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Die geographischen Seiten des TLG

  • Meeresspiegelanstieg

    Meeresspiegelanstieg

    Geht der Anstieg des Meeresspiegels weiter wie bisher, müssten bis zum Jahr 2050 etwa 150 Millionen Menschen ihre Siedlungsgebiete aufgeben (nach: Le Monde diplomatique).

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    Würden entweder Grönland oder die West-Antarktis ihre Eisdecke verlieren, würde der Meeresspiegel um 5 Meter ansteigen. Dann wären z.B. große Teile Floridas unter Wasser (schwarze Linie markiert den heutigen Küstenverlauf).
    (Illustration courtesy William Haxby)



    Messungen verschiedener Messsysteme kombiniert
    (Quelle: IPCC 2021)

    Seit wenigen Jahren überwiegt beim Steigen des Meeresspiegels nicht mehr die Ausdehnung des Meerwassers durch die erhöhten Wassertemperaturen. Nach neueren Forschungen (Hansen) haben die Weltmeere die letzten fünfzig Jahre gewaltige Wärmemengen gespeichert. Etwa 90% der in das irdische Klimasystem zusätzlich eingebrachten Energiemenge wurde von den Meeren aufgenommen.

    Damit sind die Meere bereits so weit vorgewärmt, dass nur noch die Wärmezufuhr von ca. 10-15 Jahren fehlt um ein massives Abschmelzen der Polkappen, insbesondere des arktischen und antarktischen Meereises zu verursachen. Ist dieser Vorgang erst einmal in die Wege geleitet und das Eis instabil und brüchig geworden, so ist das Abschmelzen unumkehrbar.

    Nach neusten Ergebnisse (Univ. of Colorado 2006) trägt das Abschmelzen der Antarktis derzeit bereits mehr als 0,5 mm pro Jahr zum Ansteigen des Meeresspiegels bei.
    Je nachdem wie stark zusätzlich zur Wärmeausdehnung des Meerwassers der Einfluss abschmelzender Polkappen zum Meeresspiegelanstieg beiträgt, könnte eine Erhöhung des weltweiten Meeresspiegels um einen halben Meter bis zum Jahr 2100 eintreten (Vorhersage IPCC) oder sogar innerhalb der nächsten Jahrzehnte (Hansen). Möglich ist bei schneller schmelzenden Polkappen,... auch ein Anstieg von nahezu 1 Meter bis 2100! Mehr als 0,5 Meter gelten als wahrscheinlich.
    Damit würde sich die Zahl der Betroffenen bis 2100 mehr als verdoppeln. Niedrig liegende Staaten wie Bangladesh oder viele Inselstaaten wären kaum noch bewohnbar.
    Projektionen zum Meeresspiegelanstieg deuten bis zum Jahr 2300 einen Anstieg um über 3 Meter und bis zu 5-7 Meter an!

    kli_meere1
    nach IPCC

    Regionale Unterschiede im Meeresspiegelanstieg


    (https://tidesandcurrents.noaa.gov/sltrends/sltrends.html)

    Regionale Unterschiede erklären sich etwa durch das Aufsteigen von Festlandbereichen nach dem Abschmelzen der kilometerdicken Gletscher nach der letzten Eiszeit (etwa in Teilen Skandinaviens), durch Effekte an Subduktionszonen oder auch menschengemachte Veränderungen, etwa massives Abpumpen von Grundwasser,...

    Der deutliche weltweite Trend ist aber ein Anstieg des Meeresspiegels.

    Mehr Infos zu eiszeitlichen Auswirkungen auf Nordeuropa: Nacheiszeitliche Hebung Skandinaviens

    Quellen:

  • Die Überfischung der Meere

    Die Überfischung der Meere

    fangfisch
    fangfisch

    Im Jahr 2014 bestehen die weltweiten Fangflotten aus4,6 Millionen Booten, etwa 800 Millionen Menschen arbeiten in der gesamten Fischbranche und fangen jährlich 93,5 Millionen Tonnen Wildfisch, insgesamt sind es etwa 167 Mio. Tonnen aus Wildfang und Aquakultur.
    Ob der Kabeljau und die Makrele in der Nordsee, der Dorsch in der Ostsee, der Tunfisch im Atlantik, oder der Lachs, alle genannten Arten und noch viele mehr sind so stark befischt, dass ihr Bestand um bis zu 90% zurück gegangen ist. Davon um 80% innnerhalb der letzten 15 Jahre.
    Immer mehr noch nicht geschlechtsreife Tiere werden gefangen, die sich noch nicht vermehren konnten. Die Tendenz beim Bestand aller Fischarten weltweit weist nach unten. Trotzdem sind die Fangquoten, die den Fischereiflotten zugewiesen werden, immer noch viel zu hoch.

    fangfischfangfisch
    Kabeljau und Makrele

    Als der Kabeljau-Bestand in kanadischen Gewässern nur noch 1 Prozent der ursprünglichen Größe hatte, hat Kanada 1992 ein vollständiges Fangverbot ausgesprochen.

    Übrigens:
    Der Kabeljaubestand vor Kanada hat sich bis heute nicht wieder erholt. Offenbar darf ein bestimmter Mindestbestand nicht unterschritten werden.

    Dabei ist Fisch, besonders Kabljau, ein begehrtes Produkt auf dem Lebensmittelmarkt, gerade auch in der Europäischen Union.

    fangfisch
    Fischverbrauch in kg/Kopf im Durchschnitt der Jahre 1991-1993 ©FAO

    Zudem stehen auch viele Arbeitsplätze in der Fischerei-Industrie auf dem Spiel. Würde man den Bestand bestimmter Fischarten vor den eigenen Küsten ein oder zwei Jahre lang verschonen, würden zehntausende Fischer auf der Straße stehen. Die sehr kurzfristige Sichtweise vieler Politiker setzt sich daher zumeist gegenüber einer nachhaltigen Nutzung der Meere durch. Besonders in der EU. Auch als Ende 2005 die neuen Fangquoten für Kabeljau beschlossen wurden, war dies zu beobachten. Wissenschaftler fordern seit Jahren ein vollständiges Fangverbot, für 2006 wurde dagegen nur eine Reduzierung der Fangquote von 15% erreicht, auch 2008 liegen die Fangquoten sehr viel höher, als alle Wissenschaftler es empfehlen.

    fangfisch
    Heilbutt

    Der Bestand der meisten Arten ist innerhalb von 50 Jahren auf ein Zehntel geschrumpft! So bei Hai, Heilbutt oder Tunfisch (nach SdW).

    Allerdings gibt es auch deutliche Erholungstendenzen, etwa bei der Scholle in der Nordsee. Hier sind die Bestände so hoch wie seit Beginn der wissenschaftlichen Bestandserfassung in den 50er Jahren nicht mehr.

     

    Derzeit sind etwa 31% der Bestände weltweit überfischt. Nur noch 10% gelten als "unterfischt".
    Quelle: FAO

    Die Tiefseefischerei ist inzwischen zu einem weiteren zentralen Problem geworden. Bis vor 30 Jahren wurde vor allem im Bereich der Schelfmeere (nicht mehr als 200 Meter tief, der Festlandsockel) gefischt. Doch seitdem nimmt die Befischung der Tiefseearten zu:

    Fangmenge im Bereich Tiefseefischerei in Millionen Tonnen
    1970 1980 1990 2000
    0,1 1,4 1,7 2,7
    Quelle: FAO

    Besonders problematisch sind bei der Tiefseefischerei drei Punkte:

    • der Bestand wächst nur langsam
    • die einzelnen Arten sind sehr langlebig, mit spätem Fruchtbarkeitsbeginn
    • die Bestände sind kaum bekannt
    • meist wird der Meeresboden weiträumig durch Bodenschleppnetze zerstört

    Ohne massive Zuschüsse, etwa der EU, würde sich Tiefseefischerei kaum lohnen.

    Übrigens:
    An einigen Stellen der Weltmeere haben sich durch die komplette Abfischung und die Zerstörung des Meeresbodens durch Schleppnetze in den letzten Jahren sogenannte Todeszonen ausgebildet. Nach dem völligen Zusammenbruch des gesamten Ökosystems findet sich dort kaum mehr als Einzeller und Quallen.

    Weiterer wichtiger Faktor bei der Fischerei ist auch der sogenannte Beifang. Beifang nennt man die im Netz mitgefangenen Tiere, die nicht verkäuflich, also für den Fischer uninteressant sind. Der Beifang wird zurück ins Meer geschüttet, zu 90% tot! Alles in allem macht der Beifang zwischen 25% und 50% des gesamten Fanges aus.

    fangfisch


    Mit Fischereiabkommen - oder auch illegal - fischen inzwischen europäische (und andere) Fangflotten vor Westafrika. Die dort heimischen Fischer spüren den Fang-Rückgang am eigenen Leib. Teilweise können sie sich kaum noch von ihrem kärglichen Fang ernähren.
    Würden die westafrikanischen Länder ihre Fischgründe selber ausbeuten und den Fang auf dem Weltmarkt verkaufen, würden sie etwa den zwanzigfachen Gewinn gegenüber den Zahlungen aus den Fischereiabkommen machen - und zehntausende Fischer hätten Arbeit.

    Die Internationale Arbeitsorganisation hat festgestellt, dass 70-80% der Aquakulturen und der Küstenfischerei Kleinbetriebe sind, die häufig familienbezogen arbeiten.

    Illegale, unregulierte und undokumentierte (IUU-)Fischerei macht weltweit etwa 31% der Wildfänge aus.

    Mindestens so problematisch aber ist, dass gerade Länder betroffen sind, die auf den Eiweißlieferanten Fisch dringend angewiesen sind! Forscher haben festgestellt, dass die an Land lebenden Wildtiere, bei schlechten Ergebnissen beim Fischfang, stärker bejagt werden. Der Wildtierbestand geht zurück, das ökologische Gleichgewicht einer Region kann gestört werden.

     

    fangfisch
    Hochseefangschiff

    Alternativen?
    Aus dem Fischbestand der Weltmeere darf nur so viel entnommen werden, wie die Natur nachproduziert. Das meint man mit dem Begriff Nachhaltigkeit.
    Alles was darüber hinaus zur Ernährung der Menschheit gebraucht wird, muss wohl in Aquakulturen gezüchtet werden. Aber auch hier gibt es Probleme!

    Weitere Infos:

    Was darf man eigentlich an Fischarten noch essen?

    Quellen:

    • FAO: State of the world fisheries and aquaculture 2016.
    • Meeresatlas 2017.
  • Das Netz weltweiter Meeresströmungen

    Das Netz weltweiter Meeresströmungen

    Meeresströmungen werden grundsätzlich durch stetige Windsysteme ausgelöst, zum Beispiel durch die Westwindgürtel.

    meeresstroemung1
    Mit freundlicher Genehmigung von: lighthouse-foundation.org (©)

    Zu einer eindrucksvollen Animation des weltumspannenden Netzes der Haupt-Meeresströmungen inklusive der Tiefenströme
    (mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Klimarechenzentrums (©); 10MB!!):
    -> hier klicken

    Wer nahezu alle oberflächennahen Meeresstroemungen und Verwirbelungen in einem Überflug über die Erde kennen lernen will
    (NASA Goddard Space Center)
    klickt hier

    Das weltumspannende Förderband transportiert warmes Meerwasser aus den Tropen weit nach Norden, wo es die Westwinde in den mittleren Breiten erwärmt. Damit werden die Tropen gekühlt, der Norden wird beheizt. Das Meerwasser kühlt sich auf dem Weg in den Norden ab, seine Dichte steigt an. Westlich und östlich vor Grönland sinkt es dann schließlich in die Tiefe und fließt dort Richtung Süden ab (thermohaline Zirkulation). In einem Kreislauf werden zum Ausgleich weitere warme Wassermassen an der Oberfläche aus dem Süden nachgeführt. Im Golfstrom werden etwa 15-20 Millionen Kubikmeter Wasser pro Sekunde transportiert.

    Info:

    Quellen:

  • Wellen

    Windwellen und Tsunamiwellen

    wellen_tsunami

    Leicht ist zu erkennen, dass die Tsunamiwelle nichts mit einer normalen Oberflächenwelle gemein hat, sondern als massive Wassermauer auf die Küste trifft.

    Mehr Infos:

     

  • Europa - Die Überfischung der Meere

    Die Überfischung der Meere

    fangfisch
    fangfisch

    Im Jahr 2007 bestehen die weltweiten Fangflotten aus3,5 Millionen Booten, 200 Millionen Menschen arbeiten in der Fischbranche und fangen jährlich 95 Millionen Tonnen Fisch (2011 = 93,5 Mio. t).
    Ob der Kabeljau und die Makrele in der Nordsee, der Dorsch in der Ostsee, der Tunfisch im Atlantik, oder der Lachs, alle genannten Arten und noch viele mehr sind so stark befischt, dass ihr Bestand um bis zu 90% zurück gegangen ist. Davon um 80% innnerhalb der letzten 15 Jahre.
    Immer mehr noch nicht geschlechtsreife Tiere werden gefangen, die sich noch nicht vermehren konnten. Die Tendenz beim Bestand aller Fischarten weltweit weist nach unten. Trotzdem sind die Fangquoten, die den Fischereiflotten zugewiesen werden, immer noch viel zu hoch.

    fangfischfangfisch
    Kabeljau und Makrele

    Als der Kabeljau-Bestand in kanadischen Gewässern nur noch 1 Prozent der ursprünglichen Größe hatte, hat Kanada 1992 ein vollständiges Fangverbot ausgesprochen.

    Übrigens:
    Der Kabeljaubestand vor Kanada hat sich bis heute nicht wieder erholt. Offenbar darf ein bestimmter Mindestbestand nicht unterschritten werden.

    Dabei ist Fisch, besonders Kabljau, ein begehrtes Produkt auf dem Lebensmittelmarkt, gerade auch in der Europäischen Union.

    fangfisch
    Fischverbrauch in kg/Kopf im Durchschnitt der Jahre 1991-1993 ©FAO

    Zudem stehen auch viele Arbeitsplätze in der Fischerei-Industrie auf dem Spiel. Weltweit sind ca. 35 Millionen Menschen in der Fischereiwirtschaft beschäftigt (FAO, 2000). Würde man den Bestand bestimmter Fischarten vor den eigenen Küsten ein oder zwei Jahre lang verschonen, würden zehntausende Fischer auf der Straße stehen. Die sehr kurzfristige Sichtweise vieler Politiker setzt sich daher zumeist gegenüber einer nachhaltigen Nutzung der Meere durch. Besonders in der EU. Auch als Ende 2005 die neuen Fangquoten für Kabeljau beschlossen wurden, war dies zu beobachten. Wissenschaftler fordern seit Jahren ein vollständiges Fangverbot, für 2006 wurde dagegen nur eine Reduzierung der Fangquote von 15% erreicht, auch 2008 liegen die Fangquoten sehr viel höher, als alle Wissenschaftler es empfehlen.

    fangfisch
    Heilbutt

    Der Bestand der meisten Arten ist innerhalb von 50 Jahren auf ein Zehntel geschrumpft! So bei Hai, Heilbutt oder Tunfisch (nach SdW).

    Nutzungsgrad der Seefische
    Arten
     
    wenig
    ausgebeutet
    25%
    Fang kann noch ausgeweitet werden
    maximal
    ausgebeutet
    47%
    maximale Fangmenge erreicht
    übermäßig
    ausgebeutet
    18%
    Fänge gehen stark zurück
    fast ausgerottet oder
    unter Schutz gestellt
    10%
    keine wesentlichen Fänge mehr möglich, Fangverbot
    Quelle: FAO

    Die Tiefseefischerei ist inzwischen zu einem weiteren zentralen Problem geworden. Bis vor 30 Jahren wurde vor allem im Bereich der Schelfmeere (nicht mehr als 200 Meter tief, der Festlandsockel) gefischt. Doch seitdem nimmt die Befischung der Tiefseearten zu:

    Fangmenge im Bereich Tiefseefischerei in Millionen Tonnen
    1970 1980 1990 2000
    0,1 1,4 1,7 2,7
    Quelle: FAO

    Besonders problematisch sind bei der Tiefseefischerei drei Punkte:

    • der Bestand wächst nur langsam
    • die einzelnen Arten sind sehr langlebig, mit spätem Fruchtbarkeitsbeginn
    • die Bestände sind kaum bekannt
    • meist wird der Meeresboden weiträumig durch Bodenschleppnetze zerstört

    Ohne massive Zuschüsse, etwa der EU, würde sich Tiefseefischerei kaum lohnen.

    Übrigens:
    An einigen Stellen der Weltmeere haben sich durch die komplette Abfischung und die Zerstörung des Meeresbodens durch Schleppnetze in den letzten Jahren sogenannte Todeszonen ausgebildet. Nach dem völligen Zusammenbruch des gesamten Ökosystems findet sich dort kaum mehr als Einzeller und Quallen.

    Weiterer wichtiger Faktor bei der Fischerei ist auch der sogenannte Beifang. Beifang nennt man die im Netz mitgefangenen Tiere, die nicht verkäuflich, also für den Fischer uninteressant sind. Der Beifang wird zurück ins Meer geschüttet, zu 90% tot! Alles in allem macht der Beifang zwischen 25% und 50% des gesamten Fanges aus.

    fangfisch


    Mit Fischereiabkommen - oder auch illegal - fischen inzwischen europäische (und andere) Fangflotten vor Westafrika. Die dort heimischen Fischer spüren den Fang-Rückgang am eigenen Leib. Teilweise können sie sich kaum noch von ihrem kärglichen Fang ernähren.
    Würden die westafrikanischen Länder ihre Fischgründe selber ausbeuten und den Fang auf dem Weltmarkt verkaufen, würden sie etwa den zwanzigfachen Gewinn gegenüber den Zahlungen aus den Fischereiabkommen machen - und zehntausende Fischer hätten Arbeit.

    Mindestens so problematisch aber ist, dass gerade Länder betroffen sind, die auf den Eiweißlieferanten Fisch dringend angewiesen sind! Forscher haben festgestellt, dass die an Land lebenden Wildtiere, bei schlechten Ergebnissen beim Fischfang, stärker bejagt werden. Der Wildtierbestand geht zurück, das ökologische Gleichgewicht einer Region kann gestört werden.

    fangfisch
    Hochseefangschiff

    Alternativen?
    Aus dem Fischbestand der Weltmeere darf nur so viel entnommen werden, wie die Natur nachproduziert. Das meint man mit dem Begriff Nachhaltigkeit.
    Alles was darüber hinaus zur Ernährung der Menschheit gebraucht wird, muss wohl in Aquakulturen gezüchtet werden. Aber auch hier gibt es Probleme!

    Weitere Infos:

    Was darf man eigentlich an Fischarten noch essen?

  • Kohlenstoffkreislauf - Meer

    Kohlenstoffkreislauf - Meer

    Der Kohlenstoffkreislauf in den Ozeanen ist ein sehr langsamer Kreislauf im Vergleich zum Kohlenstoffkreislauf an Land. Die Ozeane sind riesige Wasserflächen und die Prozesse in ihnen sind so kompliziert wie die Meere tief sind. Hier die einfache Variante:
    Phytoplankton nimmt Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf, ebenso wie nährstoffreiches Wasser. So können unter günstigen Umweltbedingungen riesige Kolonien von diesen Kleinstlebewesen entstehen.
    Das Phytoplankton steht am Beginn der ozeanischen Nahrungskette und gibt den in ihm gespeicherten Kohlenstoff an höhere Lebewesen wie Fische oder Wale weiter. Wie an Land auch, können diese Kleinstlebewesen auch absterben und Kohlendioxid tritt aus den oberen Wasserschichten aus (am Anfang der Animation als blaue Wolken aus verschiedenen Wasserschichten).
    Ein Großteil der absterbenden Lebewesen sinkt aber Richtung Meeresgrund ab, diese Wolken von kleinsten absinkenden Teilchen nennen Ozeanographen auch "Meeresschnee". Aus diesem "Niederschlag" auf dem Meeresgrund werden die Meeressedimente aufgebaut, in den abgestorbenen Lebewesen bleibt also ein überwiegender Teil des aus der Atmosphäre aufgenommenen und dann gespeicherten Kohlenstoffs auf längere Zeit in Form von marinen Sedimenten festgelegt.
    Diese Sedimente bleiben auf viele tausende und hunderttausende von Jahren vom Rest der irdischen Kreisläufe abgetrennt.

    Zum Abspielen wird ein Videoplayer benötigt (z.B. Windows Media Player,...).
    Sollte die Video-Datei (3,7 MB) nicht starten, kann sie auch hier herunter geladen werden: -> hier klicken!

    Quelle: NASA/Goddard Space Flight Center Conceptual Image Lab

  • Fakten - Ein Blick in die Unterwasserwelt

    Ein Blick in die Unterwasserwelt

    Hier geht es zu einigen Fakten!

  • Neues zum Meeresspiegelanstieg

    Neues zum Meeresspiegelanstieg

    Der Anstieg des globalen Meeresspiegels hat sich in den letzten Jahrzehnten beschleunigt, so eine neue Studie, die auf 25 Jahren NASA- und europäischen Satellitendaten basiert.

  • Ins Meer - Wie es abwärts geht

    Wie es abwärts geht

    Eine zentrale Rolle spielt für die uns bekannteren Meereslebewesen das Vorhandensein von Licht. Ohne Licht keine Photosynthese, ohne Photosynthese kein pflanzliches Leben (Algen, Phytoplankton,...) und damit kein tierisches Kleinstleben und damit keine kleinen planktonfressenden Fische und damit...

    abwaerts
    Bis in etwa 50 Meter Tiefe fällt ausreichend Licht (euphotisch = gutes, ausreichendes Licht), dann wird es lansam dunkel, bis 1000 Meter Tiefe gelangen letzte Reste von Lichtstrahlen, dann ist es bis in die tiefsten Tiefseerinnen hinein vollkommen finster (aphotisch = kein Licht)

    abwaerts
    Eingetragen sind hier die Bodenlebensräume, die Freiwasserlebensräume und die topographische Gliederung. Außerdem kann man z.B. erfahren, dass die tiefsten Bereiche des Meeres unter 5500 Metern Tiefe einen Anteil am Meeresboden von nur 1,5% haben.

    Natürlich gibt es aber in den dunklen Tiefen Lebewesen, sie können beispielsweise von abgestorbenen Pflanzen und Tierkadavern leben, die aus dem oberen Bereichen der Meere in die Tiefe sinken.
    Sie können aber auch an heißen Zonen, etwa Ozeanischen Rücken leben, wo mineralstoffreiches heißes Wasser aus dem Boden austritt und ein Bakterienleben mit Hilfe von Chemosynthese statt Photosynthese möglich macht. Von diesen Kleinstlebewesen können dann wiederum größere wie Garnelen,... leben, von denen dann wieder noch größere wie Fische leben, die dann wieder von noch gößeren, wie Raubfischen gefressen werden.

    Vertiefung:

  • Stärkere Belege für Abschwächung des Golfstromsystems

     Stärkere Belege für Abschwächung des Golfstromsystems

    Die als Golfstromsystem bekannte Umwälzströmung im Atlantik – eines der wichtigsten Wärmetransportsysteme der Erde, das warmes Wasser nach Norden und kaltes Wasser nach Süden pumpt – ist heute schwächer als je zuvor in den vergangenen 1000 Jahren.
  • Meer Nutzen - Endlager Tiefsee: wo man kein CO2 los wird

    Endlager Tiefsee - wo man kein CO2 los wird

    Das Meer als Ort um Kohlendioxid zu speichern
    Kälte, Druck und Dunkelheit - das ist die Tiefsee. Damit ist sie ein denkbarer Ort, um Gase aus der Atmosphäre zu lagern, die dort flüssig oder gar fest werden. Kohlendioxid aus der Erdatmosphäre soll eventuell endgelagert werden, entweder am Meeresboden oder in Tiefseesedimenten.
    Direkt am Meeresboden scheint es sich aber in größeren Tropfen unkontrolliert überall hin zu bewegen. Zudem tötet es alles Bodenleben ab.
    Könnte man es aber mehrere hundert Meter tief in Meeressedimente einspritzen, würde es dort fest werden, vielleicht auch gefrieren und könnte nicht mehr entweichen.
    Tektonisch aktive Regionen sollte man aber dafür nicht aussuchen! Zudem wäre der Aufwand für ein Einspritzverfahren von vielen Millionen Tonnen (!) Kohlendioxid riesig und mit sehr hohem Energieaufwand verbunden. Das heißt es würden große Mengen zusätzliche Energie verbraucht, um das Gas aus der Atmopshäre zu entfernen.

    Methan los werden?
    Methan in der Tiefsee zu speichern wäre ebenfalls keine gute Idee. Da die Klimaerwärmung inzwischen auch in Tiefen bis über 2000 Meter Meerestiefe gemessen werden kann, werden auch die Meerestemperaturen in der Tiefe die nächsten tausend Jahre langsam ansteigen. Sollte sich die Tiefsee um drei Grad Celsius erwärmen, würde alles am Meeresboden befindliche Methan gasförmig werden und aufsteigen und in die Atmosphäre entweichen. Daher ist die Tiefsee langfristig gesehen kein Ort, um Methan sicher zu speichern. Und nur eine langfristige Lösung über mehrere tausend Jahre, ist eine sinnvolle Lösung.

    Die Tiefsee ist ein zu spannender und wertvoller Ort, um sie als Lagerplatz für Müll zu missbrauchen.

  • USA - Hawaii - Schildkröten unter Wasser

  • USA - Hawaii - Kauai - Flug entlang der Napali Coast

  • Meer Nutzen - Manganknollen und andere Schätze

    Manganknollen und andere Schätze

    Methanhydrate - Energie aus der Tiefe, Gefahr aus der Tiefe
    Weißes Gold wird es genannt, der Energielieferant der Zukunft. Methanhydrat das Forscher bisher an die Oberfläche holen, löst sich dort schnell auf, weil die Kälte und der Druck in der Tiefe das Methan stabil und fest halten, es an der Oberfläche aber geradezu augenblicklich zu verdampfen beginnt.

    mangan
    Brennendes Methanhydrat (oben links die Molekülstruktur)
    (USGS)

    Trotzdem könnten eventuell einmal in großem Maßstab geförderte Methanhydrate die schwindenden Erdölvorräte ersetzen.

    Die derzeit stattfindende Klimaveränderung wirkt sich erst über viele hunderte von Jahren auf das Meer aus. Das bedeutet auch, dass über hunderte von Jahren der Meeresspiegel steigen wird, auch wenn wir jetzt den Kohlendioxidausstoß auf ein vorindustrielles Maß senken würde. Und die Erwärmung der Tiefsee wird sich ebenso über hunderte von Jahren vollziehen.

    Bei höheren Tiefseetemperaturen wird das Methanhydrat instabil werden, an manchen Stellen auch schlagartig gasförmig. Dabei könnten gewaltige Gasausbrüche die Weltmeere heimsuchen und solche Methan"explosionen" zu riesigen Unterwasserbergrutschen führen. Abbrechende Quadratkilometer große Bereiche in Unterwassercanyons würden wohl außergewöhnlich große Tsunamis auslösen.

    Manganknollen - Rohstoffe aus der Tiefe
    2 Milliarden Tonnen mangan-, kupfer- und zinkhaltige Klumpen lagern wohl am Meeresboden. Der Aufwand aber für die Förderung gilt im Moment als viel zu hoch, um noch rentabel zu sein.

    mangan
    Manganknolle, gewonnen 1982 im Pazifik
    (© Koelle, GFDL)

    Manganknollen entstehen wohl durch den Einfluss von Bakterien oder noch kleineren Lebensformen über hunderte und tausende von Jahren in bestimmten Regionen der Tiefsee.

    Manganknollen liegen überall an ihren Entstehungsorten auf sehr weichem Boden auf. Würde man diese Knollen, wie bisher geplant, mit einer Art Staubsauger aufsaugen, würden nicht nur der direkte Abbaubereich völlig zerstört, es würden auch gewaltige Schlammfahnen durch die Tiefsee ziehen und wahrscheinlich über tausende von Quadratkilometern alles Leben am Boden ersticken.

  • Meer Nutzen - Medizin aus dem Meer

    Medizin aus dem Meer

    Meersalz als Badezusatz kennt wahrscheinlich jeder. Hier seien aber zwei aktuelle Beispiele aus der Forschung dargestellt, an die man vielleicht beim Thema Meeresmedizin noch nie gedacht hat:

    medizin
    Schwamm in weniger als 30 Meter Tiefe (©nikki leaf (medizinmedizin)

    Schwämme - Wunder der Tiefe
    Schon einmal über Schwämme nachgedacht?
    Biosilkate aus Schwämmen eröffnen die Möglichkeit, biologische Implantate zu erzeugen, unter anderem auch für den Ersatz von Knochen,... Schwämme können als eine der wenigen Tierarten ein nicht organisches Material, eine Art Bioglas, mit biologischen Mitteln in ihrem Körper herstellen.
    Irgendwann werden wohl Forscher auch Biochips aus den Biosilikaten als mögliche Implantate zum Ersatz von zerstörten Nervenzellen entwickeln.

    medizin
    Ein Tiefseeglasschwamm

    Schwämme sind zudem auch Meister der Abwehr von giftigen Stoffen und Angriffen von fremden Kleinstlebewesen. Schließlich filtern Schwämme täglich viele hundert Liter Meerwasser nach Nahrung. In diesem Wasser befinden sich natürlich auch Tiere, die ihrerseits versuchen den Schwamm anzugreifen. Daher müssen Schwämme ein außergewöhnlich starkes Immunsystem besitzen.

    Auch stimmt ein ungewöhnlich großer Teil des Erbguts von Schwämmen mit dem Erbgut von Menschen überein, so dass aus Versuchen mit Schwämmen gewonnene Ergebnisse teilweise direkt auf den Menschen übertragbar sind. Schwämme besitzen übrigens mehr Gene als der Mensch, damit können sie sich besonders gut gegen die vielfältigsten Einflüsse von außen schützen.

    Ein Wirkstoff, der bereits aus Schwämmen entwickelt wurde, ist ein Medikament gegen den Herpes-Virus. Viele neuartige Wirkstoffe sind derzeit in der Erprobungsphase.
    Es gibt ca. 60.000 Schwammarten auf der Welt, damit besteht ein gewaltiger Pool an noch nicht erforschten Möglichkeiten.

    medizin
    Tiere im Plankton (©idua japan (medizinmedizin))

    Plankton - das Immunsystem aus dem Meer
    So klein, dass man es gar nicht kennt, aber:
    Alles Leben entstammt dem Meer, das heißt, auch der Mensch. Damit sind unter anderem auch Lebewesen des Planktons als Modelle für die menschliche Immunabwehr denkbar. Auch hier wird intensiv geforscht.

    medizin
    Die Kalkskelette von pflanzlichem Plankton (©dizid (NamensnennungWeitergabe unter gleichen Bedingungen))

  • Fiktion - Ein Spaziergang ins Meer

    Ein Spaziergang ins Meer

    Könnten wir von irgendeiner Küste direkt ins Meer hinein wandern, wie würde wohl die Wanderung verlaufen? Natürlich müssten wir uns dazu vorstellen, unter Wasser atmen zu können! Und natürlich auch, dass wir in der Dunkelheit sehen können.

    spaziergang

    Wir beginnen unsere imaginäre Wanderung an irgendeiner Küste, vielleicht neben einem Flusslauf. Auf der obigen Karte wäre das Bett eines größeren Flusses zum Beispiel rechts in der Mitte zu sehen, als graue Vertiefung in der flachen leicht hügeligen Landschaft (grün, teils gelb).

    Gehen wir nun einfach entlang des Flussufers ins Wasser und tauchen in die Unterseewelt ein. Das Flusswasser mischt sich mit dem Salzwasser, die Schlieren im direkten Mischungsbereich verschlechtern die Sicht anfangs ziemlich, doch dann sehen wir neben uns die Verlängerung des Flussbetts im Meeresgrund. Der Fluss fließt sozusagen im Meer weiter. Manche Flüsse hinterlassen richtige Canyons im Meeresgrund. In das Flussbett gehen wir aber nicht, durch die feinen Ablagerungen die der Fluss mitgeführt und hier abgelagert hat, sieht der Boden doch ziemlich schlammig aus. Vielerlei Tierarten umgeben uns und manche Fischschwärme scheinen uns zu begleiten.

    Langsam aber sicher wird das Meer etwas tiefer, nach einer Stunde snd wir in etwa 180 Metern Tiefe. Selbst nach weiteren zwei Stunden Fußmarsch ist das Meer kein bischen tiefer, es ist, als ob wir auf einer weiten, sich kaum oder nur langsam absenkenden Ebene spazieren.

    Plötzlich stehen wir vor einem gähnenden Abgrund, teilweise beinahe senkrecht verschwinden vor uns die Steilwände in der Tiefe. Wir springen ab und lassen uns mit ausgebreiteten Armen langsam abwärts sinken.

    Nach mehr als einer Viertelstunde erreichen wir den Grund, wir stehen auf einem weichen, aber stabilen Material in 2600 Metern Tiefe. Tiere sehen wir hier nur wenige, dann aber durchaus spektakuläre - viele leuchten aus sich heraus, manchen haben blitzende Leuchtorgane.

    Hätten wir wirklich viel Zeit, könnten wir in einiger Entfernung nochmals einen kleinen Sprung auf knapp 4000 Meter Tiefe wagen und dann viele Stunden ganz in einer Ebene wandern. Hier würde uns dann auf den nächsten 1000 Kilometern kaum noch ein Hügel begegnen, vielleicht ab und an das Skelett eines riesigen Wals, bis wir den höchst steilen Aufstieg auf ein Mittelozeanisches Gebirge wagen könnten. Das wäre so ähnlich, als ob wir die Alpen von Nord nach Süd über alle Gipfel überqueren würden (Flusstäler gibt es im Mittelozeanischen Gebirge ja nicht).

    Vielleicht hätten wir im Zentrum des Gebirges vulkanische Aktivität entlang von Spalten und Rissen beobachten können, auf jeden Fall würden wir aber hier, ca. 1500 Meter unter dem Meeresspiegel und 3000 Meter über dem Meeresgrund heiße Quellen aus denen schwarz gefärbtes Wasser quillt und eine Unzahl von Lebewesen bewundern können. Da die umgebende Wassertemperatur kaum mehr als 2-4°C beträgt, wäre ein warmes Bad durchaus eine Abwechslung. Aber Vorsicht! Das Wasser kann plötzlich bis zu 200°C heiß werden!

    Würden wir wieder weiter gehen und mühsam vom Gebirge absteigen, könnten wir unsere Reise in genau umgekehrter Reihenfolge fortsetzen und nach vielleicht 1000 oder 2000 Kilometern wieder einen Abhang erklimmen, eine Weile recht flach dahin wandern und schließlich wieder aus dem Meer auftauchen und an Land gehen - auf einem anderen Kontinent.

  • Abenteuer Meere

    Abenteuer Meer

    Fakten und Fiktion

    Abenteuer Meere

    Von der Küste in die Tiefe

    Ein Blick in die Tiefsee

    Leere Meere

    Ein kleines Quiz gefällig? -> Ab ins Meer!

  • Meer Nutzen - Fisch als Nahrung

    Fisch als Nahrung

    "Die globalisierte industrielle Fischerei etwa betreibt einen solchen Raubbau, dass ohne eine radikal Umsteuerung bis 2050 alle kommerziell genutzten Fischarten ausgerottet sein werden"
    UNEP-Chef Achim Steiner, Februar 2007

    Die Fischereiwirtschaft lieferte im Jahr 2011 ca. 15% des tierischen Nahrungseiweiß für den Menschen. 15% (2002 = 22%) des Fangs gehen aber nicht direkt in die menschliche Ernährung, sondern werden anderweitig genutzt (z.B.: Düngerproduktion, Futterfische für Aquakultur).

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    Die Rolle des Fischverzehrs ist regional sehr unterschiedlich. In den letzten 50 Jahren hat sich der durchschnittliche Pro-Kopf-Verzehr an Fisch und Meeresfrüchten weltweit aber insgesamt verdoppelt.

    Die FAO weist darauf hin, dass es unsinnig wäre, Fisch oder Fischprodukte dort anzubieten, wo sie bisher in der Küche keine Rolle gespielt haben. Das gilt auch, wenn in einer solchen Region die Möglichkeiten für Aquakulturen, o.ä. gegeben wären und damit eine Verbesserung der Nahrungsmittelversorgung erreicht werden könnte. Solche "Experimente", besonders im Rahmen der Entwicklungshilfe, sind grundsätzlich zum Scheitern verurteilt.

    Unterscheiden muss man zwischen Fischfang auf dem Meer (Küste, Hochsee) und Süßwasserfischfang (Flüsse, Seen,...).

    die Meere - überfischt

    Süßwasserfischfang - Fischen an Land

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    Das Ergebnis industriellen Fischfangs

    Ein stetig wachsender Bereich, der zur Versorgung einen deutlichen Beitrag leistet, ist die Fischzucht, die sogenannte Aquakultur. Sie kann sowohl im Süßwasser- als auch im Meerwasserbereich angesiedelt sein.

    Aquakultur - Fisch auf Bestellung

     

    Quellen:

  • Die Dichteanomalie von Wasser

    Wasser - ein besonderer Stoff

    Dass Wasser lebenswichtig und lebensnotwendig ist, weiß wohl jeder!
    Wasser hat aber zusätzlich eine "anormale" Eigenschaft, die Leben auf unserem Planeten erst möglich macht.

    Wasser erreicht bei +4°C seine größte Dichte, bei weiterer Abkühlung wird das spezifische Gewicht geringer. D.h., dass Wasser mit einer Temperaturen unter +4°C an der Oberfläche eines Gewässers zu finden ist. Anders ausgedrückt: kaum ein größeres Gewässer kann ganz zufrieren!

    Effekte:

    • Wird Wasser oberhalb von +4°C kühler wird es also schwerer und sinkt ab. Dabei dringt wärmeres Wasser an die Oberfläche.
    • Ein durch Wärme ausgelöstes Umwälzen in großen Gewässern geschieht nur bis +4°C, danach wird z.B. ein Meer in der Tiefe kaum noch kühler.
    • Eisdecken etwa auf dem Meer können kaum mehr als 3-4 Meter dick werden, selbst wenn die Lufttemperaturen monatlang extrem unter Null Grad liegen. Ein Wärmeaustausch zwischen kaltem Oberflächenwasser und wärmerem Tiefenwasser ist ja nur noch durch Wärmeleitung und nicht mehr durch Mischung möglich. Wärmeleitung ist eine sehr schlechte Art der Übertragung von Wärmeenergie.
    • Erwärmt sich Oberflächenwasser während des Sommers, so kann es nur durch vom Wind hervorgerufene Durchmischung in die Tiefe getragen werden, es ist ja leichter als das kühlere Tiefenwasser.
    • Bis die gesamte Wassermasse eines Gewässers +4°C erreicht hat, stellt das Gewässer der Umgebung (Luft) große Mengen an Wärme(energie) zur Verfügung. D.h., große Wasserflächen wirken wärmeausgleichend.
    • In Zusammenwirken mit der großen Wärmekapazität von Wasser (Aufnahmefähigkeit von Wärmeenergie) verändern die Oberflächen großer Wassermassen ihre Temperatur im jahreszeitlichen Verlauf nur um wenige Grad.
  • In die Tiefe - Eine Reise unter Wasser

     

    Eine Reise unter Wasser

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    Sollten das Video nicht ablaufen, gibt es
    hier das Video zum Herunterladen

    (rechte Maustaste, "Ziel speichern unter",...).

    Quelle:

    • Videos und Bild: oceanexplorer.noaa.gov
  • Der Meeresspiegel

    Der Meeresspiegel

    Anders als das Wasser in einer Spüle oder Badewanne ist der Wasserstand in den Ozeanen der Erde nicht überall gleich; der Meeresspiegel variiert je nach Ort und Zeit. Innerhalb von Stunden und Tagen wird der Meeresspiegel durch Gezeiten, Winde und Wellen, einschließlich Sturmfluten, beeinflusst. Der Meeresspiegel steigt, wenn die Ozeane warm sind, und sinkt, wenn sie sich abkühlen (weil sich das Wasser beim Erwärmen ausdehnt und beim Abkühlen zusammenzieht). Regionale Schwankungen des Meeresspiegels können viele Jahre, ja sogar ein Jahrzehnt andauern. All diesen Veränderungen liegt der langsamere Anstieg und Rückgang des globalen durchschnittlichen Meeresspiegels zugrunde, während die Inlandeismassen mit den Eiszeiten zurückgehen oder anwachsen und das über Jahrtausende.


    NASA image created by Jesse Allen, using altimeter data provided by Josh Willis, NASA Jet Propulsion Laboratory.

    Diese Karte zeigt globale Muster von Veränderungen des Meeresspiegels (Meeresspiegelhöhe), die mit satellitengestützten Höhenmessern (Topex- und Jason-1-Satelliten) von 1993 bis Ende 2007 gemessen wurden. Orte, an denen die Höhe der Meeresoberfläche bis zu 225 Millimeter zunahm, sind dunkelrot dargestellt; Orte, an denen der Meeresspiegel gesunken ist, sind blau. Die am weitesten verbreitete Veränderung des Meeresspiegels in diesem Zeitraum war eine Zunahme der Höhe der Meeresoberfläche im Westpazifik. Während des Zeitraums, der von diesem Bild überspannt wird, befand sich ein Klimamuster namens Pacific Decadal Oscillation in seiner warmen Phase, und die Meeresoberflächentemperaturen waren in weiten Teilen des Beckens überdurchschnittlich hoch. Die Wärmeausdehnung in dieser warmen Phase würde mit einem Anstieg des Meeresspiegels im Einklang stehen.

    Andere Veränderungen spiegeln Verschiebungen der großräumigen Meeresströmungen wider. So stieg der Meeresspiegel im Nordatlantik südlich von Grönland an. Der Anstieg steht im Zusammenhang mit der Schwächung einer Meeresströmung, die als Nordatlantischer Subpolarwirbel bekannt ist. Der subpolare Wirbel ist eine gegen den Uhrzeigersinn gerichtete Strömung im Nordatlantik, deren absinkender Ast entlang der Südostküste Grönlands nach Süden fließt. Wenn der Wirbel stark ist, trägt er kaltes, salziges Wasser tief in den Ozean hinab, wo es in Richtung Äquator zurückfließt. Wenn die Strömung nachlässt, werden die Temperaturen warm und der Meeresspiegel steigt.

    Andere Bereiche im Bild, die auf eine jahrzehntelange Veränderung der Meeresströmungen hindeuten, sind der Mittelatlantik vor der Ostküste der Vereinigten Staaten, wo die blaue Linie (Rückgang des Meeresspiegels) eine Veränderung der durchschnittlichen Breite oder Geschwindigkeit des Golfstromes anzeigen könnte. Ein Anstieg des Meeresspiegels fand im Bereich des westlichen Pazifiks östlich von Japan statt, der durch den Kuroshio-Strom beeinflusst wird, der das Äquivalent des nordamerikanischen Golfstroms darstellt. Schließlich kann eine Streuung von dunkelroten Punkten über den Südlichen Ozean zwischen Afrika und Australien eine Veränderung des antarktischen Zirkumpolarstroms bedeuten.

    Veränderungen des Ortes oder der Geschwindigkeit von Meeresströmungen über Jahrzehnte hinweg können Teil eines natürlichen Kreislaufs sein, oder sie können den Beginn einer langfristigen Veränderung einer Strömung als Folge des vom Menschen verursachten Klimawandels anzeigen. Satellitenbeobachtungen des Meeresspiegels von Satelliten wie Topex, Jason 1 und dem 2006 gestarteten Jason 2 sind wichtige Werkzeuge für Wissenschaftler, die versuchen zu verstehen, wie die globale Erwärmung die Speicherung von Meereswärme und den Anstieg des globalen Meeresspiegels über viele Jahrzehnte hinweg beeinflussen wird.

    Text nach NASA Earthobservatory: Regional Patterns of Sea Level Change 1993-2007

  • NASA-Video: Meeresströmungen

    NASA-Video: Meeresströmungen

     

    Die Erde ist der Wasserplanet.

    Obwohl vierzig Prozent der Weltbevölkerung an oder in der Nähe von Küstenregionen leben, wirkt sich das Meer auf die Menschen überall aus. Der größte Teil des Wassers der Erde wird im Meer gespeichert - eine treibende Kraft für Wetter und Klima.

    Die Erdoberfläche wird von der Sonne ungleichmäßig erwärmt. Wärme, eine Form von Energie, hilft, die Zirkulation des Ozeans und der Atmosphäre anzutreiben. Der Ozean absorbiert und speichert mehr Wärme als die Atmosphäre. Sowohl die Atmosphäre als auch der Ozean bewegen sich; die Atmosphäre tut dies schnell, der Ozean langsam.

    Verschiedene Kräfte halten das globale Ozeanförderband oder die thermohaline Zirkulation in ständiger Bewegung. Unterhalb der Oberfläche werden tiefliegende Strömungen durch Dichteunterschiede erzeugt. Durch die Durchmischung und Auftrieb im Ozean wird nährstoffreiches Wasser an die Meeresoberfläche transportiert. Nährstoffe unterstützen die biologische Produktivität im Meer.

    Starke Schwankungen der Höhe der Meeresoberfläche und der Temperatur der Meeresoberfläche beeinflussen die Zirkulation des Ozeans und der Atmosphäre. El Niño und La Niña treten auf, wenn wechselnde Windmuster warmes und kaltes Wasser im äquatorialen Pazifik verdrängen. Beide haben globale Auswirkungen. Während eines dieser Ereignisse führt der Ersatz von Kaltwasser durch Warmwasser zu Lufttemperaturschwankungen und Änderungen der Luftfeuchtigkeit. Dies verändert das Wettergeschehen, indem es Stürme und Niederschläge an neue Orte lenkt. Niederschlagsverschiebungen wirken sich auf das Pflanzenwachstum und die von Dürre betroffenen Gebiete aus.

    Wenn Wärme zwischen der Meeresoberfläche und der Atmosphäre ausgetauscht wird, beeinflusst sie das Klima. So bringen beispielsweise Wärme und Feuchtigkeit, die der Golfstrom nach Norden transportiert, wärmere Temperaturen und ein gemäßigtes Klima nach Europa.

    Ein Ozeanwirbel ist ein kreisförmig sich bewegender Wasserkörper, der aus einer Meeresströmung austritt. Wirbel spielen eine große Rolle beim Transport von Wärme und Nährstoffen.

    Gewitter sind in den Tropen ein häufiges Phänomen. Einige von ihnen können sich in großen rotierenden Systemen mit starken Winden organisieren, die zu tropischen Stürmen oder Hurrikanen werden. Tropische Ozeanbecken wie die Karibik und der Golf von Mexiko verfügen über eine hohe Wärmeentwicklung, was diese Regionen für eine schnelle Sturmintensivierung geeignet macht. Durch die Entnahme großer Mengen an Wärme aus dem Meer können Stürme zu massiven und zerstörerischen Hurrikanen werden. Als treibende Kraft für Wetter und Klima ist der Ozean für das Leben auf der Erde unerlässlich. Es ist der Hauptspeicher für das Wasser auf der Erde. Ohne den Ozean wäre unser Planet unbewohnbar.

    NASA-Satelliten und ihre einzigartige Aussicht aus dem All tragen dazu bei, den weiten und weitgehend unerforschten Ozean zu erforschen.

    Quelle:

    NASA (https://svs.gsfc.nasa.gov/cgi-bin/details.cgi?aid=11056)

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