Klimawandel 2006 - kommt er oder kommt er nicht?

Wie jedes Jahr kommt im Dezember der Zeitpunkt, sich Gedanken über das ablaufende Jahr zu machen. 2006 scheint im Zeichen der Klimaextreme zu stehen.

 

klima2006

 

Hier eine kleine gefühlte Zusammenfassung:

  • Ende März: 40 Zentimeter Neuschnee in München
  • Juni/Juli: Jahrhundertwetter bei der (beinahe) Jahrhundert-WM, hat es während der WM eigentlich einmal geregnet?
  • August: mehrere Tage 3-5° Nachttemperaturen in Bayern, schönstes Sommerwetter auf den Nordfriesischen Inseln bei 24°C warmem Nordseewasser
  • September - Anfang Dezember: bis auf einen Tag hält der Herbst und wird teilweise nahezu sommerlich, 15-20° C im November sind beinahe alltäglich

Und was sagen die Profis?

  • "Das Tempo der Veränderungen nimmt zu", so das Bundesumweltministerium zu der Meldung, dass die Temperatur während jedes Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts um 0,1 °C zugenommen hat, das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends aber eine Temperaturerhöhung von 0,18 °C ansteuert.
     
  • "Der Klimawandel ist in der Nordsee angekommen", so das Alfred-Wegener-Institut zu der Meldung, dass die Nordsee die letzten Jahre im Herbst immer mindestens ein bis zwei, dieses Jahr sogar 3°C wärmer gewesen ist, als im Durchschnitt der letzten 30 Jahre.
     
  • Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung meldet Ende 2006: Der diesjährige Herbst (meteorologisch September bis November) ist der wärmste deutsche Herbst seit Beginn der Wetterbeobachtungen. Verantwortlich dafür waren sogenannte Süd- und Südwestwetterlagen, die Warmluft aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland transportierten. Der Herbst 2006 schlägt mit seinen hohen Temperaturen den bisherigen Spitzenreiter, den Herbst 1982, und zwar um bis zu 1 Grad Mitteltemperatur (je nach Region). Bezogen auf die langjährige Herbst-Mitteltemperatur ist der Herbst 2006 2,5 Grad wärmer. Klimaforscher beobachten seit den 1920er und verstärkt seit den 1980er Jahren eine Zunahme der Süd- und Südwestwetterlagen, die sich mit der globalen Erderwärmung in Verbindung bringen läßt.
     
  • "Niedrig gelegene Skiorte haben keine Zukunft!, so der Bund Naturschutz zu Berechnungen, nach denen die Grenze der Schneesicherheit (100 Tage Schneebedeckung) in den Alpen von ca. 1200 Metern auf 1500 bis 1800 Meter im Jahr 2050 steigen wird.