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Die geographischen Seiten des TLG

  • Tundra

    Tundra


    Niedere Sträucher, Moose, Flechten sind die kennzeichnende Vegetation der Tundra: im Bildvordergrund befinden wir uns noch in einem Übergangsbereich zur Taiga, einzelne Bäume sind zu sehen. Bäume sind in der Tundra nicht mehr zu finden.
    (STM/geolinde)

    Mit der sehr kurzen Wachstumszeit von 2-4 Monaten und sehr wenig fruchtbaren Böden, bietet die Tundra nur wenigen besonders angepassten Pflanzen ein Auskommen.
    Die Wachstumsgeschwindigkeit vieler Pflanzen ist so gering, dass etwa ein Fußabdruck auf bewachsenem Untergrund zehn Jahre und mehr sichtbar bleibt. Selbst bei Zwergsträuchern liegt die Wachstumsrate meist bei deutlich weniger als 1 Millimeter pro Jahr.
    Auch die Verarbeitung von abgestorbenen Pflanzenteilen durch Pilze, Bakterien und Kleinstlebewesen erfolgt extrem langsam, sodass katastrophenbedingte Veränderungen Jahrzehnte bis Jahrhunderte sichtbar sind.

    Die gefrorenen Böden tauen in den kurzen Sommern nur wenige Dutzend Zentimeter tief auf und sind dann oft staunass.

    Landwirtschaft ist hier nicht möglich, höchstens in manchen Gebieten extensive Weidewirtschaft mit Rentieren oder sehr energieaufwendiger Anbau in Gewächshäusern.


    Tundra am Jenissei in Sibirien
    (© Dr. Andreas Hugentobler (Creative Commons-Lizenz Namensnennung 2.0 Deutschland)

  • Bauen in der Tundra

    Bauen im Permafrost

    Um zu verhindern, dass Wärme über die Pipelinestützen in den Permafrostboden eindringt, werden die Stützen mit Kühlkörpern versehen, die die das Metall kühlen.

     
    Die Pipeline wird flexibel auf Stützen gesetzt, sodass Verschiebungen beim jährlichen sommerlichen Auftauen der obersten Schicht des Permafrosts ausgeglichen werden können, ohne dass die Pipeline gedehnt oder zerrissen wird.
    ( Don Becker (vog.sgsu@rekceb), U.S. Geological Survey)


    Auch Häuser werden in Permafrostgebieten auf Pfähle gestellt, um ein Erwärmung des Bodens und ein Einsinken des Hauses zu verhindern.
    (© Brenda (picasa) CC attribution-share alike 3.0)

  • Seen in der Tundra

    Seen im Permafrost


    Toteisseen in Sibirien
    (NASA)

    Als die Eiszeiten vor rund 22.000 Jahren ihren Höhepunkt erreichten, bedeckten Gletscher weite Teile Nordamerikas und Eurasiens wie eine Decke. Als die Eiszeit sich abschwächte, zogen sich die Gletscher zurück. Immer wieder brachen riesige Eisbrocken aus den Gletschern heraus und wurden von Boden und Felstrümmern umgeben oder sogar begraben, die von der schmelzenden Eisdecke transportiert und abgelagert wurden. Schließlich schmolzen die Eisblöcke und hinterließen eine Vertiefung im Boden. Diese Vertiefungen werden Toteisseen genannt, wenn sie mit Wasser gefüllt sind.

    Dieses Landsat 7-Bild in natürlicher Farbe zeigt blau und grün Toteisseen im nördlichen Sibirien, nahe dem Ob-Fluss (rechts). Die verschiedenen Farben der Seen spiegeln unterschiedliche Mengen an Sedimenten oder unterschiedliche Tiefe, je tiefer oder klarer das Wasser, desto blauer der See. Die arktische Tundra in diesem Bereich besteht aus Permafrost: die obersten Schichten der Erde schmelzen im Sommer an, aber der Boden darunter ist ganzjährig gefroren. Flüsse schneiden ihr Bett deshalb nur flach in den harten, gefrorenen Boden. Sie schlängeln sich über das Bild wie silberne Fäden (oben rechts und unten links). Die Landschaft ist von Torfmoor bedeckt, mit flach wachsender Vegetation wie Moosen, die den harten Winter überleben können.

    Toteisseen pünkteln die Landschaft der nördlichen Hemisphäre in den amerikanischen und kanadischen Prärien, den russischen Steppen und im ganzen nördlichen Sibirien. Wissenschaftler nutzen Satellitenbilder dieser Seen um Wassermessungen an Hand der Klarheit und Farbe vorzunehmen. Diese Seen sind weit entfernt von landwirtschaftlichen Flächen und Siedlungen, daher besitzen sie sehr klares und sauberes Wasser. Wissenschaftler überwachen diese Seen auch, um den Klimawandel zu untersuchen. Die Forscher berichteten, dass einige der Seen im nördlichen Sibirien in den vergangenen 30 Jahren trocken gefallen sind, als sich die Region erwärmte und der Permafrost unter den Seen antaute, sodass das Wasser ablaufen konnte.

    Quelle: visiblearth.nasa.gov

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