Stadtklima
- ist von der World Meteorological Organisation
(WMO) als gegenüber dem Umland veränderte Lokalklima definiert
Klimafaktoren
- natürliche Faktoren: geographische
Lage, Relief, Höhenlage, Anteil der noch bestehenden naturnahen Oberflächen
innerhalb des Stadtgebietes natürliche Faktoren
- anthropogene Faktoren: Art und Dichte der Bebauung, Wärmespeichervermögen
der Baustoffe, Versiegelungsgrad des Bodens, Art und Zahl der Emittenten
(Industrie, Haushalt, Kraftfahrzeuge) im Stadtgebiet, Abgase, Stäube,
Abwärme
Städtische Wärmeinsel
- wird durch die Wechselwirkung mehrerer
unterschiedlicher Effekte hervorgerufen
- starke Aufwärmung tagsüber, eingeschrängte Abkühlung
nachts --> wärmer als Umland
- durch bebaute Flächen vergrößert sich die Oberfläche,
auf der Sonnenstrahlung absorbiert wird
- Einfallswinkel der Sonne wird duch senkrechte Fassaden direkter (Horizontüberhöhung)
- Vegetation fehlt meist --> wenig Schatten, kaum Verdunstungsleistung
- Gebäude heizen schneller auf, ist besserer Wärmespeicher,
gibt sie nachts langsamer ab
--> kaum Abkühlung der Luft, Mehrfachreflexionen durch Einengung
des Horizonts in Straßenschluchten
- Entweder Einschränkung des Zustroms von Kaltluft oder Anreicherung
mit Schadstoffen
- Durch Flächenversiegelung wenig Verdunstung und daher geringere
Abkühlung
Kühlende Faktoren
- Strömungsluft von Flüssen,
unterirdische Hohlräume wie Kanalnetze, U-Bahn, Unterführungen
(durch geringere Wärmeabgabe und Abkühlung bei Wind)
- Oberflächenbebauung auch als Schattenspender
Städtische Niederschläge
- geringer relative Luftfeuchtigkeit durch
Ausprägung der Wärmeinsel
- längere Dauer der Gewitter und mehr Niederschläge
- 3-5 mal höhere Konzentration an Kondensationskernen durch Emissionen
von Industrie und Autoverkehr
Städtisches Windfeld
- größere Rauheit der Oberflächen
--> geringer Windgeschwindigkeit
- Auftreten von Leewirbel und damit Böen an Gebäuden; Düseneffekte
an Bebauungslücken --> dadurch Erhöhung der Windgeschwindigkeit
(jedoch zeitlich begrenzt)
Lufthygiene
- Anreicherung von Luftschadstoffen durch
Schadstoffemissionen und geringerem Luftaustausch --> troposphärische
Bildung des Reizgases Ozon
Städtische Strahlungsbilanz
- hängt vom Zenitstand der Sonne und
der Trübung der Atmosphäre ab
- durch Dunstglocke über Städten Verringerung der Globalstrahlung
(20%)
- durch Absorption der UV-Strahlung durch Ozon und durch Reflexion an
Staubpartikeln Verringerung der UV-Strahlung (30%); zuweilen kedoch auch
Erhöhung, da Ozon sich erst nach mehreren Reduktionsschritten aus
verschiedenen Vorläufergasen bildet
Atmosphärische
Grenzschicht der Stadt
- durch trockene Oberflächen, Emission
von Luftschadstoffen, Freisetzung von Abwärme, erhöhte Rauhigkeit,
Untergliederung der bodennahen Grenzschicht:
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