niederschläge im Winterhalbjahr, da zum Teil auch recht kühl
    geringe bis sehr geringe Niederschläge von Mai bis September, im Juli, August Durchschnittstemperaturen von bis zu 25°C

     

    Die Geschichte Istanbuls

    660-658 v.Chr.:
    Kolonisten aus dem griechischen Megara siedeln sich an

    600-500 v.Chr.:
    Byzantion (Handelsmetropole) kontrolliert den griechischen Handel

    512 v.Chr.:
    Dareios erobert Byzantion

    478 v.Chr.:
    Spartaner Pausanias befreit Byzantion

    400 v.Chr.:
    König Phillip II. will die Stadt belagern. Der Mond warnt die Byzantiner. Daher stammt das Symbol auf der türkischen Flagge.

    330 n.Chr.:
    Römischer Kaiser (306-307) Konstantin Byzanton gründet Konstatinopel (Hauptstadt des römischen Reiches)

    395 n.Chr.:
    Das römische Reich wird geteilt: Konstantinopel wird Hauptstadt vom Oströmischen Reich

    408-450 n.Chr.:
    Theodosios II. lässt Konstantinopel erweitern und grenzt es mit Mauern ab (Theodosianische Mauer). Es entstehen Fabriken, Lagerhallen und Handwerkerquartiere.

    867-1056 n.Chr.:
    Zeit der Makedonenkaiser

    1025 n.Chr.:
    Niedergang des Reiches

    1054 n.Chr.:
    Trennung der römisch-katholischen und griechisch-orthodoxen christlichen Kirche

    1081-1185 n.Chr.:
    Italienische Kaufleute kommen nach Konstantinopel
    wirtschaftlich: gut ; soziales Gefüge: schlecht

    1182 n.Chr.:
    Hass auf steuerlich begünstigte Italiener
    sie
    - werden getötet oder vertrieben

    1185-1204 n.Chr.:
    Doge Enrico Bandolo gibt die Stadt drei Tage zur Plünderung frei. Er setzt einen lateinischen Kaiser ein

    1204-1261 n.Chr.:
    Lateinisches Kaiserreich unter Balduin I. Aus Geldnot weitere Plünderung: Konstantinopel verfällt

    1261 n.Chr.:
    Rückeroberung durch Byzantiner unter Michael VIII. , Lateiner fliehen, Häuser werden abgebrannt. Michael lässt die Stadt wieder aufbauen. Adelsfamilien spenden für Kirchen und Klöster. Michael VIII. überlässt Pera (Galata) den Genuesen.

    14.Jhr.n.Chr.:
    Kaiser werden tributpflichtig

    1453 n.Chr.:
    Am 29.Mai geht die Stadt an Sultan Mehmet II. Die Stadt wird wieder drei Tage geplündert. Die Einwohner werden nach Bursa und Edirne deportiert, bis auf die Genuesen und Juden.
    Mehmet Fâtih (der Eroberer) nennt Konstantinya "Istanbul"( is tin polin: er ist in der Stadt): Istanbul wird zur Hauptstadt des osmanischen Reichs.

    1465/1470 n.Chr.:
    Der Topkopipalast wird gebaut

    1512/1520 n.Chr.:
    Selim I. erobert Syrien und Ägypten. Istanbul wird zur Metropole des Islams.

    1520-1566 n.Chr.:
    Sülemann regiert jetzt das osmanische Reich und lässt Istanbul umgestalten. Ende des 16. Jahrhunderts, Einstellung ders Umgestaltung wegen Geldmangel.

    17.Jhd.n.Chr.:
    Bei der 2.Belagerung von Wien wurde das osmanische Heer vernichtet

    18.Jhd.n.Chr.:
    Die Industrialisierung in Westeuropa führt zu wirtschaftlicher Schwächung von Istanbul. Das osmanische Reich öffnet sich für den europäischen Kultureinfluss. Es entstehen verspielte und dekorative Bauten (türkischer Barock).

    19.Jhd. n.Chr.:
    Zeit der Reformen nach eurpäischen Vorbildern:Heer,Verwaltung,Wirtschaft und Gesetzgebung werden reformiert .Dadurch werden sie auch abhängig vom europäischen Kapital.

    1914/1918 n.Chr.:
    Deutschland verbündet sich im 1.Weltkrieg mit dem osmanischem Reich

    1920-1922 n.Chr.:
    Türken kämpfen unter Führung von Mustafa Kemal (=Vollendung) Pasa= Atatürk

    1923 n.Chr.:
    Atatürk gründet türkische Republik

    Ankara wird zur Hauptstadt .

    Istanbul ist nun kulturelles und wirtschaftliches Zentrum.

    1938 n.Chr.:
    Atatürk stirbt am 10.11.1938 an einer Leberzirrhose.

    1952 n.Chr.:
    Atatürcks Prinzip der Ungebundenbheit ist nicht aufrechtzuerhalten

    Beitritt zur NATO

    1960 n.Chr.:
    Neue Verfassung nach westlichem Vorbild

    1996 n.Chr.:
    Aufnahme der Türkei in europäische Zollunion

     

     

    Sehenswürdigkeiten Istanbuls

    Blaue Moschee

    - berühmtester osmanische Bau

    - 1609 Gundsteinlegung der Moschee

    - 1617 wurde die Moschee eingeweiht

    - Pilger starten von ihr aus nach Mekka

    - insgesamt gibt es in Istanbul über 35 große und weitere 100 kleinere Moscheen

    Goldenes Horn (Halic)

    - 7 km lange und 35 m tiefe Meeresbucht

    - Sultan Beyazit II (1481-1515) wollte eine Brücke über das goldene Horn bauen lassen

    - bereitst Leonardo da Vinci sollte eine Brücke bauen, aber erst später wurde sie gebaut

    Galatabrücke

    - 1912 wurde die erste Brücke gebaut

    - 1992 ist sie jedoch wieder abgebrannt

    - sie ist 484m lang und 42 m breit

    Valens-Aquädukt

    - 368-373 gebaut

    - 1km lang, 29m hohe Brücke

    - wurde zur Wasserversorgung gebaut

    Theodosianische Landmauer

    - 408-450 ließ Kaiser Theodosios II. die Mauer

    - sie ist 5,7 km lang

    - sie schützte vor Angriffen auf Konstantinopel

    - sie bestand aus drei Teilen: Hauptmauer, Vormauer und Graben

    Galataturm

    - auch Christusturm genannt

    - ist das Wahrzeichen von Galata

    - 1348 von den Genuesen erbaut

    - Anfangs noch 60 m hoch

    - 1446 wurde der Turm erhöht


    www.klaus-klee.de/.../photos/ istanbul-pics.htm

    Hagia Sophia

    - am 26.Dezember 537 wird sie von Kaiser Justinian geweiht

    - ein Jahrtausend war sie die Hauptkirche von Konstantinopel

    - ab 1453 wurde sie als Moschee benutzt

    - ab 1934 von Atatürk in ein Museum umgewandelt


    www.math.umn.edu/.../marmara/ ayasofya.html

    Topkapi Sarayi

    - größter türkischer Palast

    - Topkapi Sarayi umfasst 70ha

    - 1465 lies Mehmet Fatih II. den Palast erbauen

    - ein illegaler Schwarzbau, denn das historische Gebäude wurde nie ins Grundbuch eingetragen

    - im Palast befand sich der Harem und der Hauptsitz des Sultans

     

    Quellen:

    - Internet

    - www.auswärtiges-amt.de

    - Baedeker Türkei, Polyglott Türkei, Kohlhammer Kunst- und Reiseführer Türkei I

  • Arabische Halbinsel

    Arabische Halbinsel

    1. Einleitung
    Die Arabische Halbinsel ist die größte Halbinsel der Welt. Sie liegt im äußersten Südwesten Asiens und grenzt im Norden an Jordanien und den Irak, im Osten an den Persischen Golf und an den Golf von Oman, im Süden an das Arabische Meer und an den Golf von Aden und im Westen an das Rote Meer. Mit einer Gesamtfläche von drei Millionen Quadratkilometern und einer Bevölkerung von rund 32 Millionen Einwohnern ist sie zugleich eines der am dünnsten besiedelten Gebiete der Erde.

    2. Gliederung der Halbinsel
    Die Arabische Halbinsel ist in Saudi-Arabien, Jemen, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Kuwait und Bahrain gegliedert.



    Mit freundlicher Genehmigung von Brigitte Lenz
    Gebirge im Süden der Arabischen Halbinsel
    Die stellenweise lange Zeit umstrittene Grenze zwischen Jemen und Oman verläuft über weite Strecken über Gebirge.

    Die 3 größten Staaten:

    Saudi Arabien

    Fläche (Weltrang 13): 2.240.000km²
    Einwohner (49): f2001 21.408.000 = 9,6 je km²
    Hauptstadt: Ar-Riyad (Riad) 3.100.000 Einw.
    Amtssrache: Arabisch
    Bruttosozialprodukt 2001 je Einw.: 8.460$

    Jemen

     

    Fläche (Weltrang:48): 536.869km²
    Einwohner (54): F2001 18.046.000.=34 je km²
    Hauptstadt: San a 1.303.000.Einw.
    Amtssprache: Arabisch
    Bruttosozialprodukt 2001 je Einw.: 450$

    Oman

     

    Fläche (Weltrang: 69): 309.500.km²
    Einwohner (135): 2.478.000.= 8,0 je km²
    Hauptstadt: Masqat 540.000. Einw.
    Amtssprache: Arabisch
    Bruttosozialprodukt 2001 je Einw.: unter 9206$


    3. Oberflächenformen, Klima:
    Die Arabische Halbinsel befindet sich zwischen 3 großen Gewässern: dem Roten Meer, dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer.
    Die Halbinsel ist im Westen und Süden von Gebirgen umgeben, die im Osten langsam zum Persischen Golf hin abfallen. Sie umfasst die größten Sandwüsten der Erde, insbesondere die Wüste Rub el Khali im Süden und die Wüste Nefud im Norden. Es herrscht extrem trockenes Klima, nur wenige Orte erhalten jährlich über 178 Millimeter Niederschläge.


    Mittlerer jährlicher Niederschlag:
    1 inch sind 2,54 cm; under 10 inches heißt unter 254 mm Niederschlag im Jahr
    (Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin)

    Die Temperaturen können bis auf 55°C und darüber ansteigen.


    Grundwasservorräte von kaum vorhanden (hellgelb), über gering (hellbraun) bis zu im allgemeinen ausreichend (grün); rote Punkte Meerwasserentsalzungsanlagen (Stand 1973)
    (Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin)

    Landwirtschaft ist in weiten Bereichen der arab. Halbinsel nicht möglich oder nur unter sehr beschwerlichen Bedingungen.


    Hangterassen im Jemen ©STM/Corel gallery magic


    Fischfang an der Küste des Oman (©Michael Martin)

    Für die Einheimischen ist an den Küsten Fischfang eine wichtige Nahrungsquelle.

    Größte wirtschaftliche Bedeutung haben die Erdöl- und Erdgaslagerstätten in den Gebieten am Persischen Golf, so sind etwa 95% aller Exporte Saudi-Arabiens Erdöl und Erdölerzeugnisse. Saudi-Arabien ist auch der weltweit größte Erdölexporteur. Hier ist das Geld zu Hause.


    Teures Hobby: Falknerei in den Vereinigten Arabische Emiraten (©Michael Martin)



    Bedeutende Städte der Arabischen Halbinsel sind Riad, Mekka, Medina, Aden, Djidda, Sana, Abu Dhabi und Kuwait.

    4. Wüsten: Nefud und Rub al Khali - Saudi-Arabiens leeres Viertel:


    Sanddünen in der saudiarabischen Wüste
    Weite Wüstenflächen bedecken den Großteil Saudi-Arabiens.
    © STM/Big Box of Art

    Weit mehr als die Hälfte Saudi-Arabiens besteht aus Wüste.
    Die Wüste Rub al Khali (arabisch: Das leere Viertel) nimmt den Südosten des Landes ein und dehnt sich auch im Jemen und im Oman aus. Sie ist weitgehend unerforscht und hat eine Fläche von über 700.000 Quadratkilometern.

    Übrigens:
    Die Rub al Khali gilt als die größte Sandwüste der Erde, über 500.000 Quadratkilometer sind ausschließlich von bis zu 300m hohen Sanddünen bedeckt. Die Temperaturen können hier innerhalb eines Tages zwischen dem Gefrierpunkt und bis zu 60°C schwanken.


    Satellitenbild eines gewaltigen Sandsturms vom 15.02.2004, der wie eine Welle quer über Katar Richtung des südöstlichen Saudi-Arabiens treibt. Provided by the Gateway to Astronaut Photography of Earth at NASA Johnson Space Center


    Nördlich der Rub al Khali breitet sich die Wüste Nefud aus. Sie ist überwiegend von rotem Sand bedeckt und hat eine Ausdehnung von ca. 77.000 Quadratkilometern.
    Die Schotter- und Kieswüste Dhana verbindet die beiden in abgetrennten Becken liegenden Wüstenbereiche Nefud und Rub al Khali. Beide Wüsten sind typische Wendekreiswüsten.


    Sanddünen der Rub al Khali (©Michael Martin)

    Rub el Khali
    Rub al Khali: Rötliche Sanddünen und graue Salzflächen in beinahe künstlerischem Wechselspiel
    (Ins Bild klicken für komplettes Bild; NASA/USGS Landsat 7)

     

    5. Geschichte:
    Bis ins 18.Jahrhundert hinein wusste man nur durch die Schriften der Griechen, Römer und Araber etwas über die Arabische Halbinsel. Mit der Reise von Carsten Niebuhr in den Jemen (1763) begann die Erforschung durch Europäer.


    Sana mit seinen außergewöhnlich schmuckreichen Häusern
    (©Michael Martin)

    Carsten Niebuhr schreibt z.B. über eine gebirgige Gegend im Jemen nahe der Stadt Sana:

    "Der Weg war zum Teil schlecht und die Berge in dieser Gegend ganz kahl. Den 27ten hatten wir den allerschlimmsten Weg,den ich in ganz Jemen angetroffen habe. Er ging über lauter felsigte Berge und war vielleicht nicht in 100 Jahren ausgebessert worden.
    Auf unserer Tagesreise am 28ten Julius gingen wir sehr stark bergunter. Die Berge in dieser Gegend waren etwas grün, und uns begegneten Kamele mit sehr schlechtem Brennholz beladen, das nach Sana gebracht werden sollte. [...] Um ein Uhr nach Mittage kam ein sehr großer Zug Heuschrecken...."

    Carsten Niebuhr: Reisebeschreibung nach Arabien und anderen umliegenden Ländern. Manesse. München 1993,S.427

    Für die einfache Bevölkerung konnte das Leben unter solchen klimatischen Bedingungen nie leicht sein!

    Hier aber die politische Geschichte:
    Lange Zeit lag der politische Schwerpunkt im Süden der Arabischen Halbinsel. Im Südwesten entstanden schon früh Königreiche, etwa das Reich der Sabäer, das später die Vorherrschaft errang. Die Hauptstadt Saba lag an einem Knotenpunkt der Karawanenstraßen und in der Nähe eines Staudammes, und war darum von großer Bedeutung. Nach den Sabäern übernahmen die Himjaren die Vorherrschaft in Südarabien. Ihr Reich bestand vom 3. Jahrhundert n. Chr. bis ins 6. Jahrhundert n. Chr.

    Einer der ersten Staaten im Norden der Arabischen Halbinsel war das Reich der Nabatäer, das sich im Norden bis nach Damaskus ausdehnte. Die Hauptstadt des Reiches war Petra.


    Petra ©STM/Big Box of Art

    106 n. Chr. eroberte Trajan das Reich der Nabatäer und machte es zur römischen Provinz Arabia. Diese Provinz blieb fast ein Jahrhundert beim Römischen Reich. Weitere Staaten wurden in Nordarabien von einfallenden Völkern gegründet.

    Der Islam
    Der Prophet Mohammed wurde um 570 in Mekka geboren, 632 starb er in Medina. Mekka wurde zum geistigen Mittelpunkt des Islam. Unter den Kalifen, den Nachfolgern Mohammeds, war Medina von 632 bis 661 das politische Zentrum eines vereinigten islamischen Staates. 661 verlegten die Omaijaden das Kalifat nach Damaskus, wodurch Arabien an Bedeutung verlor. Die Abbasiden übernahmen 749 die Macht und wählten Bagdad zum Zentrum ihres Reiches. Dies führte zu einem weiteren Niedergang Arabiens.

    Unter den Kalifen von Bagdad hatte Arabien vom 8. bis zum Anfang des 10. Jahrhunderts den Status einer Provinz. Um die Mitte des 10. Jahrhunderts zerfiel die Arabische Halbinsel in viele Kleinstaaten. 1258 eroberten die Mongolen Bagdad, 1269 kamen Mekka und Al-Hijaz an das ägyptische Kalifenreich. 1517 nahmen die Portugiesen Maskat ein. Große Teile der Arabischen Halbinsel fielen seit dem 16. Jahrhundert unter osmanische Herrschaft.


    Mehmet Biber/Photo Researchers, Inc.
    Mekka
    Eine der Pflichten, die der Koran den Muslimen vorschreibt, ist es, mindestens einmal im Leben eine Wallfahrt nach Mekka zu unternehmen.

    Quellen:

    • Fischer Weltalmanach
    • Carsten Niebuhr: Reisebeschreibung nach Arabien und anderen umliegenden Ländern. Manesse. München 1993.
    • Gekennzeichnete Bilder mit freundlicher Genehmigung von Michael Martin (Kopieren und weiter verwenden veboten! Mehr Infos und mehr Bilder: www.michael-martin.de (externer Link!))
  • Die Golfkriege

    Die Golfkriege

    Kriege und Zwistigkeiten um Grenzen und damit nicht zuletzt Ölvorkommen, religiös bedingte Kämpfe, Machtgewinn bestimmter Clans und Familien beherrschen nach dem Ende der Kolonialherrschaft den Raum. Ist das Zweistromland in ferner Vergangenheit der Ort von Großreichen (Sumer,...), ist es heute auch das Streben nach neuen Großreichen, das viele Länder zerrüttet, die Menschen gefährdet und die Natur weit zurückdrängt.


    (Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin)

    Die Länder

    Irak


    Landwirtschaftliche Nutzung: Wald, Weiden, fruchtbares Land, Bewässerungsflächen, Nomadentum, nicht verwendbares Land (Übersetzung der Legende von oben nach unten)
    (Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin)

    Fläche:438.317qkm
    Einwohner:
    23.750.000 = 54 je qkm
    Hauptstadt:Bagdad (5.772.000)
    Amtssprache:
    Arabisch
    Bruttosozialprodukt 2001 je Einwohner:
    unter 2975$
    Beschäftigte in der Landwirtschaft:
    10,1%
    Lebenserwartung 2001:
    62Jahre
    Säuglingssterblichkeit 2001:10,7%
    Kindersterblichkeitsrate 2001:
    13,3%
    Bevölkerungswachstum (durchschnittlich von 1980-2001):
    2,9%
    Analphabetenrate 2001:
    m45%/w76%
    Sprachen:
    80% Arabisch,15% Kurdisch, Aserbaidschanisch, Aramäisch u.a.
    Religion 1992:(Islam ist Staatsreligion) 95% Muslime, weniger als 5% Christen

    Städtische Bevölkerung 2001:78%


    Verteilung der großen ethnischen und religiösen Gruppen und Stämme (Araber (Schiiten und Sunniten) , Kurden, Turkvölker,...)
    (Courtesy of The General Libraries, The University of Texas at Austin)


    Iran

    Staatsoberhaupt: ein vom Volk auf 4 Jahre gewählter Präsident mit exekutiven Vollmachten; er ernennt die Minister, seine Machtbefugnisse sind eingeschränkt durch eine religiöse höchste Instanz, den "Führer der Nation" (seit 1989 Hadjatoleslam Ali Khamenei)
    Einkammerparlament (Nationalversammlung; 270 vom Volk auf 4 Jahre gewählte Abgeordnete), Gesetze und Verordnungen bedürfen der Zustimmung eines "Rates der Wächter des Islams" (6 vom "Führer der Nation" ernannte islamische Rechtsgelehrte und 6 vom Parlament gewählte Juristen)


    Fläche
    :
    1,648,000 qkm
    Einwohner :
    65,000,000 (1995) = 39 je qkm
    Hauptstadt
    :
    Teheran mit ca. 11,000,000 Einwohnern (1996)
    Amtsprache :
    Persisch (Farsi)
    BSP/E: 1680$
    Beschäftigte in der Landwirtschaft: 23%
    Lebenserwartung: 69 Jahre
    Säuglingssterblichkeit: 3,5%
    Kindersterblichkeit: 4,2%
    Bevölkerungswachstum: 2,4%
    Analphabetenrate: m 16%, w 30%
    Sprachen: 50% persisch,...
    Religion: (Islam Staatsreligion) 99% Muslime (90% Schiiten, 8% Sunniten,...)
    Stadtbevölkerung: 65%


    In den beiden Falschfarbenbildern wird das Verschwinden großer Teile der mesopotamischen Sümpfe im Grenzgebiet zwischen dem Irak und dem Iran deutlich. Braunrot ist hier die Farbe der Sümpfe.
    Gründe für das Verschwinden: Kanäle und Ableitungen ziehen das Wasser aus dem Marschland, denn die trockengelegten Sümpfe erleichtern den Truppentransport im Grenzgebiet. Zum anderen werden große Mengen Wasser schon vor den Sumpfgebieten für Bewässerungszwecke entnommen.
    Das Restwasser der beiden Ströme Euphrat und Tigris ist damit wesentlich salzhaltiger als früher, die ursprüngliche Vegetation kann kaum noch existieren.
    Images courtesy Hassan Partow, UNEP; Infos: http://earthobservatory.nasa.gov

    Der 1. Golfkrieg

    Im Juli 1979 wird General Saddam Hussein irakischer Staatspräsident. Im September 1980 wird der Iran, unter der Führung von Saddam Hussein, mit der Invasion der Region Khuzistan vom Irak angegriffen. Begründet wird der Krieg mit alten Grenzstreitigkeiten, Hintergrund ist aber wohl die Ablenkung von inneren Schwierigkeiten (etwa der Unabhängigkeitsbestrebungen der Kurden). Der Krieg dauert 8 Jahre.
    Während des Krieges wird der Irak von den USA finanziell und materiell unterstützt. Sogar als S.H. 1988 Giftgas gegen die eigene kurdische Bevölkerung in der von Iranern eroberten Stadt Halabja einsetzt, gibt es keine Sanktionen, die Beziehungen zwischen den westlichen Industrienationen, allen voran den USA, bleiben gut. Am Ende (1988) steht ein Waffenstillstand, der aber nicht lange anhält. Erst Friedensverhandlungen, nachdem beide Seiten eine UN-Resolution akzeptiert haben, führen zu einem status quo.
    Schätzungen sprechen von weit über 1 Million Toten auf beiden Seiten.


    Auf dem Falschfarbenbild von 2001 ist das irakisch-iranische Grenz
    gebiet bei Basra zu sehen. Die rechtwinklige Struktur in der oberen rechten Ecke entspricht in etwa dem Grenzverlauf. Im gesamten Bereich wurden im und nach dem 1. Golfkrieg die Grenzsümpfe trocken gelegt und in Panzersperrgräben, Schützengräben und Minenfelder umgewandelt.
    Image provided by the USGS EROS Data Center Satellite Systems Branch

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