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Die geographischen Seiten des TLG

  • Warum können große Meeresströmungen abreißen?

    Warum können große Meeresströmungen abreißen?

    Durch äußere Einflüsse können Meeresströmungen verstärkt oder aber auch unterbrochen werden. So sind größere zusätzliche Süßwasserzuflüsse, etwa aus Schmelzwasser aus der Arktis in der Lage Strömungssysteme ganz zu unterbrechen.

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    Höhere Niederschlagsmengen im Norden, das Auftauen des Permafrostbodens, eine stetig steigende Zahl von Eisbergen im Nordatlantik,... Immer mehr Eis taut in den Sommern ab und immer mehr Wasser fließt aus den Gletschern Grönlands ins Meer.
    Auf dem Photo sieht man den Abfluss von Schmelzwasser an der Oberfläche eines Gletschers, das in einer sogenannten Gletschermühle in die Tiefe stürzt und schließlich am Fuß des Gletschers austritt.
    (Photo Courtesy: Roger J. Braithwaite, The University of Manchester, UK)

    Das liegt einmal daran, dass Wasser mit höherem Salzgehalt schwerer ist, als Wasser mit geringerem Salzgehalt. Beim Gefrieren von Meerwasser wird das Salz aus dem Eis ausgeschieden. Das umgebende Meerwasser wird salzhaltiger, also schwerer.
    Zudem ist warmes Wasser leichter als kaltes.

    Gelangen die warmen oberflächlichen Meeresströmungen nach Norden, kühlen sie ab, dabei steigt ihr Gewicht und sie beginnen in die Tiefe abzusinken. Dies nennt man thermohaline Zirkulation (von gr. thermos - Temperatur; hals - Salz).

    Verdünnt nun Süßwasser das Meerwasser, so wird es leichter, die Absinktendenz wird geringer. Wird aber auf der Nordhalbkugel aus dem Norden kein kaltes Tiefenwasser mehr Richtung Süden geführt, so reißt irgendwann die gesamte Strömung ab.

    Animation dazu: ->hier klicken!

    Ein so stabiler Zustand und ein ununterbrochenes Funktionieren des Golfstroms, wie er die Entwicklung Europas in den letzten zwanzigtausend Jahre begleitet hat, ist eigentlich recht ungewöhnlich. Forschungen haben ergeben, dass kurze oder längere Aussetzer des Systems der atlantischen Meeresströmungen in der Zeit von vor 110.000 bis vor 23.000 Jahren nicht selten gewesen sind. Ein solches "Flackern" der Meeresströmungen, also ein Aussetzen und plötzliches Wiederanspringen, hat zu extremen klimatischen Veränderungen während der Eiszeiten beigetragen.

    Quellen:

  • Eiskernbohrung

    Eiskernbohrung

    eiskern
    Tausende Meter Eiskerne wurden erbohrt. Aus ihrer Schichtung, Zusammensetzung, elektrischen Leitfähigkeit,... können Rückschlüsse auf das Klima in vergangenen Jahrhunderttausenden getroffen werden.

    eiskern
    In winzigen eingschlossenen Luftblasen enthaltene Gase können analysiert werden.
    (U.S. National Ice Core Laboratory)

  • Weltweite Gletscherschmelze

    Weltweite Gletscherschmelze

    (überarbeitet und ergänzt nach einem Bericht des Earthobservatory der NASA)

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    South Cascade Glacier in den Washington Cascade Mountains, in den Jahren 1928, 1979 und 2000
    (Images courtesy of the National Snow and Ice Data Center)

    "Seit Ende des 19. Jahrhunderts verringerte sich die Inlandsgletscherfläche weltweit um rund 50%."
    Münchener Rück Topics 2006/1

    In den Bergen von Montana (USA) sind in den letzten 150 Jahren 110 Gletscher verschwunden, in 25 Jahren werden weitere 37 nicht mehr vorhanden sein.

    Tausende von Kilometern entfernt von Montana, am Kilimandscharo in Afrika,wird es in spätestens zwanzig Jahren keinen Schnee am Kilimandscharo mehr geben. ->weitere Bilder und Infos ->Tansania

    Mitten in Europa, in den Alpen ist der Rückgang der Gletscher mehr als augenfällig. Die bayerischen Gletscher etwa sind bereits etwa um 70 Prozent geschrumpft. ->siehe auch: www.gletscherarchiv.de


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    Abnahme und Zunahme der Gletscherdicke in mm
    (STM, verändert nach: European Environmental Agency (nach WGS))


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    Das Bild zeigt den Aletsch-Gletscher, den größten Gletscher Europas: er ist in
    den letzten 100 Jahren schätzungsweise um 50% zurückgegangen.
    (NASA, Earth Observatory Team, based on data provided by the ASTER Science Team)


    Auch im Himalaya ist in weiten Bereichen ein Rückgang der großen und kleinen Gletscher beobachtbar.


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    Im Verlauf des Rückgangs bleiben am Ende des Gletschers, dort wo ehemals
    die Gletscherzunge den Boden ausgeschürft hat, Seen zurück.
    (Image courtesy of Jeffrey Kargel, USGS/NASA JPL/AGU)


    Weltweit existieren etwa 160.000 Gletscher in den polaren und Hochgebirgsregionen.
    "Zurückgehende Gletscher sind ein mehr als deutliches Zeichen für den globalen klimatischen Wandel", sagt Jeff Kargel, Chef des Koordinationszentrums für globale Land-Eis-Messungen aus dem Weltraum (GILMS) des United States Geological Survey (USGS) in Flagstaff, Arizona.

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    Der Gangotri-Gletscher zwischen Kaschmir und Nepal
    (NASA; Image by Jesse Allen, Earth Observatory; based on data provided by the ASTER Science Team;
    glacier retreat boundaries courtesy the Land Processes Distributed Active Archive Center)

    Kleine Gletscher reagieren schnell auf eine Erwärmung, sie liegen in sensitiven Bereichen. D.h. Gletscher benötigen Nachschub in Form von Schneefall in ihrem Entstehungsgebiet (Nährgebiet). Fällt dort der Niederschlag nicht mehr als Schnee, wird weniger Gletschereis "produziert". Zudem bedeuten steigende Temperaturen ein schnelleres Abschmelzen des vorhandenen Gletschers, seine Masse nimmt im sog. Zehrgebiet schneller ab als gewöhnlich. Große Gletscher reagieren allerdings stark zeitverzögert auf Änderungen in der Umwelt. So können auch Niederschlagsschwankungen Auswirkungen haben, etwa verstärkte Nierderschläge in Schneeform im Nährgebiet auch zum Wachsen eines Gletschers führen, trotz Abschmelzen der Gletscherfront im Zehrgebiet.

    Warum ist nun das Abschmelzen der Gletscher ein Problem?
    In vielen Gebieten ist Landwirtschaft im Sommer nur mit Bewässerung durch Flusswassser möglich Häufig stammt das Wasser von im Sommer nartürlicher Weise schmelzenden Gletschern. So führt das Verschwinden der Gletscher für Menschen, deren Erwebsquelle vom Wasser der Gletscher abhängig ist, in die Arbeitslosigkeit. Zudem haben viele Orte keine ausreichende Wasserversorgung mehr.

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    Der Muir-Gletscher in Alaska
    (Image courtesy Dorothy Hall, NASA Goddard Space Flight Center)
     
    Schnelles Abschmelzen von Gletschern führt zu einem kurzfristig höheren Wasserangebot in vielen Gebieten, nach dem Abschmelzen größerer Teile eines Gletschers, sinkt es aber rapide. Flüsse, die bisher im Sommer durch das Schmelzwasser ihren höchsten Wasserstand aufwiesen, werden dann nur noch Rinnsaale sein.
    Auch das Auftauen von bisher dauerhaft gefrorenem Boden (Permafrost) in Hochgebirgsregionen wird auf Dauer zur Gefahr von Erdrutschen, Murenabgängen, u.ä. führen. Für Orte und Infrastruktur in den betroffenen Gebieten entstehen neue Gefahrenherde
  • Gletscher

    Gletscher

    Inlandeismassen (z.B. Grönland)

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    Blockbild eines Gletschers: für Zusatzinfos ins Bild klicken!
    (übersetzt (STM) nach Visibleearth; Rob Gutro, Goddard Space Flight Center)

     

    Talgletscher

    gletscher1
    (übersetzt (STM) nach USGS)

    gletscher1
    Blockbild eines typischen alpinen Talgletschers (übersetzt (STM) nach USGS):
    für Zusatzinfos auf bestimmte Stellen der Darstellung klicken!

  • Gletschermühle

    Gletschermühle

    gletschermuehle
    Auf dem Photo sieht man den Abfluss von Schmelzwasser an der Oberfläche eines Gletschers, das in einer sogenannten Gletschermühle in die Tiefe stürzt und schließlich am Fuß des Gletschers austritt.
    (Photo Courtesy: Roger J. Braithwaite, The University of Manchester, UK)

  • Gletschertor

    Gletschertor

    Gletschertore entstehen durch das bachartig unter dem Gletscher herausströmende Schmelzwasser. Das durch das vom Gletscher zermalene Gestein milich-trübe Wasser wird auch Gletschermilch genannt.

    gletschertor
    Gletschertor: Fox-Gletscher (ROT/geolinde)

  • Gletscherspalten

    Gletscherspalten

    spalten
    Spalten im Eis: Fox-Gletscher (ROT/geolinde)

  • Endmoräne

    Endmoräne

    Der Gletscher schiebt abgeschürftes Gestein vor und unter sich her. Beim Abschmelzen kommt ein Wall aus feinerem und gröberem meist rundgeschliffenen Material zum Vorschein.


    Fox-Gletscher (ROT/geolinde)

  • Kar

    Kar

    Die flachen Bereiche im Nährgebiet, die Schneemassen ansammeln. Im Bild unterhalb der Gipfelkette finden sich mehrere Kare.


    Fox-Gletscher Neuseeland (ROT/geolinde)

  • Island - Vatnajökull bei Höfn - Gletscherzunge

  • Kilimanjaro

    Kilimanjaro - http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=79641

    The views from the top of Mount Kilimanjaro—a 5,895-meter (19,341-foot) dormant stratovolcano in Tanzania—are as surreal as they are spectacular. After ascending through multiple ecosystems—including cropland, lush rainforest, alpine desert, and a virtual dead zone near the summit—climbers can find themselves peering down on a thick blanket of clouds below that seems to stretch endlessly in the distance.

    But in the immediate foreground, ice dominates the view. Looking north, a shelf-like block of ice with a sharp vertical cliff sits on an otherwise featureless, sand-covered plateau. In the other direction, a second ice field spills off the edge of the plateau, down the mountain’s southern face.

    Kimberly Casey, a glaciologist based at NASA’s Goddard Space Flight Center, was savoring the views from Kilimanjaro’s summit and caldera when she snapped these panoramic images of Kilimanjaro’s northern (middle) and southern (bottom) ice fields. The Advanced Land Imager on NASA’s Earth Observing-1 satellite acquired the top image, which shows some of the same ice fields from above on October 26, 2012.

    Casey was taking part in a September 2012 research expedition to Kilimanjaro to study the ice at the summit. For scale, bright tents that were part of the scientists' base camp are visible in the lower left of the northern ice field image.

    Despite Mount Kilimanjaro’s location in the tropics, the dry and cold air at the top of the mountain has sustained large quantities of ice for more than 10,000 years. At points, ice has completely surrounded the crater. Studies of ice core samples show that Kilimanjaro’s ice has persisted through multiple warm spells, droughts, and periods of abrupt climate change.

    But trends beginning more than a century ago suggest Kilimanjaro’s peaks may soon be ice-free. Between 1912 and 2011, the mass of ice on the summit decreased by more than 85 percent. Researchers say it’s no longer a question of whether the ice will disappear but when. Estimates vary, but several scientists predict it will be gone by 2060.

    Rising air temperatures due to global warming could be contributing to the ice loss, but a number of other factors are just as important, if not more so. An increasingly dry regional atmosphere, for example, is starving the mountain of the fresh snow needed to sustain the ice fields. Drier air is also reducing cloud cover and allowing more solar energy to warm the ice surfaces.

    Casey and colleagues noticed yet another ominous sign during their 2012 expedition. The northern ice field, which had been developing a hole since the 1970s, has separated. “This was the first year that the northern ice field completely divided into two,” said Casey. “We were able to walk on land—or we could have even ridden a bicycle—directly through the rift.

    See more images of Casey’s Kilimanjaro expedition on Flickr.

    NASA Earth Observatory image by Jesse Allen and Robert Simmon, using ALI data from the NASA EO-1 team. Photos by Kimberly Casey. Caption by Adam Voiland.

    Instrument(s): 
    EO-1 - ALI
  • Island - Jökulsarlon: der Gletschersee

  • GB - Schottland - Glen Etive

  • GB - Schottland - Loch Etive

  • GB - Schottland - Loch Maree

  • GB - Schottland - River Traligill

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