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Die geographischen Seiten des TLG

  • Bodenhorizonte

    Bodenhorizonte im Bodenprofil
    (einfaches Schema)

    BodenhorizonteBodenhorizonte, also die erkennbaren waagerecht übereinander liegenden Bereiche in einem Bodenprofil, haben jeweils eigene abgrenzbare Eigenschaften und unterscheiden sich von den darüber- und darunterliegenden Horizonten.

    Die verschiedenen Einflüsse bei der Bodenbildung und -entwicklung formen den Boden in der Regel von der Oberfläche in die Tiefe. Je nach Klima erfolgt die Bildung eines Bodens sehr unterschiedlich. Zu Einflüssen auf die Bildung gehören einmal die physikalische oder chemische Verwitterung, etwa durch Hitze, Frost oder Niederschläge. Zum anderen haben der Pflanzenbewuchs durch Blattfall,... und natürlich alle Pflanzen mit ihren Wurzeln, Tiere mit ihrer Grabtätigkeit und auch verschiedenste Kleinstlebewesen weitere Auswirkungen. Schließlich können Veränderungen der Oberfläche durch Eintrag von nicht ortstypischem Material den vorhandenen oder gerade enstehenden Boden komplett umstrukturieren (Bsp.: Erdrutsch, Einwehung, Überschwemmungsereignis,...).

    Bodenprofil eines Ah-Bv-C-Boden
    (Photo: Prof. Dr. Klaus Mueller)

    Das Schema der Einteilung:
    Nach den Eigenschaften, insbesondere Auswaschung aus dem Oberboden, Anreicherungsvorgängen im Unterboden und Verwitterungsvorgängen im Untergrund, lassen sich die Bodenhorizonte in vier Bereiche von der Oberfläche bis in die Tiefe einteilen:

    • Oberfläche:organische Auflage (muss nicht vorkommen):
      • L-Horizont:unzersetzte Streu,
      • O-Horizont:teils zersetzte Streu,
      • H-Horizont: Torf, durch Staunässe enstanden
    • Oberboden: A-Horizont: Humusbildung aus der Streu , oft auch Auswaschungshorizont
    • Unterboden: B-Horizont: Anreicherungshorizont mit Mineralumwandlung, Einwaschung von Stoffen
    • Untergrund: C-Horizont: unverändertes bis kaum verändertes Ausgangsgestein, physikalische Verwitterung

    Ausschnitt aus dem Boden
    Ausschnitt aus der Pedosphäre, hier 1m2 in sich einheitlicher mitteleuropäischer Boden

    Weitere Unterteilung:
    Horizonte können zusätzlich an Hand bestimmter Eigenschaften mit Hilfe von Kleinbuchstaben unterteilt werden:

    A-Horizont:

    • Ae-Horizont: ausgewaschener, meist grauer (humusarmer) A-Horizont
    • Ah-Horizont: humusreicher A-Horizont
    • Al-Horizont: ausgewaschener A-Horizont (l = lessiviert)

    B-Horizont:

    • Bv-Horizont: durch Verwitterung verbraunt und verlehmt
    • Bh-Horizont: humusangereichert
    • Bt-Horizont: tonangereichert (kräftig braun)

    C-Horizont:

    • Cn-Horizont: unverwittertes Ausgangsgestein
    • Cv-Horizont: schwach verwittertes Ausgangsgestein

    Vom Bodenprofil zum Bodentyp
    Verschiedene, aber ähnliche Bodenprofile mit ihren Bodenhorizonten lassen sich als Bodentypen (wie die Braunerde) zusammen fassen. Damit wird eine Klassifikation möglich und Bodenkarten können Auskunft darüber geben, wo welche Böden welcher Fruchtbarkeit und Qualität vorkommen.
    Da verschiedene Bodentypen unterschiedlich anfällig besipielsweise für Bodenerosionoder Trockenheit sind, dienen solche Bodenkarten auch der schnellen Überblicksinformation für Forscher, Behörder und Landwirten. Gerade in Zeiten des Klimawandels können die Bodenkarten auch für die frühzeitige Vorsorge nützlich sein.

    Beispiel: Taiga

    Mehr Infos:

    Quellen:

  • Boden und Bodenentstehung

    Böden- und Bodenentstehung
    in verschiedenen Klimazonen

    Die verschiedenen Bodenklassifikationen gehen nach unterschiedlichen Ordnungsmerkmalen vor.
    Man kann nach Bodenmerkmalen systematisieren, wie in Deutschland üblich, und zum Beispiel nach terrestrischen , halbterrestrischen (Moorböden) und hydrischen Böden unterscheiden. Dies ist innerhalb Deutschlands sinnvoll, da die klimatischen Gegebenheiten hier relativ einheitlich sind.
    Ein anderer Ansatz ordnet Böden den Klima- und Vegetationszonen zu. Da die Bildung stark vom Klima abhängt, ist diese Klassifizierung für eine überblicksartige weltweite Bodenbetrachtung angemessener.

    Siehe auch: ->Bodenhorizonte

    Polare und subpolare Zone
    • im hochpolaren Bereich keine Bodenentwicklung, nur Frostschutt
    • im Bereich der Tundranur kurz auftauende übernässte flache Böden mit bläulich-grauer Reduktionsfarbe (Gegenteil von Oxidation)
    • sehr langsame Zersetzung von aufliegender Streu(hier hauptsächlich saure Nadeln, ..) führen in der Taiga zur säurebedingten Ausschwemmung von Ausschwemmung von Metalloxiden, die zwischen A-und B-Horizont eine wasserundurchlässige Schicht (Ortstein) bilden können und zu Staunässe führen

     

    -—  
     
    Gley

     
     
    Bleich-erden:
    Podsol

    Gemäßigte Zone
    • je nach Ausgangsgestein bilden sich durch Auswaschung vom Oberboden in den Unterboden und Verwitterungsprozesse meist recht fruchtbare Böden mit Dreischicht-Tonmineralen
    • in semiariden Steppenmit kurzer Vegetationszeit fördern wühlende Tiere die Bodenbildung durch Unterarbeiten von nicht ganz zersetzter Streu und Humus
    • in noch trockeneren Steppen (Kurzgrassteppen) weniger Humusbildung und deutlich geringere Bodenmächtigkeit

    Braun-
    erde,
    Para-
    braunerde

    Schwarz-erde

     
     
    kastanien- farbige Böden

    Subtropen
    • insgesamt bestehen günstige Bedingungen durch geringe Niederschlagsmengen und ganzjährig höhere Temperaturen
    Roterden
    ("Terra Rossa")
    Trockene Randtropen, Subtropen
    (Wüsten,...)
    • In Halbwüsten noch Bodenbildung, aber kaum Humusbildung
    • physikalische Verwitterung herrscht vor
    • "Skelettböden" entstehen in Wüsten, da kein Wasser vorhanden ist und keine Humusbildung ablaufen kann.
    Halb-wüsten-
    böden

    Wechselfeuchte Tropen
    (Savannen)
    • überwiegen Dreischicht-Tonminerale, so führt das jahreszeitlich bedingte Austrocknen des Bodens zum Zusammenziehen der D. und zu Trocken-rissen, in die von oben Sand,... nachrieseln kann. Beim Quellen der D. in einer Regenzeit werden die eingerieselten Bodenbestandteile mit dem vorhandenen Boden vermischt. Ein Boden mit kaum ausgeprägten Horizonten entsteht.
    • im Übergangsbereich zu den immerfeuchten Tropen kommt es durch das Aufsteigen von gelösten Oxiden (Eisen, Aluminium) oft zu ihrer Anreicherung im Oberboden, es können sich harte Krusten bilden

     

    Vertisol
     
     
     


     
     
    Laterit

    Immerfeuchte Tropen
    • ganzjährig hohe Temperaturen und hohe Niederschläge führen zu schneller Bodenentwicklung, aber ebenso schneller Auswaschung des Oberbodens.
    • die vorherrschenden Zweischicht-Tonminerale haben zudem ein geringes Sorptionsvermögenund eine geringe Austauschkapazität
    • durch die schnelle Zersetzung bildet sich keine Streu und kaum Humus (kurzgeschlossener Nährstoffkreislauf)
    tropische Roterden
    Farbe zeigt grob die Qualität (für Landwirtschaft) an: rot -ungeeignet
    orange -
    schlecht
    braun -
    gut
    lila -
    sehr gut

    Mehr Infos:

    Quellen:

  • Tundra

    Tundra


    Niedere Sträucher, Moose, Flechten sind die kennzeichnende Vegetation der Tundra: im Bildvordergrund befinden wir uns noch in einem Übergangsbereich zur Taiga, einzelne Bäume sind zu sehen. Bäume sind in der Tundra nicht mehr zu finden.
    (STM/geolinde)

    Mit der sehr kurzen Wachstumszeit von 2-4 Monaten und sehr wenig fruchtbaren Böden, bietet die Tundra nur wenigen besonders angepassten Pflanzen ein Auskommen.
    Die Wachstumsgeschwindigkeit vieler Pflanzen ist so gering, dass etwa ein Fußabdruck auf bewachsenem Untergrund zehn Jahre und mehr sichtbar bleibt. Selbst bei Zwergsträuchern liegt die Wachstumsrate meist bei deutlich weniger als 1 Millimeter pro Jahr.
    Auch die Verarbeitung von abgestorbenen Pflanzenteilen durch Pilze, Bakterien und Kleinstlebewesen erfolgt extrem langsam, sodass katastrophenbedingte Veränderungen Jahrzehnte bis Jahrhunderte sichtbar sind.

    Die gefrorenen Böden tauen in den kurzen Sommern nur wenige Dutzend Zentimeter tief auf und sind dann oft staunass.

    Landwirtschaft ist hier nicht möglich, höchstens in manchen Gebieten extensive Weidewirtschaft mit Rentieren oder sehr energieaufwendiger Anbau in Gewächshäusern.


    Tundra am Jenissei in Sibirien
    (© Dr. Andreas Hugentobler (Creative Commons-Lizenz Namensnennung 2.0 Deutschland)

  • Taiga

    Taiga


    In der Hauptsache Nadelbäume wie Fichten, Kiefern, Lärchen und Tannen prägen das Bild, man nennt die reinen Nadelwälder auch den borealen Nadelwald.
    Vereinzelt kommen Laubbäume wie die Birke vor, hier rechts im Bild.
    (STM/geolinde)

    Bei einer Vegetationszeit von nur 3-6 Monaten können nur sehr anspruchslose Nutzpflanzen wie Kartoffeln gedeihen. Teilweise kann auch Gerste angebaut werden.

    Ein Boden im Profil:

    Die Böden sind meist sehr nährstoffarme und säurehaltige Podsolböden, die durch sehr langsame Zersetzung der abgestorbenen Pflanzenteile (hauptsächlich von säurereichen Nadeln) an der Oberfläche entstehen. Die Säure der oberen noch nicht fertig zersetzten Rohhumusschicht setzt Eisen- und Aluminiumverbindungen im Boden frei, die sich an der Oberfläche der Verwitterungsschicht des Ausgangsgesteins ablagern. Sie bilden eine harte und undurchlässige Schicht, den sogenannten Ortstein. Deshalb tritt in Podsolböden häufig Staunässe auf, diese Bereiche sind dann für landwirtschaftliche Nutzung völlig ungeeignet.

  • Steppe

    Steppe: Gras und Vieh


    Weite Graslandschaft: kontinentales Klima, relativ südliche Lage auf dem Kontinent


    In Steppenlandschaften (hier die Pußta in Ungarn) ist teils nur Weidewirtschaft einem geringen Viehbesatz möglich, sogenannte extensive Landwirtschaft. Intensive Landwirtschaft kann sich im Bereich Getreideanbau lohnen.

    Alle Bilder: STM/geolinde

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