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Hurrikan!

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Wirbelsturm Katrina im August 2005, Beschriftung STM
(NASA image courtesy the MODIS Rapid Response Team at Goddard Space Flight Center )

Mit Windgeschwindigkeiten von bis über 300 km/h sind sie die verheerendsten Stürme, die wir auf der Erde kennen.

Die fünfstufige Saffir-Simpson-Skala für Hurrikans

Stufe km/h Zerstörungspotential
1 118 - 151 gering, Gehen kaum noch möglich
2 152 - 176 keine größeren Gebäudeschäden, Stehen nicht möglich
3 177 - 208 Menschen werden weggeweht, große Bäume stürzen um, schwere Sturmfluten, Gebäudeschäden (Fenster, Türen, ...)
4 209 - 248 schwere Gebädueschäden möglich (Dächer, ...), Flutschäden bis 1 Kilometer ins Land hinein
5 249 - extrem zerstörerisch, einzelstehende Gebäude können komplett zertört werden, Veränderungen von Küstenbereichen, ...
(nach AOML/NOOA)

Rund um das windstille Auge des Wirbelsturms tobt in sich verwirbelnden ringförmigen Bereichen der Wind. Der Durchmesser eines typischen Wirbelsturms liegt bei etwa 800 Kilometern (München - Hamburg).

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Die Oberflächentemperaturen des Meeres weisen deutlich auf die Bereiche hin, in denen Hurrikans entstehen können (2003; image courtesy NASA GSFC)

Tropische Wirbelstürme sind auch "nur" Zyklone, aber eben besonders mächtige. Da sich auf der Nordhalbkugel alle Tiefdruckgebiete gegen den Uhrzeigersinn drehen, ist dies bei Hurrikans genauso.

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Hurrikan-Entstehungsgebiete weltweit (NASA/NOOA)

Hurrikans entstehen über tropischen Meeren mit mindestens 26°C warmem Wasser. Je wärmer das Meerwasser ist und je mehr Wasser verdunstet, desto mehr Energie steht dem Hurrikan zur Verfügung.

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Weltweite Zugbahnen von tropischen Wirbelstürmen in Abhängigkeit von der Wassertemperatur
(Courtesy NASA)

Bei der Wolkenbildung in der Höhe (Kondensation) wird die bei der Verdunstung des Wassers verbrauchte Energie wieder freigesetzt. Diese Energie verursacht als Wärme einen starken Auftrieb, die Luft von der Meeresoberfläche wird mit in die Höhe gezogen. Damit entsteht am Fuß des Wirbels ein sich verstärkendes Tiefdruckgebiet, das immer mehr feuchtheiße Luft von allen Seiten ansaugt.

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(Image courtesy NOOA, Übersetzung STM)

Das Wolkensystem dreht sich auf Grund der Erddrehung. Es verstärkt sich über warmem Wasser immer weiter und dreht sich immer schneller. Im Zentrum bildet sich ein beinahe windstilles Auge.
Der neu entstandene Hurrikan wird mit den allgemeinen Luftströmungen mit befördert.

Gif-Animation von Hurrikan Katrina: -> hier klicken!

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Die Veränderungen nach dem Durchzug eines Hurrikans an der Küste des Golfs von Mexiko sind unverkennbar (der Swimmingpool ganz rechts unten existiert nicht mehr).
(Image coutesy Sace Imaging (Ikonos))

Trifft der Wirbelsturm auf Festland sind die Zerstörungen gewaltig, zieht er aber ganz über Land, fehlt ihm der Nachschub an verdunstendem warmem Wasser, er wird in kürzester Zeit zu einem ganz normalen Sturmtief mit Windgeschwindigkeiten nur noch weniger über 100 km/h.

Neben den hohen Windgeschwindigkeiten und bis über 10 Meter hohen Sturmfluten, die der Hurrikan vor sich her treibt, sind massive Niederschläge die Hauptgefahr von Wirbelstürmen. Bei den niederschlagsreichsten Hurrikans können innerhalb von wenigen Tagen 1000 Liter Regen fallen. Zum Vergleich, in München liegt die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge bei ca. 850 Litern.


Luftaufnahme des überfluteten New Orleans 2005 (NOOA)

Quellen:

  • NASA earthobservatory
  • NOOA website
  • Hoffmann, Ross N.: Hurrikane an der Leine. Spektrum der Wissenschaft 08/2005, S. 30-38

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