Befragung von Hausbewohnern begrünter Häuser

 

Fragebogen begrünte Häuser

Informationen für die Hausbewohner als PDF-Datei:

 

 

Frage

 Ja/ Positiv

  Neutral

 Nein/ Negativ

 1. Auseinandersetzen mit Klimawandel

41

 -

 -

 2. Vorkenntnisse 'Denkmal Aktiv'

4

 

 37

 3. Einstellung gegenüber dem Projekt

33

 8

 -

 4. Einstellung zur begrünten Fassade

29

 10

 2

 5. Negative Erfahrung mit Ungeziefer

 keine klare

 Aussage

 möglich

 6. weitere negative Aspekte

 18

 7

 16

 7. Temperaturunterschiede im Haus

 15

 20

 6

 8. Verbesserung des Stadtklimas

 34

 3

 4

Zu 1, 2 und 3:
Alle Befragten setzen sich mit dem Klimawandel auseinander, allerdings haben die meisten von dem Projekt 'Denkmal Aktiv' noch nicht gehört. Dennoch finden fast alle das Projekt interessant.

Zu 4:
Vom ästhetischen Standpunkt aus wird für eine Fassadenbegrünung im Allgemeinen und im Besonderen Wilder Wein befürwortet, wohingegen der Efeu als störend bezeichnet wird, da er die Fassade beschädigt.

Des weiteren sollte eine historische Fassade aus optischen Gründen nicht vollständig von den Gewächsen bedeckt werden, schließlich geht sonst ein Teil des Denkmalcharakters verloren.

Zu 5:
Die meisten der Befragten hatten schon Erfahrungen mit Tieren (Spinnen, Wespen, Bienen, Mäuse, Ameisen,...), die sie aber nicht unbedingt als störend empfinden.
In einem Zitat zur Frage nach Ungeziefer machen die Bewohner deutlich ,dass sie "nicht mehr als unsere Bekannten in ihrem unbegrünten Haus" davon betroffen sind.

Eine Erwähnung von Mäusen auf einem Balkon im ersten Stock eines begrünten Objekts wird insofern relativiert, als aus unbegrünten Häusern in der näheren Umgebung des Objekts bekannt ist, dass Mäuse durchaus an den Hauswänden (auch an glattem Putz) bis in den vierten Stock hinaufklettern.

Trotz der teilweise hohen nachweisbaren Zahl von Kleintieren in den begrünten Fassaden scheinen diese aber nicht (oder kaum) zu stören oder in den Wohnbereich vorzudringen!

Zu 6:
Alle Pflanzen sind insofern ein Problem, als sie bei einem Fassadenneuanstrich beschnitten werden müssen.
Im Herbst entstehen zusätzliche Unannehmlichkeiten durch die Blätter von nicht winterharten Pflanzen, die entsorgt werden müssen.

Zu 7:
Bei der Frage zu Temperaturunterschieden innerhalb der Wohnung gingen die Meinungen stark auseinander. Einige meinten, dass im Sommer angenehme Raumtemperaturen herrschten und im Winter durch die Begrünung eine Dämmung besteht, wohingegen andere meinten, dass die Pflanzen keine Auswirkung auf die Temperatur haben.

Zu 8:
Eine überwiegende Zahl der Befragten war der Meinung, dass eine Fassadenbegrünung zur Verbesserung des Stadtklimas beiträgt und auch den Sauerstoffgehalt der Luft erhöht. Auch neuer Lebensraum für Vögel und Eichhörnchen werde geschaffen.

In einer größer angelegten Untersuchung (Opaschowski) zur Stadt der Zukunft gaben von je 100 Bürgern
91 an, dass ihnen Stadtparks und Grünanlagen,
87 dass ihnen Naherholungsgebiete,
84 dass ihnen Stadt- und Straßenfeste,
und nur 65, dass ihnen Museen und 62, dass ihnen Kneipen besonders wichtig wären.

Die Wichtigkeit von Grün in der Stadt ist also nicht zu übersehen. Nach der oben angeführten Untersuchung wäre es damit auch gar nicht wichtig, ob eine Begrünung immer positive ökologische Auswirkungen mit sich bringt. Dies ist aber nach unseren Messungen der Fall.

Quelle:

  • Opaschowski, Horst: Besser leben, schöner wohnen? Leben in der Stadt der Zukunft. Darmstadt 2005, 235.