Niederlande- Schwimmende Städte

Auswirkungen des Klimawandels:

Durch den Klimawandel steigt der Meeresspiegel. Dies wird besonders die Niederlande treffen, da 1/3 des Landes unter dem Meeresspiegel liegt und die Küsten besonders lang sind. Auch sind die Niederlande bereits dicht besiedelt - man hat kaum Platz für neue Gebäude - und somit ist Auf-dem-Wasser-bauen eine ideale Lösung, da dies nicht nur eine neue Art der Landbesiedlung ist, sondern auch noch Hochwasserschutz gewährleistet.
Die Menschen dort haben besonders Angst vor der Erderwärmung und für sie ist es sehr beruhigend zu wissen, dass das Haus schwimmen kann, wenn der Meeresspiegel ansteigt.
Jährlich kostet es die Niederlande 500 Millionen Euro, um das Land vor dem Wasser zu schützen (Deiche, Sperrwerke und zudem wird Sand vom Meeresboden heraufgepumpt und an der Küste aufgeschüttet). Aus all diesen Gründen beschlossen Architekten aus Delft, auf dem Wasser zu bauen.
Bereits mehrere holländische Gemeinden planen schwimmende Siedlungen und dadurch wächst der Markt für Parzellen auf dem Wasser. Dieser Vorgang ist eine Revolution der Mentalität der Niederländer. Früher hat man sich hinter Deichen versteckt, und nun muss man Raum für die Wassermassen schaffen.

Der holländische Star-Architekt Koen Olthuis ist verantwortlich für die erste Siedlung aus mehreren 100 Häusern, die den Namen "Das neue Wasser" trägt und bei Westland, südlich von Den Haag, entsteht. Er meint: "Man muss sich auf die Natur einlassen/mit ihr verbinden, anstatt gegen sie zu kämpfen".



Quelle

Die schwimmende Stadt - ein Ort der Nachhaltigkeit:

Die Formen der "Floating (dt. fließend) City" orientieren sich an der Natur, genauer genommen an Wassertropfen. Sie haben ein optimales Verhältnis von Oberfläche zu Volumen und dabei sind der Gebäudegröße kaum Grenzen gesetzt.
Nach den Plänen der Architekten ankert die "Floating City" nicht am Festland, sondern einige Kilometer von Amsterdam entfernt und auch in hochwassergefährdeten Gebieten sollen die schwimmenden Häuser stehen (denn sollte die Stadt überflutet werden, erheben sich die Häuser aus ihren Fundamenten und können bis zu 5,5 m steigen). Der Standort der Stadt ist das Ijsselmeer und dies ist das größte Binnengewässer der Niederlande.
Die Stadt auf dem Wasser soll selbstständig sein und sich selbst mit Energie, geschöpft aus den Wellen, Gezeiten und dem Wind, Wärme und Trinkwasser versorgen, was sie zu einem Ort der
Nachhaltigkeit macht. Auch ist man durch diese Art der Energiegewinnung umweltfreundlich und verbraucht keine fossilen Brennstoffe. Architekten sind sich auch einig, dass eine schwimmende Stadt jede Flut überstehen wird: "Die besten Chancen, eine Flut zu überleben hat der, der schwimmen kann".
Bereits jetzt verkaufen sich die schwimmenden Häuser gut - obwohl die 300.000 € teuren Gebäude erst seit 3 Monaten auf dem Markt sind.


Das Ijsselmeer (Quelle)

Bauweise:

Der Schwimmkörper besteht aus Styropor (in Waffelform)
, da es leicht verformbar ist und sich wie Legosteine zusammenstecken lässt, nur die Hohlräume werden mit Spezialbeton gefüllt, der kostengünstig und besonders leicht (je leichter desto wirtschaftlicher) ist. Die Elemente können in sehr seichtem Gewässer schwimmen, sind flexibel und stabil, werden in einer Fabrik hergestellt, aber auf dem Wasser zusammengebaut.
Damit sie nicht wegtreiben, sind die Häuser zusätzlich an 2 Pfählen befestigt, an denen sie hoch und runtertreiben können.
Insgesamt hat ein solches schwimmendes Haus bis zu 2 Stockwerke (bis zu 120 m²) - darin Schlafzimmer, Bad, Küche und Wohnzimmer - und bietet genug Platz für eine
4-köpfige Familie.
Für die Zukunft werden bereits ganze Gartenanlagen,Parks, Straßen und Autobahnen auf dem Wasser geplant.

Floating Houses (Quelle)


Quellen: 3sat.de, Focus.de, uni-muenster.de, daserste.de