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Die geographischen Seiten des TLG

  • Kriege in Afrika

    Kriege und Krisen in Afrika


    Kriege und Krisen 2012 (Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung)


    Zahl der Konflikte mit niedriger, mittlerer und hoher Intensität nach Regionen (HIIK 2012)

    - Länder, die dringend der Hilfe von außen bedürfen:-> hier klicken!

    - Besonders betroffen durch

    • bewaffnete Konflikte: Senegal, Sierra Leone, Nigeria, Tschad
    • Bürgerkrieg: Liberia, Elfenbeinküste, Sudan, Somalia, Uganda, Burundi
    • Krieg: Kongo, Mali

      Quelle: Greenpeace Magazin 1/04

    - Blutiges Afrika: Die letzten Jahrzehnte gab es besonders viele Opfer in den afrikanischen Konflikten (hier nur einige Beispiele):

    • Sudan: Bürgerkrieg seit 1983 (bis 2003): ca. 2 Millionen Tote
    • Kongo: Krieg 1998-2003: ca. 3 Millionen Tote
    • Ruanda: Bürgerkrieg (?) 1994: mindestens 800.000 Tote

    - Flüchtlinge: zur Hilfe durch das UNHCRhier klicken

    - Afrikanische Beispiele:

    Grenzkrieg zwischen Äthiopien und Eritrea

    Politische Unruhen in Simbabwe

    Politische Unruhen  an der Elfenbeinküste

    - Beendete Kriege und Unruhen

    Angola

    - EU-Beispiele zum Vergleich:

    Politische Unruhen in Irland

    Politische Unruhen in Spanien (ETA)

    - Unterschiede:

    EU und Afrika

    Kriege und Konflikte in Afrika

    Seit Mitte des 19. Jahrhunderts beherrschten den größten Teil Afrikas die europäischen Kolonialmächte. Nach dem 2. Weltkrieg wuchs der Widerstand gegen die Kolonialmächte. Massendemonstrationen und vereinzelte Unruhen reichten in den fünfziger und sechziger Jahren aus, dass sich die wichtigsten Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien zurückzogen.
    Nach langen und bitteren Befreiungskriegen wurden in den siebziger und achtziger Jahren die portugiesischen Kolonien unabhängig.
    Namibia wurde erst 1990 unabhängig und feierte seine neue Verfassung.
    Südafrika ist eigentlich erst seit der Übernahme der Präsidentschaft durch Nelson Mandela im Mai 1994 in "afrikanischer Hand".

    Wie kam und kommt es immer wieder zu Kriegen und Konflikten in Afrika? 
    Durch die willkürlichen Grenzziehungen der Kolonialmächte im 19. Jahrhundert wurden ganze Volks- und Sprachgruppen auseinandergerissen oder verfeindete Volksgruppen sollten plötzlich eine Nation bilden! Vorkoloniale Staatsbildungen spielten beim Festlegen der Grenzen durch die Kolonialherren im Normalfall keine Rolle. Trotzdem entschieden sich die jungen, meist in Europa ausgebildeten Führer der jungen afrikanischen Staaten dafür, dass der Grenzverlauf nicht mit Gewalt geändert werden sollte. In den ersten Jahrzehnten wurde diese Regelung auch eingehalten, aber seit dem Ende des West-Ost-Konflikts nehmen die gewaltsamen Grenzkonflikte zu. Es spricht aber für die afrikanischen Staaten, dass sie öfter als andere Staaten der Welt den Internationalen Gerichtshof in Den Haag bei Grenzstreitigkeiten in Anspruch nehmen und seinem Rechtsspruch folgen.
    Viele Konflikte werden oftmals und fälschlicherweise als "Stammeskonflikte" bezeichnet, beruhen aber in Wirklichkeit auf komplizierten Prozessen der Identitätsfindung, Modernisierung und des Nation-Buildings (Herausbildung nationaler Einheit). Auch Zugehörigkeit zu bestimmten Volksgruppen und die Frage der Religion spielen neben wirtschaftlichen und sozialen Faktoren eine wichtige Rolle.
    Viele Regierungen hofften durch die Unabhängigkeit würde es  ihnen binnen kurzer Zeit gelingen, Anschluss an Industrieländer zu gewinnen.
    Aber der Bevölkerung geht es jetzt in vielen Ländern schlechter als vor der Unabhängigkeit - hohe Arbeitslosigkeit, Perspektivenlosigkeit sind die Folge. Dies ist einer der Gründe, warum Militärregimes und Diktaturen so lange Zeit überleben konnten, die Menschen folgen dem, der am meisten verspricht.

    Beim Ausbruch der meisten Konflikte haben die letzten Jahrzehnte nichtafrikanische Staaten eine wichtige Rolle gespielt. Durch den Ost-West-Konflikt war Afrika lange Zeit den Interessen der beiden Machtbereiche der USA und der Sowjetunion untergeordnet.
    Zugleich gab der Kalte Krieg den afrikanischen Herrschern aber auch die Möglichkeit, eine Schaukelpolitik zwischen den Blöcken zu betreiben, um möglichst viel Geld oder günstige Handelsverträge zu bekommen.
    Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts nach 1989 hatte Afrika seine strategische Bedeutung zunächst verloren.

    Afrika ist aber weiterhin Schauplatz der Bekämpfung des islamischen Fundamentalismus und von sogenannten Schurkenstaaten durch die USA. Dies insbesondere nach den Anschlägen auf das World Trade Center 2001.
    Viele Staaten haben ein derzeit stetig wachsendes Interesse an Afrika und seinen  Konflikten wegen Öl, Diamanten, Coltan, Gold, Kobalt, Vanadium,... So möchten die USA ihre Erdölimporte aus West-Afrika in den nächsten Jahren vervielfachen.

    Weitere Infos zu "Rohstoffkriegen": -> hier klicken!

    Unterschiede EU-Afrika

    Unterschiede

    EU

    Afrika

    Rechtsstaatlichkeit und staatlicher Terror

    Rechtsstaaten/ Todesstrafe ist abgeschafft

    Eingeschränkte Rechtsstaaten/

    Staaten mit politischer Haft und Morde/ Hinrichtungen/ Terror

    Pressefreiheit

    Volle Pressefreiheit (außer Spanien)

    Spektrum geht von voller, eingeschränkter oder stark eingeschränkter Pressefreiheit

    Kindersoldaten (Kinder unter 18 Jahre)

    keine

    Äthiopien

    Algerien

    Angola

    Burundi

    Eritrea

    Kongo,DR

    Kongo, Rep.

    Ruanda

    Sierra Leone

    Somalia

    Sudan

    Tschad

    Uganda

    Gründe für Konflikte

    Religiöser Konflikt (Irland)

    Forderung nach Unabhängigkeit (Spanien)

    Rohstoffe, Machtbereicherung

    Willkürliche Grenzziehungen der Kolonialherren

    AFRIKA - Beispiele

    afrkriege

     

    Grenzkrieg zwischen Äthiopien und Eritrea

    Geschichtliche Kurzfassung von Äthiopiens Geschichte:

    Äthiopien ist eines der ältesten Länder der Welt, das stark von ägyptischer und griechischer Kultur beeinflusst wurde.

    Im 1. Jh. n. Chr. entstand das Reich von Axum, welches nach mehreren Kriegen, Über Kaiser Menilek II. (1855- 1868) seine heutige Größe erreichte. Kaiser Melilek II. begann das Land zu modernisieren und besiegte die europäischen Kolonialmächte. 1930 kam Kaiser Haile-Selassie (1935- 1942 Exil in London) an die Macht. Eritrea wird durch die VN als Sonderstatus an Äthiopien gebunden, der später durch den Kaiser aufgehoben wurde. Eritrea kämpfte seit diesem Zeitpunkt für die Unabhängigkeit ihres Landes. Zunächst gegen den Kaiser und später gegen das sozialistische Militäregime Mengistu Haile`s, der unter wachsendem Druck des Guerillakriegs nach Simbabwe flüchtete. Am 24. Mai 1993 erklärte Eritrea sich von Äthiopien unabhängig. 1994 Bundesrepublik Äthiopien.

    Ursache des Grenzkrieges:

    Vorkolonialer Konflikt wurde jedoch durch die Kolonialisierung Eritreas durch Italien verstärkt. Durch die Annexion Eritreas kämpfte Eritrea 30 Jahre lang um ihre Unabhängikeit. 1998 flammten neue Kämpfe um unklare Grenzgebiete auf.

    Verlauf des Grenzkrieges:

    -         seit 1998 wieder Konflikt zwischen Äthiopien und Eritrea um Grenzgebiet: unfruchtbares 30 mal 60 km großes Wüstenland

    -         1999: Krieg mit hohem militärischem Einsatz und tausenden Soldaten auf beiden Seiten

    -         2000: - Vorstoß der äthopischen Truppen in Eritrea

    - Ziel: Zerschlagung der feindlichen Armee

    - am 1. Tag der Friedensverhandlungen: Angriff äthiopischer Kampfflugzeuge auf die eritreische Hauptstadt Asmara

    Gegenangriff Eritreas

    - zähe Friedensverhandlungen in der algerischen Hauptstadt Algier durch Hilfe der OAU

    - erneuter Angriff Äthiopiens nahe Assab (wichtige Hafenstadt Eritreas)

    - 18. Juni: Friedensabkommen zwischen Äthiopien und Eritrea

    -         2002: Bedrohung der UN-Friedenstruppen durch Eindringen äthiopischer Milizionäre in 25 km breite Sicherheitszone zwischen Äthiopien und Eritrea

    -         nach UN-Quellen im Mai 2003: Demokartion der zwischen Äthiopien und Eritrea

    Aktuelle Entwicklungen:

    www.auswaertiges-amt.de

    Auswirkungen auf die Bevölkerung:

    Die Regierungen gaben hunderte Millionen Dollar für den Kauf von Waffen aus trotz der anhaltenden Dürreperioden in beiden Ländern. Millionen von Menschen sind von einer Hungerkatastophe wie 1987/88 bedroht. In manchen Dürregebieten ist ein Großteil der Kinder bereits chronisch mangelernährt. Hinzu kommen Erkrankungen durch das verschmutzte Wasser. Andere Teile des Landes melden bereits den Ausbruch von Hirnhautentzündungen.

    1,3 Millionen Menschen mussten vor dem Konflikt an der Grenze flüchten und Hunderttausende sind durch den Krieg umgekommen. In der Sicherheitszone haben sich während Januar 2001 – November 2002 163 durch Landminen verletzt und 64 sind dadurch ums Leben gekommen.

    Politische Unruhen in Simbabwe

    Hauptstadt

    Harare (1.189.100 Einwohner)

    Bevölkerung

    1.189.000 Einwohner

    Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung

    97,6% Afrikaner

    2,0% Europäer

    0.4% andere

    Regierung

    Staatsform: Präsidentalherrschaft

    Präsident: Robert Mugabe (ZANU. PT African National Union Patriphtic)

    Politisches Ziel: Einparteienstaat

    Geschichte und Konflikte

    bis 1923 britische Kolonie

    1965  Unabhängigkeitserkä¤rung

    1970 Republik

    bis 1979 Guerillakrieg gegen die Vorrechte der Weißen

    1979  Waffenstillstand

    1980 Robert Mugabe neuer Staatschef

    1980 – 1987   20 000 Menschen werden von Mugabes "Fünfter Brigade“ ermordet

    Sept. 2000 Unruhen und Streiks wegen der schweren Wirtschaftskrise

    13.03.2002   Präsidentschaftswahl: Mugabe wurde trotz vorgeworfener Manipulationen und Wahlbetrug zum Sieger erklärt.

    Aug. 2002  alle weißen Farmer müssen ihren Besitz verlassen

    Verletzungen der Menschenrechte

    -      Hasskampagne gegen Homosexuelle

    -      Verfolgung ethnischer Minderheiten

    -      Verfolgung, Inhaftierung und in manchen Fällen Ermordung politischer Gegner

    -      Enteignungen weißer Farmer ohne Entschädigung

    Politische Unruhen  an der ElfenbeinkÜste

    Hintergrundinformationen: Die Elfenbeinküste hat seit 1960 eine Präsidialrepublik. Die Bevölkerung setzt sich aus über 60 Ethnien zusamme, die im folgenden Diagramm dargestellt sind:

    afrkriege

    Dezember 1999: verübte der General Guaci einen unblutigen Staatsstreich gegen den damaligen Präsidenten, Henri Konan Bdi, und kam somit selbst an die Macht, bis die Ordnung an der Elfenbeinküste wiederhergestellt ist, was jedoch die Opposition und die Armee scharf kritisierten.

    Im Oktober 2000: waren an der Elfenbeinküste die Präsidentschaftswahlen geplant, die aber durch den Angriff am 18.9. durch Soldaten auf die Residenz des  Präsidenten (Robert Gui), ins Schwanken gerieten. Dieser Aufstand  wurde durch regierungstreue Truppen niedergeschlagen (10 Tote)!

    25. September 2000: fand eine Konferenz der Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU) in Abidjan statt. Sie besprachen Maßnahmen, wie man eine Eskalation der Krise vermeiden könnte und kamen zu dem Entschluss die Präsidentschaftswahlen zu verschieben und   mahnten zur Einhaltung demokratischen Prinzipien.

    Plan Guis: Der Plan umfasst die Ausschließung des aussichtsreichsten Gegenkandidaten, Alassane D. Ouattaras, der dem Rassemblement des Republicains (RDR) angehört, von der Präsidentschaftswahl, da er keine gültige ivoirische Staatsangehärigkeit besitze.

    7.10.: Ausschließung von Outtara und weiteren 13 Kandidaten durch das Oberst Gericht. Folgedessen hatte Gui nur noch einen Konkurrenten, den Sozialistenführer Laurent Gbagbo von Front Populaire Ivorien (FPI)!

    22.10.: Präsidentschaftswahl: Aufgrund von Boykottaufrufen von Seiten der Opposition lag die Wahlbeteiligung nur bei ca. 30 %.

    23.10.: Bekanntgabe des Zwischenergebnis: 50 % der Stimmen gingen an Gbagbo und 40 % an Gui.

    24.10.: Militärjunta beschließt die Auflösung der Wahlkommission und verhaftet ihre Mitglieder wegen angeblicher Manipulation. Gui erklärt sich folge dessen mit 52,7 % zum Wahlsieger.

    25.10.: Volksaufstand: Zwischen regierungstreuen Soldaten und Zehntausenden von Demonstranten   Teile der Armee  parlamilitärische Polizei kam es zu blutigen Straßenschlachten, die mit zahlreichen Toten und Verletzten endeten. Militärmachthaber Gui flüchtet nach Benin ins Exil.

    26.10.: Gbagbo wird als Staatsoberhaupt vereidigt, da mit ihm eine Zivilregierung gebildet wird. Da RDR-Sympathisanten eine Neuwahl fordern, kommt es zu Auseinandersetzungen mit Anhänger von Gbagbo bei denen 170 Menschen starben. Ernennung einer Übergangsregierung mit Affi N´Guessan (FPI), als neuer Ministerpräsident.

    30.11.: Outtaras wird verboten sich für die Parlamentswahlen, wegen seiner Abstammung, aufstellen zu lassen. Daraufhin gab es mehrtägige Unruhen in Abidjan mit 20 Toten.  Verhaftung zahlreicher Oppositionsmitglieder  RDR: Aufruf zum Wahlboykott
    EU, OAU, UN sendeten keine Wahlbeobachter, wegen dem Urteil, ab.

    10.12.: Parlamentswahlen mit geringer Wahlbeteiligung (31,5 %): Die Wahlen verliefen ruhig, außer Unruhen im moslemischen Norden, wegen Boykottaufrufen der RDR.

     FPI (Präsident Gbagbo): 96 Sitze

      PDCI (Parti Democratique de Co´te d'Ivoire = frühere Regierungspartei): 94 Sitze

     RDR: 5 Sitze

    8.1.: Rebellierende Soldaten versuchten einen Putsch, indem sie einen Rundfunksender  mehrere Stunden lang besetzten und durch eine Schießerei 12 Menschen töteten. Die Drahtzieher waren Anhänger Outtaras, nördliche Nachbarländer Burkina Faso und Mali, die durch regierungstreue Truppen niedergeschlagen wurden.
    In Abidjan wurden am nächsten Tag Burkiner (größte ausländische Gruppe) verfolgt.

    25.3.: fanden die Kommunalwahlen statt, in der die RDR überraschend 63 Kommunen erzielte (stärkste Kraft). Die Wahlbeteiligung lag bei 38,9 %.

    16.4.: Aufgrund der folgeschweren Ausschreitungen und dem Wahlerfolg des RDR wurde durch die Regierung eine Kampagne zur nationalen Aussöhnung gegründet.
    Um eine nationale Einheit wiederherzustellen reisen die Kabinettsmitglieder in verschiedene Landesteile.

    April/Mai: Freilassung einer großen Anzahl der verhafteten Oppositionsmitglieder.

    28.6.: Wegen Verletzungen der Menschenrechte klagte eine Gruppe, um die 150 Personen, gegen den Präsidenten Gbagbo.

    3.8.: Das Militärtribunal sprach 8 Polizisten frei, die unter Mordanklage wegen Herbst 2000 standen. Sie wurden verdächtigt am Massaker von Yopougon beteiligt gewesen zu sein, bei dem 57 mutmaßliche RDR-Anhänger ermordet wurden.
    Jedoch unterzeichneten am 25. Januar 2003 die Regierungspartei Front Populaire Ivoirien, die Oppositionspartei Rassemblement des Republicains und die größte Rebellengruppe (MPCI) in Paris ein Friedensabkommen. Es kam aber am nächsten Tag schon wieder zu Ausschreitutungen, vor allem gegen Franzosen.

    Zum Vergleich Beispiele für Konflikte in der EU:

    Politische Unruhen in Irland

    Im 20. Jahrhundert wurde der mittlere und der südliche Teil Irlands unabhängig. Der Norden gehört nach wie vor zu Großbritannien. Seit der Teilung des Landes kämpfen in Nordirland protestantische Unionisten, die treu zu England stehen, gegen katholische Nationalisten, die eine Wiedervereinigung mit der Republik Irland fordern. In einzelnen Städten wie Belfast kam es bis 1998 zu einem kriegsähnlichen Zustand, es fanden Straßenschlachten mit zahlreichen Toten statt.

    Geschichte und Konflikte

    1169 normannische Invasion

    12. Jh. Heinrich II. erhält Irland als Geschenk des Papstes und versucht es zu erobern

    um 1540  Unterwerfung Irlands, anschließend blutige Unterdrückung und zahlreiche Aufsä¤nde der Bevölkerung, die Einö¼hrung der Anglikanischen Kirche führte bis ins 18. Jh. zu schweren Auseinandersetzungen

    1689 Belagerung Derrys durch die Iren, Strafmaßnamen gegen Katholiken

    1782 – 1801 erlangte das irische Parlament eine selbständige Legislative, anschließend Wiedervereinigung mit dem englischen Parlament Folge: Freiheitsbewegung

    1916 blutiger Aufstand in Dublin

    1919 – 1921 englisch-irischer Krieg

    1919 Gründung der IRA (Irish Republican Army) als  „Armee der irischen Parlamentsbewegung

    1921 Freistaat innerhalb des Commomwealth

    1937 erhielt Irland die Souveränität und eine neue Verfassung

    30.01.1972 „Bloody Sunday“ Regionalparlament wirdaufgelöst, Gewalt eskaliert, Nordirland wird wieder unter britische Verwaltung gestellt

    seitdem: zahlreiche Terroranschläge und Friedensverhandlungen, schwellender Glaubenskonflikt zwischen Katholiken und Protestanten

    Die IRA (Irish Republican Army) in Nordirland

    Gründung

    1919 als Armee der irischen Volksbewegung

    Ziel

    Befreiung Nordirlands von britischer und protestantischer Vorherrschaft

    Strukturierung

    Klare Kommando-Hierarchie nach Militärvorbild

    Finanzierung

    aus den USA durch die Hilfsorganisation NORAID

    durch kriminelle Aktivitäten

    durch legalen Betrieb in Gastronomie und Baugewerbe

    Splittergruppen

    -  Provesional IRA (aggressiver Terrorismus)

    -  Official IRA / Sinn fein (friedliche, sozialistische Politik)

    Politische Unruhen in Spanien

    afrkriege

    Spanien hat seit 1978 eine parlamentarische Monarchie.

    Für Unruhen in Spanien sorgt immer wieder die separatistische baskische Organisation (Baskenland und Freiheit/ETA), die 1959 gegründet wurde. Sie verübt vor allem Anschläge gegen Sicherheits-, Militär-, Staatsbeamte und Politiker. ETA will das totalitäre Regime Frankreichs stürzen und dann eine marxistisch-leninistisch orientierte Regierung aufbauen. Ein Hauptanliegen der ETA ist auch die Unabhängigkeit des baskischen Gebiets. Die ETA-Organisation steht in enger Verbindung mit der IRA.

    Im Folgenden werden Beispiele für Anschläge der ETA aufgezeigt:

            1999: Die ETA hob ihre Waffenruhe auf, indem sie bis Mitte Juli 2001 gegen 34 Personen Anschläge verübte, die vor allem gegen ehemalige Amtsträger und Politiker gerichtet waren. Darauf reagierte die spanische Bevölkerung mit Großdemonstrationen in San Sebasti ¡n, Madrid und Bilbao mit rund insgesamt 600 000 Teilnehmern.

           30.10.: Bombenanschlag auf den Militärrichter des Obersten Gerichts in Madrid, bei dem 4 Menschen ums Leben kamen.       

    21.11.: Ermordung des ehemaligen Gesundheitsminister, Ernest Lluch in Barcelona, woraufhin 1 Mio. Menschen auf die Straße gingen.

    Die französische und spanische Polizei kann einige Erfolge im Kampf gegen den ETA-Terror verzeichnen:

            Entdeckung von Sprengstoff und von Attentatsplänen

            22.2.2001: Festnahme des Militärchefs, Xavier Garcia Gaztelu und Festnahme einer der Führer der ETA, Ignacio Gracia Arregi, am 15.9.

            Vernichtung von Terrorkommandos

    Jedoch konnten die Anschläge, Straßenschlachten und Geldeintreibungen, trotz der Bemühungen von Seiten der Regierung, nicht gestoppt werden.

    Außenpolitischer Konflikt zwischen Spanien und Marokko:

    Spanien und Frankreich gaben ihre Schutzherrschaft in Nordafrika in den 50er Jahren auf, nur Spanien behielt, aufgrund eines Vertrages aus dem Jahre 1956, Ceuta und Melilla. Jedoch beansprucht Marokko in letzter Zeit die Felseninsel Perejil, indem 12 marokkanische Soldaten die Insel besetzten und ihre Flagge hissten. Daraufhin entsandte Spanien mehrere Kriegsschiffe, obwohl Spanien bereit ist, den Streit auf diplomatischem Wege zu lösen.

    Mehr Infos:

     

  • Kriege: Landminen

    Landminen in Angola

    »Nicht nur ein neues Bein und fertig«
    Das Zentrum zur Unterstützung von Gemeindeförderung und Gemeindeentwicklung (CAPDC)

    In Luena, der Hauptstadt der Provinz Moxico, ganz im Osten Angolas und über 1000 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, initiierte medico international 1996 gemeinsam mit Partnerorganisationen ein umfassendes und integriertes Rehabilitationsprogramm für Minenopfer. Seit 2001 leiten ausschließlich angolanische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Zentrum zur Unterstützung von Gemeindeförderung und Gemeindeentwicklung (Centro de Apoio à Promoção e Desenvolmimento de Comunidades, CAPDC). »Landminen bedrohen nicht nur das Leben einzelner Menschen, sondern zerstören auch die sozialen Strukturen«, so der Leiter von CAPDC, Fernando Miji. Daher beschäftigen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von CAPDC nicht nur mit der individuellen Lebenssituation der Person, die einen Minenunfall überlebt hat, sondern auch mit dem gesellschaftlichen Umfeld. Alle Menschen in der Gemeinde sind von Landminen betroffen, weil die Landwirtschaft und selbst das Feuerholzholen zum »angolanischen Roulette« wird; Angola zählt auch zwei Jahre nach dem Krieg zu den am meisten verminten Ländern der Welt. In der Prothesenwerkstatt, die in Kooperation mit der Vietnam Veterans of America Foundation betrieben wird, fertigen lokale Techniker Prothesen für die Überlebenden von Minenunfällen an. Dies befreit sie von den Krücken. Eine wichtige Voraussetzung dafür, das Leben im wörtlichen Sinne wieder in die eigenen Hände nehmen zu können. Über 1000 Menschen konnten bereits mit Prothesen versorgt werden.

    Tito Castro Capachica erhielt eine Prothese. Als Soldat trat er auf eine Mine. »Ich fühlte nichts mehr als Schmerz.« Nach dem Unfall fühlte er sich nutzlos und war der Ansicht, dass er sein Anrecht auf eine Platz in der Gesellschaft verloren hat. Er wurde zum Prothesentechniker ausgebildet und arbeitet jetzt bei CAPDC. »Seit ich eine Prothese habe, habe ich die Krücken nie wieder benutzt. Die Prothese ermöglicht es mir, alles zu tun wie ein gesunder Mensch. Ich fühle mich frei und unabhängig.« CAPDC arbeitet eng mit den Minenaufklärern zusammen, um der Idee des integralen Ansatzes gerecht zu werden. Minenunfälle bereits im Vorfeld zu verhindern ist die Devise der Aufklärungsteams, die in der Provinz Moxico die Bevölkerung, vor allem Kinder, über die Gefährdung durch Minen informieren. Mit CAPDC tauschen sie Informationen aus und informieren über Minenfelder.


    Ein junges Minenopfer in Angola © USAID

    Keine halben Sachen- Für ein Verbot aller Minen

    Die Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen (ICBL) – »ein Modell für eine neue aktive Friedenspolitik« (Friedensnobelpreiskomitee), eine der »erfolgreichsten zivilgesellschaftlichen Initiativen« (UN-Generalsekretär Kofi Annan). Die Anerkennung, die der von medico international und der Vietnam Veterans of America Foundation gegründeten Kampagne Ende der 90er Jahre zuteil wurde, schwelgte zuweilen in höchsten Tönen. Anlass für uns, kritisch Bilanz zu ziehen.

    Übrigens: In 87 Ländern der Welt liegen etwa 60.000.000 Landminen im Boden. Bis zu 100.000 Kinder werden jedes Jahr durch Minenexplosionen verletzt oder getötet.

    Zunächst die Erfolgsstory: Tatsächlich ist es gelungen, eine der mörderischsten Waffen des letzten Jahrhunderts weltweit zu ächten. Kaum jemand mehr bekennt sich heute noch offen zu Minen. Politiker reagieren verschämt, Militärs besorgt und ehemalige Minenproduzenten behaupten gar, nie Minen hergestellt zu haben. In über 150 Ländern sind Anti-Personen-Minen heute verboten, und selbst Länder wie die USA, die Türkei oder Russland, deren Armeen noch über Minen verfügen, wollen sie eigentlich los werden. Die Zahl der Produzenten von Anti-Personen-Minen ist deutlich zurückgegangen, und der Handel mit Minen fast gänzlich zum Erliegen gekommen. Erstmals werden mehr Minen vernichtet als neu verlegt. Ein langer Weg Eine Bilanz also, die sich sehen lassen kann. Zumal das, was erreicht wurde, das Ergebnis einer zivilgesellschaftlichen Initiative ist. Nicht einmal eine Handvoll Leute waren wir, die im November 1991 den Entschluss zu einer weltweiten Kampagne gegen die Landminen fassten. Damals konnte niemand von uns ahnen, dass der Appell zweier Nichtregierungsorganistionen innerhalb so kurzer Zeit so viel Resonanz finden und schließlich gar zum Friedensnobelpreis führen würde. Denn das, was uns zu Beginn der Kampagne entgegen schlug, waren nicht Ehrungen, sondern Spott und Anfeindungen. Dennoch enstand ein schlagkräftiges Netzwerk aus über 1000 Organisationen und Verbänden, das von ganz unterschiedlichen Teilen der Öffentlichkeit getragen wird. Erstmals in der Geschichte gelang es, den vereinigten Militärs dieser Welt ein Waffenverbot abzuringen. Erstmals wurde mit der Internationalen Konvention zum Verbot von Anti-Personen-Minen, dem Ottawa-Vertrag, Völkerrecht unter Mitwirkung von Nichtregierungsorganisationen geschrieben. Und erstmals konnte ein Abrüstungsabkommen um die Verpflichtung zu humanitären Aktionen erweitert werden. Es ist ein spätes Eingeständnis der Verantwortung, dass sich die reichen Vertragsstaaten dazu verpflichtet haben, den ärmeren bei der Beseitigung der Minen-Schäden und der Rehabilitation sowie sozialen und wirtschaftlichen Reintegration der Opfer zu helfen. Auch Deutschland, das zu den Profiteuren des Geschäfts mit Minen zählt, steht in der Verantwortung. Seit dem Inkrafttreten des Ottawa-Vertrages am 1. März 1999 halten viele Menschen das Thema Minen für erledigt – ein Trugschluss. Noch immer werden Menschen während der Landarbeit, bei der Suche nach Feuerholz, auf dem Weg in die Stadt oder zur Schule verstümmelt und getötet. Jahrzehnte wird es dauern, bis alle Minen geräumt sind, und ebenso lange wird es notwendig sein, den Minenopfern, die zu einem Drittel Kinder sind, Hilfsstellungen zukommen zu lassen. Für Prothesen, die psychosoziale Betreuung der Opfer, für Umschulungsprogramme und andere Wiedereingliederungshilfen sowie für Erwerbslosen- und Kriegsversehrtenrenten wird noch über Jahre hinweg sehr viel Geld bereitzustellen sein – weit mehr, als dies bislang der Fall ist.

    Gefahr durch Antifahrzeugminen

    Aber noch aus einem weiteren Grund ist das Thema Minen nicht erledigt. Der Ottawa-Vertrag verbietet nur eine bestimmte Gruppe von Minen, die so genannten Anti-Personen-Minen, während der Einsatz von Anti-Fahrzeug-Minen und minen-ähnliche Waffen wie Streubomben nach wie vor erlaubt ist. Auch solche Minen töten und verstümmeln Zivilisten. Tag für Tag. Anti-Fahrzeug-Minen treffen Erntefahrzeuge, vollbesetzte Schulbusse und Konvois mit Nahrungsmittelhilfen. Und nicht explodierte Streubomben bedrohen gerade auch Kinder, die solche Waffen fatalerweise für Spielzeug halten. Erschreckend aber ist auch die Tatsache, dass die Militärs damit begonnen haben, die verbotenen Anti-Personen-Minen durch neue Waffensysteme ersetzen zu wollen. Nicht die kaltblütige Perfektionierung des Krieges ist gefragt, sondern die Beseitigung der Kriegsursachen, – mithin die Umwidmung von Militärbudgets für Programme zur Förderung sozialer Gerechtigkeit.

    Thomas Gebauer, Geschäftsführer medico international

    Text mit freundlicher Genehmigung von

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