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Steht Denkmalpflege im Gegensatz zum Klimaschutz?

Was Fachleute sagen!

Vorteile einer Begrünung für die Bausubstanz

Es überwiegt an historischen Bauten (und allen vergleichbaren Wänden) wohl insgesamt eine Schutzwirkung des Bewuchses, z.B. durch Efeu, gegenüber möglichen schädigenden Einflüssen durch die Pflanzen.

Die grundsätzlich immer vorhandene Schutzwirkung basiert auf:

  • Schutz vor witterungsbedingten Niederschlägen (auch "saurem" Regen)
  • Schutz vor Winderosion
  • Schutz vor Staubniederschlägen (Verschmutzung, ...)
  • ggf. Schutz vor Vandalismus (z.B. Graffiti).

Die Schutzwirkung kann sich je nach Standort des Bauwerkes in einer deutlichen Verlängerung der Zeiträume äußern, in denen eine Renovierung der Außenwände erforderlich wird. Im Mittel geht man bei vollflächig bewachsenen Fassaden von einer Verlängerung der Renovierungszeiträume um das Vierfache aus.

Sie lässt sich auch beim Vergleich begrünter und unbegrünter Fassadenflächen des gleichen Hauses feststellen, wenn ein Bewuchs mit Efeu (aber auch anderen Kletterpflanzen) entfernt wird. Normalerweise sind die Bereiche, die durch eine Begrünung geschützt waren, in einem sichtbar besseren Zustand, als jene, die den Umwelteinflüssen ungeschützt ausgesetzt waren.
Das konnte man auch nach der Wiedervereinigung Deutschlands z.B. im Ostteil Berlins beobachten. Dort gab es viele Altbauen (auch aus den Vorkriegsjahrzehnten), an denen außen seit mindestens 30 Jahren keine Erhaltungsmaßnahmen erfolgt waren. Besonders bei verputzten Gebäuden war der Unterschied auffällig. Während die vom Bewuchs befreiten Flächen großteils einen völlig intakten Putz aufwiesen, war dieser auf den unbegrünten Flächen meist sehr stark beschädigt, oder sogar nicht mehr vorhanden.

Das ist auch verständlich, denn Bauphysiker haben in Studien herausgefunden, dass unbegrünte Hauswände sich im Sommer auf 60 Grad Celsius aufheizen können, begrünte dagegen höchstens auf 30 Grad Celsius. Auch wird Schlagregen durch die Begrünung abgehalten. Die Beanspruchung einer intakten Fassade wird also durch Begrünungsmaßnahmen reduziert.

Eine Fassadenbegrünung kann auch Probleme bringen:

  • Putz und Mauerwerk können evtl. Schaden nehmen, z.B. durch Feuchtigkeit
  • Selbstklimmer wie Efeu und wilder Wein suchen sich in manchen Fällen Spalten und Ritzen in der Fassade, wo sie hineinwachsen und zu Schäden führen können (z.B. können Verkleidungen gesprengt, Dachrinnen aufgebogen werden)
  • Insekten, Spinnentiere, ... können evtl. in das Gebäude kommen
  • Laubfall macht Arbeit
     


Beim Abreißen von Wildem Wein von der Mauer entstandene Abplatzungen der Farbe

Aber: Schäden am Bauwerk sind wohl zumeist vermeidbar. Ihr Auftreten ist meist durch Unwissen oder Leichtsinn der Verantwortlichen verursacht und manchmal auch nur eine Überforderung bei einem eigenhändig ausgeführten Rückschnitt der Pflanzen.

Zwei Regeln sind aber laut Experten immer einzuhalten:
Wenn eine Fassade begrünt werden soll, muss sie in Ordnung sein.
Und: oberhalb der Traufe, also im Dachbereich, hat Grün im Normalfall nichts zu suchen.

Quellen:

  • Infos eines Begrünungsspezialisten (Website: www.biotekt.de und Mailkontakt)
  • Haus der Immobilie Newsline 2005

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