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Die geographischen Seiten des TLG

Schwarzafrika

Bevölkerung, Kultur, Naturraum
Das Verbreitungsgebiet der Bevölkerung mit sehr dunkler Hautfarbe zieht sich vom südlichen Rand der Sahara bis zur Südspitze des Kontinents. Die Schwarzen waren lange vor der Ankunft der Europäer in Stammesgesellschaften organisiert. Ihre Staaten - zum Teil mit hoher Kultur (z. B.: Simbabwe) - lagen überwiegend im Gebiet der wechselfeuchten Tropen. Noch teilweise traditionell leben zum Beispiel die Himba in Namibia -> Himba

Religion
Ihre Religion war zumeist eine Naturreligion. Die Naturkräfte wurden verehrt. Das änderte sich mit dem Vordringen des Islam vom Orient nach Schwarzafrika und der christlichen Missionierung weiter Gebiete. Traditionen wurden ohne Rücksicht zerstört, die verschiedenen eingeführten Religionen sind oft heute noch Konfliktherde.

Städte und Dörfer
Die Städte und Dörfer sind häufig in Lehmziegelbauweise errichtet. Besonders die Dörfer sind auf Grund der günstigen klimatischen Bedingungen oft noch einfacher gebaut, etwa in Kamerun.

Landwirtschaft
Typische Landbewirtschaftung in den inneren Tropen im Regenwaldbereich erfolgt durch Hackbau, der den natürlichen Bedingungen der Tropen angepasst ist. Bei diesem Anbau mit Flächenwechsel (shifting cultivation) wird entweder die Siedlung nach einigen Jahren mit verlagert oder beibehalten.

Der Einfluss der Europäer war für Afrika ein Katastrophe

  • Durch den Sklavenhandel wurden Millionen Schwarze aus Afrika entführt.
  • Die Herrschaftsgebiete der ansässigen Stämme und Völker wurden zerstört.
  • Die europäischen Mächte teilten den Kontinent nach ihren Interessen in Kolonien auf. Frankreich etwa wollte in Nordafrika eine Kette von Staaten von der Westküste bis zur Ostküste in Besitz nehmen und stritt sich deshalb mit England, das von Nordafrika bis Südafrika eine zusammenhängende Staatenkette an sich bringen wollte.
  • Die Grenzziehung erfolgte durch die Kolonialmächte ohne Rücksicht auf die Verbreitung der Völker Afrikas, oft mit Tausende Kilometer langen schnurgeraden Grenzen (siehe physische und politische Karte im Länderteil), endgültig auf einer Konferenz in Berlin 1884.
  • In den neu entstandenen Staaten finden sich viele Völker und Stämme nebeneinander. Probleme der Machtverteilung und entstehender Minderheiten führen laufend zu Konflikten, so in Nigeria zwischen 1967 und 1970 oder an die Massenmorde an den Tutsi in Ruanda 1994. Der eigene Stamm wird (sog. Tribalismus) stets bevorzugt, damit ist ein geordnetes und dauerhaftes staatliches Zusammenleben kaum zu gewährleisten.
  • Die Verkehrserschließung der Kolonien erfolgte von den wichtigen Ausfuhrhäfen in Stichstrecken ins Landesinnere hinein. Nur dort, wo es ausbeutbares Gebiet gab wurde in Infrastruktur investiert. Daneben gab es Versuche der Kolonialmächte strategisch wichtige Eisenbahnstrecken und Straßen anzulegen. Verkehrsverbindungen zwischen den Stichstrecken gibt es noch heute kaum, viele Staaten sind über hunderte Kilometer Grenzen gar nicht oder nur über eine Straße miteinander verbunden. Der innerafrikanische Handel bleibt behindert.
  • Durch die Anlage von Plantagen wurden die besten Böden den Einheimischen weg genommen und für den Anbau von Früchten für den europäischen Markt (Kaffee, Ananas, Bananen, ...) verwendet.
  • Die Wirtschaft Afrikas wurde abhängig vom Weltmarkt, den die europäischen Staaten mit bestimmen.
  • Die ehemals bestehende und funktionsfähige Gesellschaftsordnung und Religion wurde fast überall zerstört (siehe auch die Apartheid in Südafrika).

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