Kolonialsimus - Als die Europäer Afrika aufteilten

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Afrika Kolonisation (ins Bild klicken für eine größere Darstellung)
(Karte by: Perconte (Creative Commons-Lizenz: cc-by-sa-2.5))

Schon im 15. und 16. Jahrhundert legten besonders Portugiesen und Spanier entlang der westafrikanischen Küste Handelsstützpunkte für ihre Schiffe auf dem Weg nach Indien an.
Bis zum Anfang des 19. Jahrunderts war Afrika auch Zentrum des Sklavenhandels, bei dem viele Europäer reich wurden.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts hin wollten alle europäischen Staaten ihre Position in der Welt durch den Erwerb von Kolonien festigen. Besonders Frankreich und England lieferten sich auf dem afrikanischen Kontinent ein regelrechtes Wettrennen um den Landbesitz.
Viele Stammeshäuptlinge ließen sich auf einen Verkauf ihres Gebietes an die Europäer gegen gutes Geld ein, obwohl sie dazu nicht berechtigt waren, da das Land traditionell immer in Allgemeinbesitz war.

Strategische Fragen (Häfen als Stützpunkte, Landbrücken über den Kontinent hinweg) überwogen bei der Kolonialisierung zumeist, der wirtschaftliche Aspekt wurde zwar stets an erster Stelle genannt, die Kosten für die Besatzung waren aber beinahe immer höher als die Gewinne durch die Ausbeutung von Rohstoffvorkommen oder durch die Plantagenwirtschaft von landwirtschaftlichen Produkten für den europäischen Markt (Tee, Kaffee, ...).

Ein deutliches Zeichen für die zwangsweise Umgestaltung der Gesellschaft vieler afrikanischer Staaten ist die heutige Amtssprache, die nicht selten die Sprache der ehemaligen Kolonialherren ist.
Widerstand von Einheimischen und die Versuche unabhängig zu werden endeten häufig in militärische Operationen der Kolonialmächte, die ohne Rücksicht auf die Bevölkerung durchgeführt wurden.
Auch Deutschland meinte ohne Kolonien seinen Platz in der Weltpolitik nicht sichern zu können: Deutsch-Südwestafrika (Namibia), Deutsch-Ostafrika (Tansania) und Kamerun wurden deutsche "Schutzgebiete".