Ökologischer Westpark?

Auch wenn die Gänseschar den Park offensichtlich anziehend findet,

sind weite kurz geschorene Rasenflächen kaum ökologisch wertvoll.

Meist sind auch die Randbereiche mit Rasenflächen unter einzel stehenden
Baumgruppen gestaltet.
Das sieht hübsch aus, bietet aber für Tiere recht wenig.

Einige dicht bepflanzte Randbereiche, die auch nicht völlig übernutzt
sind,
sind aber Rückzugsorte für Tiere und Pflanzen.

In Ansätzen ist sogar eine Verbindung zwischen dem Ostteil des Parks
und dem Westteil geschaffen: die am Rand begrünte Fußgängerbrücke
schafft eine gewisse Vernetzung.

Aber ein teils sehr dünner, nur aus lichten Bodendeckern bestehender
Bewuchs und die Betontreppen in der Mitte der Brücke, lassen wohl
kaum eine Wanderung von Klein- und Kleinsttieren zu.
Hier wäre eine deutliche Verbesserung notwendig, etwa eine breitere,
höhere und viel dichtere Gebüschwand (vielleicht auch eine Benjeshecke).
Damit würde auch der Lärmschutz auf der Brücke verbessert,
was bei dem Geräuschpegel der Garmischer Straße sehr sinnvoll
wäre (siehe Messungen).

Die Gebüscheinfassung der Brücke endet wieder in einem sehr
lichten, nur mit Bodendeckern bepflanzten Bereich, der keine Rückzugsmöglichkeit
für Tiere bietet! Auch hier wäre eine möglichst dichte
Bepflanzung, am besten mehrere Meter tief mit dornigen Rosengewächsen
am sinnvollsten!

Ein Feuchtbiotop am See im Ostteil ist sicherlich durchaus wertvoll, doch
in weitem Umkreis gibt es keine weiteren Feuchtbiotope, so dass ein Austausch
von Tieren und Pflanzen nicht stattfindet. Auch sieht man auf dem Bild
deutlich die Spuren der vielen Parknutzer (Trampelpfad).

Die vielen Teerwege wären durchaus auch mit wasserdurchlässigem
Belag und damit fußfreundlicher zu gestalten.

Nicht umsonst sieht man überall neben den Wegen Trampelpfade.

Die Autobhan im gesamten Norden des Parks schneidet zudem die eventuelle
existierenden Biotope völlig von der Nachbarschaft ab. Das mindeste
wären ein oder zwei Brücken, die so bepflanzt sind, dass Tiere
(und Pflanzen) sie passieren können. Zwischen den beiden Parkteilen
ist zudem die stark befahrene Garmischer Straße, die ebenfalls von
Tieren nicht überwunden werden kann.

Im Süden des Parks schließen Hochhausreihen und dichte Bebauung
an, auch hier gibt es keine Wandermöglichkeiten für Tiere oder
Pflanzen.
Insgesamt also sind viele Verbesserungen anzumahnen, aber
sicherlich können nur wenige tatsächlich umgesetzt werden, weil
die Besucherzahlen des Parks wirklich ruhige Zonen kaum möglich erscheinen
lassen.
Quellen:
- J. H. Reicholf: Stadtnatur. München 2007.
- Referat für Stadtplanung und Bauordnung: Grünplanung in München
- Perspektive München - Leitlinie Ökologie.
- Hrsg.: Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen und
Bayerisches Landesamt für Umweltschutz: Autochthone Gehölze: Verwendung bei Pflanzmaßnahmen. München 2001, S. 4.
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