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Die geographischen Seiten des TLG

  • Die Innertropische Konvergenzzone - eine Wettermaschine

    Die ITC - die Wettermaschine der Tropen

    Die Zone, in der die Winde (Passate) aus Nord und Süd zusammenlaufen, wird Innertropische Konvergenzzone (ITC) genannt. Sie liegt überwiegend nah am Äquator.
    In dem äquatornahen Bereich, in dem die Sonneneinstrahlung auf der Erde am größten ist, wird der Boden und die darüber liegende Luft stark erwärmt, die Luft dehnt sich aus und steigt auf. Am Boden ist weniger Luft, als "normal" wäre, es entsteht ein Tiefdruckgebiet (der Luftdruck ist tiefer als gewöhnlich).

    Die aufsteigende feuchte Luft kühlt sich ab, Wolken entstehen, es regnet kräftig.
    Die Luft strömt in der Höhe (ca. 10-16 km), wo relativ viele Luftteilchen sind, also relativ hoher Luftdruck, nach Norden und Süden von der ITC weg, beginnt langsam abzusinken und erwärmt sich dabei.

    t_afritc
    Mit der Maus aufs Bild, um die Landmassen und die Vegetation sichtbar zu machen

    Absinkende, sich erwärmende Luft ist sehr trocken und kann auch die Umgebungsfeuchtigkeit schlucken, ohne dass Wolken entstehen können. Dort, wo die Luft in Bodennähe kommt, ist durch die andauernd nachströmende Luft mehr Luft als "normal", ein Hochdruckgebiet bildet sich. Die Luft strömt vom Hochdruckgebiet weg in Richtung des tieferen Drucks, nämlich Richtung Äquator, also Richtung ITC. Die ganzjährig gleichmäßig wehenden Passate entstehen.
    Diesen Kreislauf nennt man Hadley-Zelle.

    Natürlich strömt die Luft aus den bodennahen Hochdruckgebieten auch Richtung Pol, das erzeugt einen neuen Kreislauf, auf den wir an dieser Stelle nicht eingehen.

    Hier nochmals eine Zusammenfassung der Hadley-Zelle in Bildern:

    Die Sonne wandert im Jahreslauf zwischen dem nördlichen und dem südlichen Wendekreis bei 23,5° hin und her.
    t_afritc
    Die ITC folgt etwas verzögert (in der Grafik nicht dargestellt) dem Sonnenstand, aber nur bis ca. 10° nördl. oder südl. Breite.
    t_afritc t_afritc
    Im Bereich der Hochdruckgebiete, von denen die Passate ausgehen, herrscht heißes, trockenes Wetter.
    t_afritc
    Entlang der ITC regnet es täglich. Um den Äquator herum gibt es nahezu keine Trockenzeit. Bei 10° Nord und Süd gibt es jeweils eine Regenzeit.
    Den Regen, der dem Sonnenhöchststand (Zenit) folgt, nennt man Zenitalregen.
       

    In dieser Grafik ist das hier besprochene Umwälzsystem auf beiden Seiten des Äquators das Zirkulationssystem 1, eben die sog. Hadley-Zelle.

    Weitere Infos:

    • Nigeria: Lagos und Kano, zwei Städte im Einfluss der ITC: -> hier klicken!
    • Ein Tag am Äquator: -> hier klicken!
    • Aus den klimatischen Verhältnissen entstehen die feuchten tropischen und ariden tropischen und subtropischen Klimazonen: -> mehr Infos!
    • Vom Regenwald in die Wüste, eine Reise mit dem Nil: -> hier klicken!
    • Eine direkte Auswirkung haben die Klimazonen auch auf die Ökozonen (Ökosysteme): tropischer Regenwald, Savanne, Wüste

    Hintergründe und weitere Zirkulationssyteme:

  • Boden und Bodenentstehung

    Böden- und Bodenentstehung
    in verschiedenen Klimazonen

    Die verschiedenen Bodenklassifikationen gehen nach unterschiedlichen Ordnungsmerkmalen vor.
    Man kann nach Bodenmerkmalen systematisieren, wie in Deutschland üblich, und zum Beispiel nach terrestrischen , halbterrestrischen (Moorböden) und hydrischen Böden unterscheiden. Dies ist innerhalb Deutschlands sinnvoll, da die klimatischen Gegebenheiten hier relativ einheitlich sind.
    Ein anderer Ansatz ordnet Böden den Klima- und Vegetationszonen zu. Da die Bildung stark vom Klima abhängt, ist diese Klassifizierung für eine überblicksartige weltweite Bodenbetrachtung angemessener.

    Siehe auch: ->Bodenhorizonte

    Polare und subpolare Zone
    • im hochpolaren Bereich keine Bodenentwicklung, nur Frostschutt
    • im Bereich der Tundranur kurz auftauende übernässte flache Böden mit bläulich-grauer Reduktionsfarbe (Gegenteil von Oxidation)
    • sehr langsame Zersetzung von aufliegender Streu(hier hauptsächlich saure Nadeln, ..) führen in der Taiga zur säurebedingten Ausschwemmung von Ausschwemmung von Metalloxiden, die zwischen A-und B-Horizont eine wasserundurchlässige Schicht (Ortstein) bilden können und zu Staunässe führen

     

    -—  
     
    Gley

     
     
    Bleich-erden:
    Podsol

    Gemäßigte Zone
    • je nach Ausgangsgestein bilden sich durch Auswaschung vom Oberboden in den Unterboden und Verwitterungsprozesse meist recht fruchtbare Böden mit Dreischicht-Tonmineralen
    • in semiariden Steppenmit kurzer Vegetationszeit fördern wühlende Tiere die Bodenbildung durch Unterarbeiten von nicht ganz zersetzter Streu und Humus
    • in noch trockeneren Steppen (Kurzgrassteppen) weniger Humusbildung und deutlich geringere Bodenmächtigkeit

    Braun-
    erde,
    Para-
    braunerde

    Schwarz-erde

     
     
    kastanien- farbige Böden

    Subtropen
    • insgesamt bestehen günstige Bedingungen durch geringe Niederschlagsmengen und ganzjährig höhere Temperaturen
    Roterden
    ("Terra Rossa")
    Trockene Randtropen, Subtropen
    (Wüsten,...)
    • In Halbwüsten noch Bodenbildung, aber kaum Humusbildung
    • physikalische Verwitterung herrscht vor
    • "Skelettböden" entstehen in Wüsten, da kein Wasser vorhanden ist und keine Humusbildung ablaufen kann.
    Halb-wüsten-
    böden

    Wechselfeuchte Tropen
    (Savannen)
    • überwiegen Dreischicht-Tonminerale, so führt das jahreszeitlich bedingte Austrocknen des Bodens zum Zusammenziehen der D. und zu Trocken-rissen, in die von oben Sand,... nachrieseln kann. Beim Quellen der D. in einer Regenzeit werden die eingerieselten Bodenbestandteile mit dem vorhandenen Boden vermischt. Ein Boden mit kaum ausgeprägten Horizonten entsteht.
    • im Übergangsbereich zu den immerfeuchten Tropen kommt es durch das Aufsteigen von gelösten Oxiden (Eisen, Aluminium) oft zu ihrer Anreicherung im Oberboden, es können sich harte Krusten bilden

     

    Vertisol
     
     
     


     
     
    Laterit

    Immerfeuchte Tropen
    • ganzjährig hohe Temperaturen und hohe Niederschläge führen zu schneller Bodenentwicklung, aber ebenso schneller Auswaschung des Oberbodens.
    • die vorherrschenden Zweischicht-Tonminerale haben zudem ein geringes Sorptionsvermögenund eine geringe Austauschkapazität
    • durch die schnelle Zersetzung bildet sich keine Streu und kaum Humus (kurzgeschlossener Nährstoffkreislauf)
    tropische Roterden
    Farbe zeigt grob die Qualität (für Landwirtschaft) an: rot -ungeeignet
    orange -
    schlecht
    braun -
    gut
    lila -
    sehr gut

    Mehr Infos:

    Quellen:

  • Klimazonen weltweit

    Klimazonen der Welt

    (vereinfacht, die Darstellung entspricht in etwa einem Schnitt durch Afrika und Europa;
    Grundmodell nach Troll, Pfaffen, ergänzt durch Vegetationszonen, ergänzt durch Ökozonen nach Schultz)

    Druckversion (pdf)-> hier klicken!

    Bodenentstehung und Böden weltweit: -> hier klicken!

    Klimazonen
    Breitenlage
    (gemittelt)
    Temperaturen
    (wärmster Monat;
    kältester Monat;
    Jahresamplitude)
    Vegetations-
    periode
    Vegetation
    Nutzung der
    Ökozonen
    Entstehung
    (Nordhalbkugel)
    Polare (und subpolare) Zone
    90° - 60°
    unter 15°C (Taiga bis 20°C);
    unter -5°C bis > -30°C;
    teils mehr als 40°
    teils unter 100 Tage, Taiga bis 150 Tage;
    (temperatur-abhängig)
    - (Eiswüste, Frostschutt) keine Besiedlung kaum Energieeintrag durch ganzjährig niedrig stehende Sonne, von N nach S zunehmende Temperaturen
    Tundra (Moose, Flechten, Zwergsträucher) Rentierhaltung
    Taiga (borealer Nadelwald) Forstwirtschaft (Fichte, Kiefer,...)
    Gemäßigte Zone
    60° - 45°
    meist unter 20°C, Steppen u. Wüsten oft über 20°C;
    um 0°C, bei hoher Kontinentalität auch unter -20°C;
    15-25°, bei hoher Kontinentalität auch größer
    meist mehr als 150 Tage (bis über 200), bei hoher Kontinentalität auch unter 150 Tage;
    (temperatur-abhängig)
    Laub- und Mischwald
    (sommergrün)
    Steppe
    (Gras , Zwerg-sträucher)
    Wüste
    dichte Besiedlung, intensiver
    Ackerbau
    intensiver
    Getreide
    -anbau
    Ackerbau bei Bewäs-serung
    im Bereich der Westwindzone, an den Westseiten der Kontinente ganzjährig ausreichend Niederschlag
    von West nach Ost abnehmender Niederschlag (Kontinentalität nimmt zu)

    Subtropische Zone

    45°- 20°
    zumeist über 20°C;
    deutlich über 0°C, ca. 4°-12°C;
    zwischen 8° - 16°
    zwischen 0 und 12 Monate, abhängig von Wasserangebot:
    Wüste: oft kein humider Monat,
    Mittelmeerklima: über 5 humide Monate,
    Steppen: oft unter 5 humide Monate
    Mittelmeervegetation (sommertrocken) Hartlaubvegetation, Dauerkulturen,... im Sommer im Bereich des trockenen NO-Passates, im Winter im Einfluss der West-
    windzone
    [Feuchtwald (wintertr.); Sonderfall: nur kleine Gebiete weltweit!   beregnete Kontinentost-
    seiten (Passate)]
    Steppe (winterfeucht, Gräser, Sträucher) Transhumanz  
    Halbwüste, Wüste (immertrocken) Nomadismus, Oasen ganzjährig im Bereich der trockenen NO-Passate
    Tropische Zone
    20°- 0°
    meist über 18°C;
    meist über 18°C;
    meist unter 5°C;
    (keine thermischen Jahreszeiten,
    Tagesamplitude größer als Jahresamplitude)
    zwischen 0 und 12 Monate, abhängig von Wasserangebot Wüste, Halbwüste (immertrocken) Nomadismus, Oasen siehe oben
    Dornwald, -savanne (geringe, sehr variable Sommerniederschläge) Kleinviehhaltung, Großviehhaltung im Sommer im Bereich des Zenitalregens, im Winter trockener NO-Passat
    Trockenwald, -savanne (sommerfeucht) fruchtbar
    Feuchtwald, -savanne (teils hohe Niederschläge im Sommer) fruchtbar
    immergrüner Regenwald (immerfeucht) keine intensive nachhaltige Nutzung im Bereich der trop. Tiefdruckrinne (ITC)
  • Klima am Nil

    Klima entlang des Nillaufs

    Auch eine Satellitenbildreise entlang des Nils ist verfügbar -> hier klicken

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    Alle Diagramme: © Bernhard Mühr (www.klimadiagramme.de)

  • Klimazonen - Niederschlag im Vergleich

    Niederschlagsmengen im Vergleich


    (Mit der rechten Maustaste kann der Film auch angehalten, zurückgespult,... werden)

    Von den trockenen, ganzjährig ariden tropischen Wüsten bis zum immer humiden, also ganzjährig feuchten tropischen Regenwald, sind hier einige Zonen dargestellt.
    Die feuchten Mittleren Breiten entsprechen weiten Bereichen Mitteleuropas.

    Eine Frage: Warum ist die Trockensavanne so viel "trockener", wenn doch die mittleren Breiten so "feucht" sind!?

  • Klima und Vegetation - Klimazonen Afrikas

    Klimazonen in Afrika

    t_afrklimaundvegetation
    Vereinfachte Darstellung der Klimazonen in Afrika

    Niederschlagsmengen Tropen /Außertropen im Vergleich (Flash): -> hier klicken!

    Mit Klimadiagrammen quer durch Afrika! Eine Reise durch den Kontinent! Klimadiagramme Afrikas

    Hier geht es zu Infos zur natürlichen Vegetation und
    einen Blick auf Wüste, Savanne und Regenwald
    (Einfach auf das Bild klicken)
    Hier geht es zu einer Karte zur natürlichen Vegetation Afrikas!

    Hier geht es zu Informationen über
    die Enstehung des tropischen Klimasystems!
    (Einfach auf das Bild klicken)
    Link zum tropischen Klimasystem

    Hier geht es zu Informationen über die Verbreitung des Regenwaldes in Afrika.

    Übrigens:

    Klima und Wetter - zwei ganz verschiedene Dinge!?

    Klima meint den Durchschnitt der Wetterereignisse über mehrere Jahrzehnte, Wetter ist die aktuelle Situation.

    Dennoch sollte in normalen Jahren das Wetter zu einer bestimmten Jahreszeit dem Durschnittswert, den das Klima angibt entsprechen.

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