Ja wo heizen sie denn hin?


Geschmolzener Schnee auf einem Kanaldeckel:
Wärme geht überall verloren! Auch über das Abwasser!

Einführung: Allgemeines über Klima

1. Temperaturmessung

1.1 Messungen

1.2 Messergebnisse

1.3 Die Messergebnisse genau betrachtet

1.4 Messanleitung

2. Heizlecks

3. Richtiges Heizen

 

Allgemeines über Klima und seine Messung

Allgemein wird das Klima folgendermaßen definiert: Es ist der gleichbleibende Zustand der Witterungsbedingungen in der Atmosphäre verbunden mit örtlich bedingten Schwankungen. Ebenso gibt es natürliche Einflüsse, die auf das Wetter einwirken: Die Lage, die Höhe des Ortes und auch in der Nähe gelegene größere Wasserflächen. Die anderen Bestandteile des Klimas, die Klimaelemente, sind Lufttemperatur, Niederschlag, Luftdruck, Wind, Bevölkerung und Strahlung, daher ist es von diesen Faktoren abhängig.

Aus diesem Grund kann man das Klima als Gesamtes nicht durch Messungen bestimmen, sondern nur die einzelnen Bestandteile können gemessen, beobachtet und ausgewertet werden.

Bei der Arbeit eines Klimatologen (d.h. bei den Messungen) muss einiges berücksichtigt werden, z.B. die Abhängigkeit der Klimaelemente voneinander und die äußeren Einflüsse (Oberfläche, Bebauung, etc.). Zudem gilt es, zwei Arten von Klima zu unterscheiden: Zum einen das Klima auf dem offenen Land, welches hauptsächlich von den natürlichen Gegebenheiten beeinflusst wird und zum anderen das Stadtklima, u.a. beeinflusst von Bauwerken.

Die Klimaelemente werden durch jede Bebauung verändert. Für die Ausbildung eines Stadtklimas gibt es Ursachen, die z.B. in mehr Wärmequellen und weniger Wind zu suchen sind. Des weiteren ist die Stadtluft stark angereichert mit Schadstoffen aus verschiedenen Quellen, z.B. Hausbrand, Verkehr, Wirtschaft und Kraftwerke. Hauptsächlich hängt die Ausbildung eines typischen Stadtklimas sowohl von der Stadtgröße als auch von der Form des Geländes, der Bebauungsstruktur und dem Anteil der Freiflächen ab.

Während sich manche Klimaelemente in Bezug auf die verschiedenen Stadtteile nur wenig unterscheiden (z.B. Sonnenstrahlung, Niederschlag) existieren bei anderen Elementen zum Teil große Unterschiede (z.B. bei Temperatur und Windverhältnissen) und zwar auf Grund der Wärmspeicherung der Baustoffe, Veränderung des Wasserhaushalts, Bodenversiegelung und Abwärme. Geringe Unterschiede kann man im Bereich von Gebäuden, Straßen und Grünanlagen finden.

1. Temperaturmessung

1.1 Messungen

Durchgeführt mit einem Oberflächenmessgerät (siehe Messgeräte)

Messung an öffentlichen, gut und schlecht isolierten Gebäuden, sowie privaten gut und schlecht isolierten Gebäuden:

- öffentliche Gebäude:

schlecht isoliert: Kirche Königin der Märtyrer (Standort: Siedlung am Perlacher Forst, Cincinnatistrasse)

gut/schlecht isoliert: Theodolindengymnasium (Standort: Am Staudengarten, Harlaching)

- private Gebäude:

schlecht isoliert: Hochhaus (Standort: Siedlung am Perlacher Forst, Cincinnatistrasse)

gut isoliert: Reiheneckhaus (Standort: Balanstrasse, Fasangarten)

Gemessen wurde bei allen vier verschiedenen Standorten zu drei verschiedenen Zeiten:

  • Außentemperatur
  • Oberflächentemperatur
  • Innentemperatur (war zum größten Teil nicht möglich, da die Räume hinter den gemessenen Wänden meist nicht zugänglich waren)

1.2 Messergebnisse:

Gemessen wurde:

  • an vier verschiedenen Orten
  • jeweils die Außen- und Oberflächentemperatur (eine Messung der Innentemperatur war leider nicht möglich)
  • unter Beachtung der Messanleitung
Messbeispiel
 

Uhrzeit

Außentemperatur

Oberflächentemperatur

TLG, öffentlich

7.20 Uhr

7.2 °C

7.9°C

Schlecht isoliert, privat

7.30 Uhr

5.9°C

7.7°C

Schlecht isoliert, öffentlich

7.40 Uhr

5.7°C

6.3°C

Gut isoliert, privat

8.00 Uhr

6.2°C

5.6°C


1.3 Was sagen die Messergebnisse:

Bei den gut isolierten Gebäuden (öffentlich und privat) liegt die Oberflächentemperatur nur wenig über, teilweise sogar unter der ermittelten Außentemperatur. Dies liegt daran, dass durch die gute Isolation nur wenig oder gar keine Heizwärme verloren geht.
Anders sieht es dagegen bei den schlecht isolierten Gebäuden aus, deren Oberflächentemperatur meist mehrere Grad über der Außentemperatur liegt. Die Ursache hierfür ist die mangelnde Isolation: Heizwärme dringt ungenutzt nach außen.

Beim TLG konnte schließlich noch festgestellt werden, dass die Raum-Innentemperatur des außen gemessenen Bereichs sehr niedrig bei etw 15°C gelegen hat. Daher ist die Messung evtl. nicht aussagekräftig.

Unter Mitwirkung unserer Lehrkraft konnten wir noch eine Messung an einem Wohngebäude durchführen. Hier wussten wir genau, wo Heizungen hinter den Wänden waren und auch die Innenraumtemperatur (zwischen 21 und 19,5 °C) war bekannt.

Zu dieser Messung erstellten wir einen Plan:

Deutlich sichtbar wird hier, dass sich bei den Messungen auf Heizungshöhe ein eingeschalteter Heizkörper bei schlechter Dämmung in der Außenwandtemperatur des Gebäudes zeigt.

Insgesamt ist sichtbar, dass Gebäude zur Erwärmung der Umgebung beitragen, und dass ein großer Unterschied zwischen Wandaußentemperatur und Lufttemperatur auf eine weniger gute Dämmung des gemessenen Gebäudes hinweist.


gut isoliertes Wohngebäude


schlecht isoliertes, öffentliches Gebäude


schlecht isoliertes Wohngebäude


TLG, öffentliches Gebäude

2. Heizlecks

Definition
Heizlecks sind Fehler, die man beim Heizen, Wohnen und Bauen begehen kann und durch deren Vermeidung man Energie sparen könnte.


Der frisch fallende Schnee schmilzt in einem Streifen entlang der Hauswand sofort:
hier wird von den Mauern viel Wärme abgegeben

2.1 Öffentliche Einrichtungen:

  • Kaufhäuser, deren Türen ständig auf und zu gehen oder permanent offen stehen
  • Schlechte Isolation => viel Wärme geht einfach ungenützt verloren
  • Übermäßiges Heizen im Winter

2.2 Privathäuser

  • Heizen im Sommer (sowohl normale Heizung als auch Bodenheizung)
  • offener Kamin statt Heizung
  • Schlecht abgedichtete Fenster, schlecht isolierte Wände oder Dächer

Privathäuser und öffentliche Gebäude:

  • Lüften bei aufgedrehter Heizung im Winter

3. Umweltfreundlich und energiesparend Heizen

  • Ritzen und Spalten abdichten => sonst geht Energie verloren wenn’s zieht
  • Nachtabsenkung auf 16 Grad Innentemperatur einstellen => Kessel schaltet ab
  • Nicht mit Strom heizen => wird schnell teuer
  • Nächtliche Wärmedämmung: Rollläden und Vorhänge schließen
  • Heizkörper nicht durch Möbel etc. zustellen
  • Einen Raum gut heizen und Türen schließen statt alle Räume zu heizen => es muss ja nicht überall gemütlich warm sein
  • zwei bis drei Mal pro Tag für fünf Minuten lüften
  • bei längerer Abwesenheit Heizung runter drehen

Quellen (woher wir die Informationen haben):