Französisches Viertel Tübingen


(Quelle: gogleearth)

Die Stadt Tübingen liegt 30 Kilometer südlich von Stuttgart. Das Französiche Viertel wurde auf dem ehemaligen Areal der Hindenburgkaserne (Kasernenareal der französischen Garnison) errichtet und umfasst circa 60 Hektar. Ab dem Jahr 2000 wurde mit der Modernisierung begonnen und neue Bevölkerungsschichten zogen zu. Bis 2012 sollen weitere Planungen für neue Wohnungen und Gewerbeflächen realisiert werden.

Im Französischen Viertel wurden einige ökologische Maßnahmen zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Stadt verwirklicht:
- Vorrichtungen für Regenwasserversickerung und -Sammelbecken
- Blockheizkraftwerke
- autofreie Zonen
- soziokulturelle Nutzungsmischung

Außerdem wurde im Französischen Viertel Wert auf eine sinnvolle Innenstadtentwicklung gelegt, denn dadurch wird die Erhaltung des Viertels ökologisch, finanziell und städtebaulich günstiger.
Das Französische Viertel bietet 3000 Wohneinheiten (geförderter Mietwohnungsbau und Eigentumswohnungen) und soll eine Einheit mit Arbeitsplätzen und sozialen Einrichtungen bilden. Bis heute wurden etwa 150 Betriebe mit circa 1000 Arbeitsplätzen angesiedelt.
Freizeit-, Einkaufs- und Dienstleistungseinrichtungen sind im Viertel selbst vorgesehen oder zum Teil in unmittelbarer Nähe des Viertels vorhanden. Das Französische Viertel soll eine Zentrumsfunktion für die Südstadt übernehmen.

Das französische Viertel engagiert sich zusammen mit der Stadt Tübingen aktiv für den Klimaschutz.
So gründete der Oberbürgermeister Boris Palmer im Frühjahr 2008 die Kampagne "Tübingen macht blau". Die Menschen erhalten Tipps und Anreize, CO2 und Geld zu sparen. Ziel ist es, bis 2010 den CO2-Austoß um 10 Prozent zu reduzieren.

Einige Ziele der Kampagne sind:
- Bewohner sollen zu Ökostrom wechseln
- Spiritsparkurse werden angeboten
- Profitieren von Solarenergie
- energetische Sanierungen von öffentlichen Gebäuden (z.B. Schulen)
- Fahrgemeinschaften werden gebildet (professionell betriebenes Car-Sharing-System im Viertel vorhanden)

Außerdem ist das Französische Viertel Teil eines Projekts, das den Gebrauch des Autos verringern möchte ("Wohnen plus Mobilität"). Die Anzahl der Stellplätze für Autos wurde verringert oder zu Kurzzeitparkplätzen umgewandelt und neue Kfz-Stellplätze in zentralen automatischen Parkierungsanlagen am Rand des Quatiers angelegt. Dadurch sollen die Bewohner dazu gebracht werden, das Auto zu meiden und auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen.

Kommentar zur Nachhaltigkeit im Französischen Viertel:
Unserer Meinung nach gibt es im Französischen Viertel viele Projekte, Kampagnen und Aktionen, die zur Nachhaltigkeit der Stadt beitragen. Besonders durch das Verringern des CO2-Ausstoßes (zum Beispiel durch die autofreien Zonen im Viertel) wird zum Klimaschutz beigetragen. Aber nur wenn sich viele weitere Gebiete den Maßnahmen anschließen, kann effektiv zum Klimaschutz beigetragen werden. Ob die Projekte tatsächlich die Nachhaltigkeit des Viertels fördern, wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen.


© Manfred Grohe

Quellen
http://www.oekosiedlungen.de/franzoesisches_viertel/studienarbeit.pdf
http://www.oekosiedlungen.de/franzoesisches_viertel/steckbrief.htm
www.wikipedia.de
www.tuebingen-macht-blau.de/kampagne.html
www.wohnen-plus-mobilitaet.nrw.de/wohnen_ohne_auto/wohnprojekte/index.html?contentframe=tuebingen.html