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Dürre am Horn von Afrika 2011

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In diesem Satellitenbild ist die Abweichung im Jahr 2011 vom Normalzustand (1995-2010) in mm Niederschlag dargestellt. Ins Bild klicken für eine größere Version.
( NOAA Environmental Vizualization Laboratory)

Nachdem die zwei üblichen Regenzeiten Herbst 2010 und März-Juli 2011 teilweise nur die Hälfte oder weniger des normalen Niederschlags gebracht haben, fiel die Ernte wesentlich schlechter aus, als normalerweise. Die letzte derartige Dürresituation trat in den Jahren 1950/51 auf. Betroffen waren die Länder Djibuti, Äthiopien, Somalia und Kenya.

t_afr_horn2011_duerreBereits im Frühjahr 2011 wurde der Viehbestand stark dezimiert, auch nach der Hauptregenzeit verbesserte sich die Lage kaum. In einigen Gebieten wurde die Situation durch bereits sehr schwache Regenzeiten der letzten Jahre zusätzlich verschärft.

Die politische Situation im völlig zerrütteten Somalia, in dem zum Teil die islamistische Al Shabaab-Miliz das Sagen hat und keine Zentralregierung vorhanden ist, ließ in einigen Regionen die Nahrungsmittelversorgung vollständig zusammen brechen. Die Nahrungsmittelpreise für Grundnahrungsmittel wie Hirse und Mais stiegen je nach Land und Region sehr unterschiedlich: im Mai 2011 lagen sie in Somalia um 240% (Hirse), in Äthiopien um 110% und in Kenya (beide Mais) um ca. 60% über den Vorjahrespreisen.

Im Juni 2011 waren über 10 Millionen Menschen von Nahrungsmittellieferungen abhängig. In Somalia betraf dies nahezu die Hälfte der Bevölkerung.

Im kenyanischen Flüchtlingslager Dadaab, das für 100.000 Menschen geplant ist, mussten zeitweise beinahe 400.000 Menschen - meist aus Somalia - versorgt werden.

Anfang 2012 hungern besonders im südlichen und zentralen Somalia noch immer 250.000 Menschen, etwa 4 Millionen müssen mit Hilfslieferungen versorgt werden, davon sind 1,36 Millionen Binnenflüchtlinge. Insgesamt müssen bis zur Ernte 2012 weiterhin mehr als 10 Millionen Menschen in den betroffenen Ländern unterstützt werden.

Quellen:

  • OCHA (UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs)
  • WFP (World Food Programme)

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