Windkraftparks vor der Küste

Verschiedene Meinungen:

"Unbekannte Gefahren
Eine neue Technologie strebt mit Macht hinaus in die Ostsee. Zahlreiche Windparks sind in den Gewässern vor der deutschen Ostseeküste beantragt, zum Teil aus mehreren Hundert einzelnen Windkraftanlagen bestehend. Die Eigenschwingungen der Anlagen verursachen einen erheblichen niederfrequenten Lärm, der über viele Kilometer hinweg dröhnend die Unterwasserumwelt bestimmt. Für Schweinswale können auf diese Weise große Teile der für die Ernährung so wichtigen Flachwasserbereiche zu verlärmten Zonen werden, in denen sie sich nicht aufhalten können. Die Entwickler der Offshore-Anlagen arbeiten daran, die Anlagen durch spezielle Baustoffe und Konstruktionsanpassungen leiser zu machen. Bisher sind hier aber nur Teilerfolge zu verbuchen.

Eile mit Weile
Zweifellos ist die Windkraft im allgemeinen eine umweltverträgliche Form der Energieerzeugung. In Zeiten des fortschreitenden Treibhauseffekts ist der Ersatz fossiler Energieträger unabdingbar. Aber es wäre falsch, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Bislang gibt es über die Auswirkungen der Windkraftanlagen auf hoher See fast nur Vermutungen. Sie können gravierend sein und sogar die Ausrottung einzelner Arten bewirken. Vielleicht ist es aber auch alles halb so schlimm und die Beeinträchtigungen für die Tiere des Meeres sind - ausreichende Rückzugsflächen ohne Nutzung vorausgesetzt - verschmerzbar. Wir wissen es derzeit einfach noch nicht. Daher sollten wir die Erfahrungen mit einigen wenigen Windkraftanlagen und nur einem einzigen Windpark in der deutschen Ostsee abwarten, bevor weitere Windparks genehmigt werden."
BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland)

"Würden all diese Anträge, die kreuz und quer über das Meer verteilt sind und zusammen einige Tausend Windräder umfassen, unabhängig voneinander bewertet und genehmigt, würde der Naturschutz automatisch den Kürzeren ziehen. Denn es ist nicht nur der Mensch, der von Windkraftanlagen beeinträchtigt werden kann. Das Meer ist kein unbewohnter Raum, sondern ein empfindliches Ökosystem vor allem mit vielfältiger Tierwelt. Insbesondere für Vögel sind die Meere von besonderer Bedeutung – nicht nur als Lebensraum für Seevögel, sondern auch wegen ihrer Funktion als Zugräume. Würden Windparks dort errichtet, wo Vögel massenhaft im Höhenbereich der Rotoren ziehen, wären insbesondere bei nächtlichem Flug hohe Verlustraten kaum zu vermeiden."
NABU (Naturschutzbund)

"Vögel und Windkraftanlagen
Vögel kollidieren oft mit Hochspannungsleitungen, Masten und Fenstern von Gebäuden.
Sie haben jedoch selten Probleme mit Windkraftanlagen. Studien von Radaraufnahmen einer 2-MW-Anlage mit 60 m Rotordurchmesser, die sich in Tjaereborg im Westen Dänemarks befindet, haben gezeigt, daß Vögel bei Tag und Nacht ihre Flugroute rund 100-200 m vor der Anlage ändern und in sicherer Entfernung über die Anlage hinwegfliegen.

Eine Studie des dänischen Umweltministeriums sagt aus, daß Stromleitungen (auch solche von Windkraftanlagen) für die Vögel eine weit größere Gefahr bedeuten als die Windkraftanlagen selbst.
Manche Vögel gewöhnen sich sehr schnell an Windkraftanlagen, andere brauchen länger dazu. Ob Windparks in der Nähe von Vogelschutzgebieten errichtet werden können, hängt daher von den dort vorherrschenden Arten ab. Die Wanderrouten der Vögel werden normalerweise bei der Standortsuche für einen Windpark berücksichtigt, obwohl Studien am Yukon , Canada, gezeigt haben, daß Vögel nicht mit Windkraftanlagen kollidieren ..."
Homepage der dänischen Windindustrie

 

Quellen:

  • BUND-Homepage
  • www.windpower.org
  • NABU-Homepage