Wassermenge im Sommer

Ziel des Freistaates Bayern und der Landeshauptstadt München ist die Verbesserung des Hochwasserschutzes und eine naturnahe Umgestaltung der Isar. „Der Isarplan“ behandelt alle Aspekte der Mindestwassermenge im Sommer.


Man ahnt wie flach der gesamte Fluss bei 5 Kubikmetern Wassermenge ist!

Die Restwasserstudie wurde an der Isarstrecke zwischen Höllriegelskreuther Wehr und dem Oberföhriger Wehr und den Ausleitungsstrecken im Bereich Mühlthal, sowie unterhalb des Oberföhriger Wehres durchgeführt.
Am Höllriegelskreuther Wehr werden bis zu 80 m³/s Wasser in den Werkkanal ausgeleitet. (Dieses Wasser wird zur Energieerzeugung in den Kraftwerken Höllriegelskreuth und Pullach genutzt). Unterhalb des Großhesseloher Wehres verringert sich der max. Abfluss im Werkkanal auf 70 m³/s (welches zur Stromerzeugung für die Stadtwerke München dient).
Als Mindestabfluss werden der Isar zwischen Höllriegelskreuther und Großhesseloher Wehr 5 m³/s (April bis September) bzw. 4 m³/s (Oktober bis März) und zwischen Großhesseloher Wehr und der Rückleitung des Werkkanal 5m³/s ganzjährig belassen.
Wasserkraftnutzung ist nur umweltfreundlich, wenn kein deutlicher menschlicher Eingriff in das Ökosystem Fluss unternommen wird.

Zur Vorgehensweise wurde ein Ansatz gewählt, bei dem das komplexe System in einzelne Teilbereiche zerlegt wurde. Die Teilkomponenten sind z. B. Gewässerqualität, Fischfauna, Freizeit und Erholung. Diese sind wiederum in die Kriterien der Bestanderhebung, Wirkungsanalyse und –prognose, sowie fachliche Beurteilung und Empfehlung unterteilt.

Im April bzw. Juli 1997 wurden 5 verschiedene Abflüsse in der Ausleitungsstrecke zwischen dem Höllriegelskreuther Wehr und der Rückleitung des Wehrkanals eingestellt und begleitende Untersuchungen durchgeführt. Ziel dieser Untersuchungen war es, die Auswirkungen verschiedener Abflüsse auf abiotische (nicht lebendige) Faktoren zu ermitteln.
Durch die Bestandserhebungen wird deutlich, dass ein höherer Mindestabfluss unterhalb des Wehres sowohl zur Optik als auch zur Umwelterhaltung der Isarumgebung beiträgt.
Zur Förderung einer gewissen Dynamik im Niedrigwasserbereich und auch aus energiewirtschaftlicher Sicht sollte der Mindestabfluss durch eine monatliche Staffelung dem natürlichen Jahresgang mit niedrigen Abflüssen im Winter- und höheren im Sommerhalbjahr angepasst werden.
Eine Umsetzung der vorgeschlagenen Mindestabflussregelungen schon vor Ablauf der jeweiligen wasserrechtlichen Gestattungen sollte angestrebt werden, um zusammen mit den im „Isar-Plan“ und im Gewässerpflegeplan aufgezeigten Maßnahmen das derzeit vielfach beeinträchtigte Fluss-Aue-Ökosystem der Isar im Untersuchungsbereich deutlich aufzuwerten.

Seit Juli 2002 fließen ab dem Oberföhringer Wehr im Sommer 21 Kubikmeter Wasser in der Isar, zuvor waren es im Schnitt nur 8!


Was noch fehlt ist eine höhere Sommer-Wassermenge ab dem Großhesseloher Wehr. Mitte 2003 wurde von politischer Seite her erneut gefordert, dass auch hier nicht nur 5 Kubikmeter sondern bis zu 15 Kubikmeter fließen sollen. Dazu sind aber noch erhebliche Umbauten an den Wehranlagen notwendig.