Der Tschadsee


Der Tschadsee am Rande der Sahara in der Sahelzone (Ausschnitt Karte Afrika Schweizer Weltatlas / ©EDK 2002)


Der Tschadsee 1973: das blaue Quadrat markiert den Bildausschnitt rechts

Reste des Tschadsees im Jahr 2001

Fotos: © NASA

Der Tschadsee (Arabisch Bar as-Salam) besaß eine Wasserfläche von 12000 bis über 25000 Quadratkilometer (1960: Trockenzeit - Regenzeit), die Tiefe schwankte jahreszeitlich zwischen 4 und 7 Meter. Seit etwa 40 Jahren geht der Wasserstand deutlich zurück, der Nordteil des Sees ist seit Jahrzehnten ausgetrocknet. In diesem Zeitraum hat der See 90% seiner Größe eingebüßt, 2001 lag seine Ausdehnung in der Regenzeit noch bei ca. 1350 Quadratkilometern.

Hier geht es zu einer Animation zum Verschwinden des Tschad-Sees -> Afrika Animationen


Landschaft in der Umgebung des Tschadsees

Der Südteil des Sees wird ebenfalls immer kleiner, das Wasser ist längst nicht mehr blau und relativ klar, sondern braun und trübe. Andauernde Dürre, Entwaldung, Überweidung und Übervölkerung sind die Ursachen des Rückgangs. Nahezu 20 Millionen Menschen leben am und vom See, durch Fischfang und Bewässerungslandwirtschaft. Immer mehr Menschen aus den Anrainerstaaten ziehen an den Restsee, weil ihre Lebensgrundlage in der Landwirtschaft in der durch den Klimawandel trockener werdende Sahelzone verschwindet.


Hier ist das Wassereinzugsgebiet des Tschadsees deutlich zu erkennen. Ein gewaltiger Raum scheint auszutrocknen! (©UNEP)

Doch führt der Wasserrückgang im Tschadsee zu einer Abnahme der Artenzahl und der Menge an Fisch. Hinzu kommt eine Wassererwärmung, die nicht nur eine zunehmende Verdunstung des Restwassers nach sich zieht, sondern in den letzten Jahren zum Aufflammen von Seuchen, wie Malaria oder Cholera führt. Die vor Jahren angelegten Bewässerungssysteme funktionieren heute teilweise nicht mehr, weil der Seespiegel so weit gesunken ist, dass die Bauern nicht mehr ans Wasser kommen.

Experten befürchten ein Verschwinden des Sees bis zum Jahr 2030.