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Shifting cultivation - Wanderfeldbau

Regenwald
Unberührter Regenwald in Uganda (R. Faidutti/FAO photo)

Der Wanderfeldbau mit Brandrodung (Brandrodungswanderfeldbau) ist eine nur in den inneren Tropen beheimatete Form des Ackerbaus. Bei geringer Bevölkerungsdichte (unter 10 Einwohner pro Quadratkilometer) ist sie auch ökologisch verträglich.

In weitem Umkreis um kleine Dörfer herum werden alle Jahre neue inselhafte Flächen im Regenwald abgebrannt. Die Asche düngt den Boden und entsäuert die meist sehr sauren Regenwaldböden, wodurch sie für Nutzpflanzen geeignet werden.

Brandrodung
Brandrodung in Guinea (FAO photo)

Vor dem Abbrennen der Pflanzen innerhalb der Rodungsinsel sind aufwendige Vorbereitungen notwendig, da Regenwald auf Grund der Niederschläge und des dichten immergrünen Bewuchses immer feucht ist.
Bäume werden rundherum in einem etliche Zentimeter breiten Streifen entrindet, so dass sie vertocknen. Anschließend werden sie gefällt. Buschwerk wird abgeschlagen und aufgehäuft. Dies geschieht meist in der etwas trockeneren Zeit des Jahres.

Brandrodung
Shifting cultivation in Sambia (P. Lowrey/FAO photo)

Wird der gerodete Boden ganz traditionell mit dem Hackstock bearbeitet, einem geraden wanderstockartigen, einseitig angespitzten Ast, so wird die Erosion kaum gefördert. Der Boden wird ja nur punktförmig verletzt. Die Baumstümpfe und querliegenden gefällten Bäume vermindern den oberflächlichen Abfluss von Niederschlägen und verhindern somit großflächige Abspülung der Asche und der dünnen Bodenschicht.

Die Wurzelstöcke treiben zudem bald wieder aus und Gräser wachsen, der Boden bleibt somit nicht lange ungeschützt den Starkregen ausgesetzt.

Die Rodungsinsel ist nur ein bis zwei Jahre lang ackerbaulich nutzbar, da

  • sie sehr schnell zuwächst und der Aufwand für "Unkrautbeseitigung" unverhältnismäßig hoch wäre,
  • die Nährstoffe aus der Asche und der dünnen fruchtbaren Bodenschicht durch die große Niederschlagsmenge schnell in tieferliegende Schichten ausgeschwemmt werden ,
  • der Boden die Nährstoffe nicht festhalten kann, da sich in ihm kaum dazu notwendige Tonminerale befinden.

Nach der Nutzung ist eine Brache von 10, besser 20 Jahren notwendig. Wachsen zuerst nur Gräser nach, beginnt nach wenigen Jahren eine Verbuschung des Gebietes, die nach acht bis zehn Jahren von einem sogenannten Sekundärwald verdrängt wird. Dieser Sekundärwald entspricht in seiner Zusammensetzung nicht mehr dem natürlichen Regenwald. Bis zur nächsten möglichen Rodung der Fläche muss der Wald einige Jahre Zeit haben, um Masse aufzubauen.

Um die Dörfer der Wanderfeldbau betreibenden Menschen herum finden sich in einiger Entfernung Rodunsginseln in verschiedenem Aussehen, etwa in Benutzung, in frühen Brachezuständen und mit bereits nachgewachsenem Sekundärwald.
Ursprünglicher Regenwald kann theoretisch bei kleineren Rodungsflächen nach vielen Jahrzehnten bis Jahrhunderten Brache wieder nachwachsen.
Heutzutage wird aber auf Grund der stetig wachsenden Bevölkerungsdichte in immer geringerem Umfang auf die nachhaltige Nutzung eines Gebietes geachtet. Durch Übernutzung wächst auf Dauer nichte einmal mehr Sekundärwald nach, das Gebiet beginnt sich dauerhaft in eine Grassteppe zu verwandeln.

Hier gibt es noch eine Animation des Wanderfeldbaus: -> hier klicken (und dann auf Start)

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