Geolexikon
Unser geographisches Wörterbuch
Begriff | Definition |
---|---|
Meridian | Längenkreise, sie verbinden die Pole im Gradnetz der Erde. |
Mercalli-Skala | Bewertet die Stärke der Zerstörung durch ein Beben. |
Megalopolis | Durch Zusammenwachsen von mehreren Großstädten entstandene Riesenstadt. |
Megacity | Besonders große Stadt mit über 8-10 Millionen Einwohnern. |
Meersalz | Essbares mineralhaltiges Salz, das aus dem Meer gewonnen werden kann. |
Meeresströmungen | Dauerhafte linienhafte Bewegung größerer Wassermengen, oft ausgelöst durch beständige Windsysteme oder thermohaline Zirkulation. |
Meeresspiegelanstieg |
1. In Folge einer globalen Erwärmung kommt es zu eine Wärmeausdehnung des Meerwassers, dies verursacht einen M. in der Größenordnung von einigen Zentimetern. |
mediterran | Dem Mittelmeerraum zugehörend, dem Mittelmeerraum entstammend, ... |
Medina | Name für die orientalische Altstadt. |
mBar | siehe Millibar |
Maßstab | Mit Hilfe des M. kann man die Größenverhältnisse auf der Karte auf die wirklichen Verhältnisse übertragen. |
Massentierhaltung |
Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft wurde es üblich und teilweise für das Überleben der Betriebe auch notwendig, nur noch eine Tierart zu halten. Dabei werden bei der M. nur wenig Rücksichten auf die natürliche Lebensumstände der Tiere genommen. Beispiele wären die Geflügelzucht mit zehntausenden Tieren in einem fensterlosen Stall oder die Haltung von Schweinen in Ställen mit leicht zu reinigenden Vollspaltenböden. Beide Haltungsformen haben rein ökonomische Gründe, Ziel ist es, möglichst viel bei minimalem Kosteneinsatz zu produzieren. |
Maßeinheiten | siehe Einheiten |
Marsch | Angespültes Feinmaterial wird an Flachküsten (Nordsee) abgelagert, bis der neu entstandene Boden über dem normalen Mittelwasserstand liegt und von ersten salzbeständigen Pflanzen besiedelt wird. Dann lagert sich noch schneller Material ab, schließlich liegt die neu entstandene Marsch dauerhaft über dem Meeresspiegel und wird nur noch bei besonders hohem Wasserstand (etwa Sturmflut) überspült. |
Marktwirtschaft | In der M. bestimmt die Nachfrage des Marktes was angeboten wird. Wer billiger produzieren kann, hat auf dem weltweiten freien Markt, den es in Wirklichkeit kaum gibt (siehe Protektionismus), deutliche Vorteile vor Konkurrenten. |
Markt |
Ort, an dem Käufer und Verkäufer für die Kaufhandlung aufeinander treffen. |
Maritimität | Substantiv zu maritim |
maritim | Das ozeanisches Klima wird von der großen Wärmespeicherkapazität des Meeres geprägt. Herbst und Winter sind mild, der Frühling verhältnismäßig kühl und der Sommer mäßig warm ist. Über das Jahr hinweg ergibt sich ein ausgeglichener Temperaturgang ohne große Amplitude. Die Niederschlagsmengen sind relativ hoch. |
marin | Dem Meer zugehörend. |
Marginalisierung | An den Rand-Drängen von Teilen der Bevölkerung, besonders in wirtschaftlicher, aber auch sozialer Hinsicht. |
Mantelplume | etwa zylindrische Ströme von Wärme und Magma steigen vom unteren Mantel aus auf. Diese M. (mantle plumes) mit einem Durchmesser von 100-150 Kilometern führen dort, wo sie auf ozeanische oder kontinentale Platten treffen zu besonders produktivem Vulkanismus und können ein Auseinanderbrechen von Platten bewirken |
Manteldiapir | siehe Mantelplume |
Mantelaufdomung | siehe Aufdomung |
Mangrovenküste | In der Gezeitenzone von tropischen Flachküsten lebende baumartige Vegetation. M. schützen Küsten vor Erosion. Die M. ist die tropische Variante des Wattenmeeres. |
Mall | Kombination aus Freizeiteinrichtungen und Einkaufszentrum. |
Malaria | Regelmäßig (endemisch) oder periodisch (epidemisch) auftretende parasitäre Krankheit, von Arten der Gattung Plasmodium (protozoa) verursacht, und von Mücken der Gattung Anopheles übertragen; verursacht starke Fieberanfälle und Störungen von Körperfunktionen und tötet jedes Jahr etwa 2 Millionen Menschen (Q: IPCC). |
Magnetfeld | siehe Erdmagnetfeld |
Magmakammer | Unter einem Vulkan sammelt sich in einem sich durch aufsteigende Magma vergrößernden Hohlraum (Spalt, ...) glutflüssiges Gestein an, diesen Ort nennt man M. Die M. ist damit sozusagen ein Zwischenspeicher für Magma zwischen dem flüssigen Bereich unter der Erdkruste und der Erdoberfläche. |
Magma | Oft stark gashaltige Schmelze des oberen Erdmantels (bis zu 1300°C heiß), die bei Vulkanausbrüchen als Lava an die Oberfläche tritt. An der Oberfläche erstarrende Lava bildet je nach Zusammensetzung unterschieldiche magmatische Gesteine. |
Maghreb | Nordwestteil Afrikas (Tunesien, Algerien, Marokko), der arabisch geprägt ist. |
Macchie | Meist immergrüne buschartige Hartlaubvegetation im Mittelmeerraum, die sich durch hart-ledrige Blätter vor übermäßiger Verdunstung schützt. Bsp.: Lorbeer und Erdbeerbaum |
Maar | Meist kreisrunder See, der einen Vulkankrater füllt. Entstanden durch eine Explosion, beim Kontakt von Magma mit Wasser. Maare gibt es in Deutschland in der Eifel und in der Schwäbischen Alb. |
Mäander |
In sehr flachem Gebiet stark kurvig fließender Fluss oder Bach. |
lx | siehe Lux |
Lux |
Einheit der Beleuchtungsstärke. |
Luv | Die dem Wind zugewandte Seite einer Erhebung (auch Wetterseite). In Europa normalerweise die West- oder Nordwestseite. |
Lumen |
Lichttechnische Einheit, die die gesamte von einer Lichtquelle ausgehende sichtbare Strahlung misst. |
Luftdruck | L. ist das Gewicht einer Luftsäule pro definierter Flächeneinheit. Er wird in Hektopascal (hPa) gemessen, dabei entspricht 1 hPa 100 Newton pro Quadratmeter (nach Endlicher) |
Löss | Feinkörniges, meist gelbliches Material aus den Eiszeiten, das vom Wind transportiert und in teils hunderten von Metern starken Schichten abgelagert wurde. |
Logistik | Lehre von den Verkehrs- und Planungstechniken, die zur Steuerung von Warenströmen, ... notwendig sind. |
LLDC | Die am wenigsten entwickelten Länder der Erde werden unter diesem Begriff zusammengefasst. |
Lithosphäre | Die Gesteinsphäre ist die äußere, etwa 100-200 km dicke Schicht der Erde. Sie umfasst die kontinentale oder die ozeanische Erdkruste und den oberen Erdmantel. Die starren Lithosphärenplatten schwimmen auf der Asthenosphäre. |
Limanküste | Küste mit senkrecht zur Küste verlaufenden schmalen Buchten (Entstehung siehe Riasküste), die durch Nehrungen völlig oder nur teilweise vom offenen Meer abgetrennt sind. |
Lido | Italienische Bezeichnung für eine Nehrung. Auch allgemein für eine Inselkette, die eine Lagune nach außen begrenzt. |
Leuchtturm | Erhöht angebrachtes, weit sichtbares Seezeichen an Land oder auf Untiefen errichtet. Meist mit Lichtsignal. |
Lehm | Materialmischung aus Sand, Schluff und Ton. |
Legende | Erklärung der auf einer Karte verwendeten farbigen Markierungen und Zeichen. |
Lee | Die dem Wind abgewandte Seite einer Erhebung (auch Windschatten). |
Least Developed Countries | siehe LDC |
LDC | Least Developed Countries; Entwicklungsländer, die wirtschaftlich besonders schwach sind: das Pro-Kopf-Einkommen liegt in ihnen bei wenig über 1$ pro Tag, der Anteil der Industrie am BIP liegt bei unter 10%, ... Verschiedene weitere Indikatoren ergänzen diese Voraussetzungen (z.B.: Lebenserwartung, Alphabetisierungsrate, ...) |
Lawine | Von Hängen im Gebirge abgleitende Schnee- und Eismassen. Trockenschneelawinen können hohe Geschindigkeiten (über 60 km/h) erreichen. |
Lava | Geschmolzenes Gestein, das aus dem Vulkan ausgetreten ist. |
Latifundien | Großgrundbesitz in lateinamerikanischen und auch südeuropäischen Ländern, manchmal durch Pächter bewirtschaftet. |
latenter Wärmestrom | Energieabfuhr von der Erdoberfläche durch Verdunstung von Wasser (Verdunstungskälte). Seine Stärke wird vom Wasserangebot deutlich mitbestimmt (nach Endlicher). |
Lateinamerika | Einer der Kulturerdteile, nämlich der in der Zeit des Kolonialismus durch spanische Kultur geprägte Bereich der Staaten Mittel- und Südamerikas. |
Lapilli | Kleine Lavabrocken, von maximal 6,4 cm Durchmesser, die bei einem Vulkanausbruch herausgeschleudert werden. |
Landwirtschaft | Die L. als Wirtschaftszweig erzeugt pflanzliche und tierische Nahrungsmittel und Rohstoffe. |
Landwind | Nachts kühlt das Land viel schneller ab als die See. Es entsteht eine zum Seewind entgegengesetzte Luftströmung vom Land aufs Meer. |
Landschaft | Raum, der durch unbelebte, belebte und vom Menschen veränderte Natur gestaltet wird. Meist wird ein Raum als L. bezeichnet, wenn er eine deutliche äußere Einheitlichkeit aufweist. |
ländlicher Raum | in der Hauptsache durch Landwirtschaft geprägter Raum ohne größere Siedlungen, d. h. mit vergleichweise geringer Bevölkerungsdichte. |
Landflucht | Abwanderung aus ländlichen Gebieten in städtische Räume, meist um die eigene wirtschaftliche Situation zu verbessern. |
Lahnung | Kleiner einfacher Damm aus Pfählen und Reisigbündeln vor Deichen, die zur Beruhigung des Wassers dienen. Fließt Wasser langsamer wird Feinmaterial abgelagert, Neulandbildung wird angeregt. |
Lahar | Schlammlawine (oder Schuttlawine), die durch Vermischung der von einem Vulkan ausgestoßenen festen Stoffe mit Wasser (meist Niederschlag) ensteht. |
Lagune |
Ein vom Meer abgeschnittener Bereich, etwa durch Korallenriffe in einem Atoll oder durch Bildung eines Haffs.
|
La Niña | Kalter Gegenpol zum warmen El Niño, Teil der ENSO. Hat ebenso wie ein El Niño weltweite Auswirkungen. |
Kyoto-Protokoll | Legte 1997 eine Verminderung der anthropogenen Treibhausgas-Emissionen (z.B.: CO2, CH4, N2O, ...) um mindestens 5% unter den Stand von 1990 innerhalb des Verpflichtungszeitraums von 2008 bis 2012 fest. (nach IPCC u.a.) |
KWK | Kraft-Wärme-Koppelung: Anlagen, die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen und somit einen höheren Wirkungsgrad erreichen. |
Küstenwüste | K. entstehen an den Westseiten der Kontinente auf der Höhe der Wendekreise. Dies hat verschiedene Gründe |
Küstenschutz | Alle Maßnahmen, die Küste vor der Abtragung durch die Brandung des Meeres schützen, z.B. Bepflanzung, Eindeichung, ... |
Küstenfischerei | Küstennaher Fischfang in kleinem Umfang, heute meist für private Zwecke oder im Nebenerwerb. |
Küste | Der schmale Bereich, an dem das Land ins Meer übergeht. |
Kulturraum | Abgrenzbarer Raum, der (meist historisch) durch eine Gesellschaft und ihre Kultur geformt wurde. |
Kulturlandschaft |
Vom Menschen und seinen Tätigkeiten im Sinne der durch eine Gesellschaft und ihre Daseinsgrundfunktionen geprägten Landschaft. |
Kulturerdteile | Regionen, die durch eine einheitliche geschlossene kulturelle Prägung gekennzeichnet sind, etwa der Orient oder Lateinamerika. |
Kulturerbe | Erhaltenswerte Hinterlassenschaften (Gebäude, Industrieanlagen, Parks, ...) vergangener Kulturen. |
Kulturboden | Nennt man durch menschliche Einflüsse überformten oder geschaffenen Boden. |
Kultur | Jeweils in Zeit und Ort sehr unterschiedliche Ausprägung menschlicher Lebensformen. Zeigt verschiedenartige Gesellschaften an. |
Kultstätte | Ort, an dem religiöse Zeremonien (Gottesdienste, Opfer, ...) einer Religion abgehalten werden. |
Kubikmeter | Volumen, z.B. ein Würfel mit einer Kantenlänge von je einem Meter. |
Kubikkilometer | Volumen, z.B. ein Würfel mit einer Kantenlänge von je einem Kilometer. |
Kryosphäre | Der Teil des Klimasystems bestehend aus Schnee, Eis und Permafrost ober- und unterhalb der Erd- und Meeresoberfläche. |
Kreisberegnungsanlage | Bewässserungsanlage, bei der eine bis zu 500 m lange Sprüheinrichtung , über ein kreisförmiges Feld fährt. |
Kreditanstalt für Wiederaufbau | siehe KfW |
Kraton | Uralte nicht mehr faltbare Bereiche der Erdkruste, in denen nur durch Brüche Veränderungen geschehen. |
Krater | Die Austrittsöffnung der Lava an einem Vulkan, die trichterförmig in die Spitze des Vulkans hineinragt. |
Kraft-Wärme-Kopplung |
Die möglichst Nutzung der Abwärme bei der Stromerzeugung erhöht den Wirkungsgrad eines Kraftwerks auf bis nahe 90%.
|
Korallenküste | Aus lebenden und wachsenden Korallenriffen aufgebaute Küsten. Dabei liegen die Korallenriffe vor der Küste und reichen bis knapp unter den Meeresspiegel, Richtung Land liegt ein ruhigerer Wasserbereich, oft mit Sandstränden. |
Korallenbleiche | Das Korallen-Ökosystem aus Nesseltierchen und Algen reagiert empfindlich auf höheren Wassertemparaturen oder starken Zustrom von Süßwasser. Dabei werden die Algen abgestoßen, die Korallen sterben auf Dauer ab. |
Koog | Eingedeichtes Marschlandgebiet, das entwässert wird, um es landwirtschaftlich zu nutzen. Das Gebiet liegt zumindest zeitweise unter dem Meeresspiegel. |
Konvergenz | Eine gleichartige Entwicklung oder eine Entwicklung, Bewegung aufeinander zu. |
Konvektionsströmungen | So ähnlich wie bei Luftbewegungen in der Atmosphäre (Aufsteigen, Absteigen) wird der Begriff zur Umschreibung von Bewegungs- und Zirkulationsvorgängen im Erdmantel verwendet. K. entstehen durch Temperaturunterschiede, z.B. wenn heißes Mantelmaterial aufsteigt, seitlich abgelenkt wird und bei Abkühlung wieder absinkt. Möglicher Antrieb für die Plattentektonik. |
Konturpflügen | Höhenlinien paralleles Pflügen, die Ackerfurchen führen also parallel zum Hang. Minimiert den schnellen Abfluss von Niederschlag senkrecht zum Hang und damit auch die Abschwemmung von Oberboden. |
Kontinentalität | Substantiv zu kontinental (im Sinne von kontinentales Klima) |
Kontinentale Erdkruste | Die Erdkruste der Kontinente unterscheidet sich durch die geringere Dichte von der ozeanischen Erdkruste. Sie ist etwa 35-40 km dick, weist aber Verdickungen unter Hochgebirgen (50-80 km) auf. Verdünnungen finden sich an Riftzonen (20-25 km), etwa am Ostafrikanischen Grabensystem. |
kontinental | Das k. Klima zeichnet sich durch große Temperaturschwankungen im Tages- und Jahresgang aus. Zugleich sinken mit zunehmender Kontinentalität die Niederschlagsmengen auf niedrige Werte. Die Sommer sind heiß und trocken, die Winter sehr kalt und trocken. |
Kontinent | Ein Erdteil, der aus einem großen zusammenhängenden Festland besteht. Natürlich können auch vorgelagerte Inseln zu einem Kontinent gehören. Meistens werden sieben Kontinente unterschieden: Europa, Asien, Afrika, Australien, Antarktis, Nordamerika, Südamerika. |
konservative Plattengrenze | An eine k. P. bewegen sich zwei Erdplatten aneinander vorbei, ohne dass eine dabei subduziert wird oder eine Gebirgsbildung durch Kollision stattfindet. Die Platten ändern nicht wesentlich ihre Form oder Größe. |
Kongruenz | Übereinstimmung, ... |
Kondensationskern | Kleines Teilchen (oft Staub, ...) um das herum die Bildung von Wassertröpfchen aus Wasserdampf stattfindet. Ohne K. gibt es keine Wolkenbildung. |
Kondensation | Wenn Wasserdampf in den flüssigen Zustand (Tröpfchenbildung) übergeht, spricht man von K. Bei der K. wird Wärme freigesetzt (2253 Joule/g Wasser). |