Wirtschaft

Regionale Unterschiede:

In Nord- und Ostfrankreich befinden sich meist nur Unternehmen, die sich auf die Weiterverarbeitung von Rohstoffen spezialisiert haben.
Im Süden und im Südwesten findet man überwiegend landwirtschaftliche Betriebe. Im Norden des Landes hat sich der hauptsächliche Modernisierungsprozess nach dem 2. Weltkrieg abgespielt, dadurch begann eine Zuwanderung in die nördlichen Bereiche Frankreichs.
Besonders aus den agraisch geprägten Regionen von Frankreich folgte die größte Zuwanderung, da alle Menschen an dem Aufschwung teilhaben wollten. In der Kohleregion Elsaß-Lothringen ging die Entwicklung der Industrialisierung aufgrund der Schwerindustrie sehr schnell. Jedoch befindet sich diese Industrie in einer schweren Anpassungskrise. Die meisten der stark industrialisierten Regionen haben in der heutigen Zeit große Probleme, wie das Abwandern in andere Regionen zu verhindern ist, was auf die gesellschaftliche- sowie technische Entwicklung zurückzuführen ist.

Ein Teil der agrarisch geprägten Regionen im Süden von Frankreich hat es geschafft, durch die Entwicklung einer funktionierenden Dienstleistungsindustrie eine große Abwanderung zu verhindern.
Trotz dieser Erfolge stellt der Großraum Paris immer noch das wirtschaftliche Zentrum dar. Um dieses Problem zu bekämpfen, hat die französiche Politik eine sogenannte Dezentralisierung des Landes vorgenommen. Dadurch entstanden weitere kleinere wirtschaftliche Zentren, wie z.B. die Stadt Toulouse, in deren Nähe sich die Luft- und Raumfahrtindustrie angesiedelt hat.

1.) Landwirtschaft

Die naturräumlichen Bedingungen sowie das Klima bieten gute Vorraussetzungen für die Landwirtschaft in Frankreich.

Die Landwirtschaft bietet 5% der Erwerbstätigen einen Arbeitsplatz. Diese werden von ungefähr 730.000 landwirtschaftlichen Betrieben zur Verfügung gestellt. 2,5% des Sozialprodukts wird so erwirtschaftet.
Mehr als die Hälfte der Fläche Frankreichs werden durch die Landwirtschaft genutzt.

Die wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind:

Art

Produktion pro Jahr

Zuckerrüben

30,7 Millionen Tonnen

Wein

59 Millionen Hektoliter

Milch

23,4 Millionen Tonnen

Getreide

58,5 Millionen Tonnen

Ölsaaten

5 Millionen Tonnen

Zusätzlich werden an den Küsten Fischfang, Austern- und Muschelzucht betrieben.

Zwei der dominierenden Wirtschaftszweige sind der Weinanbau und die Käseproduktion.

a) Weinanbau

Der Wein ist einer der bedeutensten Artikel des französischen Exportes sowie eine gute Einnahmequelle. Aufgrund seiner Exportbedeutung greift der Statt bei der Verteilung von Qualitätssiegeln ein, um eine gute Qualität zu garantieren. Der Wein ist eines der bedeutensten Symbole Frankreichs.

Die bedeutensten Anbaugebiete Frankreichs liegen im Rhônetal, in der Region Languedoc, im Hinterland Marseilles sowie in der Region Guyenne. In diesen Regionen findet man für den Weinanbau die besten klimatischen Bedingungen sowie sehr gute Bodenvorraussetzungen.

In Frankreich findet man nur in wenigen Regionen das passende Klima und die nötigen Bodenbedingungen um einen gute Wein herzustellen.

Dazu zählen: Bordeaux (III),Rôhnetal (V), Loiretal (II), Champagne (I), Provence(VII), Languedoc-Roussilon (VI), Burgund(IV)

Die Qualität des Weines ist von den verwendeten Rebsorten, aber auch von den Boden- und Klimabedingungen des jeweiligen Ortes abhängig. So sind zum Beispiel die Vogesen im südlichen Elsaß höher als im nördlichen und sie bieten auf diese Weise mehr Schutz gegen kalte Winde und Niederschläge. Als Resultat bekommen die Weinanbaugebiete in der Nähe von Colmar mehr Sonne und unterliegen geringeren Temperaturschwankungen als die Gemeinden im Departement Bas-Rhin, was zu besseren Resultaten führt.

b) Käseproduktion

Frankreich zählt außerdem zu einem der bekanntesten Käseproduzenten der Welt. Wie der Wein ist auch der Käse auf der ganzen Welt bekannt. Allein in Frankreich werden zwischen 4-und 5hundert Käsesorten hergestellt. Der meiste Käse wird aus Kuhmilch produziert (z.B. Camembert, Morbier). Desweiteren wird auch Ziegen-und Schafsmilch zu Käse weiterverarbeitet (z.B. Rocamadour, Roquefort).

2.) Industrie

Die Industrie stellt fast 1/3 des Sozialproduktes Frankreichs. Außerdem beschäftigt diese Branche ca. 30% der Erwerbstätigen. Trotz des extremen Nachteils der kaum vorhandenen Bodenschätze

(Frankreich verfügt fast nur im Nord-Osten über Rohstoffe, wie

- Eisen
- Steinkohle
- Uran (meist vorhandener Rohstoff = wichtiges Exportmittel)
- Bauxit
- Erdgas
- Silber
- Gold
- Erdöl
- Blei/ Zink
- Salze
- Holz
- Kaliumcarbonat )

gelang es Frankreich, oder vorallem deswegen, einen führenden Platz in den Industrienationen der Welt zu erreichen. Dies wurde vorallem durch die verarbeitende Industrie erreicht.

Besonders gut entwickelt sind die Branchen: Bau, Agrarnahrungsmittelindustrie, Chemie und Pharmazeutische Industrie, Automobilindustrie, Telekommunikation, Luft- und Raumfahrtindustrie, Metallverarbeitung…

3.) Dienstleistungen

Der sich am stärksten entwickelnde Bereich ist der Dienstleistungssektor. Durch dieses Wachstum erzielt er ca. 2/3 des gesamten Sozialproduktes von Frankreich. Desweiteren ist er der Bereich, in dem am meisten neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die wichtigsten Branchen des Dienstleistungssektors sind: Handel, Bankwesen, Fremdenverkehr, Gesundheitswesen und beratende Dienstleistungszweige.

Das Wachstum der traditionellen Industrieunternehmen ist seit den 70er Jaheren sehr gering ausgafallen, dadurch wurden mehr als 1,5 Milloinen industrielle Arbeitsplätze abgebaut. Im Gegensatz dazu entwickelte sich die Dienstleistungbranche sehr gut. Durch diese Entwicklung konnten mehr als 3 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden, so wurde dieser Sektor zum wichtigsten Arbeitsgeber in Frankreich. In der heutigen Zeit sind über 70% der Arbeiter dort beschäftigt.

Man kann den Dienstleistungssektor in zwei Bereich gliedern:

1. in den öffentlichen Bereich (Schule, Krankenhaus usw.), die nicht vom Markt beeinflusst werden

2. in den privaten Bereich (Großunternehmen usw.), die vom Markt abhängig sind. Diese Unternehmen findet man vorallem in den Bereichen Groß- und Einzelhandel, sowie Banken- und Versicherungswesen.

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