Alpen - Höhenstufen der Vegetation
An einem schönen warmen Sommermorgen mit beinahe 20°C fahren wir von München aus ins Gebirge. Schon am Parkplatz am Beginn des Weges durch die Höllentalklamm ist es etwas kühler als in München. Nach einer eindrucksvollen Wanderung durch die kühle und feuchte Klamm gelangen wir schließlich in ein Hochtal am Fuße der Zugspitze. Es ist Mittag, aber die Lufttemperatur ist eher niedriger als am Morgen in München. In der Sonne fühlen wir uns aber gut gewärmt. Nach der Rückkehr in München bemerken wir, dass wir , trotz Sonnenschutz, deutlich gebräunt sind. Ohne Sonnencreme hätten wir sicher einen Sonnenbrand bekommen!
Je höher man also in den Alpen kommt, desto geringer wird die durchschnittliche Temperatur und die Sonneneinstrahlung wird wesentlich stärker. Auch wird die Menge der Niederschläge größer, die dann, zum Beispiel auf der Zugspitze, wegen der kalten Höhenluft auch im Hochsommer als Schnee fallen können.
Pflanzen, die mit den Bedingungen in der Höhe zurecht kommen, müssen sich an ihren Lebensraum besonders angepasst haben. Hohe Temperaturen in der Sonne, schnelle Abkühlung, wenn es schattig wird, starke Sonnenstrahlung, frühe Wintereinbrüche, spätes Frühjahr, all das müssen diese Pflanzen aushalten!
Daher finden Forscher, die sich mit Pflanzen beschäftigen, in höheren Lagen der Alpen immer weniger verschiedene Pflanzenarten und auch ganz andere Arten als in tieferen Bereichen des Gebirges. Im Tal und am Fuß der Berge gibt es dann wieder andere Arten, die etwa mit der geringen Sonneneinstrahlung in tiefen Tälern zurecht kommen.
Die Höhenstufen von den Hängen im Talbereich entsprechen ziemlich genau den Vegetationszonen in Europa von der gemäßigten Zone nordwärts: sommergrüner Mischwald (kollin) , Nadelwald (montan), dann der Latschen- und Mattenbereich (alpin) und schließlich die Schnee-und Eisstufe (nival).
Hier sind alle wichtigen Höhenstufen in den Alpen sichtbar (STM/geolinde)
(CC BY-SA 3.0; Copyright: Axel.Mauruszat)
Daten und Fakten: Veränderungen auf Grund der Höhenlage
Temperatur:
- auf 100 m Höhenzunahme ca. 0,5°C Temperaturabnahme
- d.h., wenn es in München (ca. 500m N.N.) 20°C hat, ist es auf der Zugspitze (ca. 3000 m N.N.) 12,5° kühler
Niederschlag:
- im Alpenvorland ca. 800 -1200 mm im Jahr, in den niedrigeren ersten nördlichen Gebirgsketten ca. 1200-1600 mm im Jahr, im Hochgebirge bis über 2000 mm im Jahr
- d.h. in München fallen ca. 950 mm im Jahr, in Berchtesgaden ca. 1500 mm und auf der Zugspitze etwa 1950 mm im Jahr Niederschläge
- inneralpin dann aber wieder trockener