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Ruanda - Kongo, Konflikt um Bodenschätze "Um Frieden zu erreichen, muss man Krieg führen." Paul Kagame, Präsident Ruanda Anfang 2009 - nach Jahren des Zerfalls von großen Teilen des (Ost-)Kongos - trafen sich die Staatschefs der Demokratischen Republik Kongo und von Ruanda und beschlossen eine Zusammenarbeit gegen zwei zentrale Rebellengruppen. Dabei scheinen sich die derzeitigen Interessen der beiden Staaten mit gegenseitiger Hilfe ausgleichen zu lassen. Einmal sind da die lange von Ruanda unterstützen 4000 Mann des Laurent Nkunda. Der Tutsi hatte es sich - eigenen Angaben zu Folge - zur Aufgabe gemacht, die Tutsi-Minderheit im Ostkongo zu schützen. Dabei gingen die Rebellen wenig zimperlich vor, alle die verdächtig schienen, ihre Feinde zu unterstützen, wurden sofort getötet. Auch der Einsatz von Kindersoldaten ist belegt. Die Rebellen des Nkunda wurden von der gemeinsam operierenden Armee in kürzester Zeit aufgerieben, nachdem Ruandas Präsident Kagame Nkunda hatte festnehmen lassen. Zum zweiten gehen nun kongolesische und ruandische Truppen gemeinsam gegen die Hutu-Milizen vor. Da die Hutu-Milizen im unzugänglichen Regenwald untertauchen, wird sich dieses Problem wohl nicht so schnell lösen lassen. Erst 2004 waren in einem Miltäreinsatz vom Kongo unterstützte Hutu-Milizen im Osten des Kongo angegriffen worden. Teile dieser etwa 6000 Mann umfassenden Hutu-Milizen waren an dem Völkermord an den Tutsi in Ruanda (1994; 800.000 Tote) beteiligt und hatten sich nach dem Ende des Völkermords in den Ost-Kongo zurückgezogen. Ruandas Präsident behauptete, diese Milizen seien mehrfach in ruandisches Staatsgebiet eingedrungen. Allerdings kann die reale Bedrohungslage für Ruanda nur als minimal bezeichnet werden, angesichts der massiven Stärke der ruandischen Armee, stellen diese weit verstreuten und auch zerstrittenen Gruppen kaum eine Bedrohung dar. Bereits 1996/97 und zwischen 1998 und 2003 hatten ruandische Truppen im Osten des Kongo interveniert. In den Kämpfen ab 1998, an denen zeitweise sieben afrikanische Staaten beteiligt waren, ging es aber insgesamt mehr um die gewaligen Vorräte an Bodenschätzen (und Diamanten) im Kongo, als um die Hutu-Milizen oder einen Aufstand gegen den damaligen Präsidenten des Kongo Laurent Kabila. Ruanda kontrollierte zeitweise ein Gebiet, das mehr als fünf Mal so groß war, wie das eigene Staatsgebiet. Bei den Kämpfen von 1998 bis 2003 sollen nach UN-Angaben über 3 Millionen Menschen umgekommen sein. Mit der Offensive von 2004 brachte Paul Kagame den mühsam erarbeiteten Friedensvertrag für den Kongo in ernsthafte Gefahr. Der Friedensvertrag wurde vom Sohn des 2001 ermordeten Laurent Kabila, Joseph Kabila im Jahr 2002 unterzeichnet. Seit 2003 gibt es unter Joseph Kabila eine kongolesische Übergangsregierung, an der auch Rebellen beteiligt sind. Eine 11.000 Mann starke UN-Friedenstruppe (MONUC) wurde installiert, ist aber nicht in der Lage im Osten des Kongo für Ordnung zu sorgen. Der Versuch eine freiwillige Entwaffnung der verbliebenen Milizen zu erreichen ist längst gescheitert. Die UNO-Truppen wurden nach 2004 auf 17.000 Mann verstärkt. Viele zehntausend ehemalige Rebellen und Milizsoldaten sind auch heute noch im Land unter Waffen und weigern sich diese abzugeben.

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