- Zentral-Afrika
- Hauptstadt: N`Djaména (531000 Einwohner)
- Sprachen: Französisch, Arabisch
- Währung: CFA, Franc
- Gliederung: 14 Präfekturen, 53 Unterpräf.
- Staatsform: Präsidiale Republik (seit 1962)
- Parlament: Nationalversammlung mit 125 für 4 Jahre gewählten Mitglieder;
- Ethn. Gruppen: Sara (27,7%); Sudan-Araber (12,3%); Mayo-Kebbi (11,5%), Kanem-Bornu (9%); Quaddai (8,7%); Sonstige (30,8%);
- Tschad, seit 1910 französische Kolonie, wurde 1960 unabhängig. Bürgerkriege hemmen seit Jahren die Entwicklung des Landes.
Tschad (Google Maps)
Fläche: | 1,28 Mio. qkm |
HDI (2005): | 0,388 (2003 0,341) |
Einwohner (S 2010): | 11,5 Mio. (1960 2,9 Mio.) |
Bevölkerungsschätzung für 2050 (in Mio.) | 31 |
Bevölkerungswachstum: | 2,8% |
Altersstruktur: | 47% unter 15, 3% über 65 |
Lebenserwartung (2010): | 50 |
Religion: | Muslime 53,9%, Christen 34,7%, Naturreligionen 11,4% |
Einwohner pro Arzt: | 25.000 |
Kindersterblichkeit: | 20% |
Säuglingssterblichkeit: | 10,7% |
HIV-Infizierte: | 3,5% |
Analphabeten: | Männer 59%, Frauen 87% |
Grundschüler (Einschulungsrate): | 59% |
BSP/Kopf 2016: | 720$ (2012 540$; 2003 200$) |
Reales BSP/Kopf (KKP): | 1280$ (2003 1060$) |
Bevölkerungsanteil mit unter 2 US$/Tag | - |
Erwerbstätige in der Landwirtschaft: | 72% |
Anteil Landwirtschaft am BIP: | 46% |
Stadtbevölkerung: | 24% |
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Kämpfe im Tschad:
Ein friedliches Land war der Tschad nie. Nach der Erlangung der Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1960 konnte der aus dem Süden stammende christliche Präsident Tombalbaye den arabischen (und damit muslimischen) im Norden lebenden Bewohnern des Tschad nie das Gefühl geben, gleichberechtigt zu sein. Nach einer großen Dürrekatastrophe wurde Tombalbaye 1975 ermordet.
15 Jahre lang folgte ein Putsch dem anderen. Ruhe kehrte kaum ein. Alle Regierungen arbeiteten mehr an ihrem Machterhalt, als an einer Verbesserung der Lebensbedingungen im Tschad.
Idriss Deby putschte 1990 und kam an so an das Präsidentenamt. Deby wurde dabei bis Anfang 2008 massiv von der französischen Regierung unterstützt, unter anderem durch eine französische Eingreiftruppe, die den Präsidenten schützt.
Da seit Entdeckung von großen Erdölvorkommen in den neunziger Jahren und ihrer Ausbeutung seit 2003 immer mehr Devisen ins Land fließen, dürften Rebellen, die die Macht übernehmen wollen, einen weiteren guten Grund für einen Aufstand haben. Deby und andere Regierungsmitglieder veruntreuten allein im Jahr 2006 mehrere Millionen der 300 Millionen Euro aus den Erdöleinnahmen. Damit wurden auch die Auflagen der Weltbank nicht eingehalten, die den Bau einer Pipeline an die Küste von Kamerun finanziert hat, 90% der Öleinnahmen in die Armutsbekämpfung zu investieren.
Als Präsident Deby Ende 2005 die Verfassung ändern lies, um eine dritte Amtszeit antreten zu können, brachte er endgültig Verwandte und ehemalige Regierungsmitglieder gegen sich auf. Seit Mitte des Jahres 2006 kämpfen mindestens vier Rebellengruppen im Osten des Tschad gegen die Zentralregierung. Ihr Rückzugsgebiet liegt in der sudanesischen Provinz Darfur. Der Sudan scheint auch Waffen an die Rebellen zu liefern.
Die tschadische Regierung wirft im Gegenzug dem Sudan vor den Osten des Landes destabilisieren zu wollen, in dem sich hunderttausende Flüchtlinge aus der sudanesischen Darfurregion aufhalten.
Im Februar 2008 gelang es erstmals Rebellengruppen bis zur Hauptstadt N'Djamena vorzudringen.
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