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Die geographischen Seiten des TLG

  • Leben: Tagesablauf im Vergleich

    Der Tagesablauf einer afrikanischen und einer europÄischen Frau im Vergleich

    Tagesablauf einer afrikanischeFrau

    4.45 Uhr:
    Aufstehen
    Wasser holen

    5.00 - 19.30 Uhr:
    Arbeiten auf dem Feld,
    Holz holen, Nahrungsmittel
    besorgen und verarbeiten,
    Wasser holen, Kinder, Erledigung von verschiedenen Arbeiten in Haus und Hof, Haushalt, Abendessen zubereiten

    Der Tag einer afrikanischen Frau besteht aus harter Arbeit auf dem Feld und in Haus und Hof

    19.30 - 21.30 Uhr
    Abendessen
    Das Abendessen ist oft die einzige Mahlzeit des Tages
    Ins Bett gehen

    Tagesablauf einer europäischen Frau

    5. 50 Uhr:
    Aufstehen
    Frühstück


    6.25 Uhr:
    Auf dem Weg zur
    Arbeit


    6.55 - 11.55 Uhr:
    Arbeit

     

    12.00 - 16.30 Uhr:
    Mittagessen
    Kinder
    Haushalt
    Einkaufen

    19.30 - 22.30 Uhr:
    Abendessen
    Geschirr waschen
    Ins Bett gehen

     

  • Sahara-Sand über München

    Roter Himmel über München

    Samstag, der 21.02.2004, seltsames rötliches Licht scheint durch die Fensterscheiben!Was hat es damit auf sich?

  • Klimawandel 2090 - Europa und Deutschland

    Klimawandel2090 - Deutschland und Europa

    "Der Klimawandel ist keine ferne Zukunft mehr, er findet bereits statt – weltweit, in Europa und auch in Deutschland."
    Umweltbundesamt: Neue Ergebnisse zu regionalen Klimaänderungen Januar 2007

    Deutschland 2022 - ein Einblick:
    Die Durchschnittstemperaturen haben die letzten 140 Jahre um 1,2°C zugenommen. Damit haben sich die Klimazonen um mindestens 100 Kilometer nach Norden verschoben.
    Die Nordsee ist bereits deutlich wärmer, als sie es laut langjährigem Mittel sein sollte.
    Der Frühling kommt je nach Region seit 1950 etwa 5 Tage früher pro Jahrzehnt.
    Tier- und Pflanzenarten wandern mit, wenn sie schnell genug sind. Wenn nicht werden sie aussterben.

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    Bienenfresser
    (Marek Szczepanek, Copyright)

    Heute nur noch im Mittelmeerraum beheimatete Vogelarten fühlen sich langsam wieder heimisch in günstigen Lagen Deutschlands. So der in Deutschland eigentlich ausgestorbene Bienenfresser, der seit 1990 mit einer wachsenden Kolonie am Kaiserstuhl und an mehreren weiteren Orten in Deutschland (Schwarzwald,...) vertreten ist.
    Der Anbau von anspruchsvollen Weinsorten ist inzwischen so weit nördlich möglich, wie noch nie in der Geschichte des Weinbaus.
    Obstbauern suchen neue Obstsorten, weil die traditionellen bei höheren Temperaturen keinen so guten Ertrag mehr abwerfen.
    An kühlere Temperaturen angepasste, langsam wachsende Baumarten werden Schritt für Schritt von wärmeliebenden schneller wachsenden (und Sommertrockenheit vertragenden) Arten verdrängt.

    Deutschland 2090 - ein Überblick:
    Auch die neuesten Klimamodelle für regionale Betrachtungen sind noch nicht ganz eindeutig in ihren Aussagen, doch manches wird wahrscheinlich eintreffen, auch wenn Wissenschaftler die Ergebnisse nicht als Vorhersage gedeutet wissen wollen. Insgesamt gibt es noch sehr viele Ungenauigkeiten und Unklarheiten.

    kli_eu-d
    Tagesmitteltemperatur: Differenz zwischen dem Zeitraum 2071 – 2100 und dem Zeitraum 1961 – 1990
    für das Szenario A1B (aus: UBA: Regionale Klimaänderungen)

    Änderung der sommerlichen Niederschläge, im Rolloverbild Änderung der winterlichen Niederschläge
    Niederschlag im Sommer (im Rolloverbild: Niederschlag im Winter):
    prozentuale Änderung zwischen dem Zeitraum 2071 – 2100 und dem Zeitraum 1961 – 1990 für das Szenario A1B (aus: UBA: Regionale Klimaänderungen)

    Die Simulationen für den Zeitraum 2071 – 2100 zeigen:

    • die stärkste Erwärmung innerhalb Deutschlands im Norden Deutschlands (mit Ausnahme der Küstenregionen) und im Voralpenraum
    • eine geringere Erwärmung an der Nord- und Ostseeküste, in den zentralen Mittelgebirgen und im Osten Bayerns (Bay. Wald)
    • eine über ganz Deutschland gemittelte Temperaturzunahme ergibt für das Szenario A1B einen Wert von 2,3°C (für das niedrigere Emissionsszenario B1 einen Wert von 1,8°C)
    • der Sommerniederschlag nimmt im Mittel um 22% ab
    • der Winterniederschlag steigt im Mittel um 30%

    Europa 2090 - so könnte es sein:
    Der Mittelmeerraum hat durch im Mittel um ca. 4°C höhere Jahresdurchschnittstemperaturen und einen im Mittel mindestens 20% geringeren Jahresniederschlag seine Attraktivität für Touristen verloren und ist auch landwirtschaftlich kaum noch nutzbar. Die Bildung von wüstenhaften Gebieten ist nicht mehr aufzuhalten.
    In Italien sind weite Küstenstreifen verloren gegangen, auf über 1400 Kilometern Länge hat der Meeresspiegelanstieg hier Strände und Hafenanlagen verschwinden lassen. Die Milliarden teuren Küstenschutzmaßnahmen haben vielerorts nicht viel gebracht. Millionen Menschen drängen deshalb seit Jahrzehnten Richtung Norden. Neben und mit den Menschen breiten sich immer weiter nördlich bisher unbekannte Schädlinge und Krankheitserreger aus.
    Auch in den höchsten Höhenregionen der Alpen gibt es kaum noch Gletscher, die aus den Alpen heraus fließenden großen Flüsse trocknen deshalb im Sommerhalbjahr zeitweise beinahe aus.
    Im Osten Europas herrscht Sommertrockenheit, weite trockene Steppen haben sich ausgebreitet, viele Wälder sind verschwunden.
    Palmen auf den britischen Inseln sind keine Raritäten mehr, dafür verschwinden ehemals heimischen Baum- und Straucharten langsam für immer.
    Der Norden Europas entwickelt sich zur Kornkammer des Kontinents, dafür ist der boreale Nadelwald beinahe verschwunden. Urlaub in Skandinavien ist der Renner bei durch sommerliche Hitze gestressten Mitteleuropäern.

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    (aus: WBGU Sondergutachten Die Zukunft der Meere – zu warm, zu hoch, zu sauer. 2006)

    Durch den massiven Anstieg des Meeresspiegels um fast einen Meter mussten einige Großstädte ins Landesinnere verlegt werden.
    Insgesamt geben die europäischen Staaten über 20% ihres Bruttosozialprodukts für die Bewältigung der Folgen des Klimawandels und die Anpassung an die neuen Klimagegebenheiten aus.


    zum Thema: Klimawandel 2090 - Welt

  • Europa - Große Beben

    Große Beben (Auswahl)

    grosse_beben
    Massive Bodenbewegung und Spaltenbildung (courtesy USGS)

     

    Jahr Ort Stärke Todesopfer
    1138 Syrien (Aleppo) ?

    ca. 230.000 Tote

    1556 China (Shanxi) ca. 8 830.000 Tote
    1755 Portugal (Lisabon) 8,7 70.000 Tote
    1906 USA (San Francisco) 8,3 452 Tote
    1908 Italien (Messina) 7,5 über 80.000 Tote
    1920 China  (Kansu) 8,6 über 200.000 Tote
    1923 Japan (Tokio) 7,9 über 140.000 Tote
    1927 China (Xining) 8,3 ca. 200.000 Tote
    1935 Indien 7,9 ca 30.000 Tote
    1939 Chile 8,3 ca. 28.000 Tote
    1960 Chile 9,5 ca. 2000 Tote
    1970 Peru 7,9 66.000 Tote
    1976 China (Tangshan) 7,5 ca. 250.000 Tote
    1988 Armenien 6,9 ca. 25.000 Tote
    1990 Iran 7,7 ca 40.000 Tote
    1995 Japan (Kobe) 7,2 ca. 6000 Tote
    1999 Türkei (Izmit) 7,6 ca. 15.000 Tote
    2001 Indien (Gujarat) 7,7 ca. 20.000 Tote
    2003 Iran (Bam) 6,3 ca. 30.000 Tote
    2004 Sumatra (Info -> hier!) 9,2 ca. 230.000 Tote
    2005 Pakistan (Kaschmir) 7,6 ca. 86.000 Tote
    2008 Chengdu (China) 7,9 ca. 68.000 Tote
    2010 Haiti (Info: -> hier!) 7,0 ca. 180.000 Tote
    2011 Japan 8,9 ca. 10.000 Tote

    Quellen:
    USGS
    u.a.

  • Industrie in Europa

    Industrie in Europa

    Entwicklung:
    Die Industrialisierung begann Mitte des 18. Jahrhunderts in England und dehnte sich schrittweise auf ganz Europa aus. Die so genannte Industrielle Revolution wurde möglich durch die Anwendung neu gewonnener naturwissenschaftlicher Erkenntnisse im Bereich der Güterproduktion, besonders den Einsatz von Antriebs- und Produktionsenergie erzeugenden Maschinen wie der Dampfmaschine.

    Dieser Trend weg von der Agrargesellschaft, hin zu einer Industriegesellschaft wurde auch durch die reichen Vorkommen an Bodenschätzen in vielen Teilen Europas begünstigt.

    Es entwickelten sich im 19. Jahrhundert am Nordrand der Mittelgebirge weitläufige Industriegebiete, wie zum Beispiel:

    • England
    • Nordfrankreich (besonders in Lothringen)
    • Deutschland (besonders im Ruhrgebiet und Sachsen)
    • Schlesien

    Zu dieser Zeit waren die industriellen Güter noch weitgehend rohstoffgebunden. Wichtige Produkte waren zum Beispiel:

    • Eisen und Stahl
    • Metalle
    • Textilien
    • Bekleidung
    • Schiffe
    • Landfahrzeuge

    Die Industrielle Revolution und die modernen Wissenschaften brachten Europa im 19. Jahrhundert die Führungsrolle in der weltweiten Wirtschaft ein.

    Aktueller Stand:
    Produkte, wie die oben genannten, werden nach wie vor hergestellt. Seit dem 2. Weltkrieg kamen außerdem noch die Herstellung von Chemieprodukten, Elektronikzubehör (z.B. Halbleiterindustrie) und anderen Hightechprodukten hinzu. Seitdem sind dies die führenden Industriezweige.

    In allen Branchen ist jedoch seit Jahrzehnten ein Trend zu beobachten. Es werden - wie zum Beispiel in der Textilindustrie - verschiedene Produktionsschritte, in so genannte Billiglohnländer ausgelagert um Produktionskosten zu sparen. Somit schrumpft die lokale Industrie.

    Ein weiterer Grund für den Rückgang der Industrie in Europa ist, dass sich seit den siebzigen Jahren in den meisten Industrieländern ein allmählicher Strukturwandel, weg von der Industriegesellschaft, hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft vollzieht. Ganz abgelöst wird die Industriegesellschaft jedoch wahrscheinlich nie werden, da es sonst keine Güterproduktion mehr gäbe. Ohne Produktion gibt es auch keine Dienstleitungen, also z.B. die Wartung und Reparatur von Maschinen,...

    Schwerpunkte:
    Die industriellen Ballungsgebiete sind weitläufig über den Kontinent verteilt. Hierzu gehören die größeren Städte von Ländern wie

    • England
    • Frankreich
    • Italien
    • Belgien
    • Niederlande
    • Deutschland
    • Polen
    • Tschechische Republik
    • Slowakei
    • Norwegen
    • Schweden
    • Russland
    • Ukraine

    Die Gebiete mit der verhältnismäßig größten Industriedichte sind immer noch das deutsche Ruhrgebiet, das nord-westliche Frankreich, Belgien, Niederlande und Mittel-England.

  • Wüsten - Europa

     Wüsten Europas

    Noch gibt es auf dem europäischen Kontinent keine "echte" Wüste, die UN gehen aber davon aus, dass 10% Europas in den nächsten Jahrzehnten von Verwüstungsprozessen, also von Desertifikation, betroffen sein werden. Auch Deutschland wäre laut unten stehender Karte vielleicht dabei! Besonders im Zuge der Klimaveränderungen.

    Wüsten Europas
    Rot eingezeichnet sind Trockengebiete(je dunkler rot, desto arider; dunkelrot: Vollwüsten)
    Satellitenbild alsKarte: USGS, NASA


    Karte: U.S. Department of Agriculture (USDA) Soil Survey Division
    grau eingezeichnete Gebiet sind überwiegend arid, für an sie anschließende Räume ist die Anfälligkeit (Verwundbarkeit) für Desertifikation farblich markiert
  • Hintergrund: Plattengrenzen Europas

    europa_vulkane1

    Auch Europa bewegt sich - Vulkane, Erdbeben,...

    Europa ist kein ruhiger Kontinent, sondern wir finden eine ganze Reihe von aktiven Vulkanen und auch Gegenden, in denen Erdbeben häufig sind. Eine bekannte Erdbebenregion ist Italien und dort liegen auch die großen aktiven Vulkane Vesuv und Ätna.

    Die ganz von Vulkanen geschaffene Insel Island versteckt ihren Vulkanismus teilweise unter einer dicken Decke aus Gletschereis.

    Auch mitten in Deutschland oder im Süden Frankreichs brachen innerhalb der letzten 1 Millionen Jahre Vulkane aus. Heute sieht man von von diesem (beinahe) erschloschenen Vulkanismus nicht mehr viel.

    europa_vulkane1
    (NASA Goddard Space Flight Center's Digital Tectonic Map (DTAM), prepared by Paul Lowman, Jacob Yates, Brian Montgomery, and Penny Masuoka)
    europa_vulkane1

    Die thematische Karte, die oben zu sehen ist, zeigt Orte, an denen Vulkane und Beben vorkommen. Man nennt eine solche Karte auch eine tektonische Karte.

    Wenn man mit der Maus auf die Karte geht, sieht man ein Satellitenbild Europas, das nahezu den gleichen Ausschnitt zeigt. Vergleichen Sie einmal: wo sind Plattengrenzen und Bruchzonen auf der tektonischen Karte eingezeichnet und was findet man dort jeweils auf dem Satellitenbild?

    Tektonische Karten selber auswerten?
    - Anleitung: -> hier klicken!
    - Arbeitsblatt: -> hier klicken!

  • Plattentektonik: Subduktionszone vor der Küste Portugals

    Plattentektonik: eine neue Subduktionszone vor der Küste von Portugal? 

    Neue Bruchzonen und Verwerfungen vor der portugiesischen Küste deuten laut australischen Experten darauf hin, dass sich hier, am Rand des Atlantiks,  eine Zone ausbilden könnte,  in der in einigen Millionen Jahren,  die ozeanische Kruste des atlantischen Ozeans unter die kontinentale Kruste Europas schieben wird. 

  • Vulkane im Mittelmeer - unter Wasser droht Gefahr

    Vulkane im Mittelmeer - unter Wasser droht Gefahr

    Dass die mit Abstand meisten aktiven Vulkane untermeerisch tätig sind, ist kaum allgemein bekannt, insbesondere da fast alle Unterwasservulkane nie die Wasseroberfläche durchbrechen. Ein ganzer Ring von Vulkanen liegt auf den Gipfeln der längsten Bergkette der Welt, den Mittelozeanischen Rücken.

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    Gasaustritte (NOAA)

    Im Mittelmeer aber gibt es keine solchen Spreizungszonen, an denen neue Erdplatten entstehen. Dennoch gibt es Berichte von aktiven Unterwasservulkanen.
    Seit 2001 sind die süditalienischen Vulkane besonders aktiv, 2002 der Stromboli, 2003 der Ätna,... Im Dezember 2002 brach am Stromboli ein Teil des Kraters ins Meer und löste bis zu 10 Meter hohe Flutwellen aus. Alle diese Vulkane liegen in dem Bereich, in dem die afrikanische und die europäische Erdplatte zusammenstoßen, einer sogenannten Subduktionszone.

    pl_vulkan_mittelmeer1
    Hier klicken für eine Vergrößerung der Legende!

    Die insgesamt hohe Aktivität wies darauf hin, dass in Verlängerung der Subduktionszone vor Sizilien in der Straße von Sizilien ein Unterwasservulkan tätig sein könnte. Bereits 1831 war vor Sizilien eine Vulkaninsel aufgetaucht, die Ferdinandea getauft wurde. Weniger als ein Jahr später versank der erloschene Vulkan wieder in den Fluten.

    pl_vulkan_mittelmeer1

    Im Juni 2006 wurde schließlich das lang gesuchte Unterwasservulkanmassiv mit 35 Kilometern Länge und 30 Kilometern Breite etwa 40 Kilometer vor Sizilien entdeckt. Auf dem Massiv sitzen kleinere Vulkankegel auf. Zu diesen aufsitzenden Vulkanen gehört auch Ferdinandea. Die Forscher benannten das Massiv Empedocles, nach dem griechischen Philosophen und Arzt, der die Lehre von den vier Elementen entwickelte.
    Austretende Gase zeigen deutlich, dass das gesamte Massiv aktiv ist und jederzeit Ausbrüche möglich sind. Besonders Ausbrüche an den Flanken des Vulkans werden für wahrscheinlich gehalten. Jederzeit kann auch ein Teil der Vulkanhänge abrutschen und eine Flutwelle verursachen - Tsunami im Mittelmeer.
    An der Südküste Siziliens liegen Städte wie Agrigent und die gesamte Küstenebene ist dicht bevölkert.

    Auch nördlich von Sizilien, im Thyrrenischen Meer liegen untermeerische Vulkane. Der größte Vulkankomplex mit einer Ausdehnung von beinahe 60 mal 20 Kilometern ist der 3000 Meter hohe Marsili mit extrem steilen Flanken. Meist sind die Hängen solcher besonders steiler Vulkanberge recht instabil. Füllt sich die Magmakammer unter dem Vulkan kann der Vulkan Beulen bekommen, die Hänge könnten ins Rutschen geraten. Auch ein Beben kann eine Rutschung auslösen. Ein solcher Flankenabbruch würde wohl einen wirklich gewaltigen Tsunami im westlichen Mittelmeer auslösen.

    Aber nicht nur vor Italien, sondern zum Beispiel auch zwischen den griechischen Inseln existieren Unterwasservulkane. So der Kolumbos zwischen Santorin und Amorgos. Sein Kraterrand liegt nur 18 Meter unter dem Meeresspiegel, der Karter selbst ist 500 Meter tief. 1956 löste ein Flankenabbruch am Kolumbos einen Tsunami aus, der mehrere benachbarte Inseln, unter anderem Amorgos mit einem über 10 Meter hohen Tsunami traf.

    pl_vulkan_mittelmeer1

    Ein Vorwarnsystem existiert derzeit für keine der Gefahrenzonen, einerseits weil die Gefahren erst die letzten Jahre tatsächlich ernst genommen werden, andererseits weil die Unterwasservulkane meist nur wenige bis wenige Dutzend Kilometer von möglichen betroffenen Gebieten entfernt liegen. Bei einer Geschwindigkeit der Tsunamiwelle von über 600 bis beinahe 1000 Kilometer pro Stunde ergibt sich eine Reaktionszeit für eine Vorwarnung von einer bis weniger als 5 Minuten. Innerhalb dieser Zeit müsste festgestellt werden, ob ein Beben tatsächlich einen Tsunami ausgelöst hat und im Ernstfall alle gefährdeten Gebiete geräumt werden.

    Die einzige Möglichkeit für die zuständigen Behörden ist die engmaschige Überwachung der Unterwasservulkane, um mögliche Veränderungen schnell erkennen und allgemeine Schutzmaßnahmen einleiten zu können.

    Abbildungen:
    oben: Ausschnitt aus DTAM
    Mitte, unten: Ausschnitt aus Blue Marble Next Generation mit Eintragungen (STM)

    Quellen:

    • Tullio Bernabei: Vulkan der Meerestiefe (Dokumentation F 2006)
    • Tsunami - Alarm am Mittelmeer (Dokumentation)
    • BBC News 2006
  • Campi Flegrei - die phlegräischen Felder

    Campi flegrei - die phlegräischen Felder: Wohnen im Vulkan

    supervulkane_flegrei

    Vor ca. 35.000 Jahren entstand hier, nahe Neapel, bei einem Supervulkanausbruch eine Caldera mit 15 Kilometern Durchmesser. Die Ascheteilchen dieser Eruption konnten im Erdboden bei Moskau nachgewiesen werden.Vor 15.000 Jahren fand die nächste, beinahe ebenso große Eruption statt.

    supervulkane_flegrei
    Seit der Eruption brachen über 100 kleinere Vulkane in der Caldera aus, der letzte 1538 (Monte Nuovo). Derzeit aktiv sind die berühmten Solfatara, mitten in der Stadt Pozzuoli.


    Karte der Campi Flegrei (INGV)

    Häuser am Rand der Campo flegrei
    Bis an den Rand stehen die Wohnhäuser, die ganze Gegend ist überwiegend dicht besiedelt.

    supervulkane_flegreisupervulkane_flegrei
    Solfataren im Bereich der Campi Flegrei belegen eine deutliche Aktivität im Untergrund


    Campi Flegrei als "Schrägluftbild" - Satellitenbild mit Radarhöhendaten kombiniert (Bild: INGV)

    Aus dem Weltraum kann man die Caldera-Strukturen deutlich erkennen. Die Wände der Calderen und die kleinen Krater im Inneren der Calderen. Die Stadt im Vulkan ist deutlich erkennbar.

    supervulkane_flegrei
    Bild: earthobservatory.nasa.gov

    Das falschfarbige rechte Bild zeigt die Krater im Stadtgebiet von Pozzuoli, in graubblauer Färbung ist bebautes Gebiet dargestellt, in rot Vegetation. Die Solfatara sind das weiße Gebilde am unteren linken Bildrand (unterhalb des roten Kraters).

    supervulkane_flegrei
    Campi Flegrei
    (Alle Photos STR/geolinde.musin.de)

     

    Eine kleine Eruption wie die des Monte Nuovo 1538 - nicht der Ausbruch des Supervulkanes - ist hier durch das italienische Nationale Institut für Geophysik und Vulkanismus (INGV) simuliert. Innerhalb von Minuten ist nahezu der gesamte Bereich der Campi Flegrei betroffen - weit über 200.000 Menschen wohnen und leben hier.

    Mehr Infos:

    • Als Beleg für die Aktivitäten im Untergrund kann der sich ständig bewegnde Untergrund dienen: Die bewegte Erde
    • Solfataren können je nach Gasausstoß eher auf vulkanische Aktivität oder auf den Austritt erhitzten Grundwassers hinweisen. ->Solfataren

     

    Text: nach Jung-Hüttl

  • Europa - Vulkanarten,Vulkanaufbau

    MagmakammerVulkane

    Vulkane sind - meist auffällige - Erscheinungen an der Erdoberfläche, an denen Lava austritt.

    Schildvulkan

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    Mauna Loa, Hawaii

    Die Lava wird bei Schildvulkanen aus einem Vulkanschlot gefördert und ist sehr dünnflüssig. Es können große Magmamengen gefördert werden, explosive Ausbrüche sind aber unwahrscheinlich.
    Dünnflüssige Lava tritt am häufigsten innerhalb von ozeanischen Erdplatten aus. Sie ist aus wenigen verschiedenen Bestandteilen zusammengesetzt. Eingeschlossene gelöste Gase, die beim Druckverlust beim Aufstieg im Vulkanschlot frei werden, können leicht entweichen, weil die Lava so flüssig ist.

    Übrigens:
    Ein kleines Freiluft-Experiment: Schraube das erste Mal eine Limoflasche auf - vorher vielleicht ein wenig (!) schütteln. Die Druckentlastung durch das Entfernen des dicht schließenden Deckels setzt gelöstes Kohlendioxid in der Flasche frei und lässt die Limonade (kräftig) aufschäumen.
    Stelle Dir das mit Kakao oder Pudding vor... Oder bei einem Stratovulkan...

    Stratovulkan

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    Mount St.Helens

    Stratovulkane oder Schichtvulkane entstehen aus Schichten von Asche und weiteren Auswurfmaterialien und Lava. Sie besitzen die typische Vulkanform und können durch ihre zähflüssige Magma hochexplosiv ausbrechen. Diesen Vulkantyp gibt es am häufigsten auf der Erde. Er tritt überall dort auf, wo an Subduktionszonen Erdplatten abtauchen und aufschmelzen. Bei diesem Vorgang entsteht sehr komplex zusammengesetzte Magma mit einem hohen Wasseranteil und damit auch viel Gasbestandteilen (das Wasser ist bei den vorherrschenden Temperaturen natürlich gasförmig).

    Vulkanaufbau - Vulkangefahren

    pl_vulkane1
    (übersetzt und leicht verändert STM nach USGS)

    Vulkangefahren, Vulkanaufbau: Vulkanschlot, Pyroklastischer Strom, Lahar, Tephra, Hangrutschung, Magmakammer

  • Europa - Erdbeben-Messung

    Erdbeben-Messung

    Schon seit 100 Jahren lassen sich Erdbeben mit Hilfe von Messgeräten, sogenannten Seismometern messen. Ein Seismometer misst die Bebenwellen, die von sich verschiebendem oder brechenden Gesteinsmassen ausgehen und sich über weite Entfernungen im Gestein ausbreiten.

    erdbeben-messung
    erdbeben-messung
    (alle Grafiken USGS)
    erdbeben-messung

    Steigt zum Beispiel Magma in einem Vulkan auf (rechts), so üben flüssiges Gestein und die enthaltenen Gase Druck auf das umliegende Gestein aus (Mitte). Durch den Druck entstehen Risse und Spalten, was Bebenwellen auslöst (links)

    Ein auch heute noch üblicher Seismometer zeichnet die Bebenwellen als Zickzack-Ausschläge auf einer langen Papierbahn auf. Je stärker die eintreffenden Bebenwellen, desto größer die Ausschläge.

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    Seismometer (hier ein tragbares Gerät)
    USGS

    Quellen:

    • USGS
  • Saharasand regnet über München und Oberbayern ab

    Saharasand regnet über München und Oberbayern ab

    Am 19.Februar 2014 konnte man zwar keinen rötlich gefärbten Himmel über Bayern sehen, aber die Regenwolken ließen mit Saharasand eine ungewöhnliche Fracht über München und Umgebung abregnen.

  • Saharastaub über Europa

    Saharastaub über Europa

    Und wieder ist es soweit, gewaltige Mengen Saharastaub die über weiten Teilen Nordafrikas durch starke Stürme in die Atmosphäre verfrachtet wurden, treiben über Spanien, Italien, Österreich, Frankreich,... und erreichen auch Deutschland. Hier kann man die Entwicklung der Staubverteilung nachverfolgen.

  • Europa - Erdbeben-Stärke

    Erdbeben-Stärke

    Die Ursprünge: die Richter Skala:
    Charles Francis Richter entwickelte 1935 eine Skala zur Stärkemessung von Erdbeben.
    Die Stärke, oder Magnitude (M) wird mit den Zahlen ab 1 angegeben, es wird die beim Erdbeben freigesetzte Energiemenge bewertet.
    Dabei ist ein Beben der Magnitude 2 zehn Mal stärker ist, als ein Beben der Stärke 1!
    Die Richter-Skala misst nur einen schmalen Bereich der Erdbebenwellen und ist nur für relativ nahe Erdbeben bis 1000 Kilometer Entfernung geeignet.

    •  
    • Stärke 1-2:  nur mit Messinstrumenten nachweisbar
    • Stärke 3: nur nahe am Bebenherd spürbar
    • Stärke 4-5: ca. 30 Kilometer um das Bebenzentrum herum spürbar, manchmal kleinere Schäden
    • Stärke 6:  mittleres Beben, es sind Todesopfer und deutliche Gebäudeschäden  möglich
    • Stärke 7: starkes Beben mit manchmal katastrophalen Schäden
    • Stärke 8: sehr schweres Beben
    • Stärke 9 und höher: bisher nicht gemessen!

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    Bodenverschiebung um über 2,5 Meter beim San Francisco-Beben 1908
    (courtesy USGS)


    Der Standard: die Moment-Magnitude
    Mit der Moment-Magnitude (Mw) wird der gesamte Bereich der an einem Messort eintreffenden Erdbebenwellen gemessen. Mit der Moment-Magnitude werden die Größe des Erbebenherdes, die auftretende Verschiebung im Gestein und die Gesteinsfestigkeit berücksichtigt. Ergebnisse liegen hier nicht sofort vor, da alle nacheinander eintreffenden Bebenwellen in die Mw eingerechnet werden müssen.
    Die Moment-Magnitude ist inzwischen ein Standard-Messverfahren.

    Sie wird ebenfalls von 1- 9 (und höher angegeben).

    Das Maß der Zerstörung: die (modifizierte) Mercalli-Skala

    • Stärke I: nicht vom Menschen spürbar
    • Stärke II:  kaum spürbar, höchstens in hohen Gebäuden
    • Stärke III: wird von vielen bemerkt, in Räumen schwanken Lampen
    • Stärke IV: wird allgemein bemerkt, Geschirr klappert, parkende Autos ruckeln
    • Stärke V: wird bemerkt, Menschen werden geweckt, Türen gehen von selbst auf, Geschirr zerbricht,...
    • Stärke VI: jeder bemerkt das Beben, Möbel bewegen sich, man hat Schwierigkeiten aufrecht zu gehen, keine strukturellen Schäden an Gebäuden
    • Stärke VII: Stehen macht Schwierigkeiten, leichte Gebäudeschäden

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    Auswirkungen einer Verschiebung entlang eines Bruches
    (©Steven Dutch, Natural and Applied Sciences, University of Wisconsin - Green Bay)

    • Stärke VIII: Autos sind kaum noch steuerbar, Türme können einstürzen, Baumwipfel können brechen, der Wasserstand in Brunnen kann sich ändern
    • Stärke IX: deutliche Gebäudeschäden, einige unterirdische Versorgungsleitungen werden zerstört, Spalten  im Boden,...
    • Stärke  X: massive Gebäudeschäden, Brücken können einstürzen, Dämme werden schwer beschädigt, größere Landrutschungen treten auf,...
    • Stärke XI: die meisten Gebäude werden zerstört, Brücken stürzen ein, große Spalten im Boden, alle unterirdischen Leitungen sind zerstört
    • Stärke XII: alles wird zerstört, Gegenstände werden durch die Luft geschleudert, große Bodenbewegungen


    Quellen:
    http://earthquake.usgs.gov
    http://www.seismo.unr.edu

  • Das muss ich wissen - Europas Hauptstädte

    Das muss ich wissen - Hauptstädte Europas

  • Das muss ich wissen - Europas Gebirge

    Das muss ich wissen - Europas Gebirge

  • Das muss ich wissen - Europas Gewässer 2

    Das muss ich wissen - Europas Gewässer 2

  • Das muss ich wissen - Was Europa verbindet

    Das muss ich wissen - Was Europa Verbindet

    Sollte die Aufgabe nicht sichtbar sein: https://learningapps.org/view1130001

  • Rieskrater

    Rieskrater - http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=8554&eocn=image&eoci=related_image

    Unlike Mauritania’s Tenoumer Crater or Australia’s Wolfe Creek Crater, Germany’s Ries Crater (or Nördlinger Ries) is not easily discerned in space-based images. The crater’s existence was probably just as subtle to the medieval Europeans who established a settlement inside it and unknowingly matched their 1-kilometer- (0.6-mile-) wide city to the likely diameter of the meteorite that formed the crater. The city’s church of St. George is composed primarily of blocks of suevite—rock that had earlier been melted by the meteorite impact.

    The Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer (ASTER) on NASA’s Terra satellite captured these observations of the Ries Crater on September 7, 2006. The top image is a simulated natural-color picture of the Reis Crater, with the city of Nördlingen situated near its center. In this image, dark green indicates forest, bright green indicates agriculture, and blue-gray indicates buildings and paved surfaces. The bottom image is a digital elevation map of the area’s topography based on ASTER data acquired in the same overpass. The lowest lying areas are tan-green, the highest areas are off-white, and areas in between are tan. The crater is easier to discern in this image, thanks to its low elevation.

    Ries Crater is 26 kilometers (16 miles) in diameter, with a crater rim roughly 200 meters (660 feet) above the crater floor. Unlike Wolfe Crater, it does not have a visible area of central uplift, but it does have an irregular inner ring some 12 kilometers (7.5 miles) wide, sporting hills some 50 meters (165 feet) above the surrounding area.

    Nördlinger Ries’s status as an impact crater did not become apparent until the 1960s. Prior to that time, many geologists suspected the crater had been formed by volcanic activity. One line of evidence supporting the impact theory included shocked quartz grains, which are formed by meteorite impacts. Another was the building material used for the church of St. George.

  • Nacheiszeitliche Hebung Skandinaviens

    Nacheiszeitliche Hebung Skandinaviens

    Werden Erdplatten während Eiszeiten durch große Eismassen belastet, sinken sie tiefer in den Erdmantel ein. Schmilzt das Eis am Ende der Eiszeiten wieder ab, so steigt der verformte Teil der Erdplatte wieder auf.

     

    Diese isostatische Bewegung ist noch heute, 10.000 Jahre nach Ende der letzten Eiszeit, in Skandinavien gut zu beobachten.

    Landhebungsmodell der Nordic Geodetic Commission (NKG): Angaben in mm pro Jahr
    (https://www.lantmateriet.se/en/Maps-and-geographic-information/GPS-and-geodetic-surveys/Reference-systems/Postglacial-land-uplift/)

     

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