Autochthone Pflanzenarten "Autochthon (griechisch: auto=selbst,
chthon=Erde; am Fundort entstanden, bodenständig)
sind Pflanzen dort, wo seit langem ihre
wildwachsenden Stammpflanzen leben
bzw. lebten. Die heimischen Pflanzenarten haben
sich im Laufe einer jahrtausendelangen Entwicklung
an ihre Umweltbedingungen angepasst. Abhängig
von Klima, Höhenlage, Sonneneinstrahlung, den
Feuchtigkeits- und Bodenverhältnissen, den eiszeitlichen
Rückzugsräumen und dem Verlauf der Rückwanderung
in unsere Breiten erwarben die selben Arten
in verschiedenen Naturräumen eine voneinander
abweichende, regionaltypische genetische Ausstattung. Das in Bayern erhältliche Saat- und Pflanzgut stammt zum Teil aus Norddeutschland, Süd- und Osteuropa. Werden diese Pflanzen bei uns verwendet, gedeihen sie oft nicht richtig. Wenn sie sich mit heimischen, autochthonen Pflanzen kreuzen, entsteht ein Mischtyp, der die hiesige Population verändern kann. Möglicherweise ist dieser frostempfindlicher oder er blüht früher. Dies wiederum hat beispielsweise Auswirkungen auf Nektar sammelnde und bestäubende Insekten. Letztendlich besteht die Gefahr, dass die vielfältigen Verknüpfungen in der Natur und der Evolutionsprozess nachhaltig gestört werden." Quelle: Hrsg.: Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen
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