Ziele der UNESCO
Die UNESCO hat die Aufgabe, "durch Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit beizutragen". Zu den friedensschaffenden Programmen der UNESCO gehört auch ein Beitrag zur UNO-Katastrophenhilfe. Die UNESCO arbeitet eng mit anderen Organisationen zusammen, die sich in Kriegs- und Katastrophengebieten um die Grundversorgung der Menschen mit Nahrung, Medikamenten, Ärzten und Unterkunft kümmern. Das "Kinder in Not"-Programm der UNESCO stellt ganz bewusst die Bildung in den Vordergrund. Sie ist das Mittel der UNESCO zur Überwindung von Hass und Gewalt.
Ziel der Aktion "Bildung für Kinder in Not" ist vor allem der Wiederaufbau des Bildungswesens in kriegszerstörten Ländern, um den Kindern neue Hoffnung zu geben und sie auf den friedlichen Wiederaufbau ihres Landes vorzubereiten. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Bildungshilfe für Straßenkinder, denn Krieg herrscht nicht nur dort, wo bewaffnete Konflikte ausgetragen werden. Weltweit gibt es mindestens 20 Millionen Straßenkinder, die kein Zuhause und keine Familie haben. Für sie bedeutet auch das Leben auf der Straße Krieg. Sie müssen betteln oder stehlen oder für einen Hungerlohn Hilfsarbeiten leisten. Die UNESCO setzt sich für diese Kinder ein, um sie aus dem Milieu von Prostitution, Kriminalität und Drogenmissbrauch herauszuholen.
Die "Kinder in Not"-Projekte beschränken sich nicht auf kurzfristige Hilfsmaßnahmen. Sie zielen auf eine langfristige Verbesserung der Lebenssituation von unschuldig in Not geratenen Kindern und Jugendlichen. Bei der Realisierung der Projekte arbeitet die UNESCO mit Experten vor Ort zusammen. Die UNESCO-Projekte sind oft Erweiterungen oder Innovationen bereits existierender Aktivitäten, die gemeinsam mit internationalen Partnern weiterentwickelt werden. Die meisten Projekte werden von der UNESCO über zwei bis drei Jahre aufgebaut, bevor lokale Projektpartner sie eigenständig fortführen.
UNESCO-Teams, mehrfach zusammen mit Ute-Henriette Ohoven, haben die Projekte in allen Teilen der Welt besucht und sich davon überzeugt, dass die Spenden wirksam eingesetzt werden. Die UNESCO bietet die Gewähr dafür, dass die mit deutschen Spendenmitteln finanzierten Projekte in langfristige Maßnahmen integriert werden. So wird vermieden, dass aus Projekten "Eintagsfliegen" oder "Entwicklungsruinen" werden, die nur so lange leben, wie die Spenden fließen.
In vielen Fällen ist es der UNESCO gelungen, weitere Organisationen und Spender zum Mitmachen zu bewegen - ihre Partner in den Vereinten Nationen wie das Kinderhilfswerk UNICEF, das Flüchtlingsprogramm UNHCR oder das Entwicklungsprogramm UNDP, aber auch die Europäische Union und den Hilfsfonds der arabischen Golfstaaten sowie die Regierungen mehrerer Staaten wie Niederlande und Norwegen. Damit wurde die Wirksamkeit der Spenden aus Deutschland vervielfacht.
In einer Zeit finanzieller Krisen auch der reichsten Länder gehen die Mittel für Entwicklungshilfe zurück. Ohne private Initiativen würde es auch dort zu Katastrophen kommen, wo es scheinbar friedlich zugeht. Die Vereinten Nationen und die UNESCO legen deshalb größten Wert auf die Zusammenarbeit mit privaten Initiativen und der Wirtschaft. Das Stichwort ist "Nachhaltigkeit", das heißt die fortdauernde Wirksamkeit der sparsam eingesetzten Mittel: Hilfe zur Selbsthilfe.
Projektbeispiele Afrika
Die Kinder Afrikas stehen weiterhin ganz oben auf der Prioritäten-Liste des UNESCO-Programms "Bildung für Kinder in Not". Schwerpunkt in Afrika sind Straßenkinderprojekte in den Slums der Millionenstädte. Auf der Straße lebenden Kindern, die in das Milieu von Kriminalität, Prositution und Drogenhandel abzurutschen drohen, verhilft die UNESCO durch Schutz, Beratung und Ausbildung zu einer menschenwürdige Zukunft.
z.B.: Senegal
z.B.: Benin
z.B.: Kenia
Weitere Straßenkinderprojekte gibt es in Kamerun, Namibia, Südafrika, Togo und Uganda. Außerdem hat die UNESCO Umwelt-, AIDS- und Gesundheitsprojekte in Kamerun, Kenia, Mali und im Senegal eingerichtet. In Lilongwe, Malawi, unterstützt die UNESCO ein Zentrum für gehörlose Kinder. In Burundi hat die UNESCO zwei Ausbildungsprojekte für Kriegswaisen aufgebaut.
In einem besonders erfolgreichen Projekt "1000 Unterrichtscontainer für Ruanda", das die UNESCO gemeinsam mit UNICEF organisiert hat, wurden die für den Schulunterricht wichtigsten Materialien in leicht transportable Kisten gepackt und Lehrerinnen und Lehrer eingewiesen, sodass die Rückkehrer nach Ruanda eine Notversorgung für die Bildung ihrer Kinder vorfanden. Dieses Projekt ist weltweit zu einem Modell für die Katastrophenhilfe der UNO geworden.
Das UNESCO-Büro in Brazzaville, Kongo, hat 1999 verschiedene Projekte für Kinder dieses vom Krieg zerstörten Landes gestartet. Kindern in Brazzaville und Kinkala wurde so wieder der Schulunterricht ermöglicht. In den Städten Gamboma, Tchikapika, Boundji, Loukolela, Mbomo wurden speziell Projekte für Waisenkinder und für junge Pygmäen der Gemeinschaft der Ayama Mpourou begonnen.
Nicht weit von Port-Louis, der Hauptstadt von Mauritius, beginnt ein Projekt für Kinder und Jugendliche, die seit schweren Wirbelstürmen in Notunterkünften leben. Der Präsident der Republik hat den Familien, deren Hab und Gut völlig von den Stürmen zerstört wurde, Land geschenkt, damit sie sich neu ansiedeln können. Mit Hilfe der UNESCO richtet sich der von ihm gegründete "Education Trust Fund" an Kinder und Jugendliche, die im Laufe der Ereignisse ihre Schulausbildung abgebrochen haben. Zunächst lernen sie in pädagogisch günstigen kleinen Klassen von 15 bis 16 Schülern schreiben, lesen und rechnen. Wenn sie sich eine gute Grundbildung erarbeitet haben, soll ihre technische Ausbildung beginnen.
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