Manganknollen und andere Schätze

Methanhydrate - Energie aus der Tiefe, Gefahr aus der Tiefe
Weißes Gold wird es genannt, der Energielieferant der Zukunft. Methanhydrat das Forscher bisher an die Oberfläche holen, löst sich dort schnell auf, weil die Kälte und der Druck in der Tiefe das Methan stabil und fest halten, es an der Oberfläche aber geradezu augenblicklich zu verdampfen beginnt.

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Brennendes Methanhydrat (oben links die Molekülstruktur)
(USGS)

Trotzdem könnten eventuell einmal in großem Maßstab geförderte Methanhydrate die schwindenden Erdölvorräte ersetzen.

Die derzeit stattfindende Klimaveränderung wirkt sich erst über viele hunderte von Jahren auf das Meer aus. Das bedeutet auch, dass über hunderte von Jahren der Meeresspiegel steigen wird, auch wenn wir jetzt den Kohlendioxidausstoß auf ein vorindustrielles Maß senken würde. Und die Erwärmung der Tiefsee wird sich ebenso über hunderte von Jahren vollziehen.

Bei höheren Tiefseetemperaturen wird das Methanhydrat instabil werden, an manchen Stellen auch schlagartig gasförmig. Dabei könnten gewaltige Gasausbrüche die Weltmeere heimsuchen und solche Methan"explosionen" zu riesigen Unterwasserbergrutschen führen. Abbrechende Quadratkilometer große Bereiche in Unterwassercanyons würden wohl außergewöhnlich große Tsunamis auslösen.

Manganknollen - Rohstoffe aus der Tiefe
2 Milliarden Tonnen mangan-, kupfer- und zinkhaltige Klumpen lagern wohl am Meeresboden. Der Aufwand aber für die Förderung gilt im Moment als viel zu hoch, um noch rentabel zu sein.

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Manganknolle, gewonnen 1982 im Pazifik
(© Koelle, GFDL)

Manganknollen entstehen wohl durch den Einfluss von Bakterien oder noch kleineren Lebensformen über hunderte und tausende von Jahren in bestimmten Regionen der Tiefsee.

Manganknollen liegen überall an ihren Entstehungsorten auf sehr weichem Boden auf. Würde man diese Knollen, wie bisher geplant, mit einer Art Staubsauger aufsaugen, würden nicht nur der direkte Abbaubereich völlig zerstört, es würden auch gewaltige Schlammfahnen durch die Tiefsee ziehen und wahrscheinlich über tausende von Quadratkilometern alles Leben am Boden ersticken.