Vergleich derMessungen in den Innenhöfen

Klenzestrasse 34 und Klenzestrasse 36

 

Januar:

Im Januar sind leichte Schwankungen bei der Bodentemperatur zu erkennen. Während sie im begrünten Hof, Klenzestraße 36, 3,5 °C beträgt, wurde in der Klenzstraße 34 nur eine Temperatur von 1,5 °C gemessen. Faktoren der Bodentemperatur, wie etwa Bodenbedeckung und -farbe sind in beiden Höfen identisch. Ein Grund für die Temperaturunterschiede wären also lediglich ein verschiedener Wasser- oder Luftgehalt des Bodens. Feuchte Böden erwärmen sich im Allgemeinen langsamer. Da es zur Messzeit leicht geregnet hat, könnte sich die generell niedrige Temperatur von nur 1,5 bis 3,5 °C erklären. Den Unterschied könnte man damit begründen, dass der Hof der Klenzestraße 34 etwas kleiner ist und sich somit auf kleinerem Raum bei Niederschlag mehr Wasser ansammelt. Bei größerem Wassergehalt des Bodens ist die Temperatur niedriger. Auch sind im begrünten Hof versiegelte Flächen zu finden, weshalb der Wassergehalt des Bodens dort geringer und dieser somit etwas wärmer ist. Damit wäre dieser geringfügige Unterschied der Bodentemperatur erklärt.

Die Lufttemperatur beträgt in beiden Innenhöfen 3 °C. Es ist hier folglich kein Unterschied zwischen begrüntem und unbegrüntem Hof zu erkennen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Januar noch keine, bzw. wenig Begrünung vorhanden ist. Dadurch wird von Blättern kein Wasser aufgenommen und somit auch nicht verdunstet, weshalb es nicht zur Kühlung kommt. Auch wird Regen und Wind von keinen Pflanzen abgehalten, wodurch der begrünte Hof keinerlei Wärmevorteile hat.

Ein Unterschied ist bei der Luftfeuchtigkeit zu erkennen. Sie beträgt in der Klenzestraße 36 75,6%, in der Klenzestraße 34 74,3%. Auch dies ist auf die Jahreszeit zurückzuführen. Normalerweise ist die Luftfeuchtigkeit im begrünten Hof höher, weil die Pflanzen dort Wasser aufnehmen und dieses verdunstet wird. Im Januar sind jedoch beide Höfe noch unbegrünt, weshalb auch die Luftfeuchtigkeit identisch ist. Die geringe Differenz von 1,3% kann wiederum auf die Flächenversiegelung in der Klenzestraße 36 zurückgeführt werden. Sie bewirkt, dass mehr Wärme absorbiert wird und Wasser nicht mehr in den Boden einsickern kann. Dies hat zur Folge, dass die Luftfeuchtigkeit geringer ist.

Beim Schall sind beim Vergleich der beiden Höfe leichte Schwankungen zwischen 5 und 8 dB zu erkennen. Hierbei ist es in der Klenzestraße 36 sowohl außerhalb als auch innerhalb des Hofes lauter. Dies ist durch eine Baustelle, die sich im Inennhof der Klenzestraße 38 befand, zu erklären. Dadurch war die Lärmbelästigung im unmittelbar angrenzenden Hof in der Klenzestraße 36 größer, als in dem der Klenzestraße 34.

April:

Im April ist die Lufttemperatur in den beiden Höfen gleich (4,8°C). Unterschiede gibt es hingegen bei Oberflächen- und Bodentemperatur. Hierbei zeigt es sich deutlich, dass die Begrünung im Hof der Klenzestr.36 eine Kühlung der Oberflächen- und Bodentemperatur bewirkt. In der Klenzestr.34 wurde eine Oberflächentemperatur von 5,6°C gemessen, wohingegen der Wert der Klenzestr.36 um 0,3°C niedriger ist, also 5,3°C. Bei der Bodentemperatur findet man das vor. Hier ist es auch im begrünten Hof um 0,2°C - 0,4°C kühler.

Auf den Schall hat die Begrünung keine Auswirkung, da der Wert in beiden Höfen gleich ist, bis auf eine zu vernachlässigende minimale Abweichung von 3dB im unbegrünten Hof.

Juni:

Im Juni lassen sich nur Unterschiede bei der Wandabstrahlung erkennen.Im begrünteren Hof der Klenzestr. 36 beträgt sie 21,5° in der Sonne und 17,7° im Schatten.Im nur leicht begrünten Hof der Klenzestr. 34 beträgt sie in der Sonne 24° und im Schatten 20,1°.Ein Grund für diese Schwankung ist die unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheiten der Wände.Da die Wand der Klenzestr.36 begrünt ist wird sie durch die wasserverdunstung der Pflanzen gekühlt und ist somit kälter als die Unbegrünte.

Zusammenfassung:

Beim Vergleich der Messergebnisse von Januar und April/ Juni lässt sich eine starke Beeinflussung von Begrünung auf das Klima erkennen. Während im Januar der begrünte Hof stets wärmer war, ist er in den Sommermonaten wesentlich kühler als der unbegrünte Hof. Dies ist auf die Begrünung, die sich erst in den Frühlingsmonaten entwickelt, zurückzuführen. Pflanzen absorbieren das Wasser, es verdunstet und kühlt so die Luft ab. Da in dem begrünten Hof sowohl die Fassade, als auch der Hof an sich, also der Boden bepflanzt ist, wirkt sich die Abkühlung auf den gesamten Hof aus. Damit wäre bewiesen, dass eine Begrünung in einem Innenhof zur Abkühlung und damit zu einer Verbesserung des Klimas beiträgt.

Interpretation der Messergebnisse

der Datenlogger im Zeitraum vom 3. - 21. April

Diese haben wir in den Höfen der Klenzestraße 34 (TLG Logger 1) an einer unbegrünten Garagenwand und in der Klenzestraße 36 (TLG Logger 2) an einer begrünten Fassade angebracht. Beide Datenlogger lieferten uns zwischen 5253 und 5266 Ergebnisse für Luftfeuchtigkeit und Temperatur in dem Zeitraum vom 3.-21. April.

 

Temperatur

Die Ergebnisse der Datenlogger halten in dem Zeitraum vom 3.-18. April extremere Temperaturen in der Klenzestraße 36 fest.

Hier befinden sich die Höchsttemperaturen bei 23° Celsius, die Tiefstwerte bei -2° Celsius. Jene befinden sich in der Klenzestraße 34 zwischen 21° Celsius und -1° Celsius.

Über die Gründe dieser ungewöhnliche Beobachtung können wir nur Vermutungen anstellen. Zum Einen könnte die Positionierung der Datenlogger eine Rolle spielen. Während Datenlogger 1 in der Klenzestraße 34 ohne weitere Behinderungen messen konnte, befand sich Datenlogger 2 (Klenzestraße 36) unter Einfluss der Innenhofausstattung. So könnte ein kleines Vordach die Luft im Messbereich des Datenloggers 2 erhitzt haben und somit die Ergebnisse verfälscht bzw. leicht verändert haben. Auch die veränderte Luftzirkulation könnte ein Grund für diese Beobachtung sein.

 

In der Zeit vom 19.-21. April kommt es jedoch zu einem Umschwung. Die Temperaturen in der Klenzestraße 36 zeigen nicht mehr so starke Schwankungen auf, während diese in der Klenzestraße 34 zunehmen.

So liegt die Höchst- bzw. Tiefsttemperaturen im Hof der Klenzestraße 36 zwischen 24° Celsius und 4,5° Celsius und die Extremwerte im Hof der Klenzestraße 34 bei 22° Celsius bzw. 5° Celsius.

Dies erklärt sich durch den zunehmenden Pflanzenwachstum, dessen Einfluss zu dieser Zeit nach mehreren warmen Tagen zu wirken begann.

 

Luftfeuchtigkeit

Aus den Werten vom 3.-21. April konnten folgende Schlüsse gezogen werden:

Generell kann man sagen, dass in der Klenzestraße 34 die Schwankungen größer und extremer sind, da hier die Werte zwischen 28% am 7.April und 87% am 4. April liegen.

In der Klenzestraße 36 schwanken sie zwischen 29% am 13. April und 89% am 3. April. Im insgesamten hat dieser Hof ein feuchteres Klima, was an der intensiveren und flächendeckenderen Begrünung des Innenhofes liegt.